Elternforum Kleine Engel

Eine Frage an die Engeleltern

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Hallo liebe Engelmamis und -papis! Ich habe mal eine Frage an Euch, die mich im Moment etwas beschäftigt. Ein Arbeitskollege von mir hat in der letzten Woche seine noch nicht 2jährige Tochter durch einen Autounfall verloren. Im Moment kommt er natürlich nicht arbeiten, aber mir graut ein bischen vor dem Tag, wenn er wieder kommt. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit ihm umgehen soll... Ich möchte ihm zeigen, wie leid es mir tut, aber ich möchte ihm auch nicht zu nahe treten. Vielleicht will er ja auch gar nicht drauf angesprochen werden? Eine weitere Frage ist: ich habe an meinem Arbeitsplatz mehrere Fotos von meinen Kindern hängen und auch als Desktop-Bild meinen Jüngsten verewigt. Der Kollege hat gute Sicht auf meinen Arbeitsplatz und kommt normalerweise auch öfter in unser Büro um was zu besprechen. Wahrscheinlich ist es besser (zumindest vorläufig) die Bilder wegzulegen und auch das Desktop-Bild zu ändern. Oder? Wenn ich ein Bild von meinen Jungs hängen lasse, wird ihn das zu sehr an seinen eigenen Verlust erinnern? Ich hoffe, daß ich mich mit meiner Frage nicht in ein Forum gedrängt habe, in dem ich nix zu suchen habe. Ich bin halt so unsicher, wie man sich verhält, ohne den Eltern noch mehr Schmerz zuzufügen. Entschuldigt bitte. Und ich denke an Euch alle und drücke Euch. Liebe Grüße Claudia


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Hm, gar nicht so einfach. Ich würd ihm schon mein Beileid aussprechen, ansonnsten aber warten ob er reden möchte. Die Bilder würd ich nicht weg stellen. Er denkt wahrscheinlich eh ununterbrochen an sein Kind, dafür braucht er keine anderen Kinderbilder sehen. Wenn ihr


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Hallo - also ich bin schon sehr gerührt wie sehr Du dir Gedanken darüber machst. Das finde ich wirklich sehr nett von Dir. Ich persönlich bibbere auch immer vor solchen Momenten wo man vielleicht etwas sagen sollte, aber wofür es wahrscheinlich nie die richtigen Worte geben wird. Wenn ich an Deiner Stelle wäre würde ich ihm eine Karte schicken. In so einer Karte kann man sich die Worte erstmal gut überlegen und Dein Kollege hätte Ruhe auf die Karte zu reagieren (vielleicht ist es ihm halt zuhause lieber als dann im Büro wenn man dann doch um Fassung ringen müßte). Ich finde es auch immer ehrlicher vielleicht zu sagen/schreiben dass man selbst nicht weiß was man sagen soll und sich hilflos fühlt als wenn man dann so etwas wie "Das-Leben-geht-weiter" von sich gibt. Zu den Bildern kann ich dir nichts sagen. Das sieht wahrscheinlich jeder wieder anders. Alles Gute, rebeca


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Liebe Claudia Wir haben 2004 unseren sohn verloren und mein mann arbeitet in einem call center da stehen auch ganz viele bilder von den kindern seiner kollegen rum. Sie haben es damals auch nicht wegemacht und ich denke egal ob du sie wegtust oder nicht deinem kollegen wird immer durch irgentetwas oder durch irgenteine situation traurig werden und an seine tochter erinert aber das ist auch gut so. denn so wird er seine trauer besser verarbeiten können . Was du zu ihm sagen sollst wenn ehr wieder in die arbeit kommt kann ich dir leider nicht sagen weil jeder mensch anders trauert un damit umgeht aber hab keine angst ihm dein beileid auszusprechen das hatt meinem mann damals sehr gut getan weil er gemerkt hatt das er seien kollegen wichtig ist. gruss sandra


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Danke für Eure Antworten. Es hilft mir wirklich weiter. Wenn man nicht selbst betroffen ist, weiß man ja sowieso nie wirklich, was das für ein Schmerz ist. Und möchte es in Wahrheit auch nicht wissen... Die Bilder werde ich nicht ganz wegnehmen, aber meine Bilderwand etwas ausdünnen. Ich muss gestehen, daß ein paar andere Kollegen mich deswegen etwas blöd angemacht haben, daß sei pietätlos usw. Ich hatte ja schon drüber nachgedacht, aber ich hatte auch das Bedürfnis meine Schätze einfach immer ansehen zu können, wenn ich über diesen furchtbaren Unfall nachdachte. Ich glaube auch, daß mit der Karte werde ich machen. Schriftlich lassen sich Gefühle sowieso besser in Worte fassen, finde ich. Ganz großen Dank und liebe Grüße Claudia


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Hallo Claudia! Die Geschichte hat mich auch sehr berührt. Ich hatte 2 FG, bin relativ schnell wieder zur Arbeit gegangen (5 Tage nach Ausschabung), ich wollte mich mit der Arbeit ablenken! Das hätte auch geklappt, aber dann kamen meine Kollegen/innen an und wollten mich trösten, ich konnte mich Anfangs noch zurück halten, aber dann liefen die Tränen nur so, wollte nur noch nach Hause! Ich weiss, dass Sie es nur Gut meinten, aber das half mir nun auch nicht weiter, wenn man sich ablenken will! Das war bei der 1 FG. Bei der 2.FG habe ich es niemand gesagt (ausser Chef natürlich), da war es besser, weil mich niemand ansprach! Jetzt bin ich wieder in der 11 SSW, (es ist eine Risikoschwangerschaft), daher habe ich niemand etwas gesagt, meine Kollegen denken, das ich Rückenprobleme habe! Mein Mann ist im Büro alleine, hat sich auch mit Arbeit abgelengt! Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich auch lieber eine tröstende Karte gehabt und danach nicht mehr angesprochen werden. Die Anteilnahme sieht man auch genug in den Augen der Menschen!!! Ich hoffe, ich konnte etwas helfen... Alles Gute Claudia


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Hallo Claudia, ja, das kann ich gut verstehen. Ich denke, wenn es mir so ginge, würde ich auch nicht ständig drauf angesprochen werden wollen. Das geht mir ja schon bei weniger tragischen Sachen so (Erkrankungen in der Familie, Tennung oder sowas). Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, daß diesmal alles gutgeht und ihr bald Dritt seid. Ich danke Dir und den anderen, weil ihr mir im Prinzip mein Gefühl, wie ich mich verhalten soll eher bestätigt habt. Alles Liebe Claudia


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Ich habe im Juli 2004 meinen ersten Sohn kurz vor seinem dritten Geburtstag an Krebs verloren. Was mich getröstet hat, waren Regenbögen. Ich habe sie als Verbindung zwischen mir und meinem Kind betrachtet, und tue es noch: sie fallen unverhofft aus dem Himmel, strahlen in den schönsten Farben und entstehen nur dort, wo Sonne und Regen zusammenkommen... Als Bund gedacht, zwischen Gott und den Menschen, ist es viel konkrekter zu einem Bund geworden, zwischen mir und meinem Kind. Deine gerahmten Bilder würde ich stehenlassen. Aber das Desktopmotiv (weil es einen ja immer eher unvermutet anspringt, von den Bildern weiß man, dass sie immer dort stehen, und ist, sozusagen, vorbereitet) würde ich vorübergehend ändern. In einen Regenbogen, vielleicht. Oder einen Wolkenengel. Oder so. Und begegne ihm aufrichtig. Alle Sternenkinder-Eltern, die ich kenne (und ich habe inzwischen viele kennengelernt), schätzen Aufrichtigkeit. Und wenn das nur heisst, dass man sagt "ich weiß gar nicht, was ich sagen soll". Rumgedruckse ist furchtbar, noch schlimmer ist Ausweichen. lg, yvonne