Mitglied inaktiv
hon bald nach der Geburt unseres Michels war mir klar das es bei uns noch ein drittes Kindlein geben darf. Lotte und Michel sind so toll, ja da war noch ein Platz für ein weiteres Kindchen. als Michel knapp 1 1/2 war legten wir es drauf an und gleich beim ersten Versuch wurde ich, obwohl ich noch ganz viel stillte, schwanger. Auch das es einen Hausgeburt werden durfte war von Anfang an klar, leider war meine Hebamme vom letzten mal im Urlaub, aber das hiesige Geburtshaus bot auch Hausgeburten an und da alle vier in frage kommenden Hebammen toll sind, war das eine prima Alternative. Die Schwangerschaft mit zwei kleinen Kindern Zuhause war anstrengend aber an sich völlig unkompliziert. Am 29.07 und am 31.07 hatte ich das Gefühl das die Geburt losgeht, ich bekam heftige Wehen und begann furchtbar zu zittern (Mist tat das weh! Ich hatte echt vergessen wie weh!), aber die Wehen gingen wieder weg. Ich hatte das Gefühl das ich selber die Geburt vor lauter "Ich bin noch nicht bereit" blockiert hatte. Am 02.08 hatte ich dann einen Termin bei Lena und das hatte richtig gut getan, wir hatten darüber gesprochen das ich halt nicht richtig losgelassen hatte und irgendwie fühlte ich mich nach dem Gespräch plötzlich bereit für die Geburt. Im Geburtshaus traff ich noch eine der anderen Hebammen (Anne) und sprach kurz mit Ihr, danach kam in mir der Wunsch auf das es schön wäre Anne oder Lena wären bei der Geburt dabei. Zuhause hatten wir noch einen schönen Tag zu viert und immer wieder sprach ich mit unserem Baby das ich endlich bereit war und mich sehr auf es freute, auch Lotte sagte dem Baby dass es doch endlich kommen sollte. Am 03.08 bin ich Nachts um 3:36 aufgewacht weil ich eine starke Wehe hatte und aufs Klo musste (blöde Kombi), als die Wehe am abklingen war bin ich also aufgestanden, habe meinen Mann gesagt das ich aufs Klo gehe aber auch ordentlich Wehen habe. Mark bekam das nur so im Halbschalf mit drehte sich um und schlief weiter ;-). Ich blieb dann im Wohnzimmer, die Wehen waren heftig, aber nach kurzer Zeit fand ich gut meinen Rhythmus und veratmete die Wehen. Große Abstände gab es nicht, gefühlt würde ich sagen 2 Minuten Wehe- 1/2 Minute "Pause". Irgendwann so gegen 3:50 habe ich dann den, gefühlt sehr weiten, Weg ins Schlafzimmer (vlt 15 Meter:-)) gewagt und Florian geweckt. Der Arme Mann litt unter "Männerschnupfen" und musste sich erstmal ganz in Ruhe warm anziehen und Medizin nehmen, ich wusste nicht so recht ob ich wütend werden sollte oder ob es zum lachen war. Dann bereiteten wir noch das Sofa vor (Wasserdicht beziehen) Mark zündete Kerzen an und dann endlich war er für mich da, was für eine Erleichterung wenn er während den Wehen gegen meinen Steiß drückte! Wahnsinn! Inzwischen waren die Wehen kaum noch zu ertragen ohne den Druckt. Eng hielt mich Mark zwischen den Wehen umschlugen, als ich begann zu zittern. Mein Mann, das beste Schmerzmittel der Welt! Trotz der Wehen war ich mir nicht sicher das es los ging schließlich hatte ich ja schon zwei mal "Fehlalarm" gehabt und ich war überzeugt das es wenn dann noch eine ganze Weile dauern wollte. Ich tastete selber und spürte das der Muttermund etwas weiter als ein 2 Eurostück offen war, na das konnte ja dauern. Inzwischen hatten wir erfahren das Anne in der Nacht Rufbereitschaft hatte, das freute mich sehr! Lustig das ich ausgerechnet Sie noch getroffen hatte! Dann gegen 4:10 wachte mein bis dato Kleiner auf und ich schickte meinen Mann, schweren Herzens zu Ihm ("Mist wer drückt jetzt meinen Rücken?"), aber ich war mir sicher das mein Mann bald wieder da wäre. Kurz darauf musste ich aufs Klo und da veränderten sich die Wehen. Es tat anders weh und ich konnte kaum aufrecht stehen. Ich weiß noch das ich dachte "Ohje wir müssen Anne anrufen", irgendwie schleppte ich mich bis ins Wohnzimmer und dann zwang mich irgendwas in die Knie. Da hockte ich nun auf dem Boden und plötzlich war da eine wahnsinns Druck nach unten, "häh ich war doch gerade erst auf dem Klo" war mein erster Gedanke, doch als ich meine Hand zwischen meine Beine legte spürte ich am Ausgang die Fruchtblase und dann habe ich gar nichts mehr gedacht, nur absolut instinktiv gehandelt, ich habe mich so tief hingehockt wie es nur ging, beide Hände zwischen den Beinen und dann ist mit einem Schwall die Fruchtbalse geplatzt und gleichzeitig das Köpfchen rausgerutscht, ich war total ruhig, mein Mann hat nebenan keinen Pieps gehört, dann kam die nächste Wehe und der Körper ist in meine Hände gerutscht. Ich habe dieses weiße, verschmierte Wesen zu mir hoch genommen, an mich gepresst (ich war immer noch nur am funktionieren) und mit der einen Hand über den Rücken gestrichen und mein einziger Gedanke war "atme bitte, atme!!!!!" und dann endlich (mir kam es wie eine Ewigkeit vor aber es waren höchstens 2 Sekunden) hat er angefangen zu atmen und zu brüllen, und wie!!!! Und zack war es da, dieses überschäumende, atemberaubende, Glücksgefühl. Ich hatte es geschafft! Mein Baby war da! Mein wunderschönes, perfektes, kleines Wunder und wieder war ich ganz überwältigt vor lauter Mutterliebe. In diesem Moment war da nur Platz für Glück. Er war da! Er atmete! Alles war gut! Erst in den Stunden und Tagen danach wurde mir nach und nach bewusst was passiert war, der Schreck, was hätte schief gehen können und dieses Gefühl der Einsamkeit in diesen heftigen Minuten. Mein armer Mann war mit Michel im Arm im Kinderzimmer auf und ab gelaufen und hat so gehofft das er endlich einschläft, im Hintergrund hörte er mein leises tönen, dann hörte er eine Weile nichts und dann plötzlich Babygeschrei. Ich kann seinen Schreck nur erahnen. Er stellte unseren Sohn in sein Bettchen und kam ins Wohnzimmer. Tja da hockte ich nun, mitten im Raum, in einer Pfütze aus Fruchtwasser und Blut, mit einem schreienden, kleinen Bündel im Arm und strahlte Ihn an. Ich versicherte Ihm das alles gut ist und ich ein Handtuch brauche. Ich bekam das Handtuch für Lasse, mein Mann rief Anne an, die 30 Minuten später, ziemlich überrascht rein kam. 5 Minuten nach der Geburt lag ich auf dem Sofa mit Lasse auf der Brust, den beiden "Großen" neben mir und einem etwas überforderten Mann bei uns! Anne kam dann genau richtig um mir bei der (äußerst schmerzhaften) Plazentageburt zu helfen, schaute kurz nach mir und dem Baby, räumte auf und gab mir und uns ein total gutes Gefühl, jetzt konnte endlich auch mein Mann loslassen und genießen! Lasse ging und geht es super. Bisher ist er unfassbar ausgeglichen. (Wahnsinn der schläft 4 Stunden am Stück! Ich dachte solche Babys gibts nur im Märchen) und natürlich ist er süß wie Zucker. Auch bei mir ist alles heil geblieben, das stillen klappt prima und wenn ich mein Trio anschaue könnte ich platzen vor Glück! Trotzdem würde ich das nächste mal einiges anders machen während der Geburt und ich weiß was für ein riesen Glück wir hatten, dafür bin ich sehr dankbar, mit der Zeit kann ich über die Geburtsgeschichte bestimmt lachen.
Hoppla :-) ich habe andere Namen genommen und nicht die reelen und bin wohl nicht konsequent immer beim selben Namen geblieben;-)
Ach so ...
Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zur Geburt!
Ich musste so lachen weil ich auch kurz gedacht hab, häää hat die gute Frau zwei Männer
Aber was viel wichtiger ist: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
das hast du wirklich toll gemacht, ich hatte Tränen in den Augen beim lesen.
Herzlichen Glückwunsch zum Babysohn! Ihr habt das ganz toll gemacht!
Und hört sich sehr ähnlich wie meine dritte Geburt an. Auch geplante HG, auch unsichrer ob es wirklich los ging, plötzlich Presswehen und sehr schnell Baby da. Hebamme kam erst nach Geburt.
Nur war ich froh, dass mich keiner anfasste während der Geburt und ich ganz für mich sein konnte.
Ich freu mich sehr für und mit euch! Genießt die erste Zeit und kommt gut als neur Familie an.
Glückwunsch zur Geburt!
Oh Mann, dass erinnert mich so an die Geburt meines Sohnes vor bald einem Jahr. Ich hatte auch eine Hausgeburt, allerdings ungeplant, weil es so schnell ging. Kurze, relativ erträgliche Eröffnungsphase und auf einen Schlag mega Presswehen... Oh je... Nach ein paar Wochen kannst du darüber lachen!
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