Bella1012
Hallo an alle, Ich schildere euch mal meine Situation. Ich bin 2021 Mutter geworden. Die Schwangerschaft war geplant und verlief absolut reibungslos. Mein Mann und ich haben einen Geburtsvorbereitungskurs besucht und ich habe mich auch so gut vorbereitet und belesen. 2 Wochen vor dem ET hatte ich dann einen Blasensprung. Da 48h später immer noch keine Wehen da waren, musste eingeleitet werden. Kurz gesagt: Die Geburt war ein Alptraum. Erst wollten die Wehen trotz Einleitung nicht beginnen, später nach 16h extremen Wehen (stundenlang alle 2 Minuten) war der Muttermund bei gerade einmal 3cm. Die Wehen ließen sich so gut wie nicht wegatmen. Als ich dann kurz vor der Ohnmacht stand, hat die Hebamme mit meiner Erlaubnis eine PDA in die Wege geleitet (hatte ich eigentlich vorher ausgeschlossen). Ich war bereits so erschöpft, dass ich das Legen der PDA kaum mehr wahrgenommen habe. Dann, nach gerade einmal 1h PDA: Muttermund voll geöffnet! Die Endphase war natürlich auch unangenehm, aber nach 5 Presswehen war mein kleiner Junge endlich da. Anschließend mussten sie noch nähen, weil sie mich schneiden mussten. Jetzt ist unser Junge 1,5 Jahre und mein Mann und ich würden gerne ein weiteres Kind bekommen. Ich wünsche mir sehr ein 2. Kind, aber ich weiß nicht, wie ich diese krasse Angst vor einer erneuten Geburt überwinden kann. Einen Kaiserschnitt möchte ich nicht, von Anfang an eine PDA kann zum Geburtsstillstand führen. Ich weiß auch nicht, ob Wehen immer so schlimm sind oder ob sie durch die Einleitung stärker waren (habe ich öfter gelesen). In die erste Geburt bin ich so entspannt und selbstbewusst rein gegangen. Nun würde ich schon beim Betreten des Krankenhauses in Panik geraten, was für eine schnelle Geburt natürlich sehr hinderlich wäre. Für eine Therapie fehlen erstmal genügend Ärzte und zweitens Zeit. Dazu stören die Erinnerungen an die erste Geburt mich ja nicht im Alltag. Kennt das jemand von euch und kann mir sagen, was ihm geholfen hat? Bringen die Hormone der nächsten Schwangerschaft mich vielleicht wieder ins Gleichgewicht und die Angst ist weggeblasen? Danke für eure Antworten! LG
Wer sagt denn, dass eine PDA zum Geburtsstillstand führt? Studien sagen da was anderes: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/81840/Studie-Periduralanaesthesie-verlaengert-Geburt-nicht
Das sagen die Hebammen die den Frauen die PDA ausreden wollen.
Meine Schwester hat damals auch eine PDA abgelehnt. Somit lag Sie 28 Stunden den Wehen, ohne dass etwas passierte. Sie stimmte der PDA zu und dann ging’s los. Vielleicht solltest Du eine PDA nicht komplett ausschließen…
Interessant, wie unterschiedlich sowas wahrgenommen wird. Meine Geburt verlief fast exakt genauso, nur dass ich keine PDA bekam und der Muttermund sich nach 15 Stunden Wehen dann innerhalb von 4 weiteren von selbst öffnete. Dennoch empfand ich sie als in Ordnung, da ich mich die gesamte Zeit selbstbestimmt gefühlt habe. Ich fand sie natürlich nicht toll und ich brauche das echt nicht nochmal, aber so krasse Angst hat sie nicht in mir ausgelöst. Aber das schmälert natürlich nicht, dass DU das als extrem belastend empfunden hast und das auch so empfinden darfst!!! Das ist ja super individuell und hängt von so vielen Faktoren ab. Ich würde dir raten: - ggf andere Klinik, oder Geburtshaus - Geburt aufarbeiten. Sei es durch Gespräche mit Hebamme oder psychosoziale Beratungsstellen. Caritas, frühe Hilfen oder profamilia fallen mir spontan als Anlaufstellen ein. - lass dir rechtzeitig Schmerzmittel geben, ggf statt PDA auch Infusion fürs erste. Oder eben direkt PDA. Im übrigen bin ich gerade mit dem 2. schwanger und ich habe zwar keine Panik vor der Geburt, aber vor dem ersten Babyjahr. Unsere Tochter war ein extremes Schreibaby, wir dazu wegen Corona Lockdowns völlig alleine, und wir sind beide dadurch depressiv geworden, was erst nach über einem halben Jahr erkannt wurde. Insofern kann ich deine Gefühle vielleicht doch etwas nachempfinden, nur dass ich einen anderen "Trigger" habe. Ich hoffe, du kannst dieses Trauma überwinden!!!
Selbstbestimmt habe ich mich auch gefühlt. Und mit dem Krankenhaus und den Hebammen war ich auch zufrieden. Ich glaube das Problem war dieses "ausgeliefert sein". Egal wie fertig du schon bist, du hast keine Pause, du kommst da nicht raus, bis die Geburt vorbei ist. Du bist (bis auf das richtige Atmen) machtlos und bist der Situation ausgeliefert. Das mit den unterschiedlichen Sichtweisen finde ich manchmal auch krass. Meine Schwester und meine Mutter hatten z.B. sehr schnelle Geburten und haben gesagt, dir wehen wären zwar unangenehm gewesen, aber gut auszuhalten. Ich weiß wie gesagt nicht, ob es an der Einleitung lag oder ob wehen immer so sind, aber ich fand sie die Hölle! Ich lag kurz vor der PDA im Bett und habe geweint, weil es so unsagbar schmerzhaft war. Und im Alltag würde ich nicht sagen, dass ich besonders schmerzempfindlich bin.
Ich kann Dich verstehen. Meine erste Geburt war eine eingeitete Totgeburt. Meine zweite Geburt war eingeleitet und so ähnlich wie Deine. Ein Höllentrip. Danach konnte ich mir nicht mehr vorstellen ein weiteres Kind zu bekommen. Ich sah mich nicht in der Lage das ein weiteres Mal zu überstehen. Jedes Mal wenn ich im TV eine Geburt sah, kamen mir die Tränen. Was geholfen hat war die Zeit. Mit der Zeit verblasste der Schrecken und das Bedrohliche. Als ich dann wieder schwanger war, habe ich ganz genau im Vorfeld besprochen was ich möchte und vor allem was ich nicht möchte. Diese Geburt hat mich geheilt. Ich hatte zum ersten Mal die Erfahrung was normale Wehen und Wehenpausen sind (gar kein Vergleich zu den eingeleiteten Geburten). Ich wollte eine PDA, Geburtsstillstand war einfach etwas, das für mich kein Thema war. Die Geburt war trotz Atonie bilderbuchmäßig für mich. Lass Dir Zeit! Alles wird sich finden und fügen.
Die Angst kenne ich, aber zumindest bei mir wird sie mit zunehmendem Kinderwunsch schwächer. Wenn du schwanger bist und ein Kleinkind hast, dann wirst du wahrscheinlich auch wenig Zeit haben Angst zu haben. Aber eins musst du dir deutlich machen: klar deine Geburt war kein Spaziergang, aber sie ist eigentlich zumindest aus ärztlicher Sicht „gut“ gelaufen. Sprich für deine Angst gibt es zumindest keine körperlichen Gründe. Du kannst natürlich gebären etc. das hat die erste Geburt ja gezeigt. Und meist ist es beim zweiten Mal leichter. Also wahrscheinlich würde es schon helfen mal mit jemandem darüber zu sprechen. Entweder jemand professionelles oder jemand der Ähnliches oder schlimmeres erlebt hat. Bei mir lief es auch nicht gut. Und mir hat es tatsächlich geholfen, als mir jemand geschrieben hatte, sie wäre froh meinen Verlauf gehabt zu haben (hatten beide das Hellp Syndrom). Bei ihr ging es nicht gut aus. Also ich kann dich verstehen. So ein Trauma ist einfach sehr individuell und was so richtig hilft weiß ich auch nicht. Die Zeit wahrscheinlich.
Hallo!
Meine erste Geburt lief so ähnlich wie deine, nur das die PDA nicht gewirkt hatte und die Schmerzen immer so weitergingen. Einfach schrecklich....
So, als unser Sohn vier Monate alt war hielt ich vollkommen ungeplant einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Ich bin dann erst mal heulend zusammengebrochen und ich verfiel in Panik. Die erste Geburt war noch so nah.... mir schwirrte sogar ganz kurz das Wort Abtreibung durch den Kopf, aber wirklich nur für 0,4 Sekunden. Mein Mann sagte das wir das schaffen. Klar, er musste ja auch keine zweite Geburt überstehen. Ich entschied mich dann sehr schnell für einen Kaiserschnitt. Als meine Entscheidung gefallen war konnte ich die Schwangerschaft, so weit dies ging , geniessen.
Ich habe meine Entscheidung bis heute nicht bereut.
Alles Gute!
Meine erste Geburt verlief sehr ähnlich wie deine. Blasenriss, Wehentropf zum Einleiten, späte PDA... Es dauerte über 16 Stunden, das Baby kam erst durch starken Druck auf den Bauch endlich zur Welt. Die Plazenta wollte dann auch nicht raus, also noch mehr Gequetsche und Gerupfe. Ich sollte mich zum Bluten auf die Toilette setzen und bin erstmal umgekippt. Echt nicht schön. Die Schwangerschaft war okay, nur die ersten 16 Wochen nicht. Da hing ich regelmäßig am Tropf. Die zweite Geburt (aus anderen Gründen erst acht Jahre später) war ein Traum. Mittags fingen die Wehen an, gegen 16 Uhr sind wir zum Nachschauen und Krankenhaus gefahren, da waren die Wehen schon stark, aber wirklich auszuhalten. Die Ärztin wollte mich nochmal heimschicken, die Hebamme war dagegen. Ich hatte gerade eingecheckt, als die Fruchtblase platzte. Keine halbe Stunde später war das Baby da. Ich musste genäht werden, aber sonst war es wie im Bilderbuch. Dafür war die Schwangerschaft etwas problematischer, mit vorzeitigen Wehen, Blutungen, Übelkeit, Liegen, Krankenhausaufenthalt etc. Zum Glück war Kind 1 schon selbständig. Also zwei komplett unterschiedliche Erfahrungen.
Hallo, Ich wurde beim Großen auch eingeleitet (aufgrund eines sehr auffäligem CTGs). Wehen waren kaum auszuhalten (auch während der Wehenpausen sehr sehr starke Schmerzen) und bewirkten wenig, ich bekam allerdings schon nach 2h eine PDA (4cm und länger hätte ich das auch kaum aushalten können). 1h später vollständig eröffnet. Bei der Kleinen ging es von selbst los. Wehen waren nichtmal annähernd vergleichbar, hatte bis zum Schluss nur 30-45s Wehen und dazwischen absolut keine Schmerzen, der Wunsch nach einer PDA kam dann erst (mehr scherzhaft als Ernst) in der Übergangsphase, also eh viel zu spät. Ich war 45min im Kreißsaal, davor konnte ich noch mit dem Großen kuscheln und scherzen, er fand mein Gestöhne während der Wehen sehr lustig. Also bei mir waren die natürlich Wehen viel viel besser auszuhalten (wobei die ganze Geburtssituation entspannter war, es gab kein auffälliges CTGs, die Blase wurde nicht aufgemacht, die Ärztin drohte mir nicht mit Kaiserschnitt, wenn es jetzt nicht schnell geht,...)
Ich kann dich verstehen. Hatte auch nicht so Glück mit den Geburten. Bei Kind 1 39 Stunden Wehensturm ( so nennt am diese krassen Wehen in Minimalabstand). Bei Kind 2 habe ich das in der Geburtsklinik direkt gesagt, hatte zwar wieder einen Wehensturm über 11 Stunden, aber der wurde nach ganz kurzer Zeit bereits mit der PDA für mich unterdrückt ( man konnte es am Wehenschreiber sehen). Also: um deine Angst zu verringern solltest du mit Fachkräften und Ärzten sprechen, damit du weißt, wie sie damit umgehen würden und sie wissen, dass du eine ähnliche Situation unbedingt vermeiden willst. UND es hilft zu wissen, die 2. Geburt wird wirklich ganz anders sein.
Eure Beiträge haben mir wirklich geholfen, vielen Dank!
Die letzten 10 Beiträge
- Welche Nickerchen-Lösung nutzt ihr tagsüber?
- Neurodermitis 10 monate. Erfahrung basispflege hilfe ??
- Von aptamil AR auf welche Pre nahrung ?
- Ab wann mit Kissen schlafen?
- Verstopfung lösen 10 monate alt
- Mückenstich, hilfe..
- Schreckliche Nächte Kind 2,5 Jahre
- Ständiges Jammern, ich werde verrückt.
- Vorlesegeschichten für 2½ Jährige
- Felicitas Direkt Geschenkbox