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Zu stark reagiert?

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Zu stark reagiert?

Anke768

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Mein Sohn, 14 Monate ist ein absolutes draußen Kind, er liebt es über alles. Wir sind heute Morgen raus und bis wir den Schneeannzug an hatten (1 Grad und Bodenfrost) waren schon zwei kleinere Wutanfälle zu bewältigen Wollte eigtl einfach ein paar Runden mit dem Bobbycar drehen und dann zur Oma rüber, mein Sohn hatte andere Pläne, ist direkt vom Bobbycar runter, und über den Hof gekrabbelt, drinnen läuft er zwar schon aber draußen hält er sich daran nicht auf, krabbeln ist da schneller und einfacher. Wir haben eine sehr steile Kellereinfahrt, ich habe ihn nicht runter krabbeln lassen: kleiner Wutanfall Nr.3..... Dann hat er auf der feuchten Wiese seinen Handschuh verloren und es war mir eh nicht recht, dass er auf der Wiese war, aber ich wollte ihm halt mal 10min gönnen. Aber das geht nicht ohne Handschuh bei Bodenfrost. Er hat sich dann dermaßen gegen das Anziehen dieses Handschuhs gewehrt, dass es zu einem großen Wutanfall eskaliert ist. Ich habe ihn dann einfach genommen, durch die Haustür dem Papa gereicht und hab erstmal 5 Minuten durchgeatmet weil ich so sauer war. Als ich reinkam hat sich der arme Kerl richtig heftig reingesteigert, da waren Mama und Papa nötig um ihn zu beruhigen. Jetzt tut mir das total leid, er ist so gerne draußen, er freut sich immer total wenn er draußen spielen kann. Aber ich hatte einfach keinerlei Kapazitäten mehr, der morgen und die Nacht waren sehr anstrengend, und der Wutanfall war auch nicht mehr abzuwenden. Und eigentlich wollte ich ihn nur was auf dem Bobbycar ziehen weil es ja doch sehr kalt war. Das war ein Planungsfehler von mir, hätte darauf kommen können dass er sich damit nicht zufrieden gibt. Wie hättet ihr da reagiert? Wäre er was älter und würde natürliche Konsequenzen verstehen hätte ich einfach gewartet bis er von selbst einsieht dass ein Handschuh Sinn macht, aber ich denke da ist er noch zu klein für.


Dirsoo

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Naja was heisst wie würden andere reagieren? Jeder hat eine andere toleranzgrenze und du hast dich halt verständlicher weise aufgeregt. Ich hätte wahrscheinlich genau so reagiert. Aber von vorne rein wäre ich heute nicht rausgegangen wenn es so kalt war wie du beschreibst. Bei uns war es zwar kalt aber sonnig. Deshalb sind wir auch raus. Aber bei der kälte die ich mir vorstelle das dein kind ein schneeanzug braucht wegen des wetters, wären wir drinne geblieben egal wie toll es ist.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Dirsoo

Gehst du dann im Winter nie raus? Wir gehen auch dann hinaus, wenn es kalt ist. Man muss sich nur entsprechend anziehen, aber es gibt kaum einen Tag, an dem wir gar nicht rausgehen. Und die Kinder lernen das, dass man sich eben der Temperatur entsprechend anziehen muss. Alles Liebe!


Dirsoo

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Antwort auf Beitrag von sunnydani

Natürlich gehen wir raus im Winter aber gewiss nicht jeden Tag! Warum auch? Man muss nicht jeden Tag auf den Spielplatz. Alle 2 Tage reicht. Bei ganz kaltem winter auch 3. Da spielen wir halt drinne. Und ein kleinkind von 14 monaten hat keinen plan was es an hat und interessiert sich auch nicht dafür solange es nicht stört. Später ja aber nicht mit 1 jahr.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Dirsoo

Deshalb müssen ja wir Erwachsenen dafür sorgen, dass die Kleinkinder passend angezogen sind, so lange bis sie es selbst wissen. ;) Aber meine Kinder hatten es schnell kapiert, dass ich verlange, dass Mützen und Handschuhe anbleiben, wenn es kalt ist. Sie wussten einfach, das steht nicht zur Debatte, weil ich mich in dieser Hinsicht konsequent durchgesetzt habe. Aber natürlich reicht es auch, wenn man alle 3 Tage rausgeht, wenn die Kinder nicht solch einen ausgeprägten Bewegungsdrang wie meine haben. Wir brauchen einfach täglich Frischluft. Es macht ja zum Glück jeder so, wie es für ihn am besten passt. Alles Liebe!


Mamamaike

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Hallo, meiner Erfahrung nach haben auch Kinder in dem Alter natürliche Grenzen für Frieren, sprich: Wenn ihm die Hand zu kalt ist, wird er von der Wiese runterwollen (den Handschuh anziehen nicht unbedingt). Ich kenne das, was Du da schilderst, nur zu gut: Ich als Mama habe den Plan in der Tasche, der nur leider leider nicht der Plan des Kindes ist. Mein Tipp: Lass ihn machen (natürlich nichts Gefährliches). Er will krabbeln - lass ihn. Er will keinen Handschuh - lass ihn. Lass ihn erst seins machen, das steigert üblicherweise die Kooperationsbereitschaft. Und: Doofe Sachen passieren. Was glaubst Du, was ich alles schon gemacht habe und noch mache, was sich hinterher als blöd herausstellt. Unsere Kinder lieben uns, sie nehmen uns das nicht krumm, und wir können daraus lernen und es besser machen. Viele Grüße


Cafe2go

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Hallo, Meine Kleine hat unzählige Wutanfälle pro Tag und ist dazu in den Nächten sehr anstrengend, ich kann mir also ungefähr vorstellen, wie du dich gefühlt hast. Ich finde, wenn der Papa verfügbar ist, ist es eine gute und ehrliche Lösung ihm das Kleinkind in die Hand zu drücken, wenn man selbst nicht mehr kann :-).


dhana

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Hallo, Irgendwie hat man beim Lesen den Eindruck da treffen 2 sehr Willensstarke aufeinander. Du hast Vorstellungen wie es ablaufen soll - dein Sohn hat andere Vorstellungen und dann prallt ihr aufeinander. Den Kellerabgang kann ich nicht einschätzen - aber wenn es eine EinFAHRT ist kann die ja nicht sooo steil sein. Muss man da ein neugiriges Kind wirklich bremsen - noch dazu beim Krabbeln - so schnell ist da ein Kind ja auch nicht unterwegs. Der Handschuh - naja - was passiert wenn er den Handschuh nicht an hat - die Hand wird kalt, nass und schmutzig - aber ein Weltuntergang oder gefährlich ist das nicht. Ich war nicht dabei, ich kann mich nur auf das beziehen was du schreibst - aber ein bisserl verzettelst du dich für mich in Kleinkriege. Manche dieser Kriege muss man führen, weil es sicherheitsrelevant ist - andere Kleinkriege muss man sich überlegen ob es das Wert ist. Was willst du damit erreichen? Und wie du selber schreibst, es war zu erwarten, das dein Kind mit einem enormen Bewegungsdrang nicht damit zufrieden ist sich ein bisserl mit dem Bobbycar ziehen zu lassen. Vielleicht habt ihr ja jetzt schon die Möglichkeit eine Ecke auf dem Hof kindgerecht einzurichten wo er seinen Bewegungsdrang ausleben kann ohne das es Gefahren gibt. Wenn er so ist wie meine Jungs - meiner ist mit 18 Monaten bereits auf Bäume geklettert ;-) Und älter und Konsequenzen verstehen - naja - machmal denke ich das kann mancher in der Pubertät noch nicht - da muss man immer noch überlegen welche Kriege man führt und welche es nicht Wert sind. Gruß Dhana


mareen283

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Informiere Dich mal, welche Bedürfnisse autonome Kinder haben. Bei uns war es damals der Kampf ums ins Bett gehen. Seit wir diesen hinter uns gelassen haben (oh, es waren 2,5 harte Jahre bis zu der Erkenntnis) ging es stetig besser. Unsere Erstgeborene wollte auf keinen Fall fremdbestimmt ins Bett. Nachdem wir als Eltern das akzeptiert haben und ihr nur den Rahmen (waschen, umziehen, Zähne putzen) vorgegeben haben, das ins Bett Gehen aber ihr "Entscheidungsspielraum" war, konnte sie auch in anderen Bereichen besser mit dem Konflikt Autonomie versus Elternentscheidung umgehen. Und es ist so geblieben. Sie entscheidet am liebsten für sich selbst. Egal was, egal wann. Wir sind als Eltern eher in der regulierenden Form gefordert. Ja, Du darfst, aber überleg Dir bitte vorher den Rahmen... Es ist viel zu diskutieren, insbesondere als sie noch kleiner war, hat mich das tierisch herausgefordert. Aber es lohnt sich! Inzwischen ist es eher ein Sport, wer die besseren Argumente hat :-)


funkahobbes

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Ihr hattet ja beide eine harte Nacht vermute ich - da knallts dann einfach schneller, weil du eine kurze Zuneschnur hast und dein Kleiner nochmal weniger Fremdbestimmung akzeptiert. Das ist leider normal, auch wenn’s einem danach immer Leid tut. Wird nicht das letzte Mal sein… Wir haben auch jetzt im Kindergartenalter noch viele Wutanfälle beim Mittleren. Über die Jahre suche ich mir jetzt schon klar die Schlachten aus, dienlich schlagen will. Zb wenn er sich morgens in der Garderobe weigert Schuhe anzuziehen, geht er mit Socken. Er muss lernen, dass nasse kalte Füße unangenehm sind. Dann hab ich trockene Socken und die Stiefel schon dabei, wenn nach 10m die Einsicht kommt. Und wenn er mir dann die Schuld geben will sag ich ihm ruhig aber bestimmt, dass ich ihm die Konsequenzen erklärt habe und er sich selbst für Socken entschieden hat. Nur so als Beispiel… Gewisse Dinge gehen natürlich einfach nicht - sobald es gefährlich wird, gibt es keinen Diskussionsspielraum. Zb Helm muss immer auf. Wenn das nicht klappt, muss er zu Fuß gehen oder wir warten solange, bis der Helm wieder drauf ist. Auch wenn das bedeutet, dass wir 5 min warten und ich zu spät komme. Aber die Tage, an denen wir beide ausrasten wird es immer wieder geben - wir sind auch nur Menschen.


KielSprotte

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Warum darf er sich denn nicht austoben? Lass ihn sich auspowern! Auf die Straße darf er natürlich nicht krabbeln, aber Ausfahrt ( natürlich nur wenn kein Auto unvermutet kommen kann) und Wiese ist doch wunderbar! Die Hand wäre höchstens nass, schmutzig und vielleicht kalt geworden - hätte ihm das geschadet? Nein! Vielleicht werden auch die Nächte ruhiger, wenn er sich nach Herzenslust bewegen darf und dann fertig ind Bettchen sinken kann!


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Manchmal kommt es eben vor, dass die Bedürfnisse und Wünsche von Kind und Mama nicht gleich sind bzw. dass die Kinder gewisse Dinge noch nicht abschätzen können. Und ich bin der Meinung, dass es schon so gepasst hat, wie du reagiert hast. Du hast deine Grenzen und diese hast du durchgesetzt. Dein Kind lernt jetzt eben, dass es nicht immer so geht, wie es gern möchte und das macht es wütend. Das ist auch in Ordnung und das muss man nicht verhindern, sondern man muss lernen es mit dem Kind auszuhalten bzw. dem Kind einen Umgang auch mit seinen herausfordernden Gefühlen wie Wut zu lernen, damit es sich später regulieren kann. Meine Kinder hatten auch Wutanfälle, der Große oft auch mehrmals täglich. Er hat sich auch immer ganz extrem hineingesteigert und es hat oft sehr lange gedauert, bis er wieder für irgendetwas zugänglich war. Trotzdem konnte und wollte ich nicht den ganzen Tag genau so tun, wie er wollte. Es ist ja auch wichtig, dass Kinder lernen, dass es nicht immer genau so geht, wie sie gerade wollen. Deshalb finde ich das absolut nicht tragisch und sogar sehr wichtig, dass Kinder auch Grenzen und Regeln bekommen. Grenzen geben auch Sicherheit und zeigen deinem Kind, dass du die starke Mutter bist, die ihm Halt gibt, auf die es sich verlassen kann, auch wenn es nicht so geht, wie es möchte. Auch wenn du jetzt nicht dabei warst für fünf Minunten, war ja der Papa da und dein Kind musste nicht allein mit seiner Wut fertig werden. Bei uns war es übrigens auch so. Wollten die Kinder Hauben und Handschuhe bei Kälte nicht anlassen, mussten sie wieder hinein. Und meine sind auch absolute Draußen-Kinder, aber so haben sie gelernt, dass ich als Mama entscheide, was angezogen wird (also Entscheidungsfreiheit, ob blaue oder grüne Haube hatten sie schon, aber nicht ob Haube oder keine Haube), weil ich als Erwachsene das besser einschätzen kann. Bei meinem 9-Jährigen brauche ich das jetzt nicht mehr machen, der spürt und weiß schon, ob ihm kalt ist oder nicht. Und wenn er bei Minusgraden ohne Handschuhe geht, dann geht er so, er merkt es dann eh, wenn ihm kalt wird und zieht sie dann an. Aber bei Kleinkindern entscheide ich das. Es ist eine anstrengende Zeit, aber es ist ganz wichtig, dass du durchhältst, dir deine Grenzen und Regeln gut überlegst und diese, die du hast, konsequent umsetzt. Dein Kind darf dann traurig und wütend sein und du begleitest es durch und lernst ihm, wie es mit diesen Gefühlen umgehen kann. Denn auch später im Leben wird nicht immer alles so gehen, wie es gerne möchte. Hat man dann schon gelernt damit umzugehen, tut man sich auch später viel leichter. Alles Gute!


Katharina-K88

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Also wenn es immer so ist müsste man sich irgendwie ne Strategie ausdenken. Aber das konnte ich jetzt so nicht rauslesen. Manchmal haben die kleinen auch extreme Launen und man selber hat auch nicht immer die selben nerven und gerade da reagiert man oft so das die wutanfälle noch krasser sind. So kenn ich das von mir. Oft haben wir einen guten Ablauf und ich schaff es gut ihn um wutanfälle herum zu Schiffen und manchmal klappt auch garnichts und ich bin dann auch nur genervt und er flippt wegen allem aus und ich dann auch. Aber wie gesagt es ist von unser beider tagesform abhängig und bei euch bestimmt auch so. Also würde ich mir jetzt nicht so nen Kopf drum machen.