Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

Muttergefühle nach der Geburt

Muttergefühle nach der Geburt

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Hallo! wie war das bei euch mit den Muttergefühlen? Habt ihr euch gleich in euer baby verliebt? Wir haben nun unser drittes baby bekommen vor vier Wochen, aber irgendwie war es anders wie bei den anderen, vielleicht liegt es auch daran, daß alles ganz schnell ging, ich weiß es einfach nicht. eignetlich sollte ich nur Belastungs-CTG, weil das baby in vier Wochen gar nicht mehr gewachsen war. Ich hatte darauf spekuliert, daß es an dem tage geboren wird, aber normal so wie bei meinem ersten Kind auch. Dort war auch erst ein Test und dann wurde die geburt bis zum ende durchgezogen. Naja, nun lag ich da mit meinem Wehentropf und die Hebammen hatten gerade Übergabe, der Tropf piepte die ganze Zeit, weil es einfach nicht richtig lief und die ersten beiden Wehen waren harmlos. Doch dann kam die Dritte und die hezrtöne sackten extrem ab und gingen auch nach Minuten nicht mehr hoch und kein Arzt oder hebamme weit und breit. Als dann doch endlich mal jemand kam wurde gleich Panik breit, eine Schar von Ärzten wurde gerufen. Ich wurde in den OP gepackt und durfte nicht einmal meinen Mann und meine Kinder vorher sehen, die vor der Tür standen. Mit Spinalansthäsie wurde dann ein Notkaiserschnitt durchgeführt. währenddessen sackte dann mein Kreißlauf plötzlich ab und bekam keine Luft mehr. Dachte wirklich ich müßte da jetzt auf dem OP-Tisch krepieren, mein Blutdruck lag auch nur noch bei 70-40. bekam schnell einen Sauerstoffschlauch in die Nase und irgendein Medikament und nach kurzer Zeit war alles wieder okay. Lea wurde gleich danach geboren, sie wurde mir kurz gezeigt und zu den Kinderärzten gebracht. Während des Nähen kamen sie dann noch mal mit ihr und erklärten mir, daß sie anfangs Probleme mit der herzfrequenz hatte, aber nun alles in Ordnung wäre. Dann wurde sie mit ihren 2280g erstmal auf die Kinderintensiv gebracht. fünf stunden später ging ich dann zu ihr, aber irgendwie hatte ich nicht die gleichen gefühle wie bei lukas oder Leonie, es war irgendwie etwas fremdes und ich dachte erstmal, daß die anderen doch schöner waren. Ich habe mich richtig geschämt nicht gleich in sie verliebt zu sein, sondern dem neuen familienmitlied eher kritisch gegenüber gestanden zu haben. doch ich konnte an diesen (nicht-)gefühlen nichts ändern. Am nächsten tag war es sogar erstmal noch schlimmer, ich fand, daß sie aus sah wie meine Schwiegeroma, was ich ja ganz furchtbar fand. erst abends, als ich sie zum erstenmal stillte kamen die ersten lieben gefühle. die wurden dann in den nächsten Tagen auch schnell stärker, aber dennoch habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich anfangs doch irgendwie gefühlslos war. Kennt ihr sowas? Kann das an der unschönen übersüurzten Geburt liegen? LG Nina


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Hallo Nina, du Arme, Du hattest wirklich keine schöne Geburt! Ich kann verstehen, dass Deine Muttergefühle da etwas auf sich warten liessen. Du musst Dir deswegen keine Vorwürfe machen, solche Gefühle kommen nicht auf Knopfdruck, sondern manchmal erst mit der Zeit! Ich habe vor 6 Wochen mein 2. Kind entbunden und im Vergleich zu Dir eine kurze und recht einfache Geburt. Ich habe sie rauskommen sehen und das war sehr schön, sodass ich die zwei Stunden im Kreissaal nach der Geburt mit ihr genossen habe, ähnlich wie bei meinem Sohn vor 4 Jahren. Also, bei mir waren die Muttergefühle bei beiden eigentlich sofort da, aber wie schon geschrieben, ich kann Dich in Deiner Situation gut verstehen! Und ausserdem liebst Du doch jetzt alle Drei über alles und das ist das wichtigste! liebe Grüsse Sabine mit Julian und Maikäfer Isabel


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hallo du, kann dich gut verstehen. bei mir war die geburt zwar nicht so dramatisch, aber in sofern auch für mich sehr enttäuschend, als sie nach 12 stunden wehen einen kaiserschnitt machen mussten (frage ich z. b. bis heute, ob das wirklich hätte sein müssen oder die am 25. einfach keinen bock mehr hatten bzw. mehr geld scheffeln wollten...aber egal). während der op ist dann der doc in ohnmacht gefallen. ich lag da, mit aufgeschlitztem bauch, baby gott sei dank schon mit hebamme und mann weg und dachte auch "was jetzt, wer näht mir den bauch zu, muss ich sterben". ich konnte meinen sohn nicht berühren, obwohl es ihm gut ging! sie haben ihn mir nur kurz gezeigt. auch hinterher, zurück im kreissaal lag er da in seinem glasbettchen und ich konnte ihn nicht berühren. mein erster gedanke war "von wem hat er nur diese komische nase". (es stellte sich später heraus: von mir *lacht*). es hat lange gedauert bis ich wirkliche muttergefühle entwickelt habe. zu allem überfluss gelang mir das stillen nicht, niemand hat mir geholfen, die milch blieb weg. hach, würde so vieles anders machen. aber: inzwischen sind 6 monate vergangen und ich liebe meinen sohn von ganzem herzen. denke das war der geburtsstress und für mich auch noch unsicherheit beim erstgeborenen. ist das nicht auch total menschlich? denke unsere mäuse werden es uns verzeihen! lg lucy


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Hallo, erstmal herzlichen Glückwunsch. Also ich habe vor 9 Wochen mein 2. Kind geboren und habe mich sofort in sie verliebt..schon kurz bevor sie draußen war...da habe ich nur ihr Köpfchen gefühlt (habe mal nach untern gefasst) . Genauso wars auch bei Luca. Also ich habe die beiden sofort auf der Stelle geliebt. Ich kann es nicht verstehen wenn bei einer Mutter keine Gefühle kommen wenn sie Ihr Kind sieht ...es ist wirklkich nicht böse gemeint...ich kann mich halt nicht in Dich hineinversetzen deswegen verstehe ich es nicht. Aber Dadurch dass es bei Euch so schnell ging kann es durchaus sein dass Du noch ein wenig mit Deinem Kind "fremdelst". Genau das ist ja das Problem an den Kaiserschnitten...es fehlt das Geburtserlebnis und ich denke wegen Deinem letzten Geburtserlebnis fehlen Dir die Gefühle. Aber ich glaube spätestens mit dem ersten bewussten Lächeln dass Dir Dein Kind entgegenbringt weil es DICH sieht werden Dich die Gefühle überrollen :c) lg und alles Gute Käferchen


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Hallo, ich kann Dich gut verstehen, mein erster Sohn war auch eine Notsectio (wenn auch nicht ganz so überstürzt wie bei Dir) aber ich bekam eine Vollnarkose. Als sie mir das Baby nach dem aufwachen zeigten, war es zwar ein Baby, aber irgendwie.... ich glaube Du verstehst was ich meine. Ein paar Stunden später habe ich mir den Kleinen dann ist Bett legen lassen und dann ist die Liebe auch bei uns gewachsen. Mein 2. Sohn kam spontan, es war eine einfache und unkomplizierte Geburt - und als ich ihn zwischen meinen Beinen liegen sah - er war einfach mein Wunder (halt Liebe auf den ersten Blick), er war einfach ein Teil von mir. Heute liebe ich beide Kinder gleich - da gibt es keinen Unterschied. Aber ich denke schon das wenn es anderes rum gewesen wäre und ich auch bei der 2. Geburt auf dieses Wundergefühl gewartet hätte , ich enttäuschst gewesen wäre. Es ist halt ein unterschied ob man es live mitbekommt das ist mein Baby - oder ob man es Stunden später fertig angezogen sieht. Aber später gibt es diesen Unterschied nicht mehr. Alles Gute Steffi


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Hallo Leolu, Du musst Dir überhaupt keine Vorwürfe machen! Falls es Dich interessiert, habe ich ein paar interessante Fakten zusammengetragen, die Dir vielleicht auch ein wenig erklären, warum das bei Deiner Geburtssituation ganz normal ist! Also: "Mutterliebe" hängt zu einem ganz wesentlichen Teil mit dem Hormon Prolaktin zusammen. Es hilft, dass Mütter trotz Stress und wenig Schlaf immer noch gelasen bleiben und ihr Kind grundsätzlich für viiiiel schöner und toller halten als alle anderen Kinder :-)) Prolaktin wird aber vor allem in zwei Situationen massiv gebildet: beim Stillen und bei viel nahem Körperkontakt. Beim ersten Anlegen (unter normalen Umständen ja gleich nach der Entbindung) gibt es einen richtigen "Boom" an Prolaktin und so wird die erste Bindung hergestellt. Nachdem nun bei Dir ja alles ganz anders verlaufen ist, kam auch die große "Hormonspritze" erst später, als Du Dein Kind anlegen konntest und viel bei Dir hattest. Das ist also normal. Ein weiterer Faktor für "Mutterliebe" sind sogenannte Pheromone, die jeder Mensch und insbesondere Babies in Mengen ausschütten und andere Menschen zu ihnen hinziehen. Die wirken aber natürlich erst bei einem gewissen Mindest (bzw. Minimal-)abstand, z.B. bei Körperkontakt. Man hat übrigens in Studien herausgefunden, dass dies vor allem der Weg zur "Vaterliebe" ist, denn bei denen klappt das mit dem Prolaktin ja nicht. Männer reagieren daher auch noch empfindlicher auf kindliche Pheromomne als Frauen! Du siehst also, man hat Dir einfach so ziemlich die Möglichkeiten genommen, diese Kontakte herzustellen und daher hat es länger gedauert. Aber Du hast es in der Zwischenzeit ja bestimmt alles längst nachgeholt :-)) Alles Gute noch, Helena