Augusta-Victoria
Hallo @ alle, die es lesen und zunächst noch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag!
Mein Sohn ist 2,5 Jahre und seit knapp 1 Woche ist er täglich extrem aufgedreht, rennt ständig herum und kann kaum sitzen bleiben (großer Bewegungsdrang), ist sehr impulsiv (schreit und grillt laut vermeintlich ohne Grund, zerrt dauernd an mir und heult sofort wenn er seinen Willen nicht bekommt), destruktiv („zerteilt“—> zerstört alles wie Puzzle, Steckspiele etc.) und schläft schlecht ein/durch (redet im Schlaf, auch hier viel Bewegung). Er kann schon sehr gut sprechen, redet ja quasselt aber pausenlos- auch mit sich alleine.
Seit 14 Tagen muss er für 6 Monate ein Dauer-Antibiotikum einnehmen (Infectotrimet 100 Saft)- hat ewig viele Nebenwirkungen in der Packungsbeilage, aber Hyperaktivität/Wesensveränderungen sah ich glaub nicht darunter…
Bin seit Schwangerschaft schon alleine und habe mal gelesen, dass Kummer/Sorgen/„Depressionen“ dabei später zu Störungen wie ADS/ADHS führen können….nun hab ich natürlich Angst, dass sich die ersten Symptome gerade manifestieren…und mein Kinderarzt ist für mich da kein Anlaufpunkt (einige Fehldiagnosen, die wohl auch zum jetzigen Gesundheitszustand führten…).
Vielleicht kann mir ja irgendwer ein bisschen weiterhelfen, es belastet mich gerade ziemlich und ich weiß nicht, was ich nun machen/an wen ich mich wenden soll. Klar, an den KiA sowieso bzgl. Folgerezept, dann müsste ich wohl auch ein paar Dinge ansprechen,…aber das ADHS-Thema fühlt sich da echt nicht gut an (sowieso wohl schon Stempel der überbesorgten Alleinerziehenden )
Danke für alle Antworten
Wenn eine Wesensveränderung in so engem zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme eines Medikaments auftritt, würde ich doch an eine ungewöhnliche Nebenwirkung denken. Sucht man auf englisch, findet man auch Agitiertheit als Nebenwirkung: https://www.drugs.com/sfx/trimethoprim-side-effects.html Die Seite kenne ich nicht, aber liest sich ganz seriös. Ich würde gleich morgen früh beim Kinderarzt anrufen.
Dankeschön für die Antwort und den weiterführenden Recherche-Link! Ja, daran muss man wohl zuerst denken bevor man meinerseits gleich ne ggf. schwerwiegende Diagnose in den Raum stellt. Ist ja viel naheliegender! Werde es also direkt erwähnen, wenn ich den Kinderarzt kontaktiere (morgen versuche ich es telefonisch).
Oder einfach ein Schub? Also wir haben das alle paar Wochen mal für 2-3 Wochen, dann beruhigt er sich wieder..
…jaaa, das habe ich so pragmatisch noch gar nicht gesehen (eben weil er immer so ein Sorgenkind war und ist, bin da schon -zu- sehr sensibilisiert)! Werde es bzgl. möglicher seltener Nebenwirkung des Dauer-Antibiotikums zwar definitiv absprechen beim KiA, aber vielleicht habe ich Glück und es ist wie du schreibst. Danke für die Antwort !
Du schreibst von "Sorgen ". Beziehst du das jetzt auf seine Gesundheit oder auf seine "Verhalten "? Sollte es letzteres sein, will dazu was schreiben. Aber natürlich nur mutmaßen. Ein Kind, das sehr fordernd ist, ist schon für Paare anstrengend. Alleinerziehend umso schwerer. Da würde ich den Tipp geben, erstmal mein eigenes Verhalten zu reflektieren bevor ich das meines Kindes pathologisiere. Konkret heißt das: wie gehe ich bei Wut und Frust mit meinem Kind um? Verstärke ich evtl, unbewusst, negatives Verhalten? Schaffe ich Zuhause eine "ja" Atmosphäre oder dominiert das "nein"? Und damit will ich nicht sagen, dass ein Kind alles machen darf. Aber je öfter man Nein sagt, umso "rebellischer" wird ein Kind. Also schau ich, wozu ich alles Nein sage und warum ich das tue. Bin ich authentisch in meinem Verhalten? Kann sich mein Kind klar an mir orientieren und so an Sicherheit gewinnen ohne dass es zu viel und zu oft Grenzen austesten MUSS. Kinder, besonders in diesem Alter, suchen Kontakt zu uns. Sie wollen mit uns in Beziehung stehen. Wutanfälle sind ein Versuch. Je öfter es damit klappt (und das tut es für das Kind wenn man zb schimpft) wird dieses Verhalten häufiger gezeigt. In solchen Momenten ist es daher wichtig nicht das Verhalten zu werten, sondern zu schauen welches Bedürfnis dahinter steckt. Ist das Kind ausgelastet? Körperlich und kognitiv? Ist der Bindungstank aufgefüllt? Gab es irgendwelche Veränderungen in der letzten Zeit? Egal wie unscheinbar sie für uns Erwachsene zu sein scheinen, für Kinder sind sie gigantisch. Dann kann es natürlich nur eine Phase sein. Aber auch da ist es wichtig wie ich damit umgehe. Denn es wird nicht die letzte Phase sein und mein Verhalten wirkt sich dann auch auf zukünftige Phasen aus bzw auch wie intensiv diese Phase ausfällt. Wenn du ehrlich zu dir bist und das Gefühl hast überfordert mit deinem Kind zu sein, kannst du dich nach einer Familienhilfe umhören. Das bieten viele kirchlichen Träger an, muss also nicht über das JA laufen. Das ist nicht schlimm, es zeigt nur, dass dir euer beider Wohl sehr wichtig ist. Eine Diagnose wie ADHS, wird oft erst mit Schuleintritt zum Thema. In dem jungen Alter wird dies kein, seriöser, Arzt diagnostizieren.
Auch dir vielen Dank für die Mühe einer sogar sehr umfangreichen und tiefgründigen Antwort ! Ich bezog „Sorgenkind“ zwar weitestgehend auf die labile gesundheitliche Verfassung schon seit Säuglingsalter, aber ich werde deine Zeilen auf jeden Fall reflektieren (muss ich als umsichtige Mutter einfach!). Schließlich ist man nicht unfehlbar und wird situativ durchaus mal „betriebsblind“, sodass oft erst durch die Sichtweisen Anderer wieder ein besser Durchblick entstehen kann. Danke nochmals für alle Gedanken und Anregungen !
In dem Alter sind die Kinder einfach wahnsinnig anstrengend. Mit 2,5 ging hier die Trotzphase los. Außerdem, da du schreibst dass es seit 1 Woche ist, könnte es sein dass aufgrund der Weihnachtszeit ein erhöhter Zuckerkonsum vorhanden ist? Zucker geht bei meinen Kindern auch sofort ins Blut und sie haben Bewegungsdrang.
Dankeschön für deinen Beitrag und den Hinweis ! Und das mit Trotzphase ist bestimmt auch ein Punkt, den ich beachten und vor allem berücksichtigen sollte. Der Kinderarzt will von „seltenen Nebenwirkungen“ leider gar nichts hören und schließt das aus (erwähnte ja schon, dass ich mich da bzgl. erfolgter Fehldiagnosen aktuell ziemlich schlecht betreut fühle). Werde damit also lieber noch in der Kinderklinik nachhaken, die statt des KiAs das Medikament nach dort erfolgter Untersuchung und Diagnose verordnete…
An Weihnachten dachte ich tatsächlich auch zu allererst, die Zeit ist für die kleinen so aufregend, Weihnachtsmann, Geschenke überall bunte Lichter und natürlich der Zucker.
Vielleicht ist er momentan einfach deswegen überdreht
Liebe Grüße
eine Woche ist noch keine lange Zeit. Geht er normalerweise in die Krippe und ist jetzt nicht ausgelastet zu Hause? Muss er viel drin bleiben, weil das Wetter schlecht ist und ist nicht ausgepowert? Und ganz ehrlich, welche Kinder sind weihnachten nicht aufgedreht? Es ist das erste Mal, dass er Weihnachten bewusst erlebt, abschätzen, kann dass es Geschenke und TRubel gibt... ich würde erstmal abwarten, viel Spazieren gehen (draußen ball spielen oder so) wenn das gesundheitlich geht. Oft verlieren wir über Feiertage /Urlaub auch Struktur, was bei Kindern sehr viel auswirkt. Habt ihr andere Schlafenszeiten oder so?
Die letzten 10 Beiträge
- Töpfchenstart
- Bücher vorlesen plötzlich eine Katastrophe!
- Die Hand halten mein einschlafen
- 3-jähriger ewige Einschlafbegleitung beim Papa, 10 Minuten bei Mama
- Entwicklungsgespräch
- Blähbauch - kaum Hilfe - Ursache??
- Affektkrampf mit Ohnmacht
- Kleine trockene stelle am zeh
- 2,5 Jähriger will nur von Mama ins Bett gebracht werden
- 17 Monate essen , Laufen & sprechen