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Positiver Kaiserschnitt-Bericht (Achtung lang)

Positiver Kaiserschnitt-Bericht (Achtung lang)

User-1720647064

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Wahnsinn... schon über 7 Monate ist es her, das sunswr kleiner Zwerg per Kaiserschnitt zu uns kam. Da wir eine sehr positive Kaiserschnitt Erfahrung gemacht haben, wollte ich hier unbedingt unsere Geschichte teilen. Endlich finde ich mal Zeit dafür. Da ich Schwangeschaftsdiabetes hatte, sollte ich mich ab ET im Krankenhaus melden, um über eine Einleitung zu entscheiden. Die Ärzte hätten mich auch nochmal heim geschickt, aber die Schwangerschaft war sehr anstrengend und irgendwie hat mir mein Körper gesagt, dass eine Einleitung die richtige Entscheidung ist. Ich wollte ehrlich gesagt nur noch, dass es vorbei ist. Zusammen mit der Ärztin habe ich mich für eine Einleitung mit Kapseln entschieden und auch direkt die erste Dosis bekommen. Danach musste ich etwas auf ein Zimmer warten und konnte es mir dann erstmal bequem machen. Mein Mann kam noch kurz vorbei und hat mir meine Sachen gebracht. Leider haben die Kapseln nicht so recht angeschlagen und gegen Mitternacht haben wir erstmal nochmal eine Pause beschlossen, damit ich etwas schlafen kann Die erste Nacht hatte ich das Zimmer für mich. Am nächsten Morgen ging es dann weiter mit Kapseln in einer etwas höheren Dosierung und nachmittags hab ich eine Zimmernachbarin mit ihrer Tochter bekommen. Nochmal kurzer Besuch meines Mannes, da er arbeiten musste und die Wehen noch sehr schwach waren. Gegen Abend wurden sie dann etwas stärker. Um 22 Uhr waren ich zum CTG im Kreißsaal. Die Wehen waren inzwischen so, dass die Hebamme meinte, ich können so langsam meinen Mann anrufen. Ein Glück, denn der kleine Mann war ziemlich aufgeregt und hatte sehr hohe Herztöne. Es wurde versucht ihn etwas zu beruhigen, aber er wollte nicht. Und so stand kurz darauf die Oberärztin im Zimmer und meinte: "Mir gefällt das nicht, wir machen JETZT einen Kaiserschnitt!" Zu dem Zeitpunkt war mein Mann noch nicht da und man meinte nur, man würde ihn dann dazu holen, wisse aber nicht, ob er rechtzeitig da sein könne. Ich hatte solche Angst, dass ich das ohne ihn durchstehen müsste. Immer wieder ging der Alarm vom CTG los... Ich schwankte zwischen "Ich will nicht ohne meinen Mann" und "Holt ihn endlich, bevor was passiert" Mein Mann kam grade noch rechtzeitig und einige Minuten später wussten wir auch warum. Eigentlich wäre ich längst im OP gewesen, aber es kam noch eine richtige Not-OP dazwischen und die Ärztin war beschäftigt. Da wir aber auch ein Notfall waren, wurde dann die Chefärztin gerufen. Die hat sich kurz vorgestellt und dann ging es auch schon runter in den OP. Das Team dort war einfach Bombe. Mega tolle OP-Assistenten und ein super toller Anästhesist. Die PDA saß innerhalb kürzester Zeit und ich hatte nur ganz kurz ein unangenehmes Druckgefühl. Der eine OP-Assistent meinte noch, ich könne mich ruhig an ihn anlehnen, wegen rundem Rücken und er hat mich schön gehalten und die Schulter getätschelt. Hat sehr gut getan. (Blöderweise haben sie zuerst die PDA gelegt und dann den Katheter Für den war es dann leider schon zu spät ). Kurz danach lag ich im OP Saal, wurde verkabelt, Zugang, Blutduck-Manschette usw. und es wurde ein Sichtschutz aufgestellt. Mein Mann hatte sich umgezogen, als ich die PDA bekam und kam dann auch dazu. Er durfte neben mich sitzen und meine Hand halten. Der Anästhesist stand an meinem Kopf und hatte die Werte im Blick und die Hebamme war auf der anderen Seite und hat das CTG gehalten. Dann ging es los. Schmerzen hatte ich keine, aber ich habe natürlich gemerkt, dass die an mir gearbeitet haben. Währenddessen wurde uns immer alles schön erklärt. Wie lange genau es gedauert hat kann ich nicht sagen, aber als ich den ersten Schrei unseres Sohnes gehört habe, war mir alles auch vollkommen egal. Ich weiß allerdings noch, dass wir noch im Kreißsaal gewitzelt hatten, dass es heute wohl nichts mehr wird. Um 23:37 kam der kleine Mann dann doch noch an dem Tag. Er wurde ein bisschen sauber gemacht und durfte dann sofort zu mir auf die Brust, während die Ärzte sich weiter um mich gekümmert haben, hatten wir erstmal nur Augen für das kleine Wunder das uns da etwas verstört anblinzelte und für einander. Kurz darauf musste der kleine Mann erstmal zu Papa umziehen, da mein Kreislauf in den Keller rutschte, mir übel wurde und sich alles drehte. Ich erinnere mich noch, dass der Blutdruck zwischenzeitlich bei 60/40 lag. Ich bekam etwas gespritzt und es ging mir bald besser. Als die Ärzte fertig waren, durfte ich von der OP Liege wieder in mein Bett und unser Sohn durfte wieder zu mir. Gemeinsam ging es zurück in den Kreißsaal und wir durften erstmal ausgiebig kuscheln, der kleine Mann hat getrunken und dann wurde die U1 gemacht. Anschließend durften wir ganz entspannt weiter kuscheln, bis wir wieder auf's Zimmer umgezogen sind. Leider hatten wir kein Familienzimmer bekommen, so dass mein Mann dann erstmal nach Hause gefahren ist um zu duschen und noch ein bisschen zu schlafen. Auch der kleine Mann und ich haben uns erstmal ausgeruht. Der Kaiserschnitt war Montag Nacht und gleich am Dienstag Nachmittag wurde der Katheter gezogen und ich durfte aufstehen und schon wieder alleine auf die Toilette. Die Schmerzen hielten sich, außer beim Aufstehen, in Grenzen und ich hab schon am Mittwoch Abend nur noch Ibuprofen genommen und das Opiat liegen gelassen. Am Donnerstag durften wir nach Hause. Die Ärzte meinten, dass es vielleicht noch etwas früh ist, aber dass ich gehen dürfe, wenn ich wolle. Und ja ich wollte! So nett die Pflege war, hat man doch gemerkt, dass sie sehr überlastet waren und auch wenn mein Mann jeden Tag lange zu Besuch kommen durfte, ist es doch nicht das gleiche, wie ein Familienzimmer oder wie Zuhause, also habe ich mich sehr gefreut gehen zu dürfen. Wahnsinn wie lange das jetzt schon her ist... Inzwischen ist der kleine Knopf 7 Monate alt, isst mit Genuss seinen Brei, robbt durch die Gegend und bereichert unser Leben jeden Tag auf's Neue.

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Vanessa-95

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Antwort auf Beitrag von User-1720647064

Schöner Bericht ! Hatte auch einen KS im Januar 2021 und der nächste kommt im Oktober 2022 ! Ich glaube es ist normal, dass der Katheter nach der SPA bzw. PDA gelegt wird … dann spürt man es nicht mehr… wurde mir jedenfalls gesagt..