Elternforum Frühchen

Wie geht es dann weiter?

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Hallo an alle in diesem sehr belebten Forum. Ich werde "bald Omi" und meine Tochter hat mich beauftragt: "such mal im net was über Frühchen raus..so Erfahrungen anderer und so." Sie liegt jetzt in der Klinik in Halle, ist 28 +? und wartet auf ihr Baby. Das kleine soll jetzt ca. 1300g wiegen und 40 cm groß sein. Es hat sich schon weit in den Gebärmutterkanal "vorgearbeitet" so dass die Geburt nur noch eine Frage von Tagen ist. So und nun wär es nett, wenn mir hier jemand schreiben würde, über die Erfahrungen in ähnlicher Situation egal ob aus der Klinik oder wie es dann zu Hause weiter ging, der Alltag und so, mit welchem Gewicht es überhaupt nach Hause kam usw. Alles Gute für eure Winzlinge wünscht euch schon mal die Bald-Omi Gabi


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Hallo bald Omi! Unser Sohn Colin kam in der 26+2 SSW (27.8.2006) zur Welt. Er hatte im Grunde einen recht guten Start, wenn man so die Erfahrungen und Berichte von anderen hört. Deine Tochter sollte sich darauf einstellen, dass der Winzling evtl. beatmet werden muss. Bei unserem Purzel war es so, dass ich zwar noch die Lungenreifespritze bekommen habe und ihm dadurch sicher einiges erspart geblieben ist und er nur eine Atemhilfe brauchte und keinen Tubus, was leider auch viele Kinder haben. Mit Sicherheit wird der Winzling zur Beobachtung erstmal auf die Intensivstation verlegt, wie lange er da bleibt hängt dann von seiner weiteren Entwicklung ab. Für uns war es eine harte Zeit, wir haben zwar von den Ärzten nie gehört, dass es Colin nicht schafft, aber man macht sich trotzdem seine Gedanken...Wer möchte nicht gerne, dass sein Kind den normalen Weg der Schwangerschaft geht. Man sollte die Geburt so lange, wie es eben geht hinauszögern. Bei mir wollte man auch versuchen noch 5 Wochen oder mehr zu warten, aber ich hatte einen Infekt (dadurch vorzeitigen Blasenprung) und so war nicht nur Colin, sondern auch ich gefährdet. Ich will dir auch nichts vormachen, es wird eine harte Zeit, aber es lohnt sich -schon allein für den Winzling- nicht aufzugeben, denn der braucht alle Kraft und Liebe der Eltern. Colin hat 5 Wochen auf Intensivstation gelegen, bevor er dann auf die Neugeborenenstation verlegt wurde und dort bis 15.11. gelegen hat. Er bekam 2 Bluttransfusionen, weil der Sauerstoff im Blut zu niedrig war. Wurde über die Magensonde ernährt und lag ca. 6 Wochen im Inkubator, bevor er in ein Wärmebettchen kam und danach in eine Babyschale. Bald hat er dann auch aus der Flasche gtrunken. Schon auf der Intensivstation konnten wir mit Colin, wenn es ihm gut ging kuscheln, man nennt das auch känguruhen. Das tut der Mutter und natürlich auch dem Vater sehr gut und das Kind merkt die Nähe und den Herzschlag der Eltern. Ich fand das immer schön und kuschel auch heute unheimlich gern auf diese Art mit ihm. Ich merke auch das er es genießt bei mir oder dem Papa zu sein, immerhin hätte er normal noch einige Wochen im Bauch gehabt und so ist er schon oft in Kuschellaune, was ich aber auch genieße. Man bekommt beim ersten Mal sehen des Kindes auf der Intensivstation einen Schrecken, vor den ganzen Kabeln, aber das sieht schlimmer aus als es ist und dient ja auch zur richtigen Kontrolle der Winzlinge. Eltern und Großeltern durften die Intensivstation besuchen, allerdings immer nur zu 2 und ein Elternteil von uns musste dabei sein. Colin ist 3 Wochen vor Entbindungstermin entlassen wurden. Viele Kinder werden auch mit Monitor und Sauerstoff uns sogar Magensonde entlassen, was bei Colin gott sei dank nicht so war. Aber selbst wenn Kinder mit Monitor und Sauerstoff entlassen werden, heißt das nicht zwangsläufig, dass es ihnen schlechter geht als Kinder ohne Monitor etc. irgendwann können auch diese Kinder auf Monitor verzichten und die Ärzte würde schließlich kein Kind entlassen, was instabil ist. Colin hat mittlerweile sein erstes Weihnachten und Silvester erlebt und es geht ihm richtig gut. Er nimmt gut zu und ist unser ganzer Stolz. Was man braucht ist Geduld mit Frühchen...ich musste das auch erst lernen und lerne es noch! Sie brauchen eben in allem am Anfang etwas länger. Schon allein deswegen gucke ich nicht, was Kinder im gewissen Alter können sollten. Die Zeit, die sie zu früh auf die Welt kommen muss man erstmal auf den errechneten Entbindugstermin draufrechnen. Denn normal dauert eine Schwangerschaft ja 40 Wochen. Unsere Kinderärztin hat gesagt, dass Frühchen ca. nach 2 Jahren anfangen die fehlende Zeit aufzuholen. Bei Colin merken wir es momentan an der Größe, bei der er langsam ist wobei er schon 17 cm gewachsen ist. Bei der Geburt hat er 920 g gewogen und war 33 cm klein. Er hat aber keine Behinderungen. Er bekommt Krankengymnastik und muss sonst auch zu den herkömmlichen Kinderarztterminen wie jedes normale Kind auch und leider noch zum Augenarzt. Die Augen von Frühchen neigen zu einer Retinopathie (hat was mit der Netzhaut zu tun, am Besten googelst du dir den Begriff und dann bekommst du genau gesagt, was er bedeutet). Die Retinopathie gibt es in mehreren Stufen. Colin hat Stufe 1 also die kleinste. Ich hoffe das diese Termine bald wegfallen. Dann kommt noch die Frühchensprechstunde (dient zur Entwicklungskontrolle), wie oft man dahin muss kann ich noch nicht sagen, weil wir erst nächsten Monat das erste Mal hinmüssen. Es ist manchmal sehr stressig vor lauter Terminen, aber ich denke dann immer irgendwann ist der Stress auch vorbei und genieße die Tage mit Colin ,wo wir keine Termine haben. Meine Krankengym hat mal gesagt, Frühchen sind Kämpfer und ich kann ihr da echt nur zustimmen. Und die Eltern und Großeltern von Frühchen bauen eine ganz besondere Verbindung zu ihrem Kind auf, gerade, weil es nicht den besten Start ins Leben hatte. Frühchen können meiner Meinung nach teilweise mehr wegstecken als normalgeborene Kinder. Sehe das bei einer Freundin, wie empfindlich die Kleine von ihr teilweise ist, da kann ich dann nur grinsen. Also, ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Ich hätte dir jetzt auch nur das positive von Frühchen sagen können, aber ich denke, auch das negative muss man erwähnen. Es muss ja nicht bei jedem so sein, wie bei uns, jedes Kind ist anders. Wir haben viele Paare mit Frühchen kennengelernt und man hat versucht sich gegenseitig aufzubauen, da waren einige dabei, bei denen es den Kindern leider richtig schlecht ging. Aber die meisten Frühchen gehen ihren Weg und bei der heutigen Medizin haben die Frühchen wirklich gute Chancen. Ich wünsche dir und deiner Tochter alles Gute und viel Kraft und Geduld, denn die werdet ihr brauchen, wenn denn der Winzling bald geholt werden muss. Lieben Gruß Sandra mit Colin (26+2SSW)


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Hallo bald Omi + Tochter und Baby!!! Unser kleiner Luis wurde am 30. Juni 2006 in der 32 SSW per Notsectio (Gestose) auf die Welt geholt. Er wog 1509g und war stolze 42cm. Luis lag zwei Wochen im Inkubator, wurde nicht beatmet (ich bekam vor der Geburt zwei Spritzen zur Lungenreifung). Dann kam er auf die Pflegestation wo ich mit bleiben konnte und mich um ihn kümmern und versorgen konnte. Ich fand die Zeit sehr gut, denn die Schwestern und Ärzte halfen mir sehr, denn Luis ist unser erstes Kind und ich war sehr ängstlich. Aber wir drei sind ein gutes Team und so konnte er am 27. Juli mit mir nach Hause. Er hatte anfangs Probleme mit dem Trinken, da er teilweise sondiert wurde (leider wurde es dadurch mit dem Stillen auch nichts)... Mittlerweile ist Luis 6 Monate (korrigiert-also eigentlich erst 4 Monate) und isst fleißig Gläschen zum Mittag, Nachmittag Obst und Abend seinen Brei. Er bekommt Früh sein Fläschchen. Er hatte so mit ca 2 Monaten heftige Blähungen und hat sehr viel geweint. Es war eine schwere und nervenaufreibende Zeit für uns, aber er hat es hinter sich und es geht ihm blendend. Woran ich mich erst noch gewöhnen muss ist, das er im Entwicklungsstand noch nicht so weit ist wie andere Kinder in dem Alter, aber er darf das ja auch, er ist ja zwei Monate hinterher... Wir hoffen und wünschen Euch, das alles gut verläuft und Deine Tochter und Dein Enkel gesund und munter bleiben. Liebe Grüße an Euch von Luis, Melanie und Papa


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Hallo ihr Lieben, vielen Dank für eure Antwort. Heute haben wir unsere Tochter im Krankenhaus besucht. Die Situation ist schlechter geworden, dass heißt, es kann jeden Moment so weit sein. Sie liegt Kopf über in ihrem Bett und darf gar nicht mehr aufstehen. Dem Baby geht es dabei wohl recht gut. Der Arzt meinte allerdings, und der Meinung sind wir auch, dass eigentlich jede Stunde, die das Kind im Mutterleib bleiben kann, wichtig ist. Aber so zu liegen und sich nicht zu rühren ist auch ziemlich schwer. Würde mich freuen, wenn sich noch jemand äußern würde. Wünsch allen hier alles Gute und wirklich vor allem Gesundheit. Herzlichst - die Bald-Omi