Elternforum Frühchen

@Maeuseken

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Hallöchen, habe gerade weiter unten gelesen von deinem Mäuslein. Würde mich gern mit dir kurz austauschen, weil die Symptome sehr ähnlich unseres Davids waren. Bei uns war es so: David geboren am 18.6.2007 mit 990g und 34cm in der 27+0 Er hatte am 2 Tag einen Pneumothorax aufgrund eines Atemnotsyndroms. Drainagen wurden gelegt. Er war schon stunden davor auf der Hochfrequenz intubiert. Hinzu kam eine Sepsis. Leider!!! Ansonsten wären seine Chancen viel besser gewesen. Am 3. Tag kam eine leichte Gehirnblutung, die sich dann am 5 Tag als sehr schwer herausstellte und an mehreren Stellen aufzeigte. Hinzu folge ein zweiter Lungenriß, der die Lunge sehr stark beschädigte, so dass ein Leben ohne Respirator nicht möglich gewesen wäre. Am 6 Tag folge ein schwerer septischer Schock. Der Blutdruck wurde trotz hoher medikamentöser Behandlung immer niedriger. Der Bauch war schon sehr schlecht, verdaute nix und David hat seid der Geburt keinen Stuhlgang ausgeschieden. Auch die Nieren versagten langsam. Dann entschieden wir ihn gehen zu lassen und verzichteten auf alle lebenserhaltenen Maßnahmen. Wir ließen vorerst nur das Blutdruckmedikament langsam weg und schon ging David innerhalb von 10 Minuten von uns. Ich durchstöbere seit Tagen das INternet und suche, ob es doch nicht einen anderen Weg gab David zu retten. Darum frage ich, wie bei Euch der Ablauf war und freue mich aus ganzem Herzen, dass es Euer Mäuslein geschafft hat. Aber ich vermute, dass es bei David wohl schwerwiegender war. Aber nur wenn es dir Recht ist mir zu erzählen, wie es bei Euch war. LG Johanna mit David tief im Herzen.


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Hallo Johanna! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, das ist wirklich sehr sehr schlimm. Ihr macht Fürchterliches durch und ich hoffe, ihr habt vielleicht noch einmal den Mut für ein Baby... Also Maya ist aus der 27SSW mit 770g. Gott sei Dank war es bei ihr etwas besser. Die Entbindung hat sie recht gut und ohne Sauerstoffmangel verpackt. Der Pneumothorax links kam wie bei Euch etwa so am 2. Tag, sie bekam eine Drainage und hat sich ganz gut davon erholt. Ein Atemnotsyndrom in dem Sinne hatte sie nicht, das kam erst danach/damit dazu. Bereits einige Tage später ist die Drainage mehr oder weniger rausgerutscht und damit war die Sache ok. Hirnblutungen hatte sie auch, aber nur an einer Stelle (bds.) I-II Grades. Sie hat eine ganze Reihe Infektionen mitgenommen, mußte 9 (!) Bluttransfusionen kriegen, war 6 Wochen beatmet und hat nach 4 Wochen Atemhilfe dann den Sprung Schrittweise in die "Selbständigkeit" geschafft. Nierenprobleme gab es auch, kein Pipi, zu viel Wasser eingelagert, nach 630 g Tiefstand ging es nach ca. 4 Wochen endlich bergauf. Es war ein verdammt harter Weg für uns alle(eigentlich bis heute), aber es hat sich gelohnt: Heute ist sie 27 Monate alt und eigentlich kerngesund. Die Motorik läßt zu wünschen übrig, sie läuft jetzt seit 3 Wochen allein. Also Hirnblutungen sind absolut nicht zu unterschätzen, eine zeitlang stand eine Art halbseitige Lähmung im Raum, mit KG hat sich das aber so gut wie in Luft aufgelöst. Geistig ist sie etwa altersentsprechend drauf, Ihr Geburtstag wäre eigentlich vorgestern gewesen... Lungenmässig hat sie sich komplett erholt, sie ist absolut robust, was Krankeiten anbelangt, was wohl auch nicht zu erwarten war. Sorry, daß ich so ehrlich bin, aber Ihr habt echt die volle Dröhnung an Komplikationen abgekriegt. Maya hat von allem etwas gehabt, aber zum Glück nicht so schlimm, dass sie sich davon nicht erholen konnte. Ich finde eure Entscheidung, den Kleinen gehen zu lassen sehr mutig und für ihn war es bestimmt das Beste. Wer weiß ob, und wie er überlebt hätte. Darf ich Fragen, in welcher Klinik er war, und warum er zu früh war? Würd mich freuen, von Dir zu lesen. Liebe Grüße Danny


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Hallo Dany, na da habt ihr auch eine Menge hinter Euch. Das war ja eine richtige kleine Kampfmaus. Mensch da könnt ihr stolz sein auf Euer Mädelchen. Also ich hatte selbst eine Infektion, Nierenentzündung, Harnblasenentzündung und am Muttermund Bakterien. Daraufhin kamen unstillbare Wehen, die trotz Antibiotiker und Wehenhemmer nicht leichter wurden. Der Mumu verkürzte sich ganz schnell und ging auf. Der Arzt entschied sich für einen KS, da David in BEL lag und die Geburt durch mein sehr enges Becken und Schambeinfehlstellung wohl zu anstrengend für ihn wäre. Ich bekam eine Vollnarkose, da die Spinalanastesie irgendwie nicht wirkte. Was auch immer komisch war, dass ich seit der 23 SSW immer zu wenig Fruchtwasser hatte und keiner konnte sich das erklären. EIne STunde nach der Geburt ging es David noch gut. Er atmete selbstständig. Aber nach einer Stunde brach alles zusammen. Am nächsten Tag stand die Diagnose, schwerste Blutvergiftung mit schwerem Atemnotsyndrom. Gehirnblutungen waren 3-4 Grades. Und Lunge (Pneu re und li am zweiten Tag und am 5 Tag nochmal Pneu re, sehr stark, es blutete so stark durch die drainage) so zerstört, dass er nie ohne Respirator leben konnte. Was wäre das für ein Leben. Aber ich glaube auch nie, dass er sonst überlebt hätte, er war zu schwach. Er hat schon Dauerbluttranfusionen bekommen. Die haben sie gar nicht mehr abgeschaltet. BIn eh schon zu dem Entschluss gekommen, dass es einfach schreckliches Pech war, weil Frühchen in der 28 SSW eigendlich gute Chancen haben und alles sehr unglücklich verlaufen ist. Wir bereuen unsere Entscheidung nicht, ihn gehen lassen zu haben. War wäre das für ein Leben für Ihn?? Leider ist es auch so, dass wir sehr gerne noch ein Kind haben würden, aber rießige Angst davor haben. Unser erster Sohn (heute 3 Jahre alt) kam auch in der 34 SSW zur Welt und auch er hatte ein schweres ATemnotsyndrom und eine schwere Blutvergiftung, was für die 34 SSW sehr ungewöhnlich ist. Gottsei Dank hielt das seine Lunge gut aus und er erholte sich superschnell und ist heute gesund. Wobei wir da auch ein Jahr Apnoen hatten und einen Monitor. Der Ablauf war fast indentisch bei DAvid und Luca. Nur Luca hat es geschafft und David nicht. Die Ärzte meinen es wäre Zufall und großes Pech. Ich weiß nicht was ich glauben soll. Das Risiko für einer erneute Frühgeburt liegt bei 30 % normal ist 8%. Aber ob ich wieder eine Infektion auf das Kind übertrage und das Kind wieder einen Blutvergiftung im Bauch abbekommt, kann keiner sagen. Ich muß auch sagen, dass wir ziemliches Glück hatten, was Luca an geht. Denn meistens Enden solche Infektionen mit einer Todgeburt, denn sehr oft merken es die Frauen gar nicht. Aber selbst mein Gefühl und mein Körper reagierten gleich. Bei David tröstet es mich, dass ich ihn doch noch 6 Tage kennenlernen durfte und der Abschied und sehr schön und würdig bereitet wurde. Es wäre viel schlimmer, wäre er im Bauch gestorben. So konnte ich zumindest noch was für ihn tun: Ihm vorsingen, mit ihm sprechen, ihn streicheln und um ihn kämpfen und ihn letztendlich erlösen. Dieser Weg hilft mir über die Trauer etwas hinweg. Vorerst möchten wir erstmal zwei Jahre warten, wegen dem Kaiserschnitt und danach sehen wir, wie es uns geht und wie unser Gefühl ist, ob wir nochmal den Mut aufbringen. Das Schwangerwerden ist auch so problematisch für uns. Bei David hatten wir eine Hormonbehandlung über 7 Monate und wir haben insgesammt 1,5 Jahre gebraucht um ss zu werden. Ich weiß nicht, ob ich das alles noch durchstehen will. Und ihr möchtet ihr noch weitere Kinder. Was war bei Euch der Grund für die Frühgeburt? Ich drücke Eurer Maya ganz fest die Daumen, dass sie sich weiterhin so gut macht. Maya gibt mir Kraft positiv zu denken und zu sehen, dass es viele so kleine Kämpfer schaffen. Und das macht uns Mut! LG JOhanna


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Hallo Johanna! Das ist echt heftig, was ihr so mitgemacht habt, ich bewundere eure Kraft. Mayas Frühgeburt lag wohl daran, dass ich eine Wand im Uterus habe, also war wohl zu wenig Platz. Als ich gemerkt habe, dass mein Unbehagen vielleicht Wehen sein könnten, war es schon fast zu spät. Ich war eine halbe Stunde im KH, das hieß es nur: Notsectio. Selbst die Ärztin hate nicht damit gerechnet, dass die Geburt schon so weit war, dass nichts mehr zu machen war. Also auch keine Lungenreife, nix. Ich glaube, das ist auch ein Grund dafür, warum sie den Pneumothorax hatte und auch dafür, dass sie so lange beatmet werden musste. Ich glaube , sie hätte es leichter haben können.... Zum Thema 2. Kind: Schwierig. Nach mehreren Fehlgeburten und dem Geburtserlebnis mit Maya wäre eine erneute Schwangerschaft rein psychisch der totale Horrortrip für uns. Immerhin denken wir mitlerweile darüber nach, aber in der nächsten Zeit wird das wohl nix. Ich müsste also erstmal noch eine OP hinter mich bringen und außerdem kann ich nur noch per Kaiserschnitt entbinden. LG Danny