Elternforum Kleine Engel

Der Kindergartenfreund meiner Tochter ist plötzlich verstorben

Der Kindergartenfreund meiner Tochter ist plötzlich verstorben

Manu0707

Beitrag melden

Hallo, ich weiß nicht wo ich sonst fragen soll, deshalb hoffe ich, dass ich hier schreiben darf. Meine Tochter wird Samstag 4. Ihr Kindergartenfreund ist am Sonntag Nachmittag mit 2,5 Jahren aus seinem Mittagsschlaf nicht mehr aufgewacht. Einfach so. Wir sind alle total geschockt und überfordert. Jetzt meine Frage: wie erkläre ich das meiner Tochter am besten? Sie kennen sich sehr gut aus dem KiGa und waren zusammen in der Nachmittagsbetreuung mit max. 8 Kindern. Sie hat also einen sehr guten Bezug zu ihm gehabt... Ich wollte sagen, dass besondere Menschen früher in den Himmel kommen und Luis so ein besonderer Mensch war und er jetzt ein Engel im Himmel ist und auf uns aufpasst...Soll ich ihr überhaupt sagen, dass er nicht mehr aufgewacht ist? Ich möchte auch nicht, dass sie Angst vor dem Schlafen bekommt... Könnt ihr mir einen kleinen Tipp geben? Traurige Grüße Manu


mf4

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

Besondere Menschen sterben früher? Sowas solltest du bitte deinem Kind nicht erzählen. Nicht mehr aufwachen solltest du auch nicht sagen... da bekommt man ja Angst einzuschlafen. In der Gruppe meiner Kinder gab es leider auch einen solchen Verlust :( die Kinder haben mit der Erzieherin bei einer brennenden Kerze darüber gesprochen... ohne Himmel, ohne Gott. Auch wenn keiner weiß woran das Kind gestorben ist würde ich dennoch von einer Krankheit ausgehen und das so erklären. Wenn das Kind fragt, was er hatte kann man ja sagen, dass man es selbst nicht genau weiß.


Manu0707

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mf4

...dass es am "schönsten" zu erklären ist, indem man den Kindern sagt, es gäbe immer mal wieder ganz besondere Menschen, die früher gehen dürfen. Na jetzt bin ich ganz verunsichert. :-( Also gar nichts sagen wg. Himmel, Engel etc.? Nur, er ist gestorben, warum weiß man nicht, sowas passiert leider mal? Oh man fällt mir das schwer!


Zwerg1511

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

Ob Du den Himmel u. Engel erwähnst, hängt von Eurem Glauben und Eurer Einstellung ab. Meinem Sohn hilft es z.B. zu wissen, dass Oma u. Opa im Himmel sind. Das mit dem "besonderen Menschen" würde ich nicht sagen. Du bist für Deine Tochter auch ein besonderer Mensch. Ich würde sagen, dass Du nicht weißt, warum er gestorben ist (ist ja auch so). Wenn Deine Tochter fragt, warum Menschen einfach so sterben, würde ich sagen, dass er krank war, Du aber die Krankheit nicht kennst. Ihr auch erklären, dass es nichts mit Erkältungen etc. zu tun hat. Stille Grüße


Manu0707

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zwerg1511

...ich werde nachher mit meiner Tochter sprechen. Vielen Dank, stillen Gruß Manu


rabe71

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

Hallo, Sei vorallem offen für ihre Fragen,Kinder sind da meist sehr offen und stellen erstaunliche Fragen.


-chOcO-

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

Euer Verlust tut mir sehr leid :( Meine Tochter ist auch knapp 2,5 Jahre alt. Mein Vater starb 2009 und wenn wir zum Friedhof fahren, haben wir ihr gesagt das wir den Engelopa besuchen. So benennt sie ihn auch immer und oft zeigt sie auch zum Himmel und sagt mir, das dort ihr Engelopa ist. Ich denke das es so leichter für sie zu verstehen ist. Wenn es zu eurem Glauben und zur Lebenseinstellung passt, erkläre es ihr auch so in der Art. Aber das mit dem besonderen Menschen würde ich aus den erwähnten Gründen auch nicht machen.


love14

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

Erklär es ihr einfach nur ganz kurz, so dass du ein gutes Gefühl (insofern man das so nennen kann) dabei hast. Aber wie schon von den anderen erwähnt, nicht das mit dem besonderen Menschen und auch auf keinen Fall, wie es passiert ist ( einschlafen und nicht mehr aufgewacht ). Benenn es " er ist gestorben", und wenn es dir gut tut, kannst du durchaus sagen, dass er nun im Himmel ist ( so wie du es eben möchtest und es deinem Kind gegenüber vertreten kannst). Meist haben die Kinder nicht allzu viele Fragen und man sollte als Erwachsener dann auch nicht "über erklären" , denn dazu neigen sehr viele. Kinder verarbeiten jedoch ganz anders als wir Erwachsenen. Leider musste ich mich nicht nur beruflich mit diesem Thema auseinander setzen, sondern auch mehrmals privat gegenüber meinem mittlerweile 7-jährigen Sohn. Wünsche euch alles Gute und der betroffenen Familie sehr viel Kraft!!!! Stiller Gruß, Gina


tiggermaus71

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

Liebe Manu0707, mein Sohn kann, so glaube ich, manchmal viel besser umgehen als so mancher Erwachsener mit dem Thema "Tod". Als sein Brüderchen während der Schwangerschaft starb, habe ich ihn von Anfang an mit einbezogen. Heute besucht er ihn wie selbstverständlich auf dem Friedhof, schenkt ihm Gummibärchen aus eigenem Antrieb, sucht ein Auto zum Hinstellen für ihn aus. Er ist eben sein Brüderchen, der einfach nicht bei uns sein kann. Ich hatte ihm auch erzählt, dass ich nicht weiß, warum er gestorben ist. Aber dass es manchmal Kinder, Erwachsene oder Tiere gibt, denen es einfach nicht besonders gut geht, die evtl. auch so krank sind, dass ihnen kein Arzt helfen kann. Und dann fragt sie der liebe Gott, ob sie lieber ein Sternchen werden möchten. Sicherlich kann man "den lieben Gott" auch aus dem Spiel lassen, die Natur oder wen auch immer einsetzen. Ich weiß auch nicht, ob ein Psychologe das gut finden würde. Aber bei uns hat es geholfen, er hat es verstanden, er übeträgt es jetzt mit seinen knapp 3 Jahren auch auf andere Situationen, z.B. wenn wir einen togen Vogel sehen. Er fragt viel, auch was sein Brüderchen betrifft, entwickelt seine eigene Geschichte bzw. Vorstellung. Ich kenne vom Friedhof her einige "Sternenmamis", die auch kleine Geschwister an der Hand halten, es ähnlich handhaben, die Kinder mit einbeziehen - und es klappt gut, wenn man in dieser Situation überhaupt von "gut" sprechen kann... Vor allem mag es mein Sohn, auch zum Friedhof zu gehen.Für ihn gehört es mit dazu, hinzugehen, Geschenke (Blümchen etc.) zu machen, die er sonst seinem Brüderchen auch geben würde. Er hat auch gleichzeitig keine Angst bekommen, wenn er mal krank wird oder Schmerzen hat, dass er auch ein "Sternchen" werden könnte, auch keine Angst vor Friedhöfen oder Beklommenheitsgefühle. Ob er nun wirklich alles "versteht", weiß ich nicht - aber er wächst hinein. Ich hoffe, dass Du Deiner Maus das alles vermitteln kannst - aber meistens ist es für uns Erwachsene viel schwerer, da wir ja doch meist von unseren eigenen Eltern nicht gelernt haben, dass dieses traurige Thema trotzdem kein Tabuthema ist oder sein sollte. Ich wünsche Dir und den Eltern in der Kita viel Kraft!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Manu0707

mein sohn war 2 1/2 jahre als meine tochter starb. Er hatte sie schon kennengelernt im krankenhaus, sie lebte zwei wochen. ich mußte ihm gar nicht viel erklären, hab ihm nur gesagt, daß ihr herzchen sehr krank war und sie deshalb nicht leben konnte. das hat er verstanden. auch daß sie jetzt im himmel ist, hat er kindmässig verstanden. er hat sich damit zufrieden gegeben. kinder in dem alter verstehen das mehr als du denkst. Ich würde auch einfach sagen, daß der kleine krank war und er deshalb jetzt ein engel ist. das mit den besonderen menschen würde ich auch weglassen, kinder fassen das ganz anders auf als wir. ich würde da gar nicht groß erzählen, einfach nur: Luis war krank und ist jetzt ein engel im himmel. Das verstehen kinder am schnellsten und ich hab die erfahrung gemacht, auch bei anderen kindern, daß sie dann gar nicht mehr groß nachfragen. je mehr man über das thema spricht, desto schwerer wird es für die kleinen, weil sie die tragweite gar nicht erfassen können.


Geisterfinger

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich denke solche Situationen machen einem oft deutlich, dass man selbst keine feste Vorstellung davon hat, was sterben bedeutet, was dann passiert usw. Deshalb sind wir auch oft unsicher, was wir unseren Kindern antworten sollen. Die Vorstellung eines Lebens nach dem Tode im Himmel als ENgel ist sehr tröstlich und viele möchten gern daran glauben, einige tun es auch. Ich finde Eltern müssen nicht immer alles wissen und beantworten können. Oftmals stellen Kinder auch die Fragen, auf die wir vorbereitet sein wollen, gar nicht. Ich finde es auch ok zu sagen, wenn man nicht weiß, warum jemand gestorben ist und wo er jetzt ist. Man kann auch beschreiben, was man glaubt und sagen, dass man es aber nicht weiß.