DK-Ursel
Jetzt suchen wir "en bog om klasse". Hm, ein Buch über klasse - da steht ja nicht mit klasse oder so. Na, Ihr seid so einfallsreich - mal schauen, was Euch dazu einfällt.
Mir ist direkt "A Handmaids Tale" eingefallen. Kann gar nicht genau sagen wieso.
Mich hat dieses Buch damals sehr beeindruckt, eine starke Frau mitten in einer Welt von Unterdrückung und Ausgrenzung, die sich nicht aufgibt. Eine klasse Frau eben.
so ganz spontan. Die Bücher über Coco Chanel. LG
Gab es das Buch vor der Serie? Vermutlich, oder? Ich wollte eigentlich die Serie gucken, kam aber nur wenige Minuten weit, weil es mich so gegruselt hat...
Ja, das Buch gibt es schon sehr lange. Müsste in den 1990er gewesen sein. Ist auch sehr düster. Eine Dystopie eben. Ich habe versucht die Serie zu sehen, aber sie passte gar nicht zu dem Bild, welches ich in meinem Kopf hatte. Zudem war da ja wesentlich mehr Inhalt als im Buch.
Das Buch muss schon aus den 1980ern sein, ich habe es um die Wende 80er/90er gelesen, da war es schon ein paar Jahre alt. Die Serie kenne ich nicht.
"The Handmaids Tail" kam 1985 raus, die Handlung eines Folgebandes "The Testaments" siedelte Atwood 15 Jahre später an. Als das Buch herauskam, war die Autorin 80! Auch "The Testaments" lohnt sich unbedingt zu lesen. Grüße, Jomol
Ich habe The Testaments Ende 2019 gelesen, das ist wirklich ein tolles - wenn auch sehr beklemmendes - Buch.
Ganz spontan die Krimis von Elisabeth George. Da gibt es den Klassenunterschied zwischen Inspector Lynley aus dem englischen Hochadel und seiner Kollegin Sergeant Havers aus der Mittelschicht. Habe ich früher viel gelesen. Außerdem "Stiff upper lip, Jeeves" von PG Woodhouse- viele Bände, Beschreibung adeligen Lebens in England vor reichlich 50 Jahren aus der Sicht des Butlers- zumindest das eine Hörbuch, daß ich irgendwann mal gehört habe. Der Autor wurde für seinen Beitrag zur humoristischen Literatur 1975 zum Ritter geschlagen. "Das Fräulein mit dem karierten Koffer" über eine junge Frau, die sich im Westdeutschland der Sechziger in einen Mann verliebt. Der verläßt sie auf Druck seiner Familie, da sie nicht standesgemäß ist und sie das Kind bekommen will. Von ihrem Stiefvater und ihrer Mutter wird sie vor die Tür gesetzt. Nach Geburt des Kindes bekommt sie einen Vormund für das Kind, das muß man sich mal vorstellen. So klar war mir das nicht. Nicht besonders schmonzettig geschrieben, aber auch nicht frei davon. Finde ich trotzdem lesenswert. Und natürlich: "Das fliegende Klassenzimmer" von Kästner. Das dann mehr wörtlich. Grüße, Jomol
Mir fallen dazu zwei völlig entgegengesetzte Dinge ein. Einmal "Klasse" im Sinn von Schule - da fallen mir all die herrlichen Enid Blyton Internatsbücher ein: Dolly, Hanni und Nanni usw. Ich habe die so geliebt! Das andere - wirklich komplett anders: Klasse im Sinn von gsellschaftlicher Schicht. Und da erinnere ich mich an mein Studium und wie ich mich durch bell hooks "gender, claas and race" gekämpft habe. Harter Tobak aber Grundstein und Unterfütterung für viele meiner jetzigen Sichtweisen.
Mir fallen zu dem Thema zwei schon etwas ältere Bücher ein: "Was vom Tage übrig blieb" von Kazuo Ishiguro, in dem es um das Leben eines Butlers geht, der die Verantwortung für einen herrschaftlichen Landsitz hatte, auf dem wichtige politische Treffen stattfanden und der zum einen selbst in seiner Tätigkeit eine gewisse Klasse mitbringen musste und darauf sehr stolz war, als auch durch seine Tätigkeit in dem Herrenhaus in einer klassenmäßig völlig abgeschotteten Welt gegenüber den Dorfbewohnern gelebt hat, mit denen er später in Berührung kommt. Und zum anderen "Rebecca" von Daphne du Maurier, das teilweise davon lebt, dass die junge Ich-Erzählerin (die als Gesellschaftsdame tätig war) nach der Heirat mit dem vermögenden, älteren Mr. de Winter mit ihrer Rolle als neue Herrin von Manderley und der Befehligung einer ganzen Dienstbotenschar ziemlich fremdelt und sich in dieser gesellschaftlichen Position fehl am Platze fühlt.
Da fällt mir das "fliegende Klassenzimmer " ein! Das habe ich meinem Sohn vor einiger Zeit vorgelesen! LG Muts
Tja, einmal mehr wurde mir bewußt, wie gut es doch ist, daß wir unsere Groß- und Kleinschreibung noch haben. Da ist "Klasse" dann doch von "klasse" zu unterscheiden. Ja, die guten alten Schulbücher von Blyton (Hanni und Nanni und Dolly und wie sie alle hießen) über Kästner bis hin zu Winterfeld "Caius ist ein Dummkopf". Jomol, Deine Verbindung zu den krimis von george finde ich wirklich toll - da steht einem der Klassenunterschied sofort vor Augen, wenn Du es erwähnst! Und es gibt natürlich viele Bücher, die einfach nur "klasse" sind (was die Dänen soaber natürlich nie sagen und daher auch nicht meinen konnten) und über Personen, die es auch sind.
Mir fällt da: Ein Mann seiner Klasse - Christian Baron ein. Es zeigt Menschen in Schieflage. und ist eine Geschichte vom Nacheifern und Abnabeln, vom Verzeihen, aber auch vom Leben und Sterben.