Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

Müssen Frauen ab 1.7. auf Hebammenhilfe verzichten?

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Müssen Frauen ab 1.7. auf Hebammenhilfe verzichten?

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Hallo, viele hier haben durch ihre Hebamme Hilfe erhalten oder erhalten sie noch. Doch dieser Hilfe droht jetzt das Aus. Bisher konnten Frauen wählen, wo und mit wem sie ihr Kind zur Welt bringen möchten. Doch diese Wahlmöglichkeit wird es in Zukunft kaum noch geben. Durch die gestiegenen Haftpflichtprämien bei stagnierenden Einnahmen können ab 1.7.2010 viele freiberufliche Hebammen nicht mehr von ihrer Arbeit leben. Schon jetzt gibt es Schließungen und Einschränkungen in den Angeboten. Die Folge wird eine deutlich verminderte Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und Neugeborenen sein. Das dürfen wir nicht zulassen! Deswegen werden am 5.5. bundesweit Protestaktionen stattfinden. Ebenso startet an diesem Tag eine E-Petition an den Deutschen Bundestag für eine angemessene Erhöhung der Gebührenordnung für Hebammen. Dafür werden innerhalb von 2 Wochen 50 000 Unterschriften benötigt. Bitte unterstützt diese Aktionen, damit es weiterhin Hebammenhilfe in Deutschland geben kann. Informiert euch unter http://www.hebammenfuerdeutschland.de/ und zeichnet ab 5.5. die E-Petition mit. Verbreitet diesen Aufruf an alle Menschen in euerm Umfeld - es betrifft nicht nur Schwangere und junge Mütter - es wird auch die Kinder und die Enkel betreffen, sobald sie selber Eltern werden. Helft uns, die Wahlfreiheit werdender Mütter bezüglich ihrer Hebamme zu erhalten! LG, Silke


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dass du das hier reinsetzt. Ich finde die Haftpflichterhöhung ein Unding, und hoffe sehr, dass das Kartellamt fündig wird, dass es unlautere Absprachen gegeben hat. Selbstverständlich werde ich die Petition mitzeichnen, und schauen, wo ich am 5.5. was machen kann! Liebe Grüße, Sabine


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Hallo Sabine, die Haftpflichterhöhung ist schon gerechtfertigt. Sie liegt einfach daran, dass immer mehr Eltern klagen, wenn ein Kind durch die Geburt geschädigt wird. Bei einem Kind, das ein schwerer Pflegefall ist, fallen bei Erfolg der Klage hohe Summen an. Wenn man mit den auf der von Silke genannten Seite angegebenen Zahlen rechnet, ist dann etwa 1 Million Euro pro 10.000 Geburten vorhanden. Das finde ich jetzt nicht zu hoch gegriffen. Es ist ja auch nicht so, dass nur Hebammen diese Versicherung zahlen müssten, Krankenhäuser müssen das ja auch. Das tatsächliche Problem an der Sache ist, dass Hebammen deutlich zu wenig verdienen. Da müsste dringend die Gebührenordnung angepasst werden (auch ohne die Kosten für die Versicherung ist das Einkommen einer Hebamme für eine selbstständige Tätigkeit viel zu niedrig). LG Linda


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...um den Faktor 3 ist - meinem Laien-Versicherungsverständnis nach - nichts, was man mit gestiegenen Pflegekosten (so steht es in der Erklärung des Hebammenverbandes, da ist nicht von Fallzahlen die Rede) erklären könnte. Und letztes WoE sprach ich mit einer befreundeten Hebamme, die mir erzählte, dass eine Klage (?) bei der Kartellbehörde angestrengt wird. Dass die Hebammenentlohnung zu niedrig ist, sehe ich aber genauso - unabhängig von der Haftpflicht. Beste Grüße, Sabine


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Hallo Sabine, zum einen ist es so, dass alle Versicherer, die einen kleinen Versichertenbestand haben, auf die gleichen (zentral ermittelten) Risikodaten zurückgreifen müssen (gesetzlich vorgeschrieben aus mathematisch sinnvollen Gründen). Diese Daten werden meist nicht jährlich bereitgestellt, sondern es gibt alle paar Jahre mal eine neue Risikotafel. Diese enthält auch Sicherheitszuschläge, damit die Risiken in absehbarer Zeit finanzierbar sind. Wenn ein Versicherer deutlich mehr Beiträge einnimmt als er für Schadenfälle ausgibt, so kann er davon nur einen kleinen Teil als Gewinn behalten. Der größte Teil fließt indirekt an die Versicherten zurück (z.B. durch zweckgebundene Rückstellungen). Wenn sich jetzt aufgrund aktueller Entwicklungen die Einschätzung des Risikos dramatisch verändert hat, kann es schon zu solch hohen Anstiegen kommen. Größere Naturkatastrophen oder Terroranschläge haben in anderen Versicherungssparten in den letzten Jahren zum Teil enorme Prämienänderungen bewirkt. Ich habe in letzter Zeit mehrfach gelesen, dass Gerichte bei Geburtsschäden hohe Entschädigungssummen bzw. Unterhalt zugesprochen haben. Das war noch vor einigen Jahren wohl eher selten. Natürlich ist diese Entwicklung in der Praxis eine kontinuierliche. Die Versicherungen können aber ihre Tarife nicht ständig anpassen (sollen sie auch gar nicht, denn sonst würde sich jede natürliche Schwankung der Leistungen sofort auf den Beitrag niederschlagen und der Versicherte wüsste gar nicht, womit er im nächsten Jahr zu rechnen hätte). Versicherungen unterliegen in D recht strengen gesetzlichen Vorgaben und einer umfassenden Aufsicht. Daher denke ich nicht, dass eine Klage Aussicht auf Erfolg hat (ohne jetzt die Haftpflicht-Sparte näher zu kennen). Wenn alle Versicherer gleichzeitig erhöhen, sieht das natürlich nach einer Preisabsprache aus. Ich denke aber, dass die Erhöhung sich daraus ergibt, dass alle die gleichen Risikodaten verwenden und da gerade eine Aktualisierung stattgefunden hat. LG Linda


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Das mit den gemeinsam verwendeten Risikodaten klingt schlüssig. Schade, dass du mir damit eine Hoffnung nimmst. Dann stürze ich mich gleich nochmal intensiver auf die Petition. Liebe Grüße, Sabine


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Ich mich auch. Falls ich irgendwann noch eine Nr. 3 kriege, könnte es ja vielleicht mal was werden mit einer Hausgeburt.