Elternforum Kinderwunschbehandlung

Fehlgeburt nach Clomifen Behandlung, PCO und Metformin

Fehlgeburt nach Clomifen Behandlung, PCO und Metformin

Pinklady1986

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Hallo liebe Experten, in diesem Forum habe ich schon sehr nützliche Erfahrungen und ähnliche Schicksale beobachten können. Allerdings leider noch keines, das mit meinem Fall wirklich identisch wäre. Ich bin 34 Jahre alt, normalgewichtig, sportlich sehr aktiv und habe trotzdem vor 2 Jahren die Diagnose PCO erhalten. Gründe dafür waren eine Amenorrhoe, (leichte) Insulinresistenz, Zysten um die Ovarien und ein (leicht) erhöhter Testosteronspiegel, bei allerdings komplett normalem FAI. Davor hatte ich Jahrelang die Pille genommen und nichts geahnt. Nach der Diagnose startete ich die Einnahme von Metformin, woraufhin sich nach ca. 1 Jahr ein unregelmäßiger, teils langer Zyklus einstellte. Nach einem weiteren halben Jahr ging ich zur Kinderwunschklinik und konnte dort nach Ausschließen einer Eileiterundurchgängigkeit die Therapie mit Clomifen und einer Spritze zum Auslösen des Eisprungs starten. Es hatte direkt beim ersten mal geklappt und ich war schwanger. Die Freude war riesig. Einigen Freunden und Bekannten habe ich es erzählen müssen, weil ich die großartige Nachricht nicht für mich behalten konnte und ich guter Dinge war, dass die Schwangerschaft glatt verläuft (meine Mutter hat 4 Kinder bekommen, alle ungeplant, da dachte ich etwas von dieser Fruchtbarkeit geerbt haben zu müssen). Das Metformin habe ich nach Rücksprache mit der Endokrinologin und der Kinderwunschklinik abgesetzt, da es offiziell nicht für die Schwangerschaft zugelassen ist und es keine hinreichenden Daten gäbe, die für oder gegen Metformineinnahme sprächen. Jetzt habe ich beim US in der 8 SSW leider die niederschmetternde Diagnose einer "missed abortion" erhalten, dass der Embryo zu klein entwickelt wäre und keinen Herzschlag zeige. Ich bin emotional am Boden. Ich konnte nur noch heulen. Eine Kyrettage wurde noch nicht vorgenommen. Nun zu meinen Fragen und sorry für das weiter Ausholen. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen haben ich gelesen, dass das Fehlgeburtrisiko bei PCO signifikant erhöht ist (wusste ich vorher nicht). Es gibt auch Hinweise, dass Metformin das Fehlgeburtrisiko senken kann. Könnte das Absetzen von Metformin eine schlechte Entscheidung gewesen sein, da ich Insulinresistenz habe, wenn auch eine leichte? Mein LH nach Messung in der 7 SSW war niedirg (5.8 mIE/ml), Testosteron war unter der Nachweisgrenze (< 0.2 ng/ml). Der einzige Blutwert, der aus der Norm gefallen ist war CMV IgG (232 AU/ml, Normangabe 0.0 - 11 U/ml) und der Varizella Zoster IgG >1500 mIU/ml. Was kann ich tun, damit mir dieses harte Schicksal ein zweites Mal erspart bleibt. Gibt es weitere Untersuchungen, die man machen kann? Vielen Dank für jeglichen Hilfe! Viele Grüße Eure traurige Pinklady


AmyBell

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Antwort auf Beitrag von Pinklady1986

Zunächst einmal mein Beileid! Ja, das FG Risiko bei PCO ist erhöht. Ja, Metformin ist nicht für Schwangere zugelassen. Ja, das frühzeitige und oder schnelle Absetzen von Metformin in der Frühschwangerschaft erhöht das FG Risiko. Mein Gyn hat gesagt, er muss mir rein rechtlich dazu raten es abzusetzen, weil nicht zugelassen, ABER er würde mir inoffiziell dazuraten es definitiv weiterzunehmen. Da ich mich im Internet durch diverse Studien in diversen Sprachen gelesen habe, stand für mich klar, dass ich definitiv NICHT absetzen würde. Die Gründe, weswegen man Metformin bekommen hat, gehen schliesslich nicht weg, nur weil man schwanger ist. Auf das Kind hat es keine negativen Auswirkungen. Am Ende habe ich das Metformin im zweiten Trimester l a n g s a m ausgeschlichen. Ich hatte keine Insulinresistenz. Metformin war ein wichtiger Grund warum ich schwanger wurde, und schwanger blieb. Es weiss natürlich niemand, warum du eine FG hattest. Es gibt sehr viele Variablen. Jeden Tag muss ein bestimmter Schritt in der Entwicklung stattfinden. Sehr komplexe Entwicklungsschritte. Soviel Dinge, die schiefgehen können. Für die nächsten Schwangerschaft wünsche ich dir alles Gute und bis dahin wünsche ich dir viel Kraft und engagierte Ärzte.


Pinklady1986

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

Vielen Dank für deine Erfahrung. Hätte ich nur selbst vorher auch so viel darüber gelesen und anhand dessen dann sorgfältiger abgewägt. Ich hab das Metformin wohl auch zu schnell abgesetzt, denke ich, nur zwei Tage halbe Dosis und dann ganz ohne - hätte nie gedacht, dass es einen so großen Einfluss haben kann - aber das ist dann wohl meine eigene Schuld. Ich finde die populärwissenschaftlichen Seiten fassen zusammen, dass Metformin weder positive noch negative Auswirkung hat. Wenn man sich aber in einzelne Studien einliest findet man signifikante Unterschiede in der FG Rate mit und ohne Metformin bei vergleichbaren Patientinnen wie mir. Kann schon sein, dass die Daten keine 100%-ig wasserdicht angelegten Studien sieht, aber wenn ich es lese finde ich die Zahlen sehr überzeugend. Falls ich noch einmal das Glück haben sollte schwanger zu werden, werde ich die Entscheidung definitiv anders machen.


AmyBell

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Antwort auf Beitrag von Pinklady1986

Nein, es ist nicht deine Schuld. Ich bezweifle, dass ein völlig gesunder Embryo nur deswegen verstirbt. Die Datenlage ist dünn. Die meisten Infos habe ich damals in englischsprachigen Studien gefunden. Wer testet schon Medikamente an schwangeren Frauen?! Ich wünsche dir eine baldige, 40 wöchige Schwangerschaft. Glaub dran. Viel Glück


Pinklady1986

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

Ja, ich versuchs. Danke dir!