Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben! wie vielleicht wenige wissen, habe am 18.10.08 unseren Sohn geboren. Er vertarb während der Geburt am Herztonabfall und sehr sehr langem Sauerstoffmangel. Nachdem er sehr lange wiederbelebt wurde, verstarb er daraufhin 6 Tage später an den schweren Folgen der Geburt . Jetzt habe ich momentan so ein extremen Kinderwunsch, weiß aber nicht, wie ich mich "verhalten" soll. Ich bin hin- und hergerissen, da ich sehr gerne noch ein Kind bekommen möchte und aber auch nicht weiß, ob ich es nach so kurzer Zeit schon mit meinem verstorbenen Sohn vereinbaren kann. Ist jemand unter euch, der auch sehr kurz nach einer Totgeburt wieder schwanger war bzw. werden wollte? Wie war es für euch? Der Entschluß wieder schwanger werden zu wollen? Die Schwangerschaft? Gefühle, Gedanken? Ich bin gerade im Gefühlschaos... vlg Manja
Liebe Manja, erstmal tut es mir sehr leid, daß Du Deinen Sohn gehen lassen mußtest. Es ist völlig klar, daß Du jetzt in einem Gefühlschaos bist, und Du mußt jetzt und heute auch überhaupt nichts entscheiden. Bei mir war es so, daß ich meinen Sohn im August 2006 in der 37. Woche verloren habe. Meine Tochter kam wenige Tage vor seinem ersten Geburtstag zur Welt, ich bin also sehr schnell wieder schwanger geworden. Wir haben nach der Geburt einfach nicht verhütet und uns gesagt, daß es schon in Ordnung sein wird, wenn es gleich wieder klappt. Allerdings war die Geburt auch sehr leicht, und ich war schon wieder einigermaßen fit. Diese Folgeschwangerschaft war nicht einfach. Rein körperlich ist es eine Höchstleistung innerhalb von nicht mal zwei Jahren zwei Kinder zu bekommen, und ich habe noch lange davon gezehrt, bis ich wieder so richtig auf den Beinen war. Eine entspannte Schwangerschaft war es natürlich auch nicht gerade. Ich hatte ziemlich viel Angst, mit der ich aber eigentlich ganz gut umgehen konnte, es waren mehr die Ärzte, die mich nach einer Weile ziemlich verrückt machten und immer wieder die Angst neu aufflackern ließen. Es war schon sehr tröstlich, wieder Leben in sich zu spüren und nachher endlich ein Baby zu haben. Aber ich muß auch sagen, daß der Prozeß der Trauerverarbeitung dadurch sehr ins Stocken geraten ist. Man verdrängt vieles, konzentriert sich auf die neue Schwangerschaft, aber irgendwann kommt es doch alles hoch. Dieses Trauerjahr, von dem so viele berichten, war bei mir jedenfalls definitv erst nach zwei Jahren abgeschlossen, erst dann hatte ich das Gefühl, wieder einigermaßen ins Leben zurückgekehrt zu sein. So oder so, wirst Du also einfach diese Zeit zur Verarbeitung brauchen. Ich würde die Kleine natürlich nicht mehr hergeben, aber für Körper und Seele ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, ein wenig abzuwarten und sich die Zeit zu nehmen, Zeit für Deine Trauer, die bei einer Schwangerschaft und mit einem Baby auf jeden Fall zu kurz kommt. Ansonsten sagt man immer: "Wenn die Sehnsucht nach einem Kind größer ist als die Angst, es wieder zu verlieren, dann ist man bereit für eine neue Schwangerschaft." Hör mal ganz tief in Deinen Bauch und spüre, was er Dir sagt. Meistens hat er recht. Viele liebe Grüße, Katrin
Hallo Manja, dein Gefühlschaos kann ich sehr gut nachvollziehen und nie wieder möchte ich in dieser Situation sein. Mein Sohn verstarb in der 39.SSW, ich habe mich zwei Tage von ihm verabschiedet, eher ich zum Arzt ging. Am Tag der Geburt, sagte ich noch im Kreissaal zu meinem Mann, "ich will auf jeden Fall noch ein Kind", viele würden denken ich möchte Ersatz, so war und ist es aber nicht..... Wir beschlossen uns etwas Zeit zu lassen um unsere Gefühle zu sortieren und uns klar darüber zu werden ob dieser Wunsch bestehen bleibt. Außerdem versprach ich unserem Sohn uns ca. 1/2 Jahr zeit zu lassen, und dieses eine Trauerjahr einzuhalten, d.h. keine großartigen Feier mit Tanz etc... Unser Wunsch blieb bestehen, mein Arzt riet mir dazu einen regelmäßigen Zyklus abzuwarten, dieser war schon bald da..... Körperlich wäre ich nach bereits 2 Monaten so weit, doch mein Versprechen wollte ich nicht brechen..... Ich habe sehr intensiv getrauert, mich mit Yannis´Tod sehr extrem auseinandergesetzt - ende Februar, nach fast 6 Monaten war ich körperlich UND seelisch so weit - es klappte auf anhieb.... Ich habe sehr viel am Grab mit meinem Sohn geredet, ich bin und war überzeugt davon, wenn er es nicht gewollt hätte, hätte ich ein "Zeichen" bekommen. Ich bestand darauf, meine Tochter im gleichen Kreissaal zu Welt zu bringen, wie auch ihren verstorbenen Bruder, es war ein unglaubliches Gefühl - er war bei uns und war doch nicht da..... Lenia ist mittlerweile zwei Jahre alt und kerngesund, ich habe es nie bereut so "schnell" schwanger geworden zu sein. Im Gegenteil, es war für mich, meine Seele, meine Psyche und vor allem für meine Familie ein Segen. Dieses Gefühl, das irgendetwas, irgendjemand fehlt, ist noch immer da und es wird zum Glück immer bleiben, denn so werden wir nie vergessen, wie kostbar ein Leben ist..... Ich wünsche dir, dass du für dich und deine Familie die richtige Entscheidung triffst! lG Dany
Liebe Manja, es tut mir sehr leid, dass du deinen Sohn verloren hast und es ist sicher auch völlig normal jetzt in einem Gefühlschaos zu stecken. Und die anstehenden Feiertage werden auch sicher nicht zur Besserung beitragen, um es jetzt mal mit aller Härte auszusprechen, aber so geht es mir immer. Mein Sohn starb damals 37 Stunden nach seiner komplikationslosen Geburt und völlig überraschend. Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht, als schnell wieder schwanger zu werden, denn der Anblick von Schwangeren oder kleinen Kindern war nicht zu ertragen und so schmerzhaft. Mein Arzt riet mir damals allerdings, ein halbes Jahr zu verhüten, um dem Körper Zeit zu geben, sich zu erholen. Aber ich wollte nicht auf ihn hören und wir verhüteten bewusst gar nicht. Trotzdem dauerte es dann fast ein Jahr bis ich wieder schwanger wurde. Ich persönlich glaube, dass sich der Körper und damit die Natur die Zeit nimmt, die sie braucht. Und da spielt die Seele sicher auch eine große Rolle, wenn auch etwas unbewußt vielleicht. Mach’ es einfach so, wie du es für richtig hältst und wobei du dich gut fühlst. Und genauso wird es richtig sein! Die große Angst vor der Geburt wird dir nach diesem traurigen Erlebnis niemand nehmen können. Aber mit fachkundigen und einfühlsamen Ärzten werdet ihr einen Weg finden und vielleicht einen Kaiserschnitt ins Auge fassen. Das bringt dann vielleicht für dich etwas Sicherheit und könnte dir Wiederholungsängste nehmen. Die waren bei uns damals riesig und unser nachgeborener Sohn wurde direkt nach der Geburt für einige Tage auf die Intensivstation verlegt, im Schlaflabor gecheckt und mit einem Monitor nach Hause entlassen. Er wird übrigens bald 2 Jahre alt und hatte nie irgendwelche Aussetzer oder Auffälligkeiten! Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft, um die kommende Zeit zu überstehen. Und ganz viel Glück bei einer neuen Schwangerschaft, Annett
Liebe Manja, dein Verlust ist ja noch nicht lange her, da ist alles noch frisch. Auch von mir mein tiefes Mitgefühl. Ich will dir erzählen wie es bei mir war. Auch ich hatte eine Totgeburt, meine Tochter ist während der Geburt wegen eines Gebärmutterrisses gestorben. In dieser Nacht wurde ich dann operiert und muß wohl direkt danach den Arzt gefragt haben, ob ich noch Kinder bekommen kann (das habe ich wohl gar nicht mitbekommen, wurde mir später erzählt). Ich hatte das Glück, sehr liebevolle präsente Ärzte an meiner Seite zu haben, die auch bei der OP darauf geachtet haben, daß die Gebärmutter erhalten bleibt. In der Folgezeit wurde mir dann sogar zugeraten, so schnell wie möglich wieder schwanger zu werden ,wenn ich denn noch ein Kind möchte. Damit die Angst nicht zu groß wird. Dieser Arzt hatte ein sehr gutes Gespür für mich, meine Situation und auch die Ereignisse im Zusammenhang mit meiner Tochter. Ich weiß, daß gerade mit dieser mehrfach Risikoschwangerschaft mich andere Ärzte für verrückt erklärt hätten, aber für mich war es der richtige Weg. Mein Sohn ist nur ein Jahr jünger als meine tote Tochter und kam per Kaiserschnitt. Es hätte auch schiefgehen können, dann würde ich anders reden. Aber noch mehr hätte ich bereut, es nicht "versucht" zu haben. Denn für die Verarbeitung des Todes war auch mein Sohn unglaublich wichtig, auch wenn er natürlich nie ein "Ersatz" sein kann, wie jeder hier weiß. Ich hatte aber auch nie das Gefühl, es meiner Tochter gegenüber nicht vertreten zu können, sondern fand es immer in Ordnung. Sie ist damals ihren Weg gegangen, das war mir sehr klar. Mein Sohn ist (zum glück) einen anderen Weg gegangen und ich glaube, daß meine Tochter sehr einverstanden ist/gewesen wäre. Was sagt denn dein Partner? Du schaffst das! Liebe Grüsse, S.
hallo.es tut mir sehr leid.ich hatte auch vor 4jahre eine totgeburt in der 40woche.. ich wollte auch sofort wieder schwanger werden..sonst wäre ich veruckt gewesen.(ich hab alles zu hause vorbereitet fur unsere erstes baby...) ich hab auch nich so lange gewartet,nach 1monat war ich wieder schwanger!ich hatte naturlich viel angst gehabt,war ich ofter als sonst zu frauenarzt.jetzt hab got sei dank 2gesunde kinder. wenn dir gut geht,versucht dir einfach. wünsche viel viel glück. lg areti
hey warte mit dem schwanger werden viell, genau so lange, wie du noch schwanger gewesen wärst mit deinem sohn, wenn er zu früh kam. Bei mir z.B. ist manchmal der Gedanke: "Ich hätte jetzt Chyara nicht, wenn Jean da wäre, weil zu dem zeitpunkt, als Chyara gezeugt wurde, hätt eich frische ntbunden gehabt un dhätte garkeinen sex haben dürfen" Wenn du also z.B. deinen sohn in der 30.ssw hast gehen lassen müssen, wart enoch mind. 14 -16 wochen mit einer erneuten Schwangerschaft, um DIESEN Gedanken schonmal ausweichen zu können. Ansonsten: Wenn du einen Kinderwunsch hast, spricht nichts dagegen, es zu versuchen, wenn du dich so weit fühlst. Ist dieser Wunsch sehr stark, dann sollte ihm nachgegeben werden, sagte auch mein FA damals, un dich war gerade mal 15, als er das sagte. Du willst ja deinen Sohn nicht ersetzen, sondern du möchtest zu deinem Kind im herzen auch ein kind im arm haben, und das ist völlig okay! Du musst dir niemals vorwürfe machen, und keiner kann was dagegen sagen, wenn du schnell wieder ss wirst, schließlich bist du eine Frau, die sich schon auf ein kind eingestellt hat, deine seele schreit jetzt förmlich nach etwas, woran sie sich festhalten kann, was sie glauben läßt, doch noch eine Mutter zu sein. Ich wünsche dir alles alles Liebe und Gute, und ich denke ganz fest an dich, auch wenn ich dich nicht kenne. Ich habe mal gelesen, dass für jede träne, die du für dein kind vergießt, bei deinem Kind im Sternenhimmel eine blume erblüht...
ich kenne dich ja doch meine Süße kleine juchee!!! Fühl dich ganz lieb von mir umarmt, ich denke so sehr an dich und deine Familie!!! *knuddelz* Jean passt jetzt auf deinen Kleinen auf, er ist ja schon ein großer Junge (er wäre fast schon 6 jahre alt... noch 18 tage und es ist 6 jahre her...)
Guten Morgen! vielen Dank für eure Beiträge! Also Phillip wurde voll ausgetragen. Der ET war der 17.10., und er kam am 18.10. und das auch ganz spontan. Tja, mein Freund möchte auch noch ein Kind. Und er sagt auch nichts dagegen, das wir es versuchen. Allerdings meinte er mal, das wir lieber noch etwas warten sollten. Das ist aber auch schon etwas her. Meine neue Hebamme und meine FA sagten, ich hatte nämlich auch gefragt, ob ich durch die ganzen Verletzungen durch die Saugglocke, denn überhaupt noch Kinder bekommen kann und sie sagten, das es überhaupt kein Problem sein wird. Wenn ich meine in 3 oder 6 Monaten wieder schwanger werden zu wollen, dann, so meine Ärtzin, wird die Vorsorgeuntersuchung auch genauso gemacht wie bei Phillip. Denn da gings ihm ja immer super. Außerdem würde man bei mir von vornerein einen Kaiserschnitt machen um jegliches Risiko auszuschließen. Sowohl für das kommende Kind, als auch, das ich so etwas, selbst wenn es gut ginge, nicht nochmal erleben muss (also eine Spontangeburt). Ich habe im Grunde genommen auch keine Angst vor der Schwangerschaft. Mir gings zwar nicht immer blendend, war oft krank, erkältet, kopfweh usw. Aber dem BAby ging es trotzdem immer gut. Und selbst die Eröffnungswehen hat er super weggesteckt. Er hat einfach so eine Panik bei den Presswehen bekommen (so meine Hebamme), der Druck auf den Kopf, das Becken um ihn..., womit er einfach nicht zurecht kam. Ich bin gerade dabei mich mit der Geburt und auch die wenigen Tage danach auseinanderzusetzen. Habe mir den Geb.bericht zukommen lassen und mit meiner neuen Hebamme sachlich (sie war bei der Geburt ja nicht mit dabei, kann also vom Ablauf nicht soviel sagen) darüber gesprochen. Auch habe ich das KH wo Phillip noch gelegen hat gefragt, ob sie mir einen "kranken"Bericht geben können, in dem nochmal alles steht, wie es dem Kleinen ging. Ob wir alles richtg gemacht haben, so wie wir es gemacht haben. Meine Hebamme meint, es ist ein ganz ganz großer Schritt, das ich mich damit auseinandersetze und auch das Gespräch mit meiner alten Hebamme suche (die kommt am Dienstag). Das es zwar momentan so aussieht, als würde man zurückgehen, weil man durch das ganze nun wieder mittendrin ist, aber man dadurch einen großen Schritt nach vorne macht. Ich werde mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, ob ich wirklich schon für eine Schwangerschaft bereit bin. Körperlich spricht nichts mehr dagegen. Denn da ist alles wieder ordentlich verheilt. Danke! Ihr habt mir schon ein wenig weitergeholfen. Viele liebe Grüsse Manja
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