Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

Unschönes Geburtserlebnis - wie verarbeiten??? (vorsicht lang)

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Unschönes Geburtserlebnis - wie verarbeiten??? (vorsicht lang)

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Hallo, ich habe vor 5 Monaten meine Tochter (ist mein erstes Kind) bekommen. Im Grunde hatte ich eine Traum-SS, bis auf die seelischen Auf und Ab´s, die wohl jede mehr oder minder durchmacht. Die Geburt selber ging auch recht vielversprechend los...ohne Vorwarnung bekam ich nachmittags gegen 17.00 Uhr heftige Wehen, gleich regelmäßig im Abstand von fünf Minuten! Nach vier Wehen machten mein Mann und ich uns denn auch auf ins KH, da ich mich plötzlich sehr unwohl fühlte und ich denn doch leicht panisch wurde (leide seit fast 10 Jahren unter Panikattacken). Da ich, beim Kreißsaal angekommen, nur noch panisch und am hyperventilieren war, spritze die Hebamme mir ein Beruhigungsmittel, was mir so gut getan hat, das ich noch ein wenig dösen konnte und ca. 3 Stunden später war mein Mumu auf und die eigentliche Geburt ging los (und damit auch meine negativen Erinnerungen)...es fing damit an, das bei meiner kleinen Maus ganz plötzlich Herzrhytmusstörungen festgestellt wurden und mein FW war schon grün...die Geburt zog sich hin, ich presste und presste, aber nichts passierte, immer, wenn eine Wehe vorbei war rutschte die Maus auch wieder mit zurück, irgendwann kam denn Hektik auf, die Herztöne von ihr wurden schlechter, die Ärztin hat ein paar Mal bei der Kleinen Blut aus dem Kopf genommen und dann hieß es nur, das schnell was passieren muß, sie haben sie letztendlich nachts um halb drei mit Saugglocke geholt...das war wohl der letzte Versuch, sonst wärs n Not-KS geworden. Meine Maus hatte sich komplett in die Nabelschnur eingewickelt (einmal um den Hals und dann weiter um den Bauch), zudem war sie wohl Sternengucker... ! Das sind alles so Erinnerungsfetzen die ich habe...die ich aber nicht verarbeitet bekomme. Ich dachte mit der Zeit wirds besser, aber momentan ist das alles wieder total schlimm für mich und ich weiß noch nicht mal warum?! Ich müßte doch einfach nur froh und glücklich sein, dass es alles so gut geendet hat...aber ich schaff es nicht!!!


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hallo... hab grad eins unter dir auch eigentlich die gleiche frage gestellt... ;) leider kann ich dir keine tipps geben, da ich mein erlebnis selbst net verarbeiten konnte oder kann,... hatte einen notkaiserschnitt mit vollnarkose... wollt dir nur mal sagen, dass ich weiss wies dir geht... und dass man sich nach 5 monaten noch so fühlt, dass ist echt heftig (bei mir ists erst 3 wochen her)... hoffe, dass noch ein paar gute ratschläge bekommst...


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Bei mir wars ähnlich bei der ersten Geburt...meine Tochter rutschte nicht ins Becken wie sie sollte und kam auch (nach ca 25 Std.Wehen) letztlich mit der Saugglocke (Nabelschnur um Hals und Arm) zur Welt-sie haben sie weggebracht noch ehe ich wuste ob es nun ein Junge oder ein Mädel war...trotzdem ist alles Gutgegangen-sie ist gesund und munter und mittlerweile 3. Mein Sohn kam als Sterngucker nach Blasensprung und ca 12 Std. Wehen und kurz vor dem Notkaiserschnitt weil die Herztöne abfielen. Trotzdem - man darf einfach nicht darüber nachdenken was alles hätte passieren können...es IST nicht passiert und eine Geburt ist nun mal-wie jedes Naturereignis-nicht planbar.Ich glaube gerade das ist es was uns in der heutigen Zeit so viel zu schaffen macht.Das nicht Planbare-man kommt sich hilflos vor. Versuch einfach das positiv zu sehen...das gerade auch so schwierige Geburten heutzutage trotzdem (meistens) gut ausgehen. Nach der ersten Geburt bin ich fast noch zuversichtlicher an die 2. herangegangen-weil ich mir sagen konnte:wenn das gutgegangen ist wird auch die 2.Geburt irgendwie klappen...LG


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Hallo! Vielleicht hilft es dir mit deiner Hebamme oder Ärztin die bei der Geburt dabei war über alles zu reden? Das was du beschreibst kann eine Posttraumatische Belastungsstörung sein. Dabei ebben die negativen Gefühle und die Angst nicht ab. Das Beste ist du schaust dir den Kreissaal, OP usw, indem du entbunden hast an und sprichst mit jemanden der dabei war über deine Gefühle! Ich wünsche dir alles Gute! LG Petra


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...für Eure Antworten, das hat wirklich gut getan sie zu lesen und vorallem hat es mir ein wenig Mut gemacht! Auch wenn ich etwas Angst davor habe, die Idee mir den Kreißsaal nochmal anzuschauen, etc. finde ich wirklich gut und werde es denn wohl mal in Angriff nehmen... danke!


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Ich hatte auch eine Traum-SS und eine Horrorgeburt. Meinen jetzt 15 Monate alten Sohn haben sie schließlich auch mit der Saugglocke geholt. Ich habe lange an der Geburt zu knabbern gehabt, war total traumatisiert. Anstatt mir professionelle Hilfe zu holen, habe ich aber immer und immer wieder darüber nachgedacht. Das ging ein gutes Jahr lang so. Dann ist mir bewußt geworden, warum ich so schlecht damit zurecht kam! Ich hatte nämlich irgendwie das Gefühl, versagt zu haben, weil man mit der Saugglocke "nachhelfen" mußte. "Ich bin nicht mal in der Lage, ein Kind zu gebähren" - der Gedanke spukte mir zunächst im Unterbewustsein, aber dann immer deutlicher im Kopf herum. Da konnte ich plötzlich besser damit umgehen, denn mir wurde immer mehr klar, daß eine Geburt nichts mit Können oder Nichtkönnen zu tun hat! Trotzdem denke ich noch oft mit Grauen zurück, habe manchmal sogar Mitleid mit schwangeren Frauen, so nach dem Motto "wenn die wüßte, was der noch bevorsteht...". Ein zweites Kind kommt für mich nicht in Frage. Ich finde die Tipps von Petra76 sehr gut. Probier es doch einfach mal aus! LG Kerstin


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Ich würde Dir auch raten: such Dir professionelle Hilfe! Geh zurück ins KH, schau Dir alles an, FRAG nach ner Psychologin (meist haben sie eine[n] im KH) oder Sozialarbeiter. Vielleicht schaffst Du auch selbst, da rauszukommen: Luises Geburt war auch nicht so toll, aber das schlimmste war: sie atmete nicht! Die Kommentare meiner Schwiema ("SOWAS gab es bei uns aber nicht") halfen mir auch nicht weiter, naja, wir hatten dann ein heftiges Jahr mit OPs und ständigen KH-Besuchen... Ich habe mir jedes Mal klargemacht, wie gut wir es doch hatten. Die Hebi und Ärztin haben genau richtig reagiert, auch wenn ich erst viel später sicher sein durfte, daß wir ein Mädchen hatten, wohin sie verlegt wurde etc. Früher wäre ein solches kind KREPIERT! Nun ist sie 2, hat toll aufgeholt und ist die beste Tochter der Welt. Wir hatten Glück, die besten Ärzte (vielleicht gibts bessere, aber sie haben alles richtig gemacht und meiner Tochter das Leben geschenkt, 3mal war sie hart an der Grenze!) Bei mir ging unter der Geburt der MuMu nicht auf, für Schmerzmittel war es zu spät, und mit "Fingerspitzengefühl" der Hebi, tierischen Schmerzen und nachher mit nem Ruck (keine Ahnung, wie sie das gemacht haben, aber die Herztöne fielen rapide) hatte ich plötzlich diese Kind auf dem Bauch und dann ging alles sehr schnell... Vor 12 Wochen habe ich es noch einmal gewagt und meinen Sohn zur Welt gebracht: Trotz Schmerzen eine Traumgeburt (aber nochmal mach ich das nicht mit!), Theo gesund und munter! Versuch, deine Gedanken in positive Richtung zu lenken und mach Dir klar, daß kaum eine Frau ihr Baby ohne fremde Hilfe zur Welt bringt. Dafür sind Hebis und Ärzte da, um den Müttern zu helfen, notfalls mit der Glocke. Euch gehts gut. Denk mal wies wäre, wenn du weiter hättest kämpfen müssen. Ich weiß nur für mich, daß ich jetzt nicht diese zauberhafte Tochter hätte!


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Hallo Monsti, gib Dir ruhig noch Zeit, huh? Eine Geburt ist doch so ein einschneidendes Erlebnis im Leben einer Frau, das braucht schon Zeit, bis man es verarbeitet hat - vor allem, wenn alles anders kam als man es sich erhofft hatte. Beim ersten Kind hatte ich auch ganz schön zu knapsen an der Geburt: 24 Stunden Wehen, nach Platzen der Fruchtblase grünes Fruchtwasser, Herztöne vom Kind schlechter, Geburtsstillstand, und das Ende vom Lied: Notkaiserschnitt. Ich habe etwa ein Jahr gebraucht, bis ich das verarbeitet hatte, weil ich doch arg enttäuscht war. Mir hat geholfen, mit anderen Müttern (z.B. in der Krabbelgruppe usw.) darüber zu sprechen. Und zu sehen, dass von 10 Müttern mindestens acht kleinere oder größere Komplikationen bei der Geburt hatten. Das ist eher der Normalfall als die Ausnahme. Eine Geburt ist und bleibt ein Abenteuer, etwas Unvorhersehbares und auch Riskantes. Ich habe aber im Gespräch mit anderen gesehen, dass meine Geburt - medizinisch gesehen - nix Besonderes war, sondern Routine. Wie Deine übrigens auch. Schlechter werdende Herztöne kommen sehr oft vor und sind - wenn rasch gehandelt wird - auch nicht so arg dramatisch. Die zweite Geburt vor drei Monaten war ein (geplanter) Kaiserschnitt wegen Querlage. Dieses Mal habe ich kaum gehadert mit der Entbindung, obwohl ich gern eine spontane Geburt gehabt hätte. Ich bin dankbar, dass ich in einem Land lebe, wo die medizinische Versorgung immer noch prima ist. Es gibt genug Frauen, die in meiner Lage gestorben wären oder ihr Kind verloren hätten. Das Wichtigste ist, dass Du und Dein Kind gesund seid. Dies ist keineswegs selbstverständlich, wenn man sich Frauen und die Geburtsumstände in anderen Gegenden der Welt anguckt. Gib Dir aber trotzdem ruhig die Zeit zum Knapsen und Trauern, die Du brauchst, das ist völlig okay! Liebe Grüße Bonnie-B