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Das Jahr geht vorüber und plötzlich bin ich soo traurig

Das Jahr geht vorüber und plötzlich bin ich soo traurig

Tinchen81

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Hallo ihr lieben, das Jahr hört auf und ich werde immer trauriger. Für mich ist das Jahr so schnell vorüber gegegangen und es fühlt sich für mich irgendwie unfertig an. Die 4 Monate im KH fehlen mir total. Für mich hat das Jahr erst begonnen als unsere kleine zu Hause war und das war im Juli. Irgendwie kommt zur Zeit alles hoch und keiner versteht das. Alle denken jetzt wo die kleine zu Hause ist, ist doch alles gut. Ist es ja auch aber irgendwas fehlt. Ich bin einfach traurig und das entspricht so gar nicht meinem naturell. Und meine Umgebung (Freundinnen, Schwiegereltern) können das nicht nachvollziehen. Ich soll doch glücklich und zufrieden sein das alles so gut ausgegangen ist. Bin ich ja auch, aber es ist trotzdem fühlt es sich gerade nicht gut an. Geht es euch auch so? Ich glaube jetzt erst beginne ich zu realisieren was ich/wir dieses Jahr gemeistert haben. Dann habe ich auch noch das Gefühl das jeder andere so ein tolles Jahr hatte. Natürlich war die Geburt unserer kleine Tochter was besonderes. Aber ich wollte doch so sehr das es diesesmal einfach normal läuft. Na ja so ist es halt gewesen und ich muss mich wohl jetzt langsam auf den Weg machen, das ganze zu verarbeiten. GLG Tinchen mit Herzchen Antonia und Mathea 24+3,745g


Jennylii

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Ich bin nicht traurig aber ich merke schon das es dieses Jahr für uns nur den Frühling, Herbst und Winter gab :) Die Zeit vergeht so schnell, unser Schatz entwickelt sich prima... Wenn andere von ihrem tollen Sommer erzählen dann frage ich mich Sommer? Was haben wir gemacht? Wo waren wir denn? Achja im Krankenhaus... War es eigentlich dieses Jahr warm? Ich habe keine Erinnerungen mehr was außerhalb des Krankenhauses passiert war. Versuche nach vorne zu schauen, du hast noch so viele Jahre vor dir mit deinen Schätzen :) Sei Stolz auf euren gewonnenen Kampf!


lara-mari

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hallo, ich kann gut nachvollziehen, wie es dir geht. so ging es mir 2009 auch, mein kleiner kam im mai zur welt, bei 23+6. wir waren dann auch vier monate im kh...bis mitte september. so nach und nach fing auch ich erst ganz langsam an zu realisieren, was da passiert war. aber ich verspreche dir, es wird besser. schau dir deine maus an, dann weißt du was in diesem jahr passiert ist. deine kleine minimaus ist zu einer "großen" minimaus geworden, ihr habt so viel gemeistert, hochs und tiefs durchgestanden. du kannst versuchen es alles aufzuschreiben, schreib dir alles von der seele, wein dabei und lache dabei, schreib einfach alles auf, was dir in den kopf kommt, das hilft. nicht durchlesen...wenn überhaupt, dann erst wenn du fertig bist. hast du eine bekannte, die du im kh kennengelernt hast? triff dich mit ihr und redet über das erlebte. es hilft sich mit menschen zu umgeben, die das gleiche durchgemacht haben, die nachvollziehen können wie es dir geht. was ist mit deinem mann? redet er darüber? liebe grüße steffi mit niclas (23+6)


Tinchen81

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Antwort auf Beitrag von lara-mari

als ich eure Beiträge durchgelesen habe, wurde es mir schon wieder leichter ums Herz. Vor allem der Satz "deine kleine minimaus zu einer großen minimaus geworden", musste ich echt schmuntzeln. Danke


christine1974

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Ich verstehe dich sehr sehr gut! Ich habe überhaupt erst ein oder eineinhalb Jahre nach der Geburt meiner Kinder wieder zu leben begonnen-ein bischen. Sport war mir immer wichtig,mich hat nicht mal mehr das interessiert. Und mein Humor,ich war immer sehr lustig,ist bis heute nicht zurück. Ich fühle mich immer noch anderen gegenüber minderwertig.denk mir immer wieder-wie habens die andren schön. Dabei hatten wir Grosses Glück und es geht meinen Kindern sehr gut. Irgendwann hoff ich aber doch drüber weg zu kommen-dass ich DAS ALLES SO FÜR SIE UND MICH NICHT WOLLTE! ! Du siehst es geht mehrern so-meine Kinder sind schon 34 Monate alt. Geb bei 24+ LG


Mami-in-spe

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Meine Tochter ist eigentlich fast kein Frühchen (36+5) und wurde im April geboren, Wir mussten aber wegen dem Gewicht (2060g) und der Temperaturhaltung noch zwei Wochen auf der Neo verbrigen. Allerdings fing alles schon Ende Januar an. Ab da hies hies es ständig, dass meine Mauszu klein ist und später auch, dass sie nicht richtig versorgt wird. Vor der Geburt war ich zwei mal stationär im Krankenhaus und musste auch so sehr oft zum Frauenarzt zur kontrolle. Von Ende Januar bis zur Entlassung Ende April bestand das Jahr aus Trauer, Angst, Sorgen, Vorwürfen, Mitleid, Wut u.s.w. Und auch als wir zu Hause waren und meine Tochter als "Gesund" galt, machte ich immer noch viele Sorgen um sie und mir selber Vorwürfe, dass mein Körper versagt hat. Nur das konnte dann keiner Verstehen. Letztes Wochende haben mein Mann und ich für die Großeltern einen Kalender für das Jahr 2013 mit den Bildern von unserer Maus zusammengestellt. Es war nicht leicht 12 Fotos aus mittlerweile 3000 Bildern auszusuchen :-). Und wir sind echte alle Bilder durchgegangen. Aber zu sehen, was wir alles mit diesem Engel in fast 8 Monaten erlebt haben und vorallem wie sie sich entwickelt hat, war für mich eine Art Therapie und die Sorgen und Vorwürfe wurden schlagartig weniger. Die Sorgen um das eigene Kind werden zwar nie ganz verschwingen , aber die Trauer darüber, dass die Schwangerschaft so schief gelaufen ist und die Vorwürfe mir selber gegenüber hoffentlich schon. Ich hoffe ich konnte dich etwas aufmuntern.


KleineKämpfer

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Antwort auf Beitrag von Tinchen81

Hallo, ich kann dich auch gut verstehen. In der "kritischen" Phase funktioniert man einfach irgendwie und wenn dann langsam Ruhe einkehrt, beginnt man ganz allmählich alles zu verarbeiten und da kommen die unterschiedlichsten Gefühle hoch. Meine Zwillinge sind im November 2010 in der SSW 26+6 geboren. Wir haben Nikolaus, Weihnachten, Silvester, Karneval und beinahe auch Ostern in der Klinik verbracht. Nach der Entlassung (Sohn mit Sauerstoff) mussten wir 2mal wöchentlich zur KG, dazu diverse KiA-Besuche und Kontrolltermine in der Klinik, erneuter KH-Aufenthalt nach 6 Wochen usw. Zeit zum Durchatmen und Verarbeiten hatten wir im Jahr 2011 allein wegen des Sauerstoffbedarfs eigentlich gar nicht. In unserer Familie ist es Tradition, dass sich am Heilig Abend die komplette Familie immer dort zusammenfindet, wo die kleinsten Kinder sind. Das wären wir gewesen und ich habe mit dieser Tradition letztes Jahr gebrochen. Mir war das alles zu viel und so wirklich nach feiern war mir auch einfach nicht, auch ich war sehr traurig, vor allem, weil wir das 1. Weihnachten der Zwillinge im KH verbracht haben und damals das Überleben meines Sohnes auf der Kippe stand. 2012 war da ein komplett anderes Jahr und dieses Jahr haben wir sogar sehr gern alle zu uns nach Hause eingeladen und freuen uns schon jetzt auf den Heilig Abend. Ich finde es also ganz normal, wie es dir geht und ich wünsche dir, dass du das Jahresende 2013 wieder richtig genießen kannst! Alles Liebe und sorry, dass es so lang geworden ist.


lenasonne77

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Antwort auf Beitrag von Tinchen81

Hallo, auch ich kann dich absolut verstehen, ich empfinde sehr ähnlich.... Mein Krümmel ist am 24.3.12 geh. und würde am 20.8.12 nach Hause entlassen und bis heute waren wir drei mal wieder zurück für jeweils fast eine Woche.... Ich kann gar nicht glauben dass letzten Sonntag der 1. Advent war wo mir doch fast ein halbes Jahr fehlt.... Ich bin natürlich auch sehr sehr froh dass ich jetzt eine große minimaus habe aber irgendwie hab ich das mit der verlorenen oder besser gesagt gestohlenen schwangerschaftszeit auch noch nicht verarbeitet....


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von Tinchen81

Hi, so aehnlich wie Mami-in-spe ist es bei mir auch gewesen. Ich habe zwei Jahre spaeter einen kleinen Film aus vielen der Fotos fertiggestellt, mit so einem Programm, mit dem man einfach Fotos aneinanderhaengen und auch vertonen kann. Manchmal einen Kommentar dazu, manchmal nur eine neutrale Melodie. Und auch bisschen was zusammengeschrieben.Der Film ist im Endeffekt 20min lang geworden, viel zu lang fuer irgendjemanden, sich das anzutun. Aber lustigerweise war die Fertigstellung fuer mich wie eine Aufarbeitung und das war irgendwie erst dann wirklich erleichternd. Ein riesen Klotz war damit weg. Vielleicht hilft dir das, dich mal mit den Bildern und Erfahrungen Stueck fuer Stueck auseinanderzusetzen? lg niki