Meliya
Hallo Mein Sohn (15 Monate) neigt dazu, jedesmal wenn ihm etwas nicht passt, mich im Gesicht zu kneifen/kratzen. Oft passiert das, wenn ich ihn schlafen lege, er aber nicht schlafen möchte. Ich gehe mit viel Geduld ran, aber irgendwann schimpfe ich und sage er soll sich hinlegen weil wir jetzt schlafen werden. Wenn es dann also Ärger gibt, werde ich sofort gekniffen und zwar ordentlich. Heute hat er es wieder mehrmals gemacht. Ich bin bisher entweder garnicht darauf eingegangen, oder habe ihm gezeigt, dass man stattdessen „ei ei“ macht. Aber er macht es ja mit Absicht, weil es ihm gerade nicht passt. Jedenfalls hat er mir heute echt wehgetan, ich habe laut nein gesagt und habe den Raum für vielleicht 30 Sekunden verlassen. Er konnte mich aber noch sehen. Er hat natürlich viel geweint, ich habe ihn dann auf den Arm genommen, getröstet, ihm nochmal gezeigt, wie man „ei ei“ macht und gesagt dass man das nicht macht und dass es mir wehtut. Jetzt bin ich aber verunsichert, wie man an die Sache am besten rangehen sollte. Ich schimpfe eigentlich ungern, aber nach 30-40 Minuten hin und her möchte ich ihm klarmachen, dass jetzt Feierabend ist. Und „nicht schimpfen“ damit das Kind nicht haut, ist ja auch nicht die Lösung. Habt ihr vielleicht Tipps, was man da am Besten macht? Vielen Dank schonmal.
Unsere Tochter hat eine Teit lang exakt das selbe gemacht wie euer Sohn. Schimpfen hat gar nichts gebracht (in der Intensität wie ich es als altersgerecht empfunden habe, hat sie da tatsächlich darüber gelacht), ein paar Mal habe ich ihre hand festgehalten und "Nein" gesagt, habe ihr erklärt dass mir das weh tut und sie statt dessen "ei ei" machen soll. Hat alles nicht so recht gefruchtet. Erst als wir es konsequent ignoriert haben, bzw. dem keine Bedeutung mehr beigemessen haben und sie eben keine Reaktion mehr provozieren konnte, ist es langweilig geworden. Weiß nicht, ob das die "richtige" Strategie war, aber hat bei uns dann zumindest dazu geführt, dass es aufgehört hat. Allerdings kann ich natürlich nicht sagen, ob sie anders evtl schneller damit aufgehört hätte.
Also mein Sohn hat sich eine Zeit lang mit freuden absichtlich auf unsere Gesichter fallen lassen, Dickschädel voran. Wenn man das 3. Mal hintereinander im Halbschlaf eine aufs Jochbein oder auf die Nase bekommen hat schimpft man automatisch. Mir tut es heute noch leid so geschimpft zu haben aber er hat schnell verstanden dass wir das absolut nicht möchten und damit aufgehört. Ich habe auch oft ein schlechtes Gewissen wenn ich geschimpft habe, aber man macht das ja meistens nicht mal eben so sondern nach etlichen geduldigen Neins die leider nichts gebracht haben. Dass du dein Kind nicht zurück kneifst ist ja logisch und selbstverständlich, aber vllt musst du diese Grenze die er da testet einfach mal hart ziehen und wenn es mit schimpfen ist. Ich liege abends immer mit meinem Sohn im Bett und lasse kurz den Tag Revue passieren zB "Das wir heute bei Oma waren war schön oder? Und es tut mir leid dass ich heute mittag schimpfen musste aber du darfst die Treppe zur Garage nicht runter" (musste halt mal laut Nein rufen und er hat sich erschrocken, war halt im sinne der Gefahrenabwehr so). Dann noch ein Kuss und ein hab dich lieb. So kann man nach der Situation in Ruhe klären was los war und den Kindern vermitteln dass man sie lieb hat auch wenn man mal schimpft. Ich hab keine Ahnung ob das so richtig ist, aber so mache ich das halt. Kinder brauchen auch klare Grenzen und ich finde dass niemand sich wehtun lassen muss, mit 15 Monaten verstehen sie durchaus was geht und was nicht.
Und natürlich nehme ich ihn auch direkt nach dem schimpfen in den Arm. Man will das ja eigentlich gar nicht. Aber ich weiß dass meine Mutter auch schon mal geschimpft hat und ich habe das da als "bis hierhin und nicht weiter" hingenommen und mir nichts weiter dabei gedacht.
Hm, warum ist "nicht schimpfen" keine Lösung? Es gibt Kinder, die brauchen einfach ewig zum Abschalten abends. 30 Minuten ist für uns z.B. eine top Zeit. Dein Kind macht das Herumgehampel nicht mit Absicht. Daher ist schimpfen da vollkommen unangebracht - du bestrafst ihn für etwas, was er nicht kontrollieren kann. Ich würde daher eher schauen, wie ich das Einschlafen entspannter gestalten kann. Denn letztlich ist doch nicht seine - vollkommen altersadäquate - Strategie, um wieder positive Aufmerksamkeit zu bekommen, das Problem, sondern dass DU ihn schimpfst. Für ein Verhalten, dass er nicht kontrollieren kann. Du darfst davon gerne frustriert sein, aber ich bin der Meinung, dass wir Erwachsene die Verantwortung übernehmen müssen. Egal aus welchen Grund Kinder hauen, beißen, Kneifen - das wichtigste ist, diesen Grund zu finden und ggf zu beseitigen. Nur wenn das nicht möglich ist, weil das Kind z.B. Zuneigung damit ausdrücken will, kann man Alternativen aufzeigen. Deswegen klappt das "ei ei" zeigen auch nicht - ich glaube nicht, dass er hier Zuneigung ausdrücken oder Kontakt aufnehmen will, insofern ist es kein geeignetes Substitut.
Und natürlich sollst du dich bitte nicht kneifen lassen. Aber ein Kind von 15 Monaten versteht noch nicht, dass dir dss weh tut - das können die meisten Kinder erst mit 4-5 Jahren (und nennt sich Perspektivwechsel). Ich würde daher das Pferd von vorne und nicht von hinten aufzäumen...
Er macht das aber ja nicht nur zum Einschlafen, sie schreibt ja "sobald ihm was nicht passt" Mein Sohn fingert auch oft noch an mir herum um sich zu beruhigen beim Einschlafen, tut auch manchmal weh, ist nervig, aber nicht das gleiche wie "kneifen wenn was nicht passt".
In den anderen Situationen sind wir mit dem Thema Beißen wie folgt gut gefahren: ruhig sagen, dass das weh tut und wir das nicht wollen, ggf Hand wegnehmen (fruchtet das nicht: ignorieren). Und dann wie bei jedem Wutanfall verfahren: Gefühle spiegeln, ausweinen lassen, trösten, Präsenz zeigen, nicht aus dem Raum gehen, bei dem Kind bleiben. Schimpfen ist in jedem Falle kontraproduktiv. Und die Einschlafsituation würde ich eben anpassen - da scheint es ja gehäuft aufzutreten.
Und: "nicht passen" ist auch unglücklich formuliert. Man muss sich klar machen: das Kind ist in diesem Moment überfordert mit seinen Gefühlen und sucht ein Ventil. Es werden keine "Grenzen getestet" oder der Erwachsene "geärgert".
Diese Phase haben viele Kinder.
Ich habe, wenn meine Kinder mir wehgetan haben, immer sofort meine Stimme verändert, laut “Nein” gesagt und sie von mir weggesetzt oder bin weggegangen. Dabei habe ich dann klar formuliert, wo das Problem liegt. “Mir tut das weh! Ich mag das nicht. Da du mir weh tust, musst du von Arm runter. Wenn du lieb bist, darfst du wieder zu mir.”
Das hat gut funktioniert. Sie wussten immer - und wissen es auch heute - wenn ich einen bestimmten Tonfall an den Tag lege, läuft etwas falsch.
Ich habe von Anfang an klar kommuniziert, wo meine Grenzen sind.
Auch Kleinkinder verstehen das.
Ich war immer konsequent- von Anfang an.
Vielleicht hatte ich auch nur Glück mit meinen drei Kindern, aber sie haben das gut angenommen.
Du musst da konsequent sein. Für ihn scheint es ein Spiel zu sein. Er merkt das er mit dem Kneifen eine Reaktion bei dir auslöst, und du reagierst immer unterschiedlich. Das ist spannend für ihn zu testen, was diesmal und das nächste uns das nächste Mal kommt. Ich bin da sehr konsequent und werde direkt beim ersten Versuch "streng" ... Nein! Das tut mir weh ... Ich halte dann auch mal eine Hand weg und gehe auf Distanz. Ignorieren würde ich dieses unerwünschte Verhalten nicht, wie soll das Kind lernen, dass es nicht ok ist zu kneifen. Und mit dem Schlafen gehen ... ist er den überhaupt schon müde? Bei 30-40 min. Hin und Her scheint noch eine Menge Energie in dem Kind zu stecken. Vielleicht kann man die Zeit hamonischer überbrücken, oder Mittagsschlaf anpassen, oder das Kind sich tagsüber richtig auspowern lassen.
Ich finde dass dieser Weg auch einfach leicht verständlich ist für ein kleines kind, da bleiben keine Fragen offen. Ich mache es genau so.
Warum soll er "ei ei machen" wenn er wütend auf dich ist? Das ist doch völlig an seinen Bedürfnissen vorbei! Natürlich musst du ihm deine Grenzen zeigen, wie soll er es sonst lernen? Wie soll er mit anderen Menschen zurecht kommen, wenn er das von Zuhause nicht kennt? Kannst du sein Weinen einem Gefühl zuordnen? Es gibt sooooo viele Gründe um zu weinen. Du musst nicht schimpfen, aber ein klares "Nein" und die Hände festhalten ist wichtig. Dass er dir weh tut oder dich sein Verhalten traurig macht versteht er noch nicht, denn dafür fehlt ihm noch der Perspektivwechsel. Gib seinen Gefühlen einen Namen. Erkenne sie an und gib ihnen eine Daseinsberechtigung. "Nein, kein Kratzen!" Hand festhalten, Gesicht aus seiner Reichweite nehmen. "Wow, du bist sauer! Du findest es richtig doof, dass du jetzt schlafen sollst! Das verstehe ich. Die Welt ist so aufregend und du möchtest nichts verpassen. Aber ich sehe, dass du eine Pause brauchst. Ich möchte, dass du jetzt einen Mittagsschlaf machst. Danach können wir wieder zusammen spielen. Möchtest du zugedeckt werden? Möchtest du nur meine Hand halten oder kuscheln?" Zack! Kind versteht, was es fühlt (hat einen Namen dafür bekommen), es fühlt sich verstanden und angenommen. Trotzdem übernimmst du die Führungsrolle. Dein Kind darf innerhalb deiner Vorgabe aber auch Entscheidungen treffen, dieses Bisschen Kontrolle tut gut. Es ist übrigens wichtig, dass Kinder lernen Frust auszuhalten und das kann dauern. Wenn er nach einem "Nein" weint, lass ihn. Validiere seine Gefühle, biete dich als Regulationshilfe an, aber lass ihn zu dir kommen.
Hi, ich würde das mit dem " stattdessen ei ei" machen lassen, ihm passt grade was nicht, da will er nicht ei machen sondern sich gegen etwas wehren, was ihm nicht gefällt. Ich würde die Hand festhalten und mich nicht kneifen lassen, das ist einfach meine Grenze die ich klar ziehe - ich lasse micht nicht hauen, petzen, beißen oder sonst was. Entweder kann ich es es im Vorfeld verhindern oder ich mache danach sehr deutlich, dass mir das wehtut und ich das nicht will. Ich finde dann auch gut kurz weg zu gehen und zwar jedes Mal.
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