Elternforum Frühchen

Brauche mal eure Erfahrungen

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Hi, bei mir besteht gerade ein Risiko, dass mein kleiner Bauchzwerg schon früher raus will als geplant. Bin jetzt in der 26.SSW und mein Kleiner liegt, laut Hebi schon ziehmlich tief im Becken und ich hatte auch schon in der 16.SSW Wehen und lag ne Woche im KH. Ab und zu hab ich jetzt auch noch welche. Soll mich zwar schonen aber mit nem fast 1jährigen ist das schwer. Nun ich hab keine Ahnung von Frühchen. Wie weit wart ihr als eure Frühchen auf die Welt kamen und wie gings dann weiter? Mussten sie lange im KH bleiben? Und ihr? Danke schon mal für Eure Antworten...beschäftigt mich grad sehr. Chrisy


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Hallo Gleich mal vorweg...ich denke man kann keine Frühchengeschichte mit der anderen "vergleichen". Manchmal erkennt man sich selbst ein Stück weit wieder, aber die persönlichen Umstände, der Körper und natürlich das Kind und das Umfeld sind so individuell dass dir keiner sagen kann, wie es ausgeht. Gleich mal vorweg - wenn wirklich ein Risiko auf ne Frühgeburt besteht - hast du die Lungenreifespritzen bekommen!? Bei mir war es so, dass man bei der Feindiagnostik 21.ssw festgestellt hat, dass die Versorgung nicht optimal war...zudem waren meine Gerinnungswerte sehr schlecht, die Gefahr auf eine Fehlgeburt (zu dem Zeitpunkt noch keine Überlebenschance) war sehr hoch. Die Gerinnungsstörung war schon zu Beginn der Schwangerschaft bekannt, weswegen ich auch täglich Heparin spritzen musste. So und dann also alle 2 Wochen zur Dopplerkontrolle. So um die 25.ssw rum ging's dann los mit leichter Gestose, die sich bis zur 28. ssw zur EPH-Gestose entwickelte (10kg Wassereinlagerungen in 2 Wochen, Eiweis im Urin und hoher Blutdruck). Zudem kam in der 28. ssw noch ein Gestationsdiabetes dazu... Also sozusagen ALLES was man so mitnehmen kann. Naja - FAST alles, denn Wehen hatte ich nie, CTG war immer einwandfrei und auch der Muttermund usw immer fest zu - immerhin! Bei 30+3 war ich zur VU und wurde von dort aus direkt in die Klinik geschickt, um die Lungenreife zu bekommen...Diese haben wir dann auch 30+3 und 30+4 bekommen und 30+5 waren wir wieder aus dem KH draussen, mit "grenzwertigen Werten". So... 31+0 war ich dann wieder in der Klinik, weil der Blutdruck auf 160/110 kletterte mitten in der Nacht. Es ging noch weitere 3 Tage gut (3x am Tag wurde Labor gemacht) und 31+3 kam mein Zwerg per "Not-KS" wegen HELLP zur Welt. Seine Lunge war trotz Lungenreife NICHT fertig. Er bekam Atemnotsyndrom dritten Grades und wurde eine Woche lang beatmet. Ihm wurde nach der Geburt nochmal die Lungenreifespritze verpasst. Er nahm grenzwertig viel ab und hatte einen sehr schweren Start (erst bei der Entlassung erfuhren wir, dass sie dachten sie verlieren ihn in dieser Nacht *heul*) Nach der ersten schweren Woche ging es eigentlich stetig aufwärts. Mal schnell, mal langsamer aber immer stetig. Einen Rückschlag gab es bei uns zum Glück nicht und der Kämpfer entwickelte sich zum Vorzeigefrühchen. Bei rechnerischen 36+1 durfte er dann nach Hause - uns hat man oft gesagt wir sollten bis zum ET rechnen, das ist auch ein guter Richtwert aber wenn alles gut geht werden die Kinder früher entlassen. Er musste nur 2500g erreichen und alleine Temperatur- Kreislauf usw. halten können UND alles alleine essen (also ohne Magensonde). Ja so war das bei uns. HEUTE wäre unser ET und ich weine schon den ganzen Tag, ganz komisch. Ich bin einfach so dankbar. Ich hab auf Station die unterschiedlichsten Schicksale erlebt. Einmal war das Kind im Wachstum hinterher, einmal viel zu groß, dann Diabetesprobleme, dann vorzeitiger Blasensprung und und und... so viele verschiedene Gründe und so verschieden waren auch die Kinder. Es gab die "minis" die aber alle anderen überholten. Es gab ein Mädel, das bei 27+5 geholt wurde und von Anfang an keine Beatmung und keine Atemhilfe brauchte! Dann wieder welche, die bei 34+3 doch noch nen CPAP hatten (Atemhilfe). Die Kinder entwickeln sich im Bauch eben auch unterschiedlich, dann kommt's drauf an wie die Geburt verläuft, wie die Versorgung ist/war und und und. So wirklich vorhersagen kann man das nicht. Ich kann nur sagen SCHON DICH - klar hast du einen Sohn Zuhause, aber du hast jetzt 2 Kinder, für die du Verantwortung trägst und dein "kleines" braucht dich und deine "Ruhe" jetzt dringender, so schwer das auch ist. Ich würde (aus Erfahrung) die Ärzte mal auf die Lungenreife ansprechen, damit die Lungen genug Zeit bekommen darauf zu reagieren, ggf sogar 2 Zyklen mitzumachen. Ansonsten wünsche ich euch, dass ihr laaaange durchhaltet. Wir haben nach der ersten Frühgeburt-Gefahr-Meldung und ständigem "Hoffentlich schaffen wirs noch ein paar Wochen" letztendlich doch noch ganze 10 Wochen durchgehalten. Tu deinem Körper was Gutes, sei dankbar für jeden Tag den du noch schwanger sein darfst und genieße deine Kugel und deine Schwangerschaft so intensiv du nur kannst. Ich würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hälst, wie es bei euch weiter geht! Die Daumen sind feste gedrückt. PS: Eine Schwester sagte auf der Intensiv mal zu einer Mutter - wenn die Geburt vom Kind aus kommt hat das immer einen Grund, es geht dem Kind dann meist (!) ausserhalb besser als im Mutterleib, was man oft erst hinterher erfährt (Nabelschnur um den Hals oder Unterversorgt oder verkalkte Plazenta oder weiß der Geier) und da Wehen ja vom Kind ausgehen (Hormone die es ausschüttet) würde ich einfach auch ein Stück auf die Natur vertrauen, dass es einen Grund hat - dennoch versuch deinem Kind so lang wie möglich den Schutz des Mamabauchs zu gewährleisten Alles gute für euch und sorry, dass es so lang wurde.


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Hallo mach dir lieber mal nicht zuviel Gedanken, sonst machst dich noch verrückt.. Mein Sohn kam bei 26+3. Ich ging ins KH weil ich Magenschmerzen hatte, ich dachte, von der Weihnachtsgans :-). Sie meinten, das es wohl eine Gastritis ist und ich sollte am 31.12. wieder entlassen werden. Am 30.12. nach dem Abendessen bekam ich stärkere Bauchschmerzen. Kam ins Wehenzimmer, hatte aber keine Wehen, einfach nur zur Kontrolle und ans CTG. Habe mich übergeben..dann ging alles ganz schnell...mir tat alles weh, mir wurde glaube ich alle 15 min. Blut abgenommen..die Leberwerte wurden immer schlechter, dann auch die Herztöne vom Kind... dann hieß es ab in den Op und da war mein Spatz dann auch da... Also, ich hatte die schlimmste vorm von Hellp, mit Leber-Lungen und Nierenversagen, schaute aus wie ein Wasserfass, meine Hände waren kurz vorm platzen..bekam ne Bluttransfusion.aber mein Sohn und ich haben gekämpft und gewonnen. Ich hatte zwar 2 Wochen danach noch einen Schlaganfall aber von dem ließ ich mich auch nicht unterkriegen und lernte wieder laufen und jetzt ist wieder alles gut... Ich durfte 4 Wochen danach aus dem KH, mein Sohn war knapp 3,5 Monate im KH. Warum ich dir das jetzt schreibe, ich weiß auch nicht, wahrscheinlich weil du es wissen wolltest :-), aber du stehst bestimmt unter ärztlicher Kontrolle !! Alles Gute Susi