Brise1
Bei meinem Freund und seiner Ex hat es mit Nachwuchs nicht geklappt, das Problem war die schlechte Spermienqualität seinerseits. Er mag Kinder total gerne und wäre sicher auch echt ein liebevoller Papa. Hatte sich aber auch mit dem Gedanken an ein Leben ohne Kinder arrangiert. Ich wusste von Anfang an unserer Beziehung davon und er ist da immer mit offenen Karten unterwegs gewesen. Ich könnte mir Kinder grundsätzlich vorstellen, werde aber auch ohne Kinder ein erfülltes Leben haben. Ich hatte und habe noch nie einen extremen Kinderwunsch gehabt. Falls es doch noch klappt schön, wenn nicht, auch gut für mich. Außerdem weiß ich ja nicht einmal ob es bei mir klappen würde. Wir haben auch darüber gesprochen, dass wir bereit wären es auf künstlichem Weg zu versuchen, wenn wir ein bisschen länger zusammen sind. Ist ja auch nicht ausgeschlossen dass es doch klappt. Er fühlt sich immer mal wieder minderwertig und hat komplexe, fragt sich, warum bei ihm etc und manchmal ist es nicht ganz einfach für ihn wenn Freunde Nachwuchs bekommen… Jetzt hat er mitbekommen dass seine Ex schwanger ist und er fühlt sich nach eigener Aussage „minderwertig“. Ich habe versucht ihn aufzumuntern und ihm gesagt, wir haben doch ein gutes Leben, er ist ein toller Mensch und ganz bestimmt nicht weniger wert weil er keine Kinder zeugen kann. Aber dieses Gefühl kann ich ihm wahrscheinlich nicht nehmen und wird immer mal wieder aufkommen wenn es Babies im Umfeld gibt. Habt ihr eine Idee wie ich ihn aufmuntern könnte?
Ich verstehe deinen Freund.
Es tut halt weh und jede Frau die unfruchtbar ist, fühlt sich wohl genau so, wie er gerade.
Fakt ist, dass viele in eurem Umfeld lange versuchen Kinder zu bekommen.
Und viele haben einen harten Weg hinter sich.
Die einen erfolgreich. Die anderen nicht.
Das Ding daran ist: keiner redet drüber.
Und dann denkt man halt gerne mal: warum ich?
Dein Partner kann an der Sache nichts ändern.
Auch nicht durch Vorwürfe.
Er hat ne tolle Frau an seiner Seite, die ihm sagt, dass sie ihn liebt, egal ob mit oder ohne Kinder.
Schenk ihm Geduld, hab ein offenes Ohr und sage ihm immer und immer wieder, dass es dir egal ist, ob es klappt oder nicht.
Du wirst an seiner Seite sein.
Auch wenn dich das Thema vllt irgendwann nervt. Bleib ruhig und wiederhole o.g. So oft wie nötig.
Ich selbst war mal in so einer ähnlichen Situation wie dein Partner.
Eine Fehlgeburt und wir wussten eine Weile nicht, ob ich jemals eine Schwangerschaft austragen würde.
Ich hab mich so schlecht gefühlt, weil ich wusste, dass mein Partner Kinder will.
Aber er hat genau das getan, was ich oben beschrieben habe.
Und es hat mir geholfen.
Natürlich bleibt der Wunsch nach Kindern.
Aber die Vorstellung kinderlos zu bleiben, wird weniger schlimm.
Weil ich weiß, dass mein Partner für mich da ist und wir uns das leben ohne Kinder auch schön machen würden. Er würde mich genau so sehr lieben, wie mit Kindern.
Das musste er mir gefühlt 99x sagen.
Es gab Phasen, da ging es mir besser.
Es gab Phasen, da ging es mir schlechter.
Ebenfalls hat es mir geholfen offen darüber zu reden.
Denn plötzlich sagen dir Bekannte/Freunde/Fremde, dass sie genau das selbe erlebt haben. Und plötzlich fühlt man sich weniger abnormal.
Und am Ende habt ihr ja noch kleine Chancen.
Nutzt sie. Aber seid nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt.
Ihr könnt auch adoptieren, wenn das in Frage kommt.
Am Wichtigsten ist es, offen mit dem Thema umzugehen und gleichgesinnte zu finden.
Egal ob im realen Leben oder online.
Deinem Freund würde es vllt helfen, wenn er sich austauschen kann.
Alles Gute
Hallo Brise, Ich versteh deinen Freund da grundsätzlich. Mein Mann ist selbst seit 15 Jahren zeugungsunfähig. Es war für uns also klar, dass es nur auf künstlichem Weg Mithilfe einer Kinderwunschklinik möglich ist ein eigenes Kind zu bekommen. Die Ärzte dort haben echt viele Möglichkeiten zu helfen! Was ich euch aus eigener Erfahrung sagen kann ist aber, dass das ganze nicht ganz billig ist. Um die Zuschüsse für die ICSI (die kostspieligste Variante) von der Krankenkasse zu bekommen muss man mindestens 25 Jahre bzw die max 40 und er max 50 Jahre alt sein. Außerdem muss man verheiratet sein. Unter den Bedingungen bekommt man einen zuschuss von 50% für 9 inseminationen oder 3 IVF bzw ICSIs. Die allgemeine Empfehlung ist: Wenn Frau jünger als 35 ist sollte man ein Jahr üben. Wenn es dann nicht geklappt hat sollte eine Beratung in der Kinderwunschklinik stattfinden. Ist Frau 35 und älter sollte das schon nach 6 Monaten passieren. Mir persönlich hat es unheimlich geholfen genau zu wissen was möglich ist. Kleine Aufmunterung an euch beide: Die Chancen dass es Mithilfe einer Kinderwunschbehandlung klappt ist je nach Diagnose recht groß. Bei uns war nur mein Mann der Auslöser. Bei mir ist alles OK. Und es hat beim ersten Versuch in der kinderwunschklinik geklappt. Aktuell bin ich in der 35. Woche. Ich drück euch die Daumen! LG Cora
Huhu, ich kann verstehen, dass du deinen Freund trösten möchtest. Aber weißt du, wir können nicht jedes Leid eines anderen Menschen wegreden, wegmachen und wegtrösten. ich denke, du hast ihm längst alles gesagt, was man da sagen kann. Vom noch mehr Reden wird es nicht besser. Es gibt so etwas wie ein Schicksal, und jeder Mensch hat sein eigenes. Und er muss es auf seine Weise bewältigen. Das kann uns niemand abnehmen, nicht einmal jemand, der uns liebt. Wenn ihr so weit seid, dann macht doch mal ein Erstgespräch in einer Kiwu-Klinik aus. Dort wird das Spermiogramm nochmal neu gemacht, vielleicht hat sich ja etwas verändert. Wenn nicht, könnt ihr den Weg der künstlichen Befruchtung gehen. Anstatt deinen Freund zu trösten, was nicht funktioniert, könntest du ihm vielleicht eine echte und konkrete Perspektive bieten: Macht einen Zeitpunkt aus, ab dem ihr euch helfen lassen wollt. Und verabrede mit ihm, dass du ihn bis dahin dabei unterstützt, die Spermienqualität zu verbessern. Dein Freund sollte nicht rauchen, kaum Alkohol trinken (max. 2 Gläser Bier oder Wein pro Woche). Wenn er dann noch Ausdauersport macht, wenig Wurst und viel Gemüse, Nüsse und Fisch isst, kann das durchaus einen Einfluss haben und das Spermiogramm verbessern. Anstatt passiv zu leiden könnte er also versuchen, für einige Monate sein Leben umzustellen - und dann ein neues Spermiogramm machen lassen. Und dann könnt ihr euch beraten lassen, wie es weitergehen kann. LG
Die letzten 10 Beiträge
- Nach NMT erst ,,klarer" positiv. Wer hat Erfahrung?
- 11 tage nach Ovitrelle leicht positiv getestet
- Positiv ?
- Ungleiche Zeitvorstellungen bei der Kinderplanung zwischen Partnern
- SST Testreihe
- ES + 14 Negativ oder Postiv? Hilfe
- PU+14 Transfer+9 - Test positiv, aber noch schwach .. was meint ihr dazu?
- Ultraschall zuerst Herzschlag, dann nicht
- Erster positiver Test!
- Schwanger werden nach Langzeitzyklus