Mitglied inaktiv
Hab ich grade in Dr. Posth Forum gelesen! ich wollte auch erst Michelle (fast 5jahre) mit nehmen...wegen fehlender unterbringungsmöglichkeiten..aber dann hab ich mich un ihre Lage versetzt und musste denken das sie da bestimmt ein Trauma mit nach hause nimmt! Habt ihr das schon erlebt? Ich finde man kann auch nich von der ersten Geburt ausgehen,das die locker lief und das Kind dann schon keine Panik bekommt,weil die zweite ja GARANTIERT auch locker geht... Meine erste Geburt war auch ganz Ok,die zweite war Horror,ich hab sehr viel und laut geschrien,hätte nie gedacht das ich das jemals tun würde,aber es war so! Also was sagen die Damen (und Herren natürlich)
Hallo, das kann unmöglich generell entschieden werden, denn alle beteiligten müssen das wollen! Meine 5 jährige will UNBEDINGT dabei sein, wenn ihr geschwisterchen geboren wird. Wir haben sie da sehr gut aufgeklärt, erklärt, Geburtsfilme angesehen, ... Für sie bleibt es dennoch klar - sie will das NICHT verpassen, und ich finde das okay, glaube auch nicht, dass sie mich irgendwie hemmen wird. Wichtig ist nur, dass eine Person dabei ist, die notfalls mit ihr rausgehen kann, falls sie sich doch unwohl fühlt (oder ich). Sie war schon bei der ersten Geburt (da war sie zwei!) bis zur entscheidenden Presswehe dabei - und hinterher nur traurig, weil sie nicht gesehen hat, wie das Baby rauskam. ich selbst war bei der geburt meiner Geschwister auch dabei, da war ich allerdings schon 11, bzw. 13. Habe dadurch eine sehr positive, schöne Einstellung zur Geburt :-) Meine Hebamme hat viel Erfahrung mit Geschwistern bei der geburt (in der hausgeburtshilfe ist das nicht ungewöhnlich), und zwar in wirklich allen Altersklassen. Sie sagt, die Kinder sind eigentlich sehr offen und haben damit eigentlich nie ein Problem (solange sie vorher gut aufgeklärt werden!), ganz im Gegenteil sind diese Geschwister meist sehr eng mit dem Baby verbunden. Was jedoch häufiger passiert, ist dass die Gebärende sich gehemmt fühlt. Nicht so gut kommt es meist, wenn die Kinder "versehentlich" (und dann natürlich weniger darauf vorbereitet) dabei sind, aber ein wirkliches "Trauma" hat sie nie erlebt. Es muss für ALLE passen - dann kann es ein wunderbares Erlebnis für die Kinder werden. LG Kitte
Hi, also in anderen Ländern der Welt ist es durchaus die Regel, dass die Geschwisterkinder das neue Baby persönlich begrüssen, also bei der Geburt dabei sind. In den hiesigen KH ist das leider oft nicht möglich, allerdings wenn ich eine Hausgeburt anstreben würde, dann wäre meine grosse Tochter sicherlich dabei. Wobei ich sagen muss, dass ich mich mit Schreierei gut beherrschen kann und auch bei meiner ersten GEburt nicht sonderlich viel gejammert hat. Es kommt auch aufs Alter drauf an. Wenn sich allerdings die Mutter dann nicht auf die Geburt konzentrieren kann und immer nur auf das ältere Kind achten muss, fände ich auch nicht gut. Es muss auf alle Fälle eine Begleitperson dabei sein, die das Geschwisterkind gut kennt, zb. Opa oder Oma, Tante... die das Kind betreut, ev. Fragen beantwortet und gegebenenfalls auch aufpasst, falls die Geburt nicht so glatt verläuft. Möchtest du denn gerne das Geschwisterkind dabei haben, oder weisst du nicht, wohin mit dem älteren Kind? Auch GEburtshäuser stehen diesem Wunsch offener gegenüber als KH, aber man muss sich informieren. Meine Meinung zu dem Thema: Es muss sehr schön sein, im engsten Kreis der Familie mit den Kindern ein neues Kind zu begrüssen, leider wird in unseren Breitengraden das oft verpönt, grössere Kinder könnten Schaden nehmen, usw. Finde ich nicht, denn wenn Kinder von Anfang an aufwachsen mit Natürlichkeit und das Wissen rund um die GEburt ist auch keine Angst vorhanden. LG Birgit
Hallo, Ich habe meine beiden Kinder zu Hause geboren, und bei der Geburt von Nr. 2 war Nr. 1 gerade etwas ueber 1 Jahr. Er war fast die ganze Zeit dabei, nur kurz vor dem "Schluepfen" hat er mich doch etwas gestoert: Er war zuerst mit in der Badewanne, und hat mir warmes Wasser ueber den Ruecken gegossen waehrend der Wehen. Dann war es ihm aber so langweilig, dass er Sachen durch die Gegend geworfen hat, darum habe ich ihn ins Wohnzimmer geschickt, wo unser Aupair mit ihm gespielt hat. Er waere bei der eigentlichen Geburt gerne dabei gewesen, er war ja soooo gespannt, aber dann ging leider alle so schnell, dass weder er noch die Hebamme rechtzeitig da waren. Aber er kam etwa 1 Minute nach der Geburt dazu, war total begeistert, sehr erfuerchtig, und das erste was er sagte war: Ich will die Nabelschnur durchschneiden! Er denkt sehr gerne daran zurueck, alle paar Wochen ist auch er wieder "schwanger" und will selber ein Baby kriegen. Ihn hat es weder gestoert, dass ich nicht so gut drauf war (wobei allerdings bei mir die Geburt so leicht war, dass ich weder Schreien noch Stoehnen musste, aber wir hatten ihm anhand eines Bilderbuchs (Runas Geburt) erklaert, dass das sein kann. Das Blut in der Badewanne fand er auch nicht bedenklich. Alles in Allem war es ein wunderschoenes Erlebnis fuer die ganze Familie. Ich kenne noch einige andere Frauen, die ihre Kinder zu Hause im Beisein der Geschwister geboren haben, und keins war irgendwie traumatisiert, obwohl da schon auch Frauen dabei waren, die geschrien haben. Allerdings habe ich eine Freundin, deren Tochter mit ca. 3 Jahren schier ausgerastet ist, als meine Freundin sich bloss mal uebergeben musste. So ein Kind ist dann fuer eine Geburt vielleicht doch ein bisschen zu empfindlich. Aber ich denke, wenn das Kind das moechte, und es eine Rueckzugsmoeglichkeit gibt, falls es der Mutter oder dem Kind zu viel wird, ist das eine tolle Sache. Beste Gruesse, Sabine
ui,also danke für eure Antworten...war sehr spannend!
Hallo, ob nun gleich ein Trauma die Folge ist, weiß ich nicht. Aber die Frage ist ja, ob ein Kind durch den Anblick der evt. blutenden und stöhnenden Mutter bereichert wird, oder eher nicht. Und ich glaube, ich wäre als Frau in meinen "Lautäußerungen" doch sehr gehemmt, wenn ich ständig darauf achten müsste, dass ich mein Kind durch mein Gestöhne nicht erschrecke. Kinder erleben die Mutter ja hier in einer absoluten Ausnahmesituation, so, wie sie sie gar nicht kennen. Und für sie sieht es so aus, als ob es der Mama ganz schlimm schlecht gehe, weil sie so stöhnt. Das ist beängstigend und das kann nicht wirklich gut für ein Kind sein, oder? Am Ende machen sie sogar vielleicht unbewusst das Baby dafür verantwortlich, dass die Mama so leiden muss. Auch ein Blick auf unsere Vorfahren oder die Naturvölker kann sicher nicht schaden: Beim Kinderkriegen sind nur die Mutter und andere Frauen zugegegen, keine Kinder (oder Männer). Schon viele westeuropäische Väter sind ja vom Anblick einer Gebärenden insgeheim überfordert und reagieren mit Alberheit oder Hilflosigkeit, geschweige denn ein Kind... Grüßle, Bonnie-B