Elternforum Bitte noch ein Baby

Der Wunsch nach einem 3. Kind - Kopf gegen Herz

Der Wunsch nach einem 3. Kind - Kopf gegen Herz

maedchen89

Beitrag melden

Hallo zusammen, ich bin so hin und hergerissen. Wir haben zwei gesunde Kinder (sie 3 Jahre und er 10 Monate alt), für die ich sehr dankbar bin. Die Große ist bereits seit Babyalter eher fordernder Natur, kann sich nicht gut selbst beschäftigen, ist extrem auf mich bezogen (der Papa durfte sie bis heute nicht einmal ins Bett bringen), am liebsten immer um mich herum (außer wenn sie im Kindergarten ist, mit Freunden spielt oder die Oma da ist). Bei ihr ist alles immer etwas stärker ausgeprägt - egal, ob Freude, Trauer oder Wut. Charakterstark, emotional, sensibel - das trifft es wohl auf den Punkt. Der Kleine ist da genügsamer, braucht zwar (verständlicherweise) auch viel Nähe, ist aber im Wesen ausgeglichener. Beide Kinder sind keine guten Schläfer; er wird 6-8 mal die Nacht wach, sie wird seit Monaten wieder abends einmal wach und kommt um spätestens 0 Uhr zu mir ins Bett. Wir stehen gegen 6/6:30 Uhr auf. Mein Mann arbeitet viel, morgens sind wir noch alle zusammen, oft kommt er dann aber erst nach Hause, wenn die Kinder im Bett liegen oder frühestens, wenn sie gerade ins Bett gebracht werden. Beruflich ist er ca. 5 Tage und Nächte pro Monate weg. Das wird perspektivisch auch so bleiben, tendenziell eher mehr werden. Beide Kinder werden in den Schlaf begleitet - schon jetzt ein Drahtseilakt, wenn ich alleine bin. Die Familie wohnt weiter weg, meine Eltern kommen 1x die Woche. Nach langen Tagen (und Nächten ohne viel Schlaf) ist mein Geduldsfaden oft sehr dünn, nervlich reicht es mir und ich sehne den Abend herbei, wenn beide schlafen Körperlich baue ich in der Stillzeit immer sehr ab, rutsche in eine Schilddrüsenüberfunktion und dadurch ins Untergewicht. Dazu habe ich bereits eine leichte Blasensenkung nach den beiden natürlichen Geburten. Das Mal zum Status Quo. Ihr seht: ich bin eigentlich sehr ausgelastet und alles spricht gegen ein weiteres Kind Lediglich Platz und Geld sind vorhanden Und trotzdem ist da in mir dieser Wunsch nach einem weiteren Kind. Ich kann nicht akzeptieren, dass der Kleine mein letztes Baby (was übrigens viel zu schnell viel zu groß geworden ist) sein soll. Dass ich nie mehr schwanger sein darf (ich bin sehr gerne schwanger und hatte plus/minus komplikationslose Schwangerschaften (außer Blutungen anfangs bei beiden)). Ich möchte nochmal das Wunder erleben, dass ein Wesen zu uns stößt und mit all seinen Ecken und Kanten das Beste ist, was uns passieren kann. Gleichzeitig weiß ich nicht, ob mein Nervenkostüm auch nur ansatzweise in der Lage ist, das auszuhalten. Eigentlich mag ich Ruhe, bräuchte viel Me-Time - beides quasi nicht existent mit 2 bzw. erst recht nicht mit 3 Kindern in den ersten Jahren mit einem viel arbeitenden Mann und keinen direkten (familiären) Dorf um einen herum. Mein Mann schließt ein drittes Kind aktuell kategorisch aus - ich glaube aber, dass er da in ein paar Monaten anders drüber denken könnte. Ursprünglich war er der, der immer drei Kinder haben wollte (ich wollte zwei) & der mich auf den Geschmack gebracht hat Ich weiß nicht, was ich mir hier von dem Post erhoffe. Vllt Gedankenanstöße, Erfahrungsberichte, einen Austausch, wie es bei euch war. Ob noch eine das Gefühl hat, nicht vollständig zu sein, sich aber dennoch gegen ein weiteres Kind entschieden hat. Ganz liebe Grüße von einer Mama, die derzeit zwischen Kopf und Herz stehT


Astrid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Hallo, ich würde einfach noch eine Weile warten. Mit zwei Babys/Kleinkindern ist man extrem ausgelastet, und das spiegelt sich ja auch in deinem Posting wieder. Das heißt aber überhaupt nicht, dass man nicht in ein, zwei oder drei Jahren nochmal nachlegen sollte. Ich glaube, etwas Abstand ist jetzt wirklich wichtig und auch nötig. Die Zeit würde ich mir und auch deinem Mann geben. Es wäre jetzt alles zu früh. Alle wären sonst noch mehr übermüdet, und das wäre für die Stimmung und auch für die Kinder nicht gut. Es funktioniert übrigens gut, einen Nachzügler zu haben, der altersmäßig nicht so nah an den anderen Kindern ist. Es ist ein Ammenmärchen, dass Kinder toll miteinander spielen würden, wenn sie im Alter nahe bei einander sind, sie streiten höchstens mehr. Zu Nachzüglern sind die älteren Kinder oft wesentlich netter, mit ihnen sind sie geduldiger, freuen sich auch mehr über ihre Ankunft. Auch die Eltern sind dann gelassener, weil sie wieder Kapazitäten frei haben in Sachen Kraft und Geduld. LG


Lillyfee236

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Hallo! Dein Beitrag könnte von mir sein :-D Meine Jungs sind 5,5 und 3 Jahre alt und v. a. der kleine ist wahnsinnig fordernd und anstrengend, aber auch ein totaler Sonnenschein. Ich bin zur Zeit noch Referendarin, mein Mann promoviert gerade, d. h. wir sind beruflich gerade auch extrem gefordert (bei geringem Gehalt ). Deshalb und auch, weil sich die beiden seit der Kleine ca. 1 Jahr alt ist für ihr Leben gerne streiten, dass die Fetzen fliegen, haben wir ein drittes Kind für den Moment ausgeschlossen. Mein Herz sagt trotzdem, dass ich irgendwann noch einmal all das von dir Beschriebene erleben möchte. Aber ich schließe mich meiner Vorschreiberin an: Ich denke, dass es im Moment viel mehr kaputt machen würde als dass ich es genießen könnte. In ein paar Jahren haben wir alle vermutlich mehr Kapazitäten dafür und dann darf gerne noch ein Nesthäkchen einziehen. Ich weiß nicht, wie es dir ging, aber ich fand die Umstellung von einem auf zwei Kinder ziemlich heftig - heftiger als erwartet, ehrlich gesagt. Und ich ahne, dass es von zwei auf drei auch nochmal ein krasser Schritt ist (auch wenn ich mir das wieder im Vorhinein nicht vorstellen kann ;-) ) Das sollte man m. E. bei eh schon guter Auslastung einfach berücksichtigen. Liebe Grüße!


Oli84

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Hallo, ich war vor kurzem in einer ähnlichen Situation. Hin und hergerissen. Mein Mann möchte unbedingt ein Drittes, ich eigentlich auch, aber bei uns sieht es finanziell nicht so rosig aus, obwohl wir beide gutbezahlte Jobs haben. Mein Kleiner wird jetzt im Oktober 3 Jahre alt und im November gehe ich nach 3 Jahren erst wieder arbeiten. Tja, die 3 Jahre war mein Mann Alleinverdiener (habe meine beiden Kids nicht in der Krippe gehabt, weil ich die ersten 3 Jahre voll genießen wollte). Da wir aber noch viele Schulden haben (Studium, Selbstständigkeit, etc.), wäre es mal an der Zeit, dass ich wieder arbeiten gehe. Und da kommt aber wieder der Gedanke an das 3. Kind. Das Herz sagt „Ja“ der Kopf sagt „Nein“. Obwohl man eigentlich es doch schaffen würde. Außerdem werde ich ja irgendwann wieder arbeiten gehen. Meinen Job habe ich sicher. Ich habe mich mit meinem Mann so geeinigt: wir lassen das Schicksal entscheiden. Wir verhüten nicht, haben Spaß, Herzeln nach Lust und Laune. Und wenn ich bis November nicht schwanger werde (wegen Wiederaufnahme der Arbeit), dann schließen wir ab (werde nämlich im August 39 Jahre alt, will mir langsam ne Grenze setzen) Aber seit dieser Einigung, bin ich damit fein. Bin total losgelöst und happy. Finde es auch spannend, was so auf mich zu kommt. Meinem Mann habe ich versprochen, falls ich nicht mehr schwanger werde und somit wieder arbeiten gehe, dass wir uns dann einen richtig tollen Urlaub mit unseren beiden Jungs gönnen. Man muss eben aus allem das Beste machen, das ist meine Devise. Vielleicht ist das auch ein Weg für euch. Aber deine Kids sind ja auch noch jung. Du kannst ja auch noch warten. Mein Großer ist 9 und mein Kleiner 2,5 Jahre alt. Das ist sehr! angenehm. Der Große ist mir eine große Hilfe. Vielleicht wartest du, bis deine Große 4 ist, so dass sie 5 ist, wenn frühestens das Dritte kommt. Der Altersunterschied von 6,5 Jahren ist bei meinen Jungs echt toll. Ich wünsche dir alles Gute!!! Liebe Grüße Olivia


missblabla

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von maedchen89

Ich würde auch ein bisschen noch warten bis eure zwei aus dem „anstrengenden alter“ raus sind. Und dann könnt ihr ja nochmal überlegen. Vielleicht ist auch deine biologische Uhr die sagt, oh noch eins hinterher . Oder eben die Hormone. Zwei kleine Kinder sind schon ne Hausnummer, beiden gerecht zu werden , stelle ich mir auch nicht leicht vor. Normal bin ich auch ein Mensch der mit dem Herz eher entscheidet, aber bei sowas muss man leider immer noch mit Vernunft denken. Und wer weiß, wenn eure zwei größer sind , kann auch sein dass dein Wunsch verfliegt, weil du vielleicht auch keine Lust mehr hast von vorne anzufangen.