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Leseprobe Julia Dibbern Geborgene Babys - von der wunderbaren Leichtigkeit des Mutterseins Das wichtigste Geschenk im Leben Das größte, wichtigste Geschenk, das eine Mutter ihrem Kind im Leben mitgeben kann, ist – sie selbst. Das, was ein Baby in den ersten Minuten und Stunden, Tagen und Wochen erfährt, legt den emotionalen Fahrplan für sein gesamtes Leben fest. Und nicht nur das, sondern es beeinflusst auch maßgeblich seine Gesundheit und die Entwicklung seiner Intelligenz. Bonding, das unsichtbare, unzerstörbare erste Band zwischen dem Baby und seiner Mutter ist lebenswichtig. Wir müssen uns deswegen dringend darauf besinnen, was unserer eigentlichen menschlichen Natur entspricht. Fast jede Mutter, die ich kenne, würde von sich behaupten, sie liebe ihr Kind so sehr, dass sie „alles für das Kind tun“ würde. Und mit Sicherheit empfindet sie das auch so. Leider hört in der Praxis das „alles Tun“ dann oftmals schon beim ersten Milchstau oder der ersten anstrengenden Nacht auf – weil das Bonding in den meisten Fällen im Krankenhaus schon gestört wurde und die Mutter von ihrem Urinstinkt abgetrennt ist, der ihr sagt, was das Baby braucht. Und, nicht zu unterschätzen, weil die Industrie es geschafft hat, dass in unseren Köpfen viele der künstlichen Produkte als gleichwertig mit dem natürlichen Original abgespeichert sind. Wenn das Band zwischen Mutter und Baby aber intakt ist, sind viele Dinge möglich (bis hin zu tatsächlicher verbaler telepathischer Kommunikation), die uns erstaunlich vorkommen, obwohl sie doch vollkommen normal und natürlich sind. Die Synchronisierung des Herzschlags und der Gehirnwellen bewirken, dass die Schlafphasen von Mutter und Kind aneinander angepasst sind, dass die Mutter instinktiv weiß, ob es ihrem Baby gut geht, ob die Umgebung vielleicht zu aufregend oder zu laut ist, ob es hungrig ist oder pinkeln muss, ob es müde ist usw. Für das Baby bedeutet das im Idealfall das Gefühl des absoluten Geliebtseins, Angenommenseins und Verstandenwerdens – ein Gefühl, das es sein Leben lang nicht verlassen wird. Und was können wir unseren Kindern Besseres geben? Babys sind ungeheuer intelligent – und ungeheuer abhängig. Und je mehr man diese Abhängigkeit anerkennt, desto entspannter wird die Situation sich gestalten. Die weit verbreitete Angst davor, dass das Kind niemals selbständig wird, wenn man ihm viel Nähe und Liebe gibt, ist vollkommen unbegründet. Das Gegenteil ist der Fall. Kinder sind von Natur aus so „verkabelt“, dass sie nach und nach immer weiter in die Selbstverantwortung und Selbständigkeit streben. Sie können gar nicht anders. Es ist ihr Programm. Und je sicherer ihre Urbindung ist, desto besser und sicherer können sie sich später in der Welt bewegen. Eigentlich ist es wirklich einfach. Welches Kind entwickelt mehr Selbstbewusstsein und Selbständigkeit? Das Kind, für das von jemand anderem bestimmt wird, wann es geboren wird, wann es keine Muttermilch mehr bekommt, wann es allein einschlafen muss usw. - oder das Kind, dem zugetraut wird, dass es den Mutterleib verlässt, wenn seine Zeit da ist, die Mutterbrust verlässt, wenn seine Zeit da ist, das Elternbett verlässt, wenn seine Zeit da ist? Babys kommen mit einem unbegrenzten Maß an Vertrauen auf die Welt, dass alles richtig ist, was wir mit ihnen tun. Unser erstes Ziel als Eltern ist es, dieses Vertrauen, die Liebe und die Persönlichkeit, mit der ein Kind geboren wird, zu achten und zu erhalten. Wir gehen davon aus, dass unsere Kinder sehr genau wissen, was für sie gut ist – besser als wir, die wir durch eigene Kindheitserlebnisse und gesellschaftliche Normen geprägt sind. Die Kinder zeigen uns auch sehr genau, was sie brauchen. Man muss nur lernen, ihnen zuzuhören. Vielleicht sind wir extrem in unserer Art des Umgangs mit Kindern. Aber das liegt immer am Blickwinkel. Wenn man die verschobenen, seltsamen Maßstäbe anlegt, die allgemein als richtig gelten, dann bin ich gern radikal anders. Sicherlich ist es manchmal anstrengend und herausfordernd, sich außerhalb des Mainstream zu bewegen. Aber es ist auch unglaublich bereichernd – und einfach wunderschön. Weil es authentisch und ehrlich ist und dem entspricht, was wir in der Tiefe unseres Herzens fühlen anstatt ein gesellschaftlich vorgegebenes Muster zu erfüllen. Wir können nicht mehr anders. Wir könnten nicht „normal“ sein, denn das würde bedeuten, dass wir unser Herz verleugnen... Der oben stehende Text wurde dem Buch "Geborgene Babys" von Julia Dibbern entnommen und für diese Webseite angepasst. interessant :0))) lg pitti
ich habs grad einer Bekannten,die in den nächsten Tagen ein Baby bekommt ,geschenkt! Ich konnte das Buch jedenfalls in der Schwangerschaft kaum aus der Hand legen,und hab immer wieder den AHA-Effekt gehabt. Kiki
na das wusst ich auch ohne Buch..hätt ich das man bloß geschrieben..aber dann hätt ich weniger Zeit für meine Mäuse *grins*
Hallo, es gibt sehr viele Mütter, die all das nicht mehr wirklich instinktiv und intuitiv wissen, deshalb finde ich das Buch (und andere ähnlich gestrickte) schon sehr wichtig. Die überwiegende Zahl der Eltern schreibt ihrem Baby doch fast alles vor: Dass es bitteschön doch nun bald durchzuschlafen hat, wann es schreien darf und wann nicht, wann abgestillt wird, wann im eigenen Zimmer geschlafen wird (oft sogar leider von Anfang an) usw. Und dann wundert man sich, wenn ständig Probleme auftreten wie "Schlafstörungen" beim Baby (die es nicht gibt), Schreien, Stress, Unzufriedenheit, jahrelange Kämpfe darum, im Elternbett schlafen zu dürfen etc. Ich finde, man kann dieses und ähnliche Bücher wirklich schon jeder Schwangeren empfehlen, damit sie zu ahnen beginnt, wie gut ihr Baby selbst über all diese Dinge Bescheid weiß - von Natur aus (und oft sogar besser als die Mutter). Je mehr man seinem Baby vertraut, desto leichter und entspannter fällt alles. Je weniger vorgegebene Vorstellungen man hat (Trink-Rhythmus, Schlafenszeiten, Schlaf-Orte etc.), desto einfacher ist der Baby-Alltag. Grüßle, Mimi
mfg