Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

Emmi Pikler

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Emmi Pikler

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Hallo! Wer hat von Emmi Pikler das Buch "Friedliche Babys, zufriedene Mütter" gelesen und was hält ihr davon? Würde mich mal interessieren.


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Hallo Sissi! Ich habe dieses Buch zwar hier, habe es allerdings noch nicht gelesen (es gibt sooo viele interessante Bücher). Ich kenne aber berufsbedingt ihre Ansichten und bin mit ihrer Zusammenarbeit mit Anna Tardos vertraut. Was mir sehr gut gefällt, ist dass dem Kind jeder Handlungsschritt erklärt wird. Beim Wickeln, Füttern, Baden... Auch bin ich dafür, Babys und Kleinkindern sehr viel Zeit in ihrer motorischen Entwicklung zu lassen, und der individuellen und persönlichen Entwicklung Freiraum zu lassen, sowohl zeitlichen als auch räumlichen. Zum Dritten ist es wahr, dass sich heutzutage alles ums Kind dreht und das Baby den ganzen Tag animiert wird. Sei es durch einen Erwachsenen oder Spielzeug, das leider viel zu oft fälschlicherweise als pädagogisch wertvoll bezeichnet wird. Ein Tuch, ein Ball, ein Holzbaustein, oder Dinge des alltäglichen Lebens (Löffel, Becher, Schachtel...) haben mit Sicherheit mehr pädagogischen Charakter als ein batteriebetriebenes Plastikding der Marke Fisher Price... Andererseits habe ich meinen Sohn nicht nur am Rücken liegen, weil er das absolut nicht leiden kann. Wenn er am Boden liegt, dann prinzipiell am Bauch, wenn nicht, dreht er sich um. Die andere Sache ist die, dass ich davon überzeugt bin, dass das Baby ein Tragling ist. Das heisst, dass ich Tobias öfter bei mir trage, als dass er am Boden spielt. Und wenn er das tut, sitze ich meist neben ihm. Emmi Pikler meint auch, dass das Baby ruhig mal schreien darf. Diese Meinung kann ich absolut nicht vertreten. Wenn Tobias am Boden liegt und beginnt zu quengeln, hebe ich ihn hoch. Egal, warum er quengelt. Oft ärgert er sich ja nur, weil er ein gewisses Spielzeug nicht fassen kann, oder zurück, statt vorwärts robbt. Ich gebe ihm das Spielzeug dann ganz bewusst nicht, entferne ihn aber von der Situation und gebe ihm Sicherheit durch meine Nähe. Hmm, lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, die Ansichten und Methoden Emmi Piklers sind für Kinderheime und Krabbelkrippen besonders gut, zu Hause jedoch - vor allem bei soo kleinen Babys wie wir sie haben - kann ich nicht alle Ansichten vertreten. Liebe Grüsse, dani + tobias (5 1/2 Monate)


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Ich habe "lasst mir Zeit" von ihr gelesen. Ich fand es ganz prima, die Kinder nicht in der Entwcklung zu stören. Das geschieht wirklich so schnell, wenn man nicht aufpasst. Aber ich denke auch, es ist eine gute Methode für ein Heim. Wenn man nicht mal zwischendurch enkaufen gehen oder einen Haushalt machen muss. Und ich finde auch, daß Babies Traglinge sind. Und nicht Lieglinge. Warum sollte ich mein Kind soviel alleine rumliegen lassen. Mein Sohn ist inzwischen schon 1 1/2, und ich habe ihn lange und viel getragen und habe das Gefühl, daß uns das beiden besser bekommen ist. Ich finde, Emmi Pikler ist ein Aspekt unter mehreren. Dazu haben mir aber noch die Bücher Ein Baby will getragen sein, Evelin Kirkilionis, Kösel-Verlag Auf der Suche nach dem verlorenen Glück, Jane Liedloff und Aletha Solter, Babys müssen weinen (ich bin mir bei dem Titel nicht mehr ganz sicher, ob er so war) viele Anregungen gegeben, wie ich es machen möchte , und auch, was ichalles nicht machen möchte. Eine Richtung alleine birgt die Gefahr, einseitig zu "erziehen". Und das möchte ich vermeiden. Wolltest Du über was spezielles reden bei Emmi Pikler mail mich doch an. ju