Kiwikka
Hallo, ich bin neu hier und in folgender Situation. Ich habe eine dreijährige Tochter, die bald vier wird. Wir versuchen es seit über einem Jahr mit Kind Nummer 2 und sind mittlerweile in der Kinderwunschambulanz. Dort wurde mir eine Insemination empfohlen und vllt wird das ganze noch hormonell unterstützt. Nun ist es so, dass ich in der Woche von meiner Periode häufig sehr traurig bin. Ich versuche so gut es geht nicht vor meiner Tochter zu weinen. Aber letztens ist es mir leider nicht gelungen. Ich würde ihr gerne kindgerecht erklären, dass wir gerne noch ein Baby hätten ohne dass sie sich wie "zu wenig" fühlt. Sie selbst redet nie von Geschwistern und ist, wie wahrscheinlich viele Kleinkinder, ziemlich happy als Einzelkind. Habt ihr vielleicht ein paar Ideen?
Wieso sollte sich deine Tochter "zu wenig" fühlen? 🤔 Sie wird das "Konzept Geschwister" sicherlich aus der Kita, aus Büchern,... kennen. deshalb würde ich es ihr einfach ehrlich sagen: "Mama ist traurig, weil Mama und Papa sich noch ein Baby wünschen. Wir haben hier noch viel Platz. Wir möchten, dass du eine Schwester oder ein Bruder hast. Wir wünschen uns… ich bin froh, dass ich dich habe"
Hallo,
ich glaube, dass deine Tochter überfordert ist, wenn du sie an deinem unerfüllten Kinderwunsch teilhaben lassen würdest. Kleine Kinder dürfen ruhig unsere Stimmungen bemerken, aber wir sollten ihnen nicht unsere Sorgen aufbürden oder Erwachsenen-Probleme mit ihnen teilen.
Du schaffst sonst für sie verwirrende Gefühle (Mama hat doch mich, wieso heult sie wegen eines Babys, das gar nicht da ist?) und vielleicht auch eine Riesenenttäuschung, wenn es mit dem Baby nicht so schnell klappt. Deine Tochter sollte aber keine neuen Probleme haben müssen, die sie ohne deine Erklärungen überhaupt nicht entwickelt hätte. Es gibt Themen, die sind für kleine Kinder weder gut zu verstehen noch gut zu bewältigen. Kinder dürfen noch einen geschützten Raum haben, wo wir sie nicht mit erwachsenen Sorgen belasten.
Ich würde möglichst auch nicht vor ihr weinen, das ist für ein kleines Kind berunruhigend und beängstigend. Wenn es sich mal nicht vermeiden lässt, würde ich ihr sagen, dass auch Mamas manchmal traurig sind. Ich würde aber andere und simple Gründe nennen (Bauchweh) und mich dann vielleicht einige Minuten zurückziehen. "Ich bin gleich wieder für dich da, versprochen."
Vielleicht wäre es gut, du würdest dich einer Freundin anvertrauen, die du anrufen kannst, wenn es dir mal nicht gut geht. Wenn man immer nur mit dem Kind allein ist, läuft man Gefahr, ihm Dinge zu sagen, die eigentlich besser bei einem anderen Erwachsenen aufgehoben wären.
Bitte nicht böse sein über meine Offenheit. Ich habe selbst meist lange auf meine Schwangerschaften warten müssen (auch Kiwu-Behandlung), einmal zwei Jahre, einmal ein Jahr und einmal viereinhalb Jahre. Ich weiß also, wie es dir geht. Ich finde trotzdem, dass meine Sorgen nicht die der Kinder sein sollten.
LG und *daumendrück*, dass es mit der Insemination schnell klappt!!!
Danke dir fürs Daumen drücken und schön, dass es bei dir geklappt hat ☺️ Ich will eigentlich nicht, dass meine Tochter davon viel mitbekommt. Aber die Realität ist nun mal, dass es mich manchmal in sehr ungünstigen Momenten übermannt. Z.B wenn mein Mann seinen langen Arbeitstag hat, ich bis 19:30 mit ihr alleine bin und ich meine Tage bekomme. Durch die Hormone kann ich die Tränen teilweise wirklich nicht stoppen. Und ohne Begründung weinen ist wirklich schwierig für kleine Kinder, weil sie alles auf sich beziehen. An sich finde ich, dass Trauer und Weinen auch zum Leben gehört und dass es auch sinnvoll sein kann, dies ab und zu offen vor Kindern zu zeigen. Aber bei diesem Thema habe ich wie gesagt die Sorge, dass sie in ihrer kindlichen Ich-Bezogenheit denkt, sie sei nicht genug. Ich hatte letztens die Situation, dass ich vor ihr in Tränen ausgebrochen bin und war total unvorbereitet. Sie hat dann gefragt warum ich traurig bin und ich meinte dann, weil etwas nicht so funktioniert wie ich es mir wünsche. Da hat sie gefragt, was denn nicht funktioniert und dann habe ich gesagt, dass ich da gerade nicht drüber möchte (wie gesagt, ich war total unvorbereitet und ich bin grundsätzlich eine sehr ehrliche Haut, spontan fallen mir Lügen selten ein). Das hat sie dann schon auch mitgenommen, war also nicht so gut gelöst. Lügen mag ich eigentlich auch nicht, daher der innere Konflikt. Ich will noch mit meinem Mann darüber sprechen, da hatte ich noch keine Gelegenheit mit den Feiertagen etc. Ich habe ein paar Freundinnen mit denen ich darüber sprechen kann, allerdings haben diese gerade eigene Sorgen, da will ich sie auch nicht zu sehr beanspruchen. Und momentan bin ich wirklich sehr schwermütig, da bin ich dann auch manchmal einfach dankbar, wenn ich ein paar Stunden über ganz andere Themen spreche und nachdenke. Ich glaube, ich versuche mal ein paar Therapiesitzungen. Danke dir für deine Perspektive und einen guten Rutsch!
Ich glaube, da stülpst Du ihr zu viel von Deinem Erwachsenen-Denken über. So etwas hat mein pfiffiges Kind selbst jetzt mit 4 noch nie im Zusammenhang mit seinem kleineren Bruder gesagt. Warum Du weinst, musst Du doch auch gar nicht erklären. Es genügt, zu sagen, dass Du gerade etwas traurig bist, aber sie Dich auch wieder fröhlich macht.