Else2011
Hallo, ihr Lieben! Ich weiß nicht recht, ob ich hier richtig bin, es geht nicht primär um Trauer. Schon indirekt. Also von vorne! Im Dezember 2009 habe ich unsere erste Tochter still geboren. Sie ist in der 37. SSW plötzlich gestorben, keiner weiß warum. Dass das heute noch sehr schlimm für mich ist, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Allein das Schreiben reicht, dass mit die Tränen kommen. Im Februar diesen Jahres wurde dann meine zweite Tochter geboren. Völlig gesund, ein wahnsinnig schönes Geschenk! Aber es gibt trotzdem Phasen, da muss ich nur heulen. Außerdem habe ich eine unglaubliche Angst, sie auch zu verlieren. Schon wenn sie mal schlecht trinkt oder viel schlaft mache ich mir super große Sorgen und bin für nichts mehr zu gebrauchen. Und ich sehe überall schlechte Omen. So finden wir z. B. keinen zweiten Paten für die Taufe. Jetzt habe ich Angst, das könnte ein schlechtes Zeichen sein und sie konnte ihre Taufe nicht mehr erleben. Ich weiß, total blöd. Ich war auch schon beim Arzt, der meinte nur, dass sei aufgrund meiner ersten Tochter normal und gehe vorbei. Aber das kann's doch nicht sein! Hat jemand von euch etwas ähnliches erlebt oder weiß einen Rat, was ich noch gegen diese Ängste machen kann? Ich vermisse meine erste Tochter so sehr, aber darunter soll meine kleine Maus doch nicht leiden!
Warst Du denn schonmal in psychologischer Betreuung? Das ist doch nochmal was anderes als der Hausarzt. Ich denke, da wirst Du mehr ernst genommen. MfG Winterschlumpf
Guten Morgen Else, es tut mir so unendlich leid,dass du dein Wunder gehen lassen mußtest.Wo man eigentlich in dieser Zeit schon die Geburt herbei sehnt. Laß dich erstmal fest in den Arm nehmen. Ich habe meine Celina in der 18.SSW 2009 verloren und mir fehlt sie auch heute noch sehr.Aber da ich Mutter 2-er Jungen vor dieser SS bin und recht bald darauf wieder mit einem Mädchen gesegnet wurde,ist die Trauer anders geworden,aber nicht weniger. Der Alltag läßt es einfach nicht zu,sich "gehen" zu lassen.Meine Kinder brauchen mich und ich sie.Mein Freund wollte damals keine Taufe,weil die Familie nichts mit der Kirche am Hut hat.Meine Jungen wurden aber getauft,weil es mir immer ein Bedürfnis war,Gottes Segen denen zu geben.Irgendwie ist in mir das Gefühl,dass Gott sie deswegen wieder zu sich holte,weil ich dies respektieren wollte,was natürlich völliger Quatsch ist.Denn es gibt ja unzählige Menschen,die nichts mit der Kirche am Hut haben und dennoch leben dürfen.Als ich mit Nina schwanger wurde,sagte ich fest entschlossen,dass sie auf jedenfall getauft wird,egal was die von dem halten.Und dies setzte ich Pfingstsonntag in die Tat um.Und siehe da,seine Familie fand sich damit ab und nahm daran teil! Bei uns besteht in der evangelischen Kirche keine Mindestzahl an Paten.Einer sollte es auf jeden Fall sein.Es gibt auch Kirchen,wo Taufzeugen akzeptiert werden.Was in sofern bedeutet,dass man selbst nicht kirchlich bzw.getauft sein muß,um eine Patenschaft übernehmen zu können. Frag doch mal im Pfarramt nach,ob dies dort auch möglich ist.Vielleicht erleichtert es deinem Suchen nach einem weiteren Paten. Für die Zukunft wünsche ich dir ganz viel Kraft und mit der Liebe deiner Familie,wieder zurück zu dir zu finden,um wieder stark für deine Maus zu sein. Das Lied:Meine Liebe trägt dich fort von Micki Schläger,brachte mir sehr viel Kraft,meine Celina los lassen zu können und dennoch nicht ein schlechtes Gewissen zu haben,ihr evtl.das Gefühl damit zu vermitteln,sie nicht mehr zu lieben.Meine Liebe zu ihr wird nie vergehen.Als Gedenken an sie trage ich eine Kette mit einem Engelanhänger sowie ihren Namen. Vergiss nie,dass dein Sternchen immer gut auf deine Kleine Acht geben wird. Und ihr ganz sicher ein guter Schutzengel sein wird.Dessen bin ich mir sicher. Liebe Grüsse Christine
Ich suche mir meist jemanden zum Reden. Bei mir hatte sich die Totgeburt auf meine körperliche Verfassung gelegt. Ich spüre Schmerzen, wo eigentlich nichts sein kann. Mir schmerzt mein Herz, aber das Herz ist in Ordnung. Ich habe wahnsinnige Angst davor, eher als meine Kinder gehen zu müssen und nicht mehr für sie dasein zu können. Und sofort, wenn ich darüber nachdenke, spüre ich einen Schmerz in meiner Brust. Wenn ich beschäftigt bin, habe ich dieses Problem nicht. Ich hoffe auch, dass dies irgendwann mal vorbei geht. Aber vielleicht ist es genau das, was wir noch ertragen müssen. Blöd finde ich es nicht. Es scheint normal zu sein. Deine Ängste sind groß. Kann dies verstehen. Aber dies versteht anscheinend nur jemand, der schon einKind gehen lassen musste.
Zuerst mal tut mir es mir leid,was Du durchmachen musstest. Das ist wirklich nicht schnell zu verkrafen.Und es braucht einfach Zeit. Ich denke mal das Du evtl.seelisch noch irgendwas nicht ganz verarbeitet hast,und das kommt jetzt als Angst hervor um Deinen jetztigen Schatz. Ich würde,wenn ich in Deiner Situation wäre,mir evtl. Unterstützung von einem Psychologen oder Trauma o.trauerbewältigung holen. Das ist nichts schlimmes,sondern da hört Dir jemand zu,der Dir helfen kann und Dich unterstützt. Drücke Dir die Daumen,das es Dir danach besser geht.
Ich kann dich gut verstehen, meine Tochter habe ich in der 42. SSW gehen lassen müssen. Und obwohl ich 2 große "Kinder" habe (einen Sohn und eine Tochter), sorge ich mich wahnsinnig um meine große Tochter. Ich sag ihr immer, dass ich nicht noch einmal eine Tochter verlieren möchte und sie antwortet: Was kann ich denn dafür, dass unsere Maus im Himmel ist - es wird mir doch nichts passieren ... Ich hoffe und wünsche dir von Herzen, dass dein Verstand und dein Gefühl bald wieder harmonisch miteinander kommunizieren und du bald frei bist von den Ängsten und Sorgen. Ganz liebe Grüße
Hab dir eine PN geschickt.
Ja ich...ich kenne diese Ängste leider auch. Zwar hatte ich nicht wie du eine stille Geburt, sondern eine Fehlgeburt in der ersten Ss in der 9. Ssw. Ich war 20 als es passierte und ich habe mich mit dem Thema vorher gar nicht befasst, denn ''sowas'' passiert doch nur anderen. Die Schwangerschaft endete sehr schlimm und heute, fast 3,5 Jahre später, meine Tochter wird in einem Monat 2 Jahre alt, habe ich auch mit unglaublichen Ängsten zu kämpfen. Ich habe schlimme Verlustängste, schaue ständig (ja, immernoch) in der Nacht ob es ihr gut geht, sehe überall Gefahren. Ich habe überlegt eine Kur zu machen, es gibt ja Kur´kliniken die sich auf Ängst spezialisiert haben, denn nein, diese Ängste gehen nicht weg...sie werden immer schlimmer und greifen auch auf andere Bereiche des Lebens über. Sonst vielleicht zum Psychologen? Viele Grüße, Jazzy mit *Zoey Lynn (02/08) im Herzen und Kaya Nea 22.07.09 fest an der Hand
Liebe Else 2011! Ja, das ist es was uns Müttern ausmacht. Wir trauern um den Verlust unseres Kindes und müssen dabei im Auge behalten, dass es auch andere Kinder gibt, für die wir Verantwortung tragen und sie beschützen müssen. Ich habe auch ein Kind verloren und nach außen hin, muss ich stark sein, für meine Kinder, für die Umwelt, für mein Umfeld ... nach innen bin ich es nicht. Ich weine sehr viel, alles erinnert mich an mein Kind ... es scheint die Sonne und manchmal scheint sie aber nur oberflächlich, als dringe sie nicht in mein Herz ein. Weil dort kein Platz ist für Sonnenschein, weil dort nur dieser große Schmerz, diese offene Wunde, dieser Verlust sitzt. Auch ich kenne das, dass ich Angst habe um meine Kinder. Noch ein Kind zu verlieren, das würde ich einfach nicht verkraften. Und wenn etwas ist, dann spüre ich auch oft die Angst ... ... ich habe kein Baby mehr bekommen. Ich wünsche mir ein Kind, aber ich glaube, dass ich es nicht mehr durchstehen würde, die Angst. Ich müsste die Garantie bekommen, dass ich mein Kind 100% gesund und munter in meinen Armen halten könnte ... und diese Garantie gibt es natürlich nicht. Ich weiß, dass es sehr schwer ist, diese Angst loszulassen. Aber natürlich müssen wir das auf gewisse Weise. Wir dürfen unsere Kinder nicht hemmen in ihrem Tun und in ihrem Leben. Wir können sie nicht vor allem beschützen, auch wenn ich ganz genau das haben möchte. Uns fehlt dieses "Gottvertrauen", dieses Leben, das wir vor dieser Erfahrung gemacht haben. Und wir haben etwas hergegeben, das keine Mutter hergeben sollte, das keiner Mutter angetan werden dürfte. Es ist kein Wunder, dass - wo doch ein Stück von uns weg ist - wir nicht mehr so sorglos durch die Welt gehen können. Ich glaube, dass es gut ist, wenn du jemanden zum reden hast. Wenn dich im näheren Umfeld niemand so gut verstehen kann ... oder du merkst, dass sie dich nicht ernst nehmen, dann könntest du jemanden suchen, der/die eine Trauerbegleiterin ist oder eben eine BEraterin/Psychologin/Therapeutin. Dann kann deine Angst und deine Trauer dort ihren Platz finden, dann ladest du deinen Schmerz dort ab und zuhause bist du dann wieder besser für deine süße, kleine, wunderbare Tochter da. Vielleicht findest du auch jemanden im Forum, die sich mit dir austauschen möchte, über einen längeren Zeitraum, auch das kann helfen! Alles Liebe, BIRGIT PS: Und hätten wir 10 Söhne und 10 Töchter, so würde doch dieses eine, ganz spezielle Kind uns so sehr fehlen. Ein Kind ersetzt kein anderes und das müssen wir akzeptieren. Deine Trauer darf ihren Platz finden!
Huhu, im Prinzip ist es eine "erlernte" Angst, die Du da mit Dir rumträgst. Du hast nunmal die schlimme Erfahrung gemacht was einmal passiert ist und das ist tief gespeichert und kommt bei unsicheren Situationen (und was ist in Bezug auf Kinder - haben schon sicher ?) wieder hoch. Wenn es Dich im Alltag zu sehr beeinträchtigt gäbe es die Möglichkeit systemstisch die Angst wieder zu verlernen, z.B. in einer Verhaltenstherapie. Eine weitere Möglichkeit ist aber auch einfach die Angst mal anzunehmen. Du könntest sie mal ganz bewusst zulassen und Dir sagen: Ja, das hat mich geprägt und ja, jetzt bin ich anders als vorher, ich bin die, die furchtbare Angst davor hat, daß das alles nochmal passieren konnte. Vorher war ich unbeschwert und jetzt ist etwas dazu gekommen: Hallo Angst, Du gehörst wohl jetzt gerade zu mir ! Nach und nach wirst Du durch das bewusste Auseinanderseten neue Erlebnisse haben. Vielleicht lässt die Angst Dich mal spontan in Tränen ausbrechen - dann ist es so, nimm es an, wir alle dürfen mal weinen und das auch zulassen. Auch mal eine längere Zeit. Vielleicht wirst Du Dein Kind besonders beschützen wollen - nimm es an, es wird durch etwas mehr Fürsorge keinen bleibenden Schaden erleiden und meistens ist ja auch noch Papa da der sagt: ach laß mal, das wird schon. Solange Du Dir Deiner Angst BEWUSST bist, ist alles gut. Dann gluckst Du eben - weil Du Angst hast. Dann bist Du eben sogar mal abergläubisch, weil Du Angst hast. Angst haben darf man, Angst bewusst durchleben und annehmen ist sogar etwas, was einen wirklich weiter bringen kann. Angst alleine schadet keinem, sie tut keinem weh, sie bringt niemanden in Gefahr, Du stirbst nicht daran und wenn Du sie für Dich einfach ZULÄSST wirst Du sie womöglich nicht mal extrem an Deiner Tochter ausleben. Vielleicht zeigt sie Dir neue Seiten an Dir: Ja, Du DRAFST trauern, Du DRAFST Angst haben, DU musst das Gefühl nicht unbedingt loswerden. Nach einer Weile wird sie sich von alleine verziehen ... oder wieder mehr in den Hintergrund treten ... wenn Du ihr genügend Annahme und Aufmerksamkeit geschenkt hast - und das mach jetzt erstmal ganz intensiv !! -kann sie sogar Dein Leben bereichern ... vielleicht kannst Du dann Dein Kind besonders geniessen, bist besonders sensibel darauf bedacht, daß ihr alle eine gute Zeit habt usw. Ich werde meinen Facharzt in Pychiatrie machen und hab schon ziemlich viel mit Ängsten (auch eigenen !) zu tun gehabt, ich finde den Weg sie erstmal anzunehmen bisher den besten :-) Aber: wenn Panik im Spiel ist, Du im Alltag extrem eingeschränkt bist und nur noch leidest würde ich Dir schon empfehlen eher den "Therapieweg" zu gehen. Kann Dir auch Bücher empfehlen, muß jetzt aber los zum Grillen (im Regen :-(( LG Cosma
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