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Was kann ich für sie tun?

Was kann ich für sie tun?

Mell83

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Hallo! Eine Freundin hat diese Nacht ihren Sohn in der 34. SSW still zur Welt gebracht. Ich frag mich die ganze Zeit was ich für sie tun kann, wie ich jetzt für sie da sein kann. Ich kann so was nur schwer in Worte fassen und ich glaube, daß Worte sie jetzt auch nicht trösten können. Was habt ihr euch von euren Freunden gewünscht? Wäre lieb wenn ihr mir helfen würdet!


bubumama

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Antwort auf Beitrag von Mell83

Meine Freundin wollte reden, nur reden und ihr Herz ausschütten. Es war für sie wichtig, dass ihr jemand zuhört. Einfach zuhört und sie in den Arm nimmt...und mit ihr weint. Gemeinsam.... melli


SnowWhite02

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Antwort auf Beitrag von bubumama

Hör ihr zu, lass sie reden, weinen, schweigen ... sei einfach nur DA. Das ist das Wichtigste. Sie sollte sich nicht allein gelassen fühlen, denn allein IST sie schon durch diesen Schicksalsschlag - zumindest fühlt sie sich allein. Sag ihr um Himmels Willen niemals, dass es auch anderen passiert - DAS will sie jetzt nicht hören, das ist ihr egal. Mir hat geholfen, dass ich immer und immer wieder über meine Töchter reden konnte/kann, dass ich weinen durfte, trauern, schreien aber auch einfach nur still da sitzen und schweigen konnte. Einfach nur in den Arm genommen werden hat mir mehr bedeutet als alle Worte der Welt. Viele haben mir damals gesagt, dass sie mich so gut verstehen können - doch genau DAS konnten sie nicht. Denn SIE hatten alle ihre Kinder bei sich ... meinen waren tot. Zeig ihr, dass auch Dich ihr Schicksal traurig stimmt. Wein mit ihr, wenn Dir zum Weinen zumute ist, ABER gib ihr nie das Gefühl, dass sie DICH trösten muss. Das ist eine Gratwanderung, ich weiß, aber durchaus machbar. Sag ihr niemals, dass sie noch jung ist und noch Kinder bekommen kann - sie wollte DIESES Kind. Und niemals den Spruch "Wer weiß, wofür es gut war." - wozu soll denn der Tod eines Kindes gut sein??? Schau auch mal auf dieser Seite: http://sternenkinder.repage1.de/ Und als Abschluss noch dieses ... Mitmenschen, nehmt uns trauernde Eltern an! Geht behutsam mit uns um, denn wir sind schutzlos. Die Wunde in uns ist noch offen und weiteren Verletzungen preisgegeben. Wir haben so wenig Kraft, um Widerstand zu leisten. Gestattet uns unseren Weg, der lang sein kann, Drängt uns nicht, so zu sein, wie früher, wir können es nicht sein. Denkt daran, dass wir in Wandlung begriffen sind. Habt Geduld! Wir wissen, dass wir Bitteres in Eure Zufriedenheit streuen, dass Euer Lachen ersterben kann, wenn Ihr unser Erschrecken seht, dass wir Euch mit Leid konfrontieren, das Ihr vermeiden möchtet. Wenn wir Eure Kinder sehen, leiden wir. Das Nie mehr ist wie ein Schrei in uns, der uns lähmt. Wir müssen die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen. Wir haben die Sicherheit verloren, in der Ihr noch lebt. Ihr haltet uns entgegen: auch wir haben Kummer! Doch wenn wir Euch fragen, ob Ihr unser Schicksal tragen möchtet, erschreckt Ihr. Aber verzeiht: unser Leid ist so übermächtig, dass wir oft vergessen, dass es viele Arten von Schmerz gibt. Ihr wisst vielleicht nicht, wie schwer wir unsere Gedanken sammeln können. Unsere Kinder begleiten uns. Vieles, was wir hören, müssen wir auf sie beziehen. Ihr vergangenes Leben mit uns zwingt uns zum Vergleich. Wir hören Euch zu, aber unsere Gedanken schweifen ab. Nehmt es an, wenn wir von unseren Kindern und unserer Trauer zu sprechen beginnen, wir tun nur das, was in uns drängt. Wenn wir Eure Abwehr sehen, fühlen wir uns unverstanden und einsam. Lasst unsere Kinder bedeutend werden vor Euch. Teilt mit uns den Glauben an sie. Noch mehr wie früher sind sie ein Teil von uns. Wenn Ihr unsere Kinder verletzt, verletzt ihr uns. Mag sein, dass wir sie vollendeter machen, als sie es waren, aber Fehler zuzugestehen fällt uns noch schwer. Zerstört nicht unser Bild! Glaubt uns, wir brauchen es so. Versucht, Euch in uns einzufühlen. Glaubt daran, dass unsere Belastbarkeit wächst. Glaubt daran, dass wir eines Tages mit neuem Selbstverständnis leben werden. Euer „Zu-trauen“ stärkt uns auf diesem Weg. Wenn wir es geschafft haben, unser Schicksal anzunehmen, werden wir Euch freier begegnen. Jetzt aber zwingt uns nicht mit Wort und Blick, unser Unglück zu leugnen. Wir brauchen Eure Annahme. Vergesst nicht: wir müssen so vieles von neuem lernen, unsere Trauer hat unser Sehnen und Fühlen verändert. Bleibt an unserer Seite! Lernt von uns für Euer eigenes Leben! (Erika Bodner) LG Jacqueline mit 4 Englein tief im Herzen und 2 Wundern fest an der Hand


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von SnowWhite02

Ich find es echt schön, dass Du für Deine Freundin da sein willst. Ich hätte mir das damals auch gewünscht war aber leider ganz allein, nicht mal mein Ex-Mann war für mich da :-((((((


Else2011

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Antwort auf Beitrag von Mell83

Sei für sie da, wenn sie dich braucht, aber bedränge sie nicht. Gib ihr Abwechslung, wenn sie das möchte, aber zwinge sie nicht. Sag ihr nie, dass es irgendwann vorbei sein wird mit der Trauer. Wird es nämlich nicht, es wird nur anders. Denke immer daran, für sie wird es niemals wieder, wie es einmal war. Respektiere ihre Trauer, jetzt, aber auch in ein paar Monaten oder auch Jahren! Das finde ich sehr wichtig. Gib ihr niemals das Gefühl, genug getrauert zu haben und sich endlich zusammen reißen zu müssen. Dann bricht irgendwann alles doppelt wieder durch. Für deine Freundin hat ein extrem schwieriger Weg begonnen. Es kann sehr lange dauern, bis sie sich wieder "normal" verhält. Steh trotzdem zu ihr, auch wenn's schwer wird!