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Tipp und Kritik: Ein neues Buch über Frühgeborene

Tipp und Kritik: Ein neues Buch über Frühgeborene

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Hallo! Habe gestern in unserer Bücherei zufällig bei den Neuerscheinungen ein Buch mit dem Titel: früh geboren - Leben zwischen Hoffnung und Technik gefunden. Es ist von Achim Wüsthof und Verena Böning und dieses Jahr im Urban & Fischer Verlag erschienen. Das bestechende an diesem Buch sind die sehr einfühlsamen Fotografien. Das Buch versteht sich als ein Begleiter, der Sachinformationen vermittelt und Erfahrungsberichte beinhaltet. Inhaltlich deckt es in einer sehr einfachen, klaren und dennoch angenehmen Sprache die wichtigsten Themen rund um Frühgeburt ab. Mir persönlich hat ein wenig der Hinweis darauf gefehlt, wie lange es doch dauern kann, bis man bzw. (hauptsächlich) frau, an all dem Erlebten zu Knabbern hat. Hierzu auch noch ein paar Tipps wären nicht schlecht. Zum ersten Mal habe ich in einem Buch über die Diskussion gelesen, ob, dass und wie Eltern über Leben und Tod mitentscheiden können. Mit herbstlichem und friedlichen Gruß an Alle! Mama Savie


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Hallo Savie! Ich habe das Buch nicht gelesen. Also, inwiefern konnten die Eltern über Tod und Leben mitentscheiden? Man wird doch eigentlich nicht wirklich gefragt, wenn man in einer sehr frühen Schwangerschaftswoche einen Blasensprung erleidet, ob man das Nachfolgende durchmachen will oder nicht! Wenn man es da schon weiß, was einem erwartet. Wenn nicht ist eine Aufklärung nötig!!!! Genauso gehen sie ja immer so schön nach Statistik. Ich bin der Meinung, dass wenn die Statistik sagt, dass bis zu einer bestimmten Schwangerschaftswoche die meisten Kinder behindert sind, sollte man schon die Eltern fragen, ob sie sich in der Lage dazu fühlen, wenn es denn so sein SOLLTE, für das Kind da zu sein. Ich wurde auf Grund meines Alters gelöchert bis aufs äußerste eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen, wenn ich kein behindertes Kind haben möchte. Wer aber hat mich darauf hingewiesen, dass meine Tochter (24. SSW) auch eine Behinderung erleiden könnte? Keiner. Man ist so dankbar, dass sie die Kinder retten, aber die Probleme kommen ja erst. Da bin ich der Meinung sollten sie schon die Eltern fragen, oder sollen die Kinder im Heim landen wenn die Eltern es nervlich nicht schaffen???? Dies sind mit Sicherheit harte Worte, aber die Kinder leiden doch, denn irgendwann sind wir Eltern nicht mehr da und wer kümmert sich dann um sie, sollten sie Schwerbehindert sein? Daran sollte auch gedacht werden!!!! Ich liebe meine Tochter über Alles und möchte sie nicht mehr missen. Und sollte irgendetwas kommen stehe ich auch zu ihr, keine Frage. Aber nicht jeder denkt so. Habe auch schon mal angefangen ein Buch zu schreiben, habe es dann aber gelassen. Man kann das Erlebte einfach nicht in Worte fassen, dazu war es viel zu dramatisch und allen Eltern ( Müttern ) die am Anfang der ganzen Sorgen stehen, wünsche ich viel Kraft, dies durchzustehen. Glaubt mir, auch wenn es manches mal den Anschein hat, es geht nicht mehr. Man schafft es!!!! LG Andrea


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das ist ein wunderbares Buch über eine Zwillingsfrühchenmutter in Sohn stirbt der andere überlebt aber die Monate des bangens beschreibt sie supergenial ! dagmar


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Ich möchte nur mal klar stellen, dass ich nicht damit meine, dass sie alle Kinder jenseits der 22.-30. SSW sterben lassen sollten. Ich rede von Kindern, die nicht gleich selbstständig atmen und wo es einfach schon mal vorauszusehen ist z.B.wegen erheblichem Sauerstoffmangel, dass sie behindert werden. Natürlich hat keiner das Recht über Leben und Tod zu entscheiden, aber unter bestimmten Vorraussetzungen wäre es doch manches Mal besser.


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Hallo stell Dir mal vor, was passiert wäre wenn Eure wie in der Schweiz einfach auf Grund der Wahrscheinlichekit einer Behinderung zum Sterben gebracht würde ? Kinder, die wirklich keine Chance haben, da wird das schon so geregelt dass man dann nicht maximalversorgt und es den Eltern schonen beibringt. Viele sind aber Grenzkinder, da kann man einfach nicht sagen, wie es sich entwickelt. Kinder mit massiven Blutungen können sich dennoch genial entwickeln und welche, die kaum Probleme hatten massive Spätschäden haben. Dir kann aber auch ein Kind ins Auto laufen, da fragt auch keiner, sollen wir es mitnehmen oder gleich da liegenlassen... Medizin schafft kein Überleben sondern hilft zu überleben dagmar


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Genau das ist das Problem! Wer will das beurteilen? Eigentlich keiner. Aber muß es denn erst zur Geburt kommen, wenn von vornherein und ich rede wirklich von vornherein, es feststeht, dass es keine Chance hat? Wie fühlen sich die Eltern wohl da erst, wenn sie womöglich ihr Würmchen noch sehen? Weißt Du, wenn ich auf das gehört hätte, was mir eine Korifee ( bestimmt falsch geschrieben ) mitgeteilt hat, dass mein Kind 100% Mongoloid ist, wäre sie heute nicht. Man stellte mir schon die Frage wegen Abtreibung. Aber ich wollte es nicht so einfach hinnehmen und fragte einen anderen Arzt. Letztendlich blieb mir keine andere Wahl die Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen. Und nach dem Befund hätte ich ein absolut gesundes Kind getötet. Klar, im Nachhinein ist die Frage da. Was wäre wenn doch nicht? Wäre es gesund gewesen? Ein Zwiespalt. Nicht einmal der Herzfehler war da, den er mir mitteilte. Ich will sagen dass man mit Sicherheit nicht so schnell den Kopf in den Sand steckt. Man wird nach solch einer Diagnose, auch die einer möglichen Behinderung immer erst noch einmal untersuchen lassen. Wenn das dann aber feststeht, sollte abgewägt werden. Naja, meine Meinung dazu kennst Du ja. Vielleicht werden viele Mütter deren Kinder behindert sind denken, was redet die da? Auch ich bin noch lange nicht aus dem Risiko raus, was meine Tochter betrifft. Deswegen hoffe ich inständigst, dass ich nicht falsch verstanden werde. Es kann uns natürlich alle, egal wie und wo treffen und dann ist schon die Frage berechtigt, liegen lassen? Nein, natürlich nicht!!!!!


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Es war nicht so, dass Eltern miteintscheiden konnten. Das Thema wird lediglich erläutert/ansatzweise diskutiert, also darüber, wie es üblicherweise abläuft mit für und wider.


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Das Buch kenne ich leider noch nicht, werde mich aber gleich mal auf die Suche machen. Danke für den Tipp! Herzliche Grüße Mama Savie


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Hallo, in gewisser Weise hast Du zwar recht, aber unser Sohn z.B. ist durch die Plazentainsuffizienz auch sehr schlecht versorgt gewesen (513g/28 cm/29.SSW), und hatte auch anfangs kaum Eigenatmung und Spontanmotorik. Man entschied sich dann zur Beatmung und er konnte sogar nach 10 Stunden auf CPAP umsteigen. Jetzt geht er in den Kindergarten und ist für seine Vorgeschichte echt fit, wenn auch sehr klein für 4 (89cm/10,5 kg). Im übrigen, denke ich verfährt man in der heutigen Medizin so wie Ellerts Mutter schon geschrieben hat. Ich kenne z.B. einen Jungen der in der 25. SSW geboren worden ist und man hat der Mutter klar gesagt wie schlecht die Chancen stehen. Heute ist die einzige wirklich Beeinträchtigung, eine Spastik im Bein. LG Isabel


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Wir waren in der Situation es mitzuentscheiden,ob unser Sohn die Chance auf Überleben haben soll oder nicht!! Ich habe in der 22+5 SSW den ersten meiner beiden Zwillinge spontan entbunden...es waren einige Komplikationen vorausgegangen.Bei meinem ersten Sohn wurde uns die Entscheidung abgenommen.Er hatte keine Chancen,man wußte nochnichteinmal wielange er im Geburtskanal steckte,da ich die Wehen mit Nierenkoliken verwechselt habe. Max durfte noch vier Tage länger in meinem Bauch bleiben,er war also in der 23+2 SSW.Er mußte wegen einer beginnenden Sepsis (bei mir) denn entbunden werden. Die Ärzte stellten uns ganz klar vor die Wahl,ob sie es versuchen sollten oder nicht.Wir sollten es entscheiden!Sie haben auch nicht versucht es schön zu reden,sondern uns mit Fakten und Statistiken bombadiert.Der Kinderarzt hat uns gefragt,ob wir unsere Ehe für so stabil halten,dass sie wegen eines unter Umständen schwerst behinderten Kindes nicht zerbricht. Wir haben uns trotzdem für Max entschieden!! Wir haben darauf vertraut,dass er uns den Weg schon zeigen wird,ob er leben möchte oder nicht.Wenn nicht,dann hätten wir ihn auch gehen lassen. Er war natürlich vier Wochen voll beatmet,weitere Wochen mit CPAP.Er wurde am Ductus Botalli operiert und mußte Infekte überstehen. Aber nach 14 Wochen durften wir ihn schon mit nach Hause nehmen!! Heute ist er 20 Monate und hat sich super entwickelt.Die einzige Komplikation die er zeigt ist eine Entwicklungsverzögerung,aber auch da ist kein Stillstand,es geht langsam aber stetig vorwärts.Er ist ein lebensfrohes kleines Kerlchen..was hätten wir verpasst,wenn wir ihn hätten sterben lassen,nur weil die Statistiken gegen ein "gutes" Überleben in der frühen Woche sprechen.


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Ja, natürlich. Das ist es ja was ich geschrieben habe. Die Frage, wenn man sich für das Kind entscheidet, was hätten wir verpasst? Diese Frage habe ich mir auch schon sehr oft gestellt, denn wie schon geschrieben, meine Tochter stand auch schon auf der "Sterbeliste". Ich denke mal, diese Frage kommt auch auf, wenn man sich gegen das Kind entscheidet. Wieviele Frauen zerbrechen nach einer Abtreibung? Es ist verzwickt!!!!! Aber es freut mich zu hören, dass sich Euer Sohn so gut, entgegen allen Voraussagen, entwickelt. Das ist bei meiner Tochter bis jetzt genauso. Nur ne kleine Entwicklungsverzögerung. Weißt Du, die sollten mal doch von diesen ganzen Statistiken weg kommen und den Kindern Zeit geben sich zu entwickeln. Die schaffen das schon. Auch die haben einen Lebenswillen. Im Grunde genommen sollten die Ärzte das mal genauso halten wie wir es auch tun sollen. Nicht mit anderen Kindern vergleichen, denn jedes ist anders! Wenn es so war, dass Ihr entscheiden durftet, ist das O.K. Euch weiterhin alles liebe und Gute


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Danke!! Euch auch alles Gute!! Das mit den Statistiken regt mich auch immer auf!! Vor einiger Zeit habe ich gesagt bekommen,dass er statistisch gesehen in einem Monat frei laufen können müsste...tolle Sache...und was hat es für Konsequenzen wenn nicht??Hausarrest? Taschengeldkürzung?? Ist doch alles quatsch...