Muckelita
Unser Sohn ist 4 Jahre alt. Er geht in einen Regelkindergarten bei uns im Ort. Dort ist er eins von 16 Kindern in seiner Gruppe, wobei das Konzept des Kindergartens eher offen ist, so dass er mal in die Gruppe und mal in die Gruppe schauen und spielen kann. Er hat dieses Jahr 4 Op´s gehabt, und eine Reha haben wir auch bekommen. Dadurch hat er dort oft gefehlt. In der Reha wurde eine motorische Entwicklungsverzögerung bescheinigt. Er bekommt daher seit ca 2 Monaten Ergotherapie. In seinem jetzigen Kindergarten hat er 4 Freunde, die uns auch mal zuhause besuchen bzw er sie. Zu seinen 2 Kindergärtnerinnen hat er kaum Bezug. Es gab auch schon mehrere Situationen wo ich Differenzen mit diesen hatte. Er hatte 2 mal einen Sonnenstich, weil sie im Sommer nicht auf Kopfbedeckung geachtet haben. Er ist noch nicht ganz trocken. Zuhause klappt das ganz gut, er meldet sich immer wenn er muss bis auf kleine "ausfälle"! Im kindergarten macht er dies nicht. Gestern brachte ich ihn in den Kiga und auf dem weg dahin schaffte er es nicht mehr auszuhalten und pullerte in die hose. Als wir im kiga ankamen sagte ich der kindergärtnerin bescheid dass es leider daneben ging, sie meinte sie kümmert sich sofort drum und zieht ihm frische sachen an. Ich holte ihn mittags ab und er hatte immernoch die selben nassen sachen an. In der reha wurde uns zu Logopädie geraten, da er einige silben nicht so richtig aussprechen kann. Als ich das unserem bisherigen kiga erzählte meinte die kindergärtnerin dass ab november eine lehrerin der sprachheilschule einmal die woche kommt und dort die kinder gruppentherapie bekommen von denen die erzieher denken dass es notwendig ist und sie meinen sohn mit in die gruppe nehmen. Als ich nun vorgestern nachfragte meinte die erzieherinnen, sie möchten ihn erst nächstes jahr evtl in die gruppe nehmen, da die vorschüler vorrang haben. warum verspricht man das dann erst? Wenn ich ihn morgens in den kiga bringe dann geht er grundsätzlich in eine andere gruppe, anstatt zu seiner erzieherin um ihr guten morgen zu sagen. Wenn ich ihn frage, war denn jemand mit dir auf der toilette? dann meint er nein. (es muss jemand mitgehen, da er durch seine motorischen defizite z.b. schwer die hose alleine aufbekommt bzw gürtel)! Wenn die kinder im jetzigen kindergarten frühstücken, dann tun sie dies am tisch im hausflur (ab und an sitzt mal eine praktikantin dabei). die kinder werden aufgefordert zum frühstück, aber die die gehen die gehen und die andren eben nicht. genauso werden keine trinkpause eingelegt (was für meinen sohn wichtig ist da er chronische verstopfung hat), dies hab ich aber schon mit den erzieherinnen besprochen die mir versprachen darauf zu achten, es aber nicht tun. Ebenso ist er der kleinste und jüngste in seiner gruppe, was beim basteln z.b. ersichtlich ist. er bringt immer sachen mit nach hause die sie im kiga gebastelt haben und erzählt mir dass er traurig ist dass er das nicht alleine fertig gemacht hat weil er mit der schere oder stift nicht so klar kam und es schliesslich eine kindergärtnerin für ihn fertig gemacht hat. Nun haben wir die möglichkeit unseren schatz in einem integrativen kindergarten anzumelden. Er bekommt während des kindergartenalltag einzeltherapie in ergo, logopädie (wenn verordnet von der kinderärztin) und physiotherapie. Es gilt in dem neuen integrativen kindergarten ein festes gruppenkonzept, wo jedes kind seine festen erzieher und seine gruppe hat. Es sind dort auch nur 12 kinder und 3 erzieherinnen + evtl praktikanten. Im jetzigen sind es 16 kinder und 2 erzieherinnen. Er würde im neuen kindergarten immer zu festen zeiten mit allen am tisch frühstück und mittag essen (mittag wird von ausserhalb geliefert). im jetzigen kindergarten bekommt er nur frühstück und muss über mittag abgeholt werden zum essen. nachmittags geht er nicht in den kiga da er da oft noch schläft- Durch die kleinere gruppenstärke können die erzieher gezielter fördern. Er würde morgens mit einem bus abgeholt und in den kiga gebracht werden und mittags wieder gebracht werden. Ebenso gibt es dort schlafräume (er macht öfter mal ein mittagsschläfchen). Es wird mehr auf solche sachen wie toilettengang, trinkzeiten, zähne putzen nach dem essen etc geachtet. Noch dazu würde er in eine vorschulgruppe kommen, wo alle kinder in seinem alter bzw 1 jahr älter sind und schon so langsam auf die schule vorbereitet werden. Mein gedanke ist einfach, dass ich ihn optimal fördern möchte und ihm den besten start ins leben geben möchte. Allerdings tut sich mein mann schwer mit dem gedanken ihn in den integrativen kindergarten zu geben, da er dort unter körperbehindert eingestuft werden würde. So ein platz kostet im monat 500 euro und muss aufgrund der krankheitsgeschichte (er hat grauen star auf beiden augen) beantragt werden wobei uns der kiga helfen möchte. er muss so eingestuft werden damit er im kindergarten die förderungen erhalten kann. Mein mann hat angst dass wenn er einmal in diese schublade "körperbehindert" gesteckt wird er dies für sein leben mitträgt. Aber es heisst ja nicht dass er auch automatisch nur weil er in einen förder/bzw integrativkindergarten geht automatisch zur förderschule gehen muss. Er ist von seiner ganzen Entwicklung total fit und reif, nur halt für seine Augenkrankheit kann er nichts und die dadurch entstandenen motorischen rückstände, da er bis vor einem halben jahr eben nur mit 1 auge gesehen hat. Wir haben uns den neuen kindergarten auch schon angeschaut, er hat sich dort wohl gefühlt, gleich gespielt und hinterher sehr lange mit mir drüber gesprochen wie es ihm gefallen hat. Es ist echt eine schwere entscheidung, dies muss gut überlegt sein :-( Ich würde einfach gerne eure Meinung hören, auch wenn ihr ihn nicht kennt. ich danke euch!
erinnere dabei nur mal an die nasse Hose die er mittags noch anhatte.... Da sind 16 Kinder und 2 Erzieherinnen in der Gruppe was an sich traumhaft ist(die Regel sind 24 Kinder auf 2 Erzieherinnen) da sollte man meinen das sie für jedes Kind ausreichend Zeit haben. Genauso beim Basteln.Die Großen brauchen da weniger Hilfe als die Kleinen....das ist nunmal so. Also alles in allem klingt es nicht danach das Reden da was helfen würde oder was meinst du?Hast du denn all das was du hier beschreibst da mal angesprochen? Würde vor einem Wechsel zunächst mal das Gespräch suchen. Mein Sohn hatte auch nicht wirklich Bezug zu seinen Erzieherinnen(ist auch unter anderem motorisch entwicklungsverzögert und bekommt Logopädie...).Er hat das erste KIGA Jahr mit den Erzieherinnen nicht geredet und nun ergeht es uns in der Vorschule so. Aber ein Wechsel(was bei uns kein Thema war) wäre fatal gewesen weil er eine lange Zeit braucht um aus sich herauszugehen.Wir können das gerne mal per PN vertiefen... Liebe Grüße Sandy
dankeschön für deine antwort!
Wenn der Integrative Kindergarten auf Dauer besser für euren Sohn ist und er dort auch besser gefördert wird, dann gebt ihr da rein. Behindert finde ich immer so ein hartes Wort - gehandicapt gefällt mir da weitaus besser. Euer Sohn ist ja nicht Körperlich gehandicapt, sondern hat Probleme mit seinen Augen (ist der graue Star noch zu behandeln oder eher nicht?) und eben motorisch nicht so fit. Was bringt eurem Sohn ein Kindergarten, indem er nicht gefördert wird, indem ihm die Erzieher die "Arbeit" abnehmen, nicht drauf achten, dass er trockene und nicht eingepullerte Klamotten trägt ect. Integrative Kindergärten sind dazu da, Kinder die ein oder mehrere Handicaps haben auf das spätere Leben (Schule z.B.) vorzubereiten und mit ihrer Behinderung umzugehen. Euer Sohn ist deswegen nicht weniger Liebenswert - dein Mann soll nochmal in sich gehen und sich fragen was ihm Wichtiger ist - ein Kind das optimal gefördert wird oder den Titel "Behindert" trägt ...
danke für deine antwort! ich selber seh ihn nicht als behindert, er ist normal entwickelt, hat halt nur in manchen bereichen paar rückstände, nicht mehr und nicht weniger. aber um diesen i-platz zu bekommen wird er halt für die ämter unter körperbehindert eingestuft. mir hat man erklärt dass wenn man einen rückstand sei es motorisch, geistig oder in welchen gebieten auch immer von über 6 monaten hat gilt man für die ämter als behindert. find ich ehrlich gesagt ziemlich krass... aber ist leider so! der graue star auf dem linken auge wurde 2 mal operiert, er trägt auf dem auge eine künstliche linse (plus brille zur unterstützung). er muss halt mit diesem auge das sehen erst wieder erlernen. er war vor den ops fast blind auf dem auge. auf dem rechten auge beginnt der graue star. es kann sein dass ich jahre nichts tut und es nur beobachtet werden muss, es kann aber auch schnell schlechter werden (was ich absolut nicht hoffe, auf holz klopf).das kann man nicht vorraus sagen. der star kann auch jeder zeit wieder kommen :-( leider! ist nicht so einfach, alles.
So wie es sich für mich liest, hast du dich in deinem Herzen schon für den I platz entschieden. Auf grund der defizite die dein Sohn auweist ist der wechsel die beste lösung. Er wird individuel gefödert und es hat ihm ja in dem neuen Kiga auch gefallen, ich würde sagen wechsel. lg Nadine
Hallo, ich denke, dass du dir deine ANtworten schon selbst gegeben hast! Du kannst deinen Sohn nicht guten Gewissens in dem Kiga lassen. Dein SOhn ist in dem integrativen Kiga wesentlich besser aufgehoben und er und ihr werdet unheimlich davon profitieren. Mein Sohn hat auch ein paar "Spezialitäten" ;0) er besucht daher seit Sommer als I-Kind eine Kiga-Gruppe. Es sind dort 11 Regelkinder und 4 I-Kinder. Mir fiel der Schritt für einen kurzen Moment auch schwer.... Es liegt nur an gesellschaftlichen "Zwängen" und Vorurteilen. Man sollte das tun was das Beste für sein Kind ist, der Rest ist völlig egal und wenn man damit offen umgeht ist es auch kein Problem. Ein I-Status ist jederzeit aufhebbar. Und wenn nicht, dann wird er eben mit in die Schule genommen und wenn es das Leben dann leichter macht, dann bitteschön. Also, ich denke das was du beschreibst geht gar nicht und es ist absolut nicht auf deinen Sohn zugeschnitten. Lg und alles Gute