Mitglied inaktiv
Hallo, ein Problem ist, dass viele Frauen, die vor der Entscheidung Wunsch-KS oder nicht stehen, keine Ahnung haben, was ein Kaiserschnitt eigentlich bedeutet. Es handelt sich ja dabei nicht um einen kleinen Routineeingriff, sondern um eine der sogenannten "Großen Bauchoperationen" mit all ihren Risiken. Dazu gehören schwere, unstillbare Blutungen unter der OP (weil in der Gebärmutterwand z.T. fingerdicke Adern durchschnitten werden) sowie Thrombosen, Lungenembolien u.v. andere Komplikationen. Ich will keinem Angst machen, ich hatte selbst einen ungeplanten Kaiserschnitt. Ein Kaiserschnitt ist in der Not eine gute Sache, die Leben retten kann, und ich selbst bin sehr dankbar dafür. Es ist lediglich so, dass viele, die sich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden, keinerlei Ahnung davon haben, wie ein Kaiserschnitt abläuft. Sie stellen sich eine kleine, harmlose OP vor, und das ist er leider nicht. Beim KS werden sieben verschiedene Gewebeschichten durchtrennt, die hinterher auch wieder vernäht werden müssen. Hierdurch entstehen bei vielen Frauen später sehr schmerzhafte Verwachsungen, die sogar bis hin zur Unfruchtbarkeit führen können. In der ELTERN Zeitschrift wurde darüber hinaus eine neue, seriöse und groß angelegte Studie angeführt, die ergeben hat, dass die Zahl der Totgeburten in der nächsten Schwangerschaft nach Kaiserschnitt doppelt (!) so hoch ist, wie nach spontanen Entbindungen. Als Ursache vermutet man, das wegen der unumgänglichen Durchtrennung von Blutgefäßen in der Gebärmutter beim KS diese bei der nächsten Schwangerschaft nicht mehr optimal durchblutet ist, was sich u.a. auf die Plazenta und die Sauerstoffversorgung des Ungeborenen auswirken kann. Trotz allem ist natürlich die Zahl der Totgeburten immer noch gering, aber das erhöhte Risiko sollte in die Überlegungen mit einbezogen werden. Ich selbst fand den Kaiserschnitt sehr belastend. Man hat hinterher tagelang starke Schmerzen, braucht eine Viertelstunde, bis man es schafft, aufzustehen, wäscht sich später gekrümmt und im Sitzen am Waschbecken, weil man nicht stehen kann, hängt anfangs am Tropf, darf nix Richtiges essen, hat einen blöden Blasenkatheter, weil man die ersten Tage nicht aufstehen darf, darf sein Baby nicht selbst versorgen, geschweige denn umhertragen usw. Viele Frauen haben nach KS Stillprobleme und sind eine Woche lang völlig fertig. Ich selbst fühlte mich recht schnell wieder fit, aber das war laut den Ärzten eher ungewöhnlich. Ich finde, man erspart sich durch einen Kaiserschnitt nicht wirklich den Geburtsschmerz und auch nicht irgendwelche Unnahmelichkeiten, man verschiebt die Schmerzen nur nach hinten (ich kenne beides, ich hatte vor dem KS bereits 24 Stunden lang Wehen). Man ist danach fast eine Woche außer Gefecht gesetzt und schleicht wie eine Greisin gekrümmt durch die Gegend. Man trägt Tag und Nacht fiese, enge Thrombosestrümpfe. So easy ist das alles also nicht. Ich selbst bin nicht scharf auf eine Wiederholung. Liebe Grüße, Bonnie
iii
Hallo, ich finde deine Hinweise sehr wichtig, man muss sich wirklich gut informieren, eine Kleinigkeit ist ein KS nicht. Aber - nicht alle Frauen, die WKS wollen, sind uninformiert oder haben nur Angst vor Schmerzen, die man ja NACH dem KS auch auf jeden Fall hat. Ich habe mich nach langer Überlegung auch für einen WKS entschieden, am Dienstag gehe ich in die Klinik, da hab ich ein Gespräch mit dem Chefarzt und werde es endgültig abklären. Ich habe das im Schwangeren-Forum auch schon gepostet und es hier nochmal reinkopiert. Dies sind meine Beweggründe. Für mich ist es die zweite Geburt. Die erste war eine sogenannte "natürliche". "Natürlich" hieß bei mir: Geburtsstillstand, weil Felix ein Sternengucker war, er steckte also fest, Herztöne ganz schlecht, weil er sich dreimal in seiner eigenen Nabelschnur verheddert hatte, einmal um Hals, zweimal um den Körper. Mit jeder Wehe zog sich die Schlinge zusammen und verhinderte, dass er rausrutschen konnte, wozu die ungünstige Lage beitrug. Schließlich haben sie ihn mit der Saugglocke herausgerissen. Er war blau angelaufen, hatte eine Riesenbeule am Kopf durch die Saugglocke (das ging aber nach ein paar Tagen weg). Zum Glück ist ihm nichts passiert. Ich werde so etwas nicht noch einmal mitmachen, auf keinen Fall. Ich habe keine Angst vor den Schmerzen einer Kaiserschnittnarbe und werde alles, was nach der Geburt kommt, klaglos hinnehmen, wenn ich nur so etwas nicht noch einmal erleben muss. Sollte der Arzt sich weigern, gehe ich in ein anderes Krankenhaus, aber ich gehe nicht davon aus, dass er das tut. Als ich - vorsichtig - die Sache meiner FÄ geschildert habe, riet sie mir erstaunlicherweise sofort zum Kaiserschnitt (aber erst nachdem ich meine Absicht erklärt hatte). Sie selbst würde ein drittes Kind nur noch per Kaiserschnitt entbinden. Da war ich platt! Bei der Geburt ihrer zweiten Tochter war es zu Komplikationen gekommen, die darin resultiert sind, dass dieses Kind nun eine Entwicklungsretardierung hat, ich hatte bei meiner Geburt offenbar Glück. Nun muss das nicht immer alles so furchtbar sein, absolut nicht. Und es gibt schließlich auch sehr viele vom Kaiserschnitt traumatisierte Frauen. Ich kenne viele Frauen mit wunderschönen "natrülichen "Geburterlebnissen, ich würde das nie anzweifeln, nie jemanden überzeugen wollen, jede soll das selbst entscheiden. Aber ich werde mein zweites Kind nicht dieser Situation aussetzen. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die ein natürliches Geburtserlebnis vermissen würden, dem hintertrauern oder sich nicht vollwertig fühlen würden. Für mich zählt nur das Ergebnis "gesundes Baby", ALLES andere ist mir egal. Ich kann aber auch verstehen, dass viele Frauen das Originalerlebnis möchten. Und wenn dabei alles gut läuft, dann glaub ich jeder Frau, dass das ganz toll ist. Ich sehe das so: Am besten ist vielleicht wirklich eine vaginale - unkomplizierte - Geburt, vielleicht noch mit gut gesetzter PDA. Aber ich hatte eben keine unkomplizierte Geburt und wähle daher den WKS, um nicht auch noch wieder Ängste ums Kind ausstehen zu müssen. Ich habe es mir nicht leicht gemacht in meiner Entscheidungsfindung, ich habe alle Vor- und Nachteile abgewogen, ich weiß, dass es diesmal ja auch anders laufen könnte, wenn ich es natürlich versuchen würde, aber ich tue es nicht. Ich bin gespannt auf das Echo am Dienstag und die Reaktion des Chefarztes. Es ist wie gesagt mein zweites Kind und meine letzte Schwangerschaft (jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit), die Argumente, die ja sicher richtig sind in Bezug auf Gebärmutternarben und Problemen für Folgeschwangerschaften, betreffen mich daher nicht. Trotzdem ist es gut, dass das erwähnt wird, man muss es wissen. Am wichtigsten finde ich, dass man gut informiert ist. Ich habe versucht, ganz sachlich meine Gründe zu erklären. Ob irgendjemand hier das jetzt versteht oder nachvollziehen kann, weiß ich nicht, aber ich glaube ich habe begründet, warum ich nicht einfach nur ein Weichei/Feigling oder uninformiert bin. Jedenfalls ziehe ich die Sache jetzt so durch. lg Christiane
Hallo, bei nem WKS wird in der Regel die sanfte Methode angewendet, dh es werden nicht mehr alle Schichten durchtrennt sondern nur noch gedehnt, was zur Folge hat das man nur noch die Gebärmutter und die oberste Schicht genäht werden müssen. Ich kann nur für mich sprechen, ich musste am gleichen Tag noch aufstehen, wengen der Trombosegefahr. Auch wurde mir der Katheter noch im Kreissaal entfernt also bevor ich ins normale zimmer kam und ich bekam nur eine Infusion und diese wurde auch noch am Nachmittaag komplett entfernt. Auch bekam ich schon drei Stunden nach meinem KS ganz normales Essen, mit Vor- Haupt- und Nachspeise und ich konnte mich vom ersten Tag an um mein Kind kümmern, ging auch am dritten Tag nach Hause. Will jetzt nicht wieder eine Diskussion entfachen, weiss dass auch KS anders verlaufen können, weil nicht jede Geburt gleich ist. LG Melanie
So problemlos war es bei mir eben auch. Aber gerade in der Eltern Zeitschrift hatte ich letztes Jahr auch einen Bericht gefunden, dass die Sicherheit des geplanten KS direkt hinter der problemfreien Spontangeburt kommt. Also auch sicherer als eine Geburt mit Saugglocke oder Zange. Das hat mich damals dann doch sehr beruhigt. LG Marion
iii
Hallo... Also ich hatte einen Notkaiserschnitt, allerdings keinen sanften, sondern einen normalen (Wunde war so 25 cm lang über den ganzen Unterbauch). Die Schmerzen danach waren durchaus zu ertragen. Nach 8 Stunden musste ich aufstehen und mich waschen, das Pflaster über der Wunde wurde entfernt und die Wunde an sich tat eigentich fast gar nicht mehr weh, nur die Muskeln haben nicht funktioniert, weil die mit durchtrennt werden. Der Blasenkatheter wurde auch nach 8 Stunden entfernt und ich durfte natürlich auch ganz normal essen. Die schlimmsten Schmerzen waren wohl der enorme Muskelkater in der Lendenwirbelsäule, weil die Rückenmuskulatur die Arbeit der nicht mehr funktionsfähigen Bauchmuskulatur mit übernehmen muss. Leider hatte ich eine Venenentzündung, na ja, eigentlich ist eine Vene durch die ganzen Infusionen vorher verstopft worden und ich konnte meinen Arm nicht mehr bewegen und ehrlich gesagt, hat das mehr geschmerzt als die Bauchnaht. Wegen der Entzündungswerte durfte ich nicht nach drei Tagen nach Hause, bin dann aber am 5. Tag auf eigenen Wunsch entlassen worden. Ich hatte jetzt beides, eine traumatische "natürliche" und eine ebenfalls traumatische Kaiserschnittgeburt, und wenn ich ein drittes Kind bekommen werde, dann werde ich auf jeden Fall einen WKS in Vollnarkose machen lassen. Solange man die Chance auf eine normale unkomplizierte natürliche Geburt hat, sollte man sich wohl dafür entscheiden. Allerdings entscheiden die meisten Frauen sich für einen WKS erst bei der zweiten Geburt, gerade weil die erste schief gelaufen ist. Eine problembehaftete natürliche Geburt ist soweit ich informiert bin mit einem viel höheren Risiko behaftet als ein Kaiserschnitt. Joelina
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