DK-Ursel
Jetzt wird ein Buch gesucht, das man gut zusammen lesen kann. (En bog der er god at læse sammen)
Bei mir liegt die Einschulung meines Sohnes gerade obenauf. Und natürlich dauert es noch, bis er lesen lernt, aber dann fallen mir all die Leselern- Bücher ein, die man dann zusammen liest und die auch so heißen "erst du ein Stück, dann ich ein Stück". Hehe, aber das ist vermutlich nicht gemeint. Ich bin noch in einem Buchclub, da liest man ja auch quasi gemeinsam ein Buch. Wir haben in den vergangegen 13 Jahren einige durch - am besten eignet sich da natürlich etwas, worüber man hinterher diskutieren kann, keine feelgood- Romane sondern eher "schwere Kost". Nächsten Sonntag steht Annie Ernaux an.
Ich habe mit meinem jüngeren Sohn Harry Potter zusammen gelesen. Zumindest die erst zwei Bände. Danach hat er lieber alleine geschmökert. Aber wir können uns beide gut dran erinnern (er ist jetzt 18) - besonders, wenn es eigentlich schon genug war, wir uns aber einig waren "eine Seite noch....." :)
Da fallen mir die "Klassiker" von Erich Kästner ein, die habe ich mit meinem Sohn gemeinsam gelesen. Ganz vorn war " Das doppelte Lottchen". In der Coronazeit haben wir abends immer zusammen gelesen, mein Sohn war damals schon 12.
Das waren bei uns die Abenteuerbände von Enid Blyton, die ganze Familie saß zusammen und mein Mann oder seltener ich haben vorgelesen. Sind so ähnlich wie die 5 Freunde, für ca. 8-10jährige, kann man als Kinderkrimis beschreiben. Professionell vorlesen lassen wir uns die Bretagne-Krimis (Hörbücher). Die ganze Familie rät mit, wer der Mörder war. Grüße, Jomol
Naja, das ist irgendwie leicht und schwer zugleich, weil ich in mehr als 10 Jahren Lesekreis sehr viele Bücher quasi "gemeinsam" gelesen habe. (So hat unsere eine Bibliothekarin die Frage auch verstanden und ihren eigenen Lesekreis für die Lokalzeitung zu dieser Frage ablichten lassen.) Beim Vorlesen für die Kinder, das sich bei uns auch bis ins Teeniealter reinzog, bis dann eben die Aktivitäten mehr in den Abendstunden stattfanden und sich der abendliche Zeitplan incl. Zubettgehen änderte, beim Vorlesen also haben wir nie ping-pong gelesen. Vorlesen war immer Genuß, nicht Arbeit (was Lesen für viele Erstleser erstmal ja noch ist - für manche länger als für andere). Wenn Vorlesen so also auch gemeinsames Lesen, wenn auch durch mich oder meinen Mann ist, so habe ich jahrelang die halbe Kinderliteratur durchgelesen... Um dann doch noch einen Titel zu nennen: Im Augenblick lese ich für den Lesekreis Bakker, Gerbrand: Ovenpå er der stille. (Ich suche jetzt nicht nach dem deutschen Titel, der Verfasser ist Niederländer, wörtlich übersetzt hieße er: Oben ist es still.)
Ein schönes Beispiel fürs Zusammenlesen ist auch die Aktion "Frankfurt liest ein Buch", bei der alle Interessierten ein Buch gemeinsam lesen und dazu zahlreiche Veranstaltungen und Lesungen veranstaltet werden. Dieses Jahr zu "Streulicht" von Deniz Ohde. Ich fand unabhängig davon Ray Dalio: "the Changing World Order - Why Nations Succeed and Fail" - ein besonders gutes Buch zum gemeinsamen Lesen, weil es viele Möglichkeiten bot, Erlebtes und Philosophisches zu diskutieren.
Vielleicht ungewöhnlich, aber ich lese ab und zu mit meinen erwachsenen Kinder (23 und 25) gemeinsam ein Buch - jeder liest ein Teil vor (o.k., den größten Teil lese ich - aber ich lese wahnsinnig gerne vor) Momentan lesen wir gemeinsam "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende
Finde ich nicht komisch, sondern schön.
Wie gesagt, wir haben auch bis in die Teeniezeit vorgelesen.
Und früher, so ganz ohne Kinder, haben mein Mann und ich uns auch gegenseitig vorgelesen.
(Ich lese auch gern vor, seit ich lesen kann. Bei meinem Bruder habe ich mich so um den Abwasch gedrückt: er wusch ab, ich las ihm vor )