Mitglied inaktiv
Also nur mal eine Frage àn alle die vielleicht diesselbe Erfahrung gemacht haben: Die Geburt meiner ersten Tochter war der absolute Horror!26 Stunden Wehen, 19 Stunden davon alle 5 Minuten, 3 Schmerzspritzen,PDA,Dammschnitt, Ausschabung usw... Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich das alle 5 minuten noch vor Augen habe und eine schreckliche Angst habe wieder schwanger zu werden. Vergeht das wieder???Habe nämlich langsam das Gefühl ich drehe durch!!!
Liebe Biggi, auch wenn Dir das subjektiv sehr schlimm vorkam, handelte es sich wohl bei Dir trotzdem um eine fast normale Geburt! Gerade beim ersten Kind sind 26 Stunden Wehen keine Seltenheit. Auch dass eine Ausschabung nötig wird wg. Plazentaresten in der Gebärmutter, ist keine Seltenheit und auch kein Gefahrenpunkt für Mutter und Kind. Ich selbst hatte 24 Stunden Wehen (auch alle fünf Minuten), eine PDA, die nicht richtig saß und dauernd nachgespritzt werden musste, einen Kreislaufkollaps mit anschließender Panik des Personals im Kreißsaal, einen Geburtsstillstand und als Ende vom Lied einen Kaiserschnitt. Der trotz aller Routine auch heute noch zu den sog. Großen Bauch-OPs mit all ihren Risiken gehört, von den Riesenschmerzen nach dem Aufwachen ganz zu schweigen. Trotzdem war auch dies eine Durchschnittsgeburt, wie mir ein Freund, der Oberarzt in einer geburtshilflichen Abteilung ist, sagte. Eine echte "Horrorgeburt" war z.B. die von einer Freundin von mir, die nach dem KS ohne Gebärmutter aufwachte, weil es schwere Blutungen und Komplikationen gegeben hatte. Oder von einer anderen Bekannten, deren PDA im Rückenmarkskanal einen Schaden angerichtet hatte, und die monatelang eine Art Schüttellähmung in den Händen hatte (ging zum Glück wieder weg, obwohl die Ärzte schon Angst hatten, das könnte bleiben). Von Gebärmutterrissen bis Plazentaablösungen gibt es sehr viele, WIRKLICH gefährliche Situationen, die Dir alle erspart geblieben sind. Ich will Dir hiermit keine Angst machen, sondern Dir nur zeigen, dass eine Geburt mit kleineren unvorhergesehenen Komplikationen, wie bei Dir, wirklich Alltag ist. Wenn ich eines gelernt habe während meiner Entbindung, dann dies: Bei der Geburt kommt es erstens anders, und zweitens als man denkt. Das Problem ist, dass man in den Geburtsvorbereitungskursen meist nicht darauf vorbereitet wird, dass kleinere Komplikationen und eine sehr lange Geburtsdauer beim ersten Kind normal sind. Man will den Frauen keine Angst machen, was auch gut ist. Andererseits haben viele dann eben eine total unrealistische Vorstellung von der Geburt, was dann zu solchen Schock-Erlebnissen führt, wie bei Dir. Wenn Du mal mit anderen Müttern sprichst, z.B. in der Krabbelgruppe, wirst Du merken, dass fast keine Frau völlig ungeschoren davonkam und von 10 Frauen wirklich mindestens acht ein Lied davon singen können, wie blöd eine Geburt auch laufen kann. Das ist zumindest meine Erfahrung in Gesprächen. Ich denke, Du wirst mit der Zeit das Gefühl der Horrorgeburt etwas relativieren und weniger Angst haben. Die nächste Geburt wird höchstwahrscheinlich viel kürzer, weil meist nur die erste Geburt so arg lang dauert. Auch eine Ausschabung ist ja nicht so oft nötig, dass eine große Wiederholungsgefahr besteht. Im Großen und Ganzen hat Dir Dein Körper gezeigt, dass er Kinder kriegen kann - und zwar ohne wirklich lebensgefährliche Komplikationen! Und das ist doch schon etwas, und keine Selbstverständlichkeit. Du kannst also eigentlich der nächsten Geburt gelassener entgegensehen. Denk' jetzt nicht, dass ich Dich nicht verstehe oder Dein Erlebnis herunterspielen will. Ich fand meine eigene Entbindung auch sehr enttäuschend und hatte lange daran zu knapsen. Trotzdem finde ich bis heute: Was ist ein einziger Scheiß-Tag (sorry) gegen ein Leben mit einem Kind? Ich würde sofort wieder schwanger werden und hoffe, dass es bald klappt. Liebe Grüße, Gabrielle
Hallo Biggi, also ich denke, es hängt entscheidend von der inneren Einstellung ab, was man als Geburtserlebnis mit nach Hause nimmt. Hier mal meine Version: Nachts um 2 mitten im Hochsommer platzt die Fruchtblase - mein Mann ruft im KH an und kündigt uns an - wir packen die letzten Sachen und räumen noch ein bisschen auf - wir fahren los und haben ein bisschen das Gefühl als würden wir in den Urlaub fahren - im KH noch ein bisschen Schlaf direkt im Gebärzimmer, wir machen Fotos von uns beiden mit Selbstauslöser und sind in Höchstlaune - gegen 8.00 gemeinsames Frühstück - die ersten Wehen kommen - warten - Wehen werden stärker - rein in die Wanne - werden da noch stärker, daher wieder raus - in ein anderes Gebärzimmer - gegen 11.00 PDA - sitzt gut und die grossen Schmerzen sind beseitigt - MM öffnet sich nun sehr schnell - eine super Hebamme steht uns zur Seite - Arzt muss etwas nachhelfen, da Geburt ins Stocken gerät - um 15.07 wird unsere Süsse mit super Agpar-Werten geboren - bei mir weder Dammriss noch Schnitt - mir gehts blendend und ich fühle mich als könnte ich gleich noch eine Geburt hinter mich bringen - direkt im Kreissahl schiesse ich erstmal ein paar Fotos von unserer Kleinen - wir gehen auf unser Familien-zimmer im KH und verbringen ein paar wirklich schöne Tage dort - Stillen klappt sehr gut, da genug Milch da ist - nach 5 Tagen ist die Gebärmutter wieder vollständig zurückgebildet, ich habe keine SS-Streifen o.ä. und 9 Tage nach der Geburt wieder Kleidergrösse 34 ... Hier Version 2 des gleichen Ereignisses: Fruchtblase platzt mitten in der Nacht 11 Tage zu früh - Fahrt ins Krankenhaus - Geburt muss vielleicht eingeleitet werden - gegen 6.00 sehr unangenehmer Einlauf - starke Wehen, die im Wasser noch viel stärker werden - dabei hatte ich mich doch so auf eine Wassergeburt fixiert - MM öffnet sich so gut wie gar nicht - muss mich vor Schmerzen ständig übergeben - endlich die PDA, die ein Bein teilweise lähmt - Wehenmittel muss gespritzt werden, da die Wehen immer schwächer werden - Herztöne des Babys werden immer schlechter - Baby steckt im Geburtskanal fest - dann die Diagnose: Schulterdystokie (schwere Geburtskomplikation, bei der das Kind mit der Schulter stecken bleibt - kann zu Behinderung des Kindes führen) - Arzt schlägt Zangengeburt vor - kann mich mit ihm auf die Verwendung der Saugglocke einigen - 15.07 endlich nach vielen Ängsten die Geburt unserer Tochter - schmerzhafter sehr intensiver Milcheinschuss - ständiges Abpumpen und beginnende Mastitis - müssen daher länger im KH bleiben als geplant - seitdem immer wieder Milchstaus ... Beides sind Versionen ein und desselben Ereignisses. Natürlich weiss ich dass beide nicht isoliert voneinander stehen, aber ich habe doch eigentlich erstere in Erinnerung behalten. Ich erinnere mich an eine super Geburt, einen ausserordentlich kompetenten Arzt und eine sehr erfahrene Hebamme. Allerdings war mir auch vor der Geburt eine bestimmte Einstellung zu SS, Geburt und Mutterschaft wichtig. Ich wollte mich auf keinen Fall als ausgelieferte "Patientin" fühlen, sondern als Frau, die lediglich ein Kind bekommt. Ich habe auch bewusst keine Jogginghosen oder Bademäntel ins KH mitgenommen, sondern mich sofort nach der Geburt wieder normal gekleidet. Mir war wichtig, dass ich mich während der SS und Geburt nicht krank oder als Opfer sondern intakt fühle. Es gab doch auch bei Deiner Geburt positive Momente. Du hast ein gesundes Kind geboren. Es war kein Kaiserschnitt nötig. Die Ärzte konnten Dir helfen. Du hast - anders als an vielen Orten der Welt - die Erleichterung der PDA in Anspruch nehmen können. Ich muss oft an die hochschwangere afrikanische Frau denken, die sich vor den Hochwasserfluten in letzter Minute auf einen Baum retten kann und dort ihr Baby völlig allein zur Welt bringt. Sie hatte sich mit ihren Kleidern am Baum festgebunden, damit sie das Kind festhalten kann, wenn es kommt... Jedesmal wenn ich an dieses Bild denke, bekomme ich eine Gänsehaut. Liebe Grüsse Antonia17
Bei meinem Sohn vor knapp 8 jahren hatte ich auch so eine Albtraumgeburt. Er wurde nach 46 Stunden schließlich mit der Zange geholt. Ich hatte keine Kraft mehr - und keine Wehen. Trotz Tropf. Danach Vollnarkose, weil die Nachgeburt nicht kam... Ich habe da auch ganz oft dran gedacht. Und auch heute ist mir irgendwie noch jede Sekunde ins Gedächtnis gebrannt. Aber ich empfinde keine Angst mehr dabei, es ist nur noch eine Erinnerung. Allerdings bin ich erst 4 1/2 Jahre später wieder schwanger geworden. Ich hätte die Kinder gerne kürzer hintereinander gehabt - aber ich denke das war eine unbewußte Blockade. Wenn es Dich tröstet: Leonas Geburt dauerte von der ersten spürbaren Wehe (leichts Ziehen) bis sie da war gerade mal 2 Stunden. Eine absolute Traumgeburt, die für vieles entschädigt. kopf hoch, es wird, lass und nimm Dir die Zeit die Du brauchst. Es war für Dich ein extremes Erlebnis, Du stehst quasi unter Schock. Verarbeite es in dem Du drüber sprichst! Moni
Hallo, kann Dich prima verstehen. Mein baby ist jetzt 5 Monate alt und trotzdem kommt mir die Geburt sehr häufig in den Sinn. Es war schrecklich. Ich hatte vorher sicherlich eine gute Einstellung bzw. wenigstens eine neutrale Einstellung zu allem. Also daran kanns nicht liegen wie der geburtsverlauf war oder das, was man hinterher darüber denkt. Mittlerweile gehts mir ein bischen besser, am Anfang mußte ich echt die fassung wahren und bin, wenn ich alleine war in tränen ausbebrochen. Hatte einen NotKaiserschnitt mit Vollnarkose. Die Herztöne vom Baby fielen so übel ab. Dann wurde versucht dreimal ohne Erfolg eine PDA zu legen (Mit dem Erfolg, dass der Rückenmarkskanal getroffen wurde, Liquor raustropfte und ich noch Tage danach Höllenkopfschmerzen hatte) ja, um das Kind konnte ich mich die ersten 5 Tage so nicht kümmern, wobei der kaiserschnitt nicht das Schlimmste war. die Schmerzen waren echt erträglich. Mein freund hat sich also die ganze Zeit um unser Baby gekümmert...Es war so richtig scheiße im krankenhaus!!! So! Aber ein trost gibt es: dieses miese gefühl läßt tatsächlich nach. Ich habe auch mal überlegt, warum es so übel war dort. Ich fühlte mich ausgeliefert und reagierte mit Panik, als die herztöne weg waren. es waren die schlimmsten Minuten überhaupt. Ich hatte solche Angst um mein Kind... Ausserdem fühlte ich mich danach nicht ernst genommen. Alle nahmen mir die höllenKopfschmerzen dank der verpatzten PDA nicht ganz ab und dachten es wäre nur der übliche Babyblues...ja danke. Dabei weiß ich sehr wohl um Medizinische Dinge als alte Ex-Krankenschwester und ich kann durchaus genau sagen wo was warum weh tut... Ich merke schon, ich rege mich auch jetzt noch auf, oder vieleicht auch endlich mal. Wurde wahrscheinlich Zeit! Es ist gemein. Ich dachte auch, es wird eine halbwegs gute Geburt. Es wird dir in den geburtsvorbereitungskursen nicht gesagt. Und ich kenne kaum jemanden, der die Geburt des babys besonders gut fand. Entweder zange, oder PDA, die nichts nützt, oder kaiserschnitt.... Kopf hoch, es wird mit der zeit besser! Mir hat es ein wenig geholfen, mit anderen darüber zu sprechen, es aufzuschreiben (kannst ja mal auf die Seite http://kyra.antville.org/ gehen)und hinterher im Laufe der Wochen genau heraus zu finden, was so schrecklich daran war. Aber die Angst vor einer neuen Schwangerschaft, ist auch bei mir noch ganz groß. Würde dann sofort auf kaiserschnitt plädieren, geht eh nicht mehr anders... Möchte aber nicht mehr, aus genau diesen Gründen, weil die Geburt ein Horrortrip war und erst 5 tage später endete, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Dafür habe ich nun eine tolle kleine Tochter und das entschädigt in jedem fall, auch wenn es die doofen Gedanken nicht löscht... Grüße von Monika
Hallo! Ja, das war sicher eine schlimme Geburt. Bei mir war es auch recht übel. 42 Stunden Wehen, PDA und dann am Ende doch noch ein Kaiserschnitt. Das Ganze ist bei mir erst knapp 3 Wochen her und ich werde wohl auch noch lange brauchen, bis ich das überwunden habe. Du bist also nicht allein mit Deinen Ängsten! Trotzdem solltest Du das ganze positiv sehen. Du hast eine enorme Leistung vollbracht! Und auch das 2. Kind wird mit so einer starken Mama bestimmt gut auf die Welt kommen. Ich drück Dir (und in 2-3 Jahren dann auch mir nochmals) die Daumen, dass die nächste Entbindung leichter wird und Du doch noch ein positives Geburtserlebnis haben wirst! Also, keine Angst vor einer erneuten Schwangerschaft! Du schaffst es auch ein zweites Mal! Liebe Grüße! Andrea
Huhu, ich hatte auch eine nicht so angenehme Geburt (Einzelheiten spare ich mir jetzt). Nun, nach 13 Monaten, kann ich dir sagen, dass ich kaum noch dran denke. Ich bin auch wieder schwanger - bereits im 7. Monat - und ich handhabe es jetzt wie bei der ersten SS. Ich denke einfach nicht an die bevorstehende Geburt und versuche die SS zu genießen. Mit der Zeit vergisst man wirklich. Ich kann dir auch nur raten, viel drüber zu reden. Das hat mir zumindest sehr geholfen. LG, Sanna
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