Mitglied inaktiv
Wer vertritt auch die Philosophie daß ein Baby möglichst immer am Körper der Mutter oder einer anderen Bezugsperson getragen werden soll und nicht in den Kinderwagen oder ins Kinderbett "abgelegt" werden soll? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht? Hat jemand das Buch von Jean Liedloff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" gelesen und hat es euch in eurer Einstellung und Erziehungsmethode beeinflußt? Ich bin jetzt in der 40 SW, bekomme mein erstes Baby und habe nach der Lektüre dieses Buchs eine ganz neue Perspektive und Sicht auf die Dinge bekommen.Welcher Mutter ging es auch so und wer hat damit schon praktische Erfahrung? Freue mich auf eure Antwort, Grüße Nina
ich merke das an meiner Kleinen. Sie will am liebsten den ganzen Tag meinen Arm nicht verlassen und schreit sich die Seele aus dem Leib wenn ic hsie ablege. Daraufhin ( und auf vielfachen Rat) habe ich mir ein Tragetuch gekauft und sie he ad sie ist das friedlichste Baby überhaupt. Allerdings spricht mein Bruder ( Orthopäde) völlig dagegen, da es erwiesen sei, das Kinder ( dem Rückgrats wegen)mehr flach liegen sollten als eine (zwangslaufig ) etwas gekrümmte Haltung im Tragetuch einzunehmen. Glaube man muß halt einen optimalen Kompromiß finden. liebe Grüße Johanna
Hi, also ich hatte in der SS auch das Ideal des Tragetuches (o: Dummerweise wollte mein Sohn anfangs überhaupt nicht da rein er hat es mir förmlich um die Ohren geschlagen. Erst so mit 4 Monaten konnte er sich dafür erwärmen und ich habe ihn sehr oft getragen. Dies ist aber ein Sonderfall, andere Babys finden das ganz spitze. Auf elterlichen Bäuchen wollte er z.B. auch nie liegen. Aber gerade wenn er Entwicklungsschübe hatte, ist so ein Tragetuch prima, dann habe ich ihn nur geschleppt, weil er sehr unruhig war und er konnte damit auch in der Nacht besser schlafen, weil er tagsüber genug Körperkontakt eingeimpft bekommen hatte. Nachts hat er übrigens auch immer im großen Bett bei mir geschlafen, das ist super wenn frau stillt. Mit 7 Monaten hat er dann die erste Schicht im eigenen Bett gepöft, damit er nicht rausplumpst, dann habe ich ihn mit zu mir genommen. Er ist jetzt fast 9 Monate und hält sich mehr in Bodennähe auf. Aber wenn er meckrig ist trage ich ihn immer noch im Hüftsitz. Draußen nehme ich allerdings den Kiwa, weil ewig lange kann ich ihn wegen chronischer Rückenprobleme nicht mehr tragen, geschweige noch einen Sack Einkauf dazu. Grüße fusel, die jetzt wieder laufen muß
Dein Bruder erzählt - sorry - einen völligen Schwachsinn. Wenn das stimmen würde, was er behauptet, so müssten alle Neugeborenen einen Wirbelsäuleschaden haben, weil sie gekrümmt in Mamas Bauch waren. Unphysiologisch ist das Tragen in einem Baby Björn oder anderen Bauchtragen, in denen die Beinchen der Babys fast gerade runter hängen. Durch die fehlende Hockanspreizstellung (im Tragetuch garantiert) kann sich die Hüfte nicht optimal entwickeln.
Hi Marlena. du magst ja recht haben, ich habe nur erwähnt was mir gesagt wurde. Praktisch ist das Tragen der Kleinen allemal. Die Argumentation ist dahingehend, das im Alter von Monaten ( nicht im Mutterbauch) sich die Knochen natürlich zu formieren beginnen. l G Johanna
Ich denke mir ,gerade später stützt ein Tuch den kleinen Rücken besser, als wenn man das Baby nur auf em Arm trägt (z.B. beim Hüftsitz). lg minka
Ich habe meine Tochter sehr viel getragen (24-h-Baby und -Kleinkind). Ebenso Familienbett und Stillen nach Bedarf. Obwohl ich das Buch erst in einem anderen Forum kennenlernte.
Hallo, mein kleiner war die ersten 4 Mon. fast nur im Tragebeutel. Danach eine Zeitlang im Kiwa / Tuch. Jetzt mit 14 Mon. benutzen wir noch häufig das Tuch (Hüftsitz) oder den Buggy (meist zum einkaufen). lg monika
Ich hab so ein Beispiel. Mein Sohnemann lag genau 5 mal im Kinderwagen, die ersten 3mal noch mit Neugeborenengelbsucht, also schlafend. Aber ab dann (2 Wochen alt) nur brüllend. Da hab ich den Wagen verkauft und ihn nur noch im Tragetuch getragen, immer und überall. Das erste halbe Jahr hatte ich ihn fast ständig am Körper. Mit knapp einem Jahr band ich ihn zum Weggehen auf den Rücken, was wir mit fast 2 immernoch machten, dann lief er längere Strecken und wurde eh zu schwer. Ergebnis: Er ist motorisch topfit, konnte mit 9 Monaten laufen, jetzt ist er 31 Monate und hüpft, springt, klettert, schlägt Purzelbaum, macht Kopfstand an der Wand und hat ein irres Gleichgewichtsgefühl. Er ist äußerst selbstbewusst und immer gut gelaunt. Ich bin der festen Überzeugung, dass Tragen (im Tuch, nicht in einer tatsächlich eher schädlichen Tragehilfe!) für Kinder die allerbeste Fortbewegungsart überhaupt ist. Und das war ich schon, bevor ich besagtes Buch gelesen habe. Gruß, Cleo
emilia hatte auch fast ständigen körperkontakt als säugling, ich denke es ist lediglich unsere verschobene industriegesellschafts-denkweise die uns glauben lässt, babys gehörten in gelb angemalte zimmerchen mit bettchen und einer netten wiege... ich denke sie gehören zu mama und papa auf den arm und nachts zu ihnen ins bett (c: hab das buch auch mal gelesen, fand es gut! kennst du das buch "schlafen und wachen" von dr. william sears? würde dir wahrscheinlich gefallen. liebe grüsse und vor allem eine gute geburt und viel glück mit deinem baby! sandra
Hi! Meine Tochter (heute 2J 4M) war ein echter Tragling - und nur so zufriedenzustellen. So kam ich zwangsläufig (c; zum Tragetuch und bin bis heute dabei geblieben. Mein Orthopäde (Emily hatte als Neugeborenes eine Hüftdysplasie) hat mir das Tragetuch übrigens wärmstens empfohlen und meinte, ich solle den längst widerlegten Quatsch von wg. "schlecht für den Rücken" schnell wieder vergessen. Emily wurde gute 6 Monate nur getragen, danach mochte sie auch den Buggy ganz gerne ... Liam (4 Monate) fährt hin und wieder auch mal ein Stückchen Kinderwagen - aber das Tuch ist und bleibt uns doch am Liebsten (c; Liedloff habe ich gelesen, finde es teilweise etwas zu wildromantisch, als dass es mich sonderlich beeinflusst hätte. Man merkt schon, dass da jemand schreibt, der selber nie Kinder hatte (c; zumindest merkt man das, wenn man selber welche hat ... Aber der Grundgedanke ist sehr gut. Das Buch kam in den 60ern raus, wo "schreien-kräftigt-die-Lungen-Ansichten" weit verbreitet waren. Da war es wirklich revoloutinär und sehr wichtig! LG Jenny Aber
Hi, Hanna ist jetzt (fast) 19 monate und wird auch noch oft getragen!!! Allerdings habe ich sie nicht NUR getragen. Sie läßt sich auch heute noch gerne im wagen durch die Gegend schieben (allerdings kletttert sie einfach raus, wenn sie will) Die KSnarbe schmerzte doch recht lange und auch zum einkaufen hab ich oft den wagen benutzt. Da wäre es wahrscheinlich praktisch gewesen, ich hätte mir so einen Einkaufsrolli gekauft und Hanna dann ins Tuch. Im Haushalt ist es schon einfacher, sich das Kind mal schnell auf den Rücken zu binden oder im hüftsitz zu tragen!! Mama hat die Hände frei und Baby geht es gut!!!!! Was wir auch immer ganz schön fanden war das tragen in der Wickelkreuz- bzw. Kreuztrage. Beim nächsten Baby werd ich mir aber noch einen "Sling" kaufen, ein fertige Tuch für den Hüftsitz, das gepolstert ist. ( Tücher kann frau nicht genug haben :)), hab nämlich schon ein kurzes , mittleres und ein langes :))) ) Ich denke, die Mischung machts!! also nicht nur das eine oder das andere wenn du magst kann ich dir mal ein paar Links zu Thema tragen schicken! Steph, die auch Liedloff gelesen hat, aber trotzdem ihr Kind nicht mit Messern spielen lässt
Hallo Steph, danke für Deine Antwort. Wäre super wenn Du mir die Links zum Thema "Tragen" schicken könntest. Bin gespannt ob mein Baby das getragenwerden überhaupt mögen wird. Ich lege mich da nicht so fest, mal sehen wie es wird, aber das Prinzip finde ich toll, obwohl man natürlich nicht alle Liedloff-Urwald-Erfahrungen in unsere Welt übertragen kann. Viele Grüße, nina
Hallo Nina, in der Theorie hört sich das alles schon ganz gut an, in der Praxis sieht es dann etwas anders aus. Der Rücken tat mir nämlich bei meiner ersten Tochter ganz schön weh und daher konnte und wollte ich sie nicht immer tragen. Und meine 2. Tochter (3 Monate) brüllt, wenn ich sie ins Tragetuch tue und lässt es nur über sich ergehen, wenn ich sie gleichzeitig mit dem Schnuller ruhig stelle. Und das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein. Überhaupt empfand ich es so, dass unsere Emily sehr gern in ihrem Bett war und froh war, wenn sie ihre Ruhe hatte und nicht ewig rumgetragen wurde. Ich würde an Deiner Stelle erst einmal abwarten und schauen, wie sich das Ganze so entwickelt und wie Dein Kind so ist. Wenn du erst einmal ein paar wache Nächte hinter Dir hast, dann bist du sicher nicht mehr so erfreut darüber, dein Kind auch noch tagsüber stundenlang rumzutragen. Leg Dich nicht so sehr fest, es kommt eh anders als man denkt. Gruß - Nicole
:)
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich finde es sehr interessant von den verschiedenen Erfahrungen zu lesen. Bin gespannt wie meinem Baby das getragenwerden gefallen wird... Ich möchte mich da auch nicht starr auf etwas festlegen sondern sehe mal zu wie es alles so kommt. Jetzt hoffe ich erst mal das mein Kleiner sich bald auf den Weg macht, er ist nämlich schon überfällig! Viele Grüße, Nina