Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

Fehlendes Muttergefühl nach Kaiserschnittgeburt

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Fehlendes Muttergefühl nach Kaiserschnittgeburt

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Unser Sohn Simon kam am 9.7.01 (ET+12)nach einer versuchten Geburtseinleitung per Kaiserschnitt auf die Welt. Aufgrund der damaligen Eilbedürftigkeit bekam ich eine Vollnarkose und bekam so von der Geburt überhaupt nichts mit. Jetzt ist es so, daß ich zwar theoretisch weiß, daß der Kleine aus meinem Bauch kommt, mir fehlt aber sozusagen der "Abschluß" der Schwangerschaft und (vielleicht deswegen?) damit auch das Gefühl tatsächlich Mutter geworden zu sein. Geht es anderen auch so? Und stellt sich das Gefühl noch ein? Danke für eine Rückmeldung Christine mit Simon


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Hallo Christine! Ich kann dich ganz gut verstehen! Alina kam nach HELLP Syndrom auch per KS 5 Wochen zu früh auf die Welt! Es ging auch alles sehr schnell, da es mir auf einmal sehr schlecht ging! Ich hatte zwar ne PDA, aber dieses Gefühl, daß da was fehlt hatte ich auch! Man wurde irgendwie aufeinmal so aus der Schwangerschaft "rausgerissen". Mittlerweile hat sich das bei mir aber schon gebessert, denn ist auch nun auch schon 10 Wochen her! Eigendlich war ich nämlich auch darauf eingestellt worden(von den Ärtzen), daß noch 2 Wochen abgewartet wird und dann auch eingeleitet wird! Naja, dann ging es doch schneller als man denkt! Bist du schnell wieder fit nach dem KS gewesen? Nadine


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Hallo christine. Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Ich hatte vor fast 1,5 Jahren einen Not-Kaiserschnitt. Zum ET wären es noch 1,5 Wochen gewesen. Doch Madame leistete sich den ersten Fehltritt ihres Lebens und öffnete mit dem Fuss die Fruchtblase. Wegen unvollkommener Fusslage und 3 Herstillständen meiner Tochter in knapp ner halben Stunde,haben die nicht lange gefackelt und ratz fatz war ich im OP - logo mit Vollnarkose, denn "für so nen Schnickschnack wie PDA" (O-Ton Anästesist) war keine Zeit. Ich wusste ja auch was für enorme Gefühle so eine Geburt mit sich bringt, dieser Endorphinschub, wenn das Baby dann da ist ... Lea war unsere 2. Tochter. Umso schwerer ist es mir gefallen. Hatte mcih doch quasi dieses Kind mir dieses tolle Erlebnis geklaut. Es war nicht ICH die das Kind dann das erste Mal im Arm hatte - nein! die ersten 1,5 Stunden hatte sie mein Mann. Auch wenn er mir 1000 mal erzählt, dass sie fast nur geschlafen hat und ab und zu mal vor Hunger nach der Brust gesucht hat. ICH war in diesem Moment NICHT da für sie. Ich hatte anfangs kaum einen Bezug zu ihr. Mir gings auch so, dass da ein riesen Loch war. Da war ein Kind neben mir im Bettchen, aber wo ich bitte das Baby das bei mir im Bauch war ??? Die SS war für mich irgendwie nicht abgeschlossen. Man bereitet sie Monate lang auf ein Ereignis vor und dann fällt es einfach aus! Ich hab noch Wochenlang nachts geträumt, dass jetzt die Geburt losgeht ... Aber es wurde immer besser, man vergisst, wenn auch langsam. Ich hatte Lea einfach immer viel bei mir. Die ersten 4 oder 6 Wochen nahm sie irgendwie gar nicht an unserem Leben teil. Ich habe sie gestillt, gewickelt und dann wieder weggelegt. Aber ein wichtiger Grundstock wurde bei unserer Beziehung im KH gelegt. Ich konnte 3 Tage kaum aufstehen, da sie wie Metzger an mit rumgeschnippelt haben (fast 20 cm Schnitt bei so nem kleinen Würmchen). In dieser Zeit kamen die Schwestern, brachten mir mein friedliches Kind legten es mir auf den Bauch und gingen. So lagen wir dann die 1,5 bis 2 Stunden und ich musste mich mit ihr beschäftigen ob ich wollte oder nicht. Gut ich hätte auch ne Schwester rufen können, dass sie das Kind wegnimmt, aber ich wollte da nicht extra anrufen. Das Stillen hat uns dabei sehr geholfen und auch ihre Schrei- und Tragestunden mehrere Wochen. Leider war es dann so dass wir beide sehr aufeinander fixiert waren. Der liebe papa hatte dann mehr und mehr probleme einen Bezug zu ihr zu finden. Es wollte ja auch noch Kira umsorgt werden. So blieb kaum Zeit für die Beiden sich kennenzulernen. Mittlerweile ist das Verhältnis so wie es sein soll. Das Gefühl, dass es wirklich unser Kind ist kam nach und nach. Ich wünsche dir und deinem Baby noch eine schöne Eingewöhnungszeit, denn so lange ist es ja noch nicht her. Gib auch dir und deiner Seele Zeit zu heilen, denn die hat bestimmt den gleichen Schaden erlitten wie dein Körper. Wenn du möchtest kannst du mir auch mailen. Tschüs Sandra


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Liebe Sandra, ich sitze hier, lese Deine Antwort und kämpfe mit den Tränen. Du hast genau das beschrieben was zur Zeit in/mit mir los ist, und es tut gut zu sehen, daß es nicht nur mir so geht. Das gibt mir Kraft und Mut daran zu glauben/zu hoffen, daß es besser wird. Danke, Du hast mir mit Deinem Bericht sehr geholfen. Christine