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Er lehnt Insemination ab

Er lehnt Insemination ab

Johanna_ks

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Hallo! Ich bin 38 und mein Partner 41. Wir üben seit 2 Jahren und es passiert einfach nichts. Ich habe meine Probleme wie PCO, IO, die ich glaube gut im Griff habe, aber vor 3 Monaten hat er einen SG gemacht und es war nicht so gut. Die Ärztin meinte in diesem Fall würde Insemination Sinn machen. Er lehnt es aber ab! Er sagt er soll auf natürlichem Weg passieren! Ich glaube, dass es eine Ausrede ist und der wahre Grund woanders liegt. Wie soll ich mit ihm reden? Jetzt will er sich Vitamin Tabletten holen, die angeblich die Spermien Qualität verbessern sollen, aber unsere Ärztin meinte es gibt keine Studien die beweisen, dass die Tabletten wirken. Ehrlich gesagt, ich habe langsam keine Lust auf seine Spinnereien und denke über Trennung nach ( wir sind nicht verheiratet). Er sagte immer er will eine Familie und Kinder und nun macht er so ein Theater. Wenn wir noch im 30 wären, könnte ich noch sagen, ok lass uns Sachen ausprobieren, dass er aber nicht der Fall!!! Hat jemand eine Idee wie ich ihn überzeugen kann?


Rebecca85

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Antwort auf Beitrag von Johanna_ks

Wenn du selbst über Trennung nachdenkst, dann trenn dich. Für mich klingt das auch nach "Aufschieben" oder blöde irgendwelche Ausreden. Ich glaube auch das die Tabletten zwar nicht schaden, aber auch einfach nix nützen. Und denk dran... Du bist auch nicht mehr so jung für seine Mätzchen. Also, such dir lieber jemanden, der es ernst meint und JEDEN Kinderwunsch-Weg mit dir gehen würde. Kannst ihm ja eine Chance lassen und ihn noch mal drauf ansprechen, klipp und klar und wenn er den Weg nicht mir dir gehen will, dann ist SEIN Wunsch nach einem Kind nicht sehr groß. Viel GLÜCK und lass von dir hören.


Cherrybomb

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Antwort auf Beitrag von Johanna_ks

Ein Spermiogrammn hat nicht viel Aussagekraft. Man muss sich das über mehrere Monate hinweg ansehen. Also wiederholt es in drei bis vier Monaten. Dann ist der Bestand an Spermien einmal komplett erneuert. Oft haben Männer auch einfach mal einen schlechten Tag ;) Vitaminpräparate bringen nichts. Sie tun aber eurem Geldbeutel weh. Da wird sehr viel mit der Angst verdient. Wir haben das auch längere Zeit ausprobiert. Hat nicht funktioniert. Die Idee kann er getrost vergessen. Wenn es in zwei Jahren nicht klappt, ist der natürliche Weg möglicherweise nicht der richtige. Oder ihr habt den Moment verpasst. Leider wissen wir nicht, ob du deine Eisprunge bestimmst. Männer wollen selten wahrhaben, dass es eben nicht natürlich klappen will. Das kratzt an ihrem Verständnis von Männlichkeit, dem Ego. Insofern ist eine Trennung da womöglich genau das Gegenteil von dem, was dein Partner braucht. Ich hoffe, ihr könnt noch einmal in Ruhe darüber sprechen. Ich würde versuchen, ihn da abzufangen. Er ist ja nicht weniger toll wenn es eine Insemination gibt. Sofern ihr euch nicht einigen könnt, solltet ihr über die Dringlichkeit des Kinderwunsches sprechen. So jung seid ihr beide nicht mehr. Seine Spermienqualität wird weiter abnehmen und du wirst mit immer mehr Risiken konfrontiert sein. Mit 38 ist das noch nicht akut, aber ja, besser wird's nicht. Drücke euch die Daumen für einen guten Verlauf!


Kiwunsch

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Antwort auf Beitrag von Johanna_ks

Hallo :-) Ganz ehrlich, ich kann dich so verstehen. Bei meinem Ex und mir war das ähnlich, wir haben es zwei Jahre versucht , dass ist verdammt lang. Wenn alle um einen herum so mir nichts dir nichts schwanger werden. Bei uns tat sich nichts. Von ihm kam nie was. Ich glaube er hätte noch 5 Jahre so rumgeplänkert. Mein Wunsch wurde immer größer und machte so langsam einiges in mir kaputt. Er damals 32 und ich 27 , habe ihn dann zum SG gedrängt. OAT3 also quf natürlichem Wege nicht mgl. Das war ein Schlag. Wir haben dann 4 IUIs gemacht. Ohne Erfolg. Alles auf mein drängen hin. Von ihm kam keine Initiative er hötte mich am liebsten mit seinem sperma alleine in die kowu fahren lassen Bei jedem Versuch. Eine icsi wollte er nicht. Ich jedoch auch nicht.. fremdsperma kam nicht in Frage und so zerbrach unsere Beziehung. Klar wir hatten auch noch andere Schwierigkeiten aber der Kinderwunsch war wirklich die kirsche auf der Sahne....Ich habe mich so alleine gelassen gefühlt. Er sagte immer dann solls eben nicht sein. Ich habe mich getrennt nach 8 Jahren. Das war kein einfacher Schritt mit Haus und Hund. Aber, ich habe einen wunderbaren Mann kennengelernt und bin nun von diesem im 1 ÜZ in der 11 Woche schwanger. Manchmal spielt das Leben verrückt....


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Johanna_ks

Huhu, letztlich kann man niemanden zwingen. Vielleicht hilft es, wenn Du Deinem Freund erklärst, dass eine Frau wesentlich mehr auf sich nehmen muss, um ein Kind zu bekommen. SIE hat die unangenehmen Untersuchungen, an ihrem Unterleib wird herumfuhrwerkt von den Ärzten der Kiwu-Praxis, sie kriegt die Hormontherapie usw. Und wenn man schwanger wird, geht es weiter mit den regelmäßigen Untersuchungen. Und auch bei einer Entbindung wird sie immer wieder von fremden Ärzten und Hebammen vaginal untersucht, hat vielleicht einen Kaiserschnitt (sog. Große Bauchoperation), braucht eine Saugglocke oder Zange usw. Das ist alles nicht schön. Der Beitrag, den ein Mann leisten kann, ist dagegen sehr, sehr klein. Letztlich muss man es klar sagen: Wenn ein Kind zu Deiner Lebensplanung dazugehört, Dein Partner dies aber nicht mitträgt, dann musst überlegen, ob er der Richtige ist. Nicht weil er blöd oder böse wäre oder Du ihn nicht mehr liebst. Sondern weil es Dinge gibt, die so wichtig sind für einen selbst, dass man gut überlegen muss, ob man bereit ist, für jemand anderen darauf zu verzichten. Das Gemeine ist, dass Du tatsächlich nicht mehr ewig Zeit hast, Dir das zu überlegen. Ich selbst muss sagen, dass ich starken Kinderwunsch hatte. Für mich kam nur ein Mann in Frage, der das mittrug. Wir mussten auch in die Kiwu-Praxis, und mein Mann fand das nicht toll, hat aber bereitwillig mitgemacht. Es hat dann mit 38 nochmal funktioniert (ich brauchte eine kleine Operation plus Hormontherapie). Ü35 gilt, dass man es maximal 6 Monate so probieren sollte, bevor man medizinische Hilfe in Anspruch nimmt. Ihr seid da eh schon weit drüber. Jetzt ist Handlungsbedarf. LG und alles Gute für Dich! Ich wünsche Dir, dass Dein Freund mitzieht.


Wolkenschatten

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Wow, sehr gut geschrieben und die Situation auf den Punkt gebracht! Hiermit anstandslos unterzeichnet ;) Wünsche dir alles Gute!


Schmetterfink

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Antwort auf Beitrag von Johanna_ks

Tja, wenn ihr ein Kind wollt, dann jetzt. Wir haben den Weg in die KiWu ja auch erst mit 38 gefunden... aber das hieß eben auch, dass ich bei der ersten Schwangerschaft schon 39 war, bei der Geburt 40 und beim zweiten Kind dann eben im Januar schon 43. Wir werden nicht fruchtbarer, unsere Eizellen werden genetisch nicht toller und PCO macht's nun auch nicht unbedingt leichter. Hat er verstanden, was eine IUI genau ist? Eigentlich geht es in der Kinderwunschbehandlung (wenn wir von Verkehr nach Plan mal absehen) nicht "natürlicher". Ihr könnt vorher und nachher auch auf "natürlichem" Weg so viel vor- und nachlegen wie ihr mögt (abgesehen von der Karenzzeit), aber es wird ja im Rahmen einer IUI nicht selektiert/ausgesucht. Sein Sperma wird lediglich durchgeputzt und dir eingeführt. Der "unnatürliche" Part dabei ist wirklich minimal, v.a. wenn man mal in Richtung IVF/ICSI schaut. Für Männer ist der Aufwand dabei auch noch minimal, das ist einmal der Weg in die Praxis zur Abgabe der Spermien, für meinen Mann war das immer ein Aufwand von etwa 30 Minuten (inkl. Fahrzeiten), während das für mich immer mindestens drei Termine mit entsprechender Wartezeit waren. Klar, er muss sich dafür eingestehen, dass euer bisher unerfüllter Kinderwunsch (auch) an ihm liegt. Das geht natürlich ans männliche Ego. Nur, wenn er wirklich Kinder und Familie will, dann muss sein kleines Ego mal hintenan stehen. Willst du ihn denn überhaupt überzeugen? Er will Kinder und Familie - willst du das auch? Sinnvollerweise würdet ihr heiraten, bevor ihr die Behandlung angeht (damit die KK sich an den Kosten beteiligt), ist das euer Weg? Er macht Theater, du hast keine Lust mehr auf seine Spinnereien - ist das eure Basis? Schritt A ist, in meinen Augen, dass du dich einmal hinsetzt und dir überlegst, was du willst. Möchtest du Kinder? Falls ja, wie dringend? Mit diesem Mann und in dieser Beziehung? Falls er sich durchsetzt und ihr kinderlos bleibt, wie schlimm wäre das für dich? Erst in Schritt B setzt ihr euch dann zusammen an einen Tisch und besprecht, was ihr wollt. Was will er? Warum sträubt er sich so vor (minimaler) Intervention? Will er wirklich Kinder oder will er nur das Bild von Familie? Falls er sich durchsetzt und ihr kinderlos bleibt, wie schlimm wäre das für ihn? Dann überlegt ihr euch, ob eure jeweiligen Wege einen gemeinsamen Weg bilden können und welcher das ist. Ihn jetzt auf Teufel komm raus zu irgendwas überreden zu wollen (IUIs brauchen Zeit, die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit ist damit nicht wesentlich höher als bei gesunden Paaren gleichen Alters, das ist Ende 30 eben nicht mehr so phänomenal), nur damit er nach dem ersten gescheiterten Versuch mit "Hab ich doch gesagt, dass ich das nicht will" ins Korn wirft (wir haben zum ersten Kind 9 Behandlungszyklen gebraucht, davon 3 IUI, fürs zweite Kind hatten wir 11 Behandlungszyklen, alle IUI inkl. einer chemischen Schwangerschaft im letzten Herbst). Dein PCO in Kombi mit dem schlechten Spermiogramm und deinem Alter stinkt halt nicht gerade nach Treffer im ersten Versuch (möglich ist alles, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben nicht super riesig). Ich wünsche euch alles Gute für euren Weg.