Elternforum Erster Kinderwunsch

Allumfassender Kinderwunsch, aber...

Allumfassender Kinderwunsch, aber...

maedchen89

Beitrag melden

Hallo zusammen, da ich neu bin, möchte ich mich zunächst kurz vorstellen: ich bin maedchen89, bin 29 Jahre alt, studiert, stehe seit vier Jahren beruflich auf festen Beinen (unbefristet), bin seit 5 Jahren mit meinem Freund (32) zusammen, lebe mit ihm zusammen und habe seit ca. einem Jahr einen immer stärkeren Kinderwunsch. Mein Freund ist auch absolut pro Kinder, bislang haben wir unseren Wunsch aber zurückgestellt, da wir uns (insbesondere ich mich) beruflich noch was festigen wollte. Prinzipiell sollte man sagen: passt - legt los, kann ja auch einige Zeit dauern bis es klappt. Wäre da nicht meine berufliche Situation. Ich habe zu Anfang 2018 meinen Job gewechselt, da mein Freund und ich nach längerer Fernbeziehung an einen Ort wollten - und dafür war ein Jobwechsel nötig. Die Probezeit war nach drei Monaten rum, ich bin unbefristet angestellt, das erste Feedbackgespräch war super positiv, meine Chefin ist gut, mein direktes Team super, ich habe nach vier Monaten dort sogar mein eigenes kleines Team bekommen. Alles gut - sollte man meinen. Ist es aber nicht. Je länger ich bei dem Unternehmen bin, desto mehr stelle ich fest, wie unprofessionell es da zugeht. Wie unmenschlich teilweise gehandelt wird. Heute so, morgen so. Auf höchster Ebene viele Personalwechsel, die natürlich auch keine Ruhe reinbringen. Es ist ein großes deutsches Unternehmen, bei dem die Umsatzsituation derzeit nicht die Beste ist. Das merkt man, an jeder Ecke. Sorgen, Unverstädnis, Unwissenheit, wie es weitergehen soll. Dabei ist die Situation nicht so schlimm wie es klingt - es ist immer noch ein sehr gesundes Unternehmen, nur eben eins, dass in seiner langjährigen Geschichte eine solche Entwicklung noch nicht durchmachen musste. Nun ist es aber so, dass ich Status Quo sagen kann, dass mich die Situation zwar nicht so sehr stört, dass ich jetzt schon wechseln würde, aber schon sage, dass es kein Unternehmen ist, in dem ich die nächsten 5-10 Jahre meine Zukunft sehe. Nicht, wenn es so weiter geht. Und da frage ich mich natürlich: hat das Zukunft - insbesondere mit Hinblick auf unseren Kinderwunsch? Für Februar ist nochmal ein Skiurlaub mit unserer Ski-Clique geplant, danach würden wir aber langsam anfangen wollen... Was ist aber, wenn ich tatsächlich schwanger werde, für ein bis eineinhalb Jahre dann in Elternteil bin und wiederkomme und es keinen Deut besser ist (Zeil ist Teilzeit, 50-70%, je nach Kinder Betreuung)? Jetzt komme ich mit den Umständen klar, dann auch? Ich denke nicht.. natürlich ist das eine lange Zeit, wer weiß was bis dahin ist, aber wenn ich die Kollegen so höre, zeichnet sich diese Entwicklung seit den letzten fünf Jahren so ab. Wie sehen aber die Möglichkeiten eines Jobwechsels aus, wenn ich erstmal Mutti bin und nur Teilzeit arbeiten möchte? Sicherlich nicht berauschend... Was hätte ich sonst für Möglichkeiten? Jobwechsel, klar. Bis da ein neuer ist, ist aber min. Januar 2019 - zzgl. sechs Monaten Probezeit und Erarbeitung eines gewissen Standings ist sicherlich wieder min. ein Jahr ins Land gezogen - und solange möchte ich eigentlich nicht mehr warten. War jemand mal in eine von euch mal in einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht? Wofür habt ihr euch entschieden? Oder glaubt ihr, ich mache mir viel zu viele Gedanken? Oder doch genau die richtigen? Die richtige Zeit gibt es nie für die Familiengründung, aber vielleicht eine bessere? Oder ist es im Endeffekt total egal? Mich würden außenstehende Meinungen hierzu sehr freuen :) Liebe Grüße Euer Mädchen


Meyla

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Ohne dir auf die Füße treten zu wollen: du bist zu verkopft bei der Sache. Nstürlichist vorausschauend denken gut und richtig.... aber übertreiben sollte man es auch nicht! Ich würde es einfach riskieren nach dem Urlaub. Berufliche Situationen können dauernd wechseln! Aus Angst daraus auf unbekannte Zeit verzichten würde ich persönlich auf keinen Fall. Du wärst 9 Monate schwanger, 7 davon noch auf Arbeit, dann Elternzeit 1 oder 2 Jahre, eventuell sogar 3? Deine Stelle ist in der Zeit sicher. Du kannst wieder Teilzeit arbeiten und Erfahrungen mit nehmen. Je nachdem was du arbeitest ist ein Wechsel nicht unbedingt das Riesen Problem. Kenne ja deine Branche nicht. Seit ich ungeplant 6 Monate nach antritt einer neuen Stelle schwanger geworden bin, verstehe ich gar nicht mehr, warum man sich da so irre macht. Hab auch immer fleißig alles mögliche vor geschoben... hätte ich mir teilweise echt schenken können. Ist aber völlig ok so! Wenn es für euch passt dann mach es einfach.... Wert sagt, das du eine gute Stelle in einer besser florierenden Firma findest die nächste Zeit UND... dass das in 3 Jahren noch der Fall ist?


maedchen89

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Danke für eure Rückmeldung. Ich merke schon, dass ich extrem verkopftt/rational an die Umstände rangehe. Es hilft zu lesen, dass ich die Gedanken einfach mal hinten anstellen sollte :)


Regina87

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Ich bin/war in einem Betrieb tätig, der für mein empfinden nicht kompatibel ist mit Kind (Schichtdienst und Mann arbeitet nur morgens) habe ebenfalls einen unbefristeten Vertrag und bin TROZDEM dem Kinderwunsch nachgegangen. Aktuell bin ich in Elternzeit, werde mich aber nach einem andren Arbeitsplatz umsuchen. Wir mussten über 2 Jahre auf unser Wunder warten. Hätte ich es vom Job abhängig gemacht, wer weiß wie lange das dann gedauert hätte. Du und dein Partner seit bereit, dann los. Vllt gefällt dir es ja so gut Mama zu sein, dass du gar nicht mehr arbeiten möchtest oder durch die neue Lebenserfahrung neue Wege gehen möchtest. Das weiß keiner also mach dir nicht so einen Kopf ;-)


maedchen89

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Regina87

Danke auch für deine Antwort. Es gilt natürlich das selbe wie oben. Du hast absolut recht - es gibt ungünstigere Situationen als die meine und man muss einfach mal was wagen :)


Zava-Mamy

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Hallo Mädchen, Lass los und wage es jetzt Eine Familie zu gründen birgt immer so viel ungewisses, neues. Da kann man sich nicht komplett in alle Richtungen absichern. Es gibt neben den ganzen "hätte", "wäre", "könnte", noch soviel weitere Faktoren, die du im Vorfeld gar nicht erfassen kannst. Wer weiß, wie du denkst, wenn dein Baby da ist. Die Prioritäten ändern sich. Vielleicht willst du länger zu Hause bleiben, vielleicht willst du dich beruflich anders orientieren, vielleicht wünscht ihr euch schneller als gedacht ein Geschwisterchen für Nr.1, vielleicht, vielleicht, vielleicht... Soviel zu dem Thema Beruf-Kinderwunsch. Ein anderer Punkt den ich vor der Kinderplanung jedoch nicht unwichtig finde, ist eine Ehe. Ein festes Band der Eltern ist gut, um dem Kind einen sicheren Rahmen zu bieten in dem es aufwachsen kann. Wünsche dir viel Weisheit und Zuversicht für eure Entscheidung. Liebe Grüße Nela


maedchen89

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zava-Mamy

Liebe Zava, danke für deine Antwort. Da steckt sehr viel wahres drin: wer weiß, was kommt, wie es kommt. Ich bin schon immer ein eher verkopfter Mensch gewesen, daher brauche ich einfach zwischendurch erfrischend unverkopfte Anstöße :) Mit der Ehe sehe ich jedoch etwas anders. Klar, es erleichtert vieles. Eine Ehe steht aber nicht für ein festeres Band als eine Partnerschaft ohne Heirat. Eine Trennung ist genauso möglich. Mein Partner und ich wissen, dass es für uns DIE eine Beziehung ist, ganz egal ob wir jetzt Mann und Frau oder eben Freund und Freundin sind. Im Endeffekt sind das nur Begrifflichkeiten und ändern nichts an der Beziehung. Unser Band ist schon jetzt sehr eng - ganz ohne Heirat. Das heißt nicht, dass ich eine solche ausschließe. Für mich ist sie aber kein zwingendes Muss. Da mein Freund aber heiraten möchte, wird das auf kurze oder lange Perspektive passieren. Lieben Gruß


Meyla

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zava-Mamy

Ehe ist völlig unnötig... Du kannst alle Unterlagen vor der Geburt rechtskräftig anfertigen lassen und beziehungstechnisch garantiert dir das überhaupt nix! Meine Ehe würde ich im Leben nicht zurück haben wollen! Die Beziehung zu meinem jetzigen Partner ist viel inniger, ehrlicher und unkomplizierter. In 10 Jahren ehelicher Beziehung.... keine SS, trotz zeitweise länger Zeit ohne Verhütung. Die irgendwann dann doch entstandene SS ist sofort abgegangen. Jetzt... einmal nicht aufgepasst, sofort schwanger, kerngesunde Tochter die schon vor 3 Tagen hätte raus kommen sollen


Mörchen17

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Natürlich kann man "alle Unterlagen vor der Geburt rechtskräftig anfertigen lassen", aber genauso gut kann man einfach heiraten und braucht dann keine Unterlagen mehr anfertigen zu lassen (höchstens einen Ehevertrag, wenn man mit den gesetzlichen Regelungen zur Ehe nicht einverstanden sein sollte) Wenn man vor der Geburt heiratet, braucht man keine Vaterschaftsanerkennung, keine Sorgerechtserklärung, Ehepartner bekommen im Krankenhaus auch ohne Schweigepflichtentbindungserklärung Auskunft (für den Fall, dass mit der Mutter im Zusammenhang mit der Geburt irgendwas ist), es gibt umfassendere Unterhaltsansprüche als bei nichtehelichen Beziehungen, ein gesetzliches Erbrecht etc. pp. Zudem könnte sich der Partner, der die Kinderbetreuung übernimmt und nicht arbeiten geht, ggf. über den anderen Ehepartner im Rahmen der Familienversicherung gesetzlich krankenversichern lassen, Steuern kann man infolge des Ehegattensplittings eventuell auch noch sparen. Ich finde schon, dass die Ehe, gerade wenn Kinder kommen, ihren Sinn hat. Über die Tragfähigkeit der Beziehung sagt eine Eheschließung allerdings wirklich nichts aus.