Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

@cosma

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moin cosma, du schreibst in deinem posting an snille und alle: "(...). Und wenn bestimmte Medikamente sein müssen, muss auch mal abgestillt werden, es gibt genügend Erkrankungen der Mutter, die Stillen einfach nicht zulassen, auch wenn sie es gerne würden." aus deiner sicht als ärztin, um welche erkrankungen handelt es sich? danke für deine antwort! lg e.


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Hallo ! Ich denke nicht, dass es jetzt nötig ist mich hier zu rechtfertigen. Aber wenn Du immer noch darauf beharrst, dass jede Mutter stillen kann wenn sie nur will, dann lass Dir gesagt sein, dass es auch Mütter mit Epilepsie, Rheuma, Infektionen bei denen bestimmte Antibiotika sein müssen, weil das Spektrum von anderen sie nicht erfassen würde (Anaerobier z.B.), Psychiatrische Erkrankungen, Brusterkrankungen (oder nach o.p.s )etc.gibt. Mal abgesehen davon, dass einfach nicht jede Stillen will. Cosma


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.... Depressionen und die Medikamente, die Julian nicht geschadet hätten, haben mir einfach nicht geholfen. Die SS war die reinste Hölle für mich, nicht gerade das, was ich mir für mein erstes Mal erwünscht und vorgestellt hätte. 5 Monate im KH mit Angstzuständen und Panikattacken, dazu die Sorge um den kleinen Krümel, nicht die Möglichkeit, das Nest für ihn vorzubereiten etc... Und jetzt soll ich mich von dir und anderen Supermamis dafür anprangern lassen, daß ich nach der Geburt die Medikamente genommen habe, die mir endlich GEHOLFEN haben, wieder dein normales Leben (für mich, das Baby und meinen MAnn) zu führen - um den Preis, daß ich halt nicht stillen konnte. Ich bin mir sicher, Julian hat mehr von einer gesunden, glücklichen und liebebevollen fläschchengebenden Mutter, als von einer schwer Depressiven, die ihn zwar stillt, aber sonst nichts auf die Reihe bekommt. So, eigentlich wollte ich hier NIEEEE posten, was ich hatte - man wird da gleich so stigmatisiert; aber mittlerweile reicht es mir! Andrea


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Hallo ! Genau das meinte ich - das Leben spielt eben individuelle Töne ! Ich finde es mutig, dass Du Dich hier äusserst, snille. Sicher hast Du die einzig richtige Entscheidung getroffen damals und Deinem Kleinen damit nicht geschadet, sondern ihm und Euch schnellstmöglich wieder zu einer gesunden Mutter verholfen ...war sicher eine harte Zeit für Dich ! Übrigens, wie man im Mai-Forum lesen konnte, hatte ich selbst nach der Geburt eine Endomyometritis mit Peritonitis (was man früher Kindsbettfieber nannte und unbehandelt tödlich ausging) und musste Antibiotika nehmen, die sich zeitweise nicht mit dem Stillen vereinbaren liessen. Nur mal um zu zeigen, dass es eben doch nicht so selten ist, dass man nicht oder zeitweise nicht Stillen kann, auch wenn man gerne würde. Und dass pauschalisiertes Denken in der Hinsicht sehr kurzsichtig ist. Cosma


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beantwortest du demnächst auch so die fragen deiner patientinnen? "Ich denke nicht, dass es jetzt nötig ist mich hier zu rechtfertigen." *wunder*


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Liebe Cosma, Eulalie hat ganz sachlich gefragt aus Interesse, da wäre es schön gewesen, wenn dein Ton etwas sachlicher gewesen wäre... Du schreibst(in deinem Posting an Snille), dass Gyns schon viel übers Stillen wissen. Das mag an deiner Uni bzw. an deinem Lehrkrankenhaus so sein, aber die regel ist es nicht. Als ich im letzten Jahr einen fiebrigen Milchstau hatte, hat der Chef der Gynäkologie (Prof. an einem Akad. Lehrkrankenhaus, also tätig in der Ausbildung zukünftiger Fachärzte), mir keinen guten Rat gegeben: Ich sollte Abstillmedikament nehmen, an der betroffenen Brust nicht trinken lassen, an der anderen schon (damit dort die Milchproduktion nicht zum erliegen komnmt), falls es nicht besser würde, sollte ich Antibiotika nehmen, wobei das Kind natürlich zwischenzeitlich die Flasche bekommen sollte. Auf meine Frage, ob es denn danach noch die Brust nehmen würde meinte er nur: " Wenn nicht, ist ja nicht so wild, sie ist ja schon 8 monate alt." Zum Glück hatte ich noch die tel.-Nr einer Stillberaterin, deren Tipps haben geholfen. Sie schlug nur die Hände über dem Kopf zusammen, als sie von den Ratschlägen gehört hat. Es gibt sicher Erkrankugen, die nicht mit dem Stillen zu vereinbaren sind, aber viele Ärzte nehmen vor allem langzeitstillende Mütter nicht ernst, warum denn noch stillen, wenn das Kind schon älter als 4 mon. ist, das scheint deren meinung zu sein. Ich hoffe, dass du zum Wohle deiner Patientinnen dich nicht auf die Rote Liste verlässt, sondern auch die Tel.-Nr. des Embryonaltoxikologischen Instituts hast. Es stellt sich nämlich oft heraus, dass viele medikamente doch mit dem Stillen zu vereinbaren sind, oder es Alternativen gibt. LG Astrid


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Hallo Astrid, ganz ehrlich - bei einem fiebrigen Milchstau mit 8 monatigem Kind hätte ich Dir auch ein (leicht abstillendes)Medikament gegeben. Hast Du schonmal Mütter mit einem Mamma-Abszess gesehen ? Wenn Du Dich in die Hände der Mediziner begeben hast, musst Du auch damit rechnen, dass massivere Therapie gefahren wird, als wenn Du zuhause bleibst und mit Deiner LLL Hebamme darüber diskutierst. Wenn es Komplikationen gegeben hätte, wäre der behandelnde Arzt nämlich in dem Moment, wo Du bei ihm stationär liegst für Dich verantwortlich gewesen. Entschuldigung für meinen etwas barscheren Ton, oben. Cosma


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hi, das ist genau mein problem bei vielen ärzten: da sie sich gegen etwaige risiken o.ä. absichern müssen/wollen, sind ihre empfehlungen m.E. oft pauschalisierend schulmedizinisch und mit kanonen auf spatzen schießend. ich bagatelliere bei gott nicht eine fiebrige mastitis, in deren genuss ich selbst schon kam. doch sie ließ sich auch ohne hammer xy beheben, wobei ich mit meiner lll-beraterin eben nicht nur "darüber diskutiert" habe, wie du schreibst, sondern von ihr handfeste tipps bekam, die in kürzester zeit wirkten. (während ich bei meiner ersten mastitis ein antibiotikum bekam, das nicht mal zum problem passte, wie mir ein zweiter arzt nach einigen tagen eröffnete...) langes blabla, was ich sagen will: gerade seit ich stille, merke ich doch, dass ich zumindest bei den mich umgebenden ärzten schnell an deren info-grenzen stoße. der vorwurf richtet sich hier nicht nur an den individuellen arzt sondern auch die ganze ausbildung, bei der offenbar einiges zu kurz kommt. und dass es x fälle gibt, die harte medikamente und abstillen rechtfertigen, ist gewiss traurig und wahr. doch geht es nicht um die, bei denen niemand diese notwendigkeit hinterfragt, sondern um die noch viel häufigeren fälle, bei denen sie eben nicht wirklich besteht. gruß moni