Elternforum Rund ums Baby

Wenn die Großeltern die Erziehung torpedieren.... achtung lang!

Wenn die Großeltern die Erziehung torpedieren.... achtung lang!

Mitglied inaktiv

Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Vater und meiner Stiefmama. Um es genauer zu erklären muss ich weiter ausholen... Als ich 14 war haben sich meine Eltern getrennt und ich habe bei meinem Papa und seiner neuen Frau gewohnt bis zum Studium. Mein Papa ist ein sehr herzensguter Mensch jedoch auch sehr herrisch und hat mich mit Angst vor ihm erzogen (allerdings nie geschlagen). Bisher war es immer so dass ich bei Streit diejenige war die eingeknickt bin und geheult und mich entschuldigt habe (ich weiss auch nicht warum? aber ich hatte irgendwie immer Angst). Naja jetzt ist es jedenfalls so ich habe 2 Kinder (2 Jahre alt und 6 Monate alt) und er „überschlägt“ sich mit Geschenken, macht viel Quatsch mit der Grossen und „verwöhnt“ sie. Wir verstehen uns auch sehr gut, allerdings stört mich massiv dass er sich mehrfach nicht ab meine Erziehungsregeln hält. Mir geht es nicht um die Gummibärchen oder das Eis extra sondern im gesamten hier ein paar Beispiele: -ich möchte dass wenn wir dort sind der Abend ruhig gestaltet wird,ist leider nicht möglich da mein Papa die Kinder hochwirft und wilde Spiele spielt wenn sie quengelig werden -meiner 2jährigen wird einfach das Handy in die Hand gedrückt wenn sie quengelt oder Opas Brille zum Spielen gegeben oft auch die Fernbedienung oder das Haustelefon; alles Dinge die zuhause „nicht für Kinder“ sind. -auch meinem 6 Monate alten Sohn wird Opas Brille zum Spielen gegeben wenn er quengelt -Wünsche werden sofort erfüllt, alles in Massen gekauft, kein Wunsch offen gelassen Wenn ich sage lest doch bitte ein Buch wird das kurz angefangen aber meine Tochter hält beim ihm schon nicht mehr ruhig und hüpft durch die ganze Wohnung wie ein Duracell Hase. Das Problem wollte ich gestern ansprechen als es wieder so war. Ich wurde ignoriert und mir wurde nur gesagt es würde dann beim Abendessen ja ruhig zugehen. Als ich mit den Kindern zuhause war kamen sie nicht zur Ruhe sie haben abwechselnd nur geschrien. Ich habe ihm eine Nachricht geschrieben dass ich weiss er will nur das Beste für die Kleinen aber das manche Dinge einfach nicht gemacht werden sollen. Jetzt gab es dass schlimmste Drama überhaupt weil ich ihm das via SMS mitgeteilt habe, das wäre nicht die feine Art, er würde sich von mir nicht taktieren lassen, sie würden die „Sch...windeln“ wechseln und ihren Urlaub verschieben für die Kinder (alles Dinge die sie aus freien Stücken gemacht haben, ich habe nie darum gebeten). Ich habe mich dafür entschuldigt dass ich es per SMS gesagt habe aber dass ich keine andere Möglichkeit gesehen habe weil ich mehrfach versucht habe es anzusprechen aber mir einfach nicht zugehört wird. Er hat gedroht auf einer Familienfeier vok dem Kleinen am Wochenende nicht dabei zu sein, die Stiefmama hätte den ganzen Morgen geweint, sie wären zutiefst verletzt etc. Ich steh wie der Ochs vorm Scheunentor und bin bisher zum ersten Mal nicht heulend eingebrochen. Hab gesagt er möge doch am Wochenende zur Feier bitte kommen, wo soll der Streit dann aufhören etc. Jetzt kommt er doch. Aber ich bekomme mit Sicherheit nochmal persönlich eine Ansage weil das alles per Telefon ablief. Brauche Ratschläge wie ich mich weiterverhalten soll. Soll ich cool bleiben und sagen er soll mal runterfahren? Oder soll ich nochmal sagen dass es mir leid tut weil sie ja wirklich viel für die Kinder tun? Soll ich nochmal alles erklären? Ich will nicht wieder am Ende da stehen und weinen und er fühlt sich wieder bestätigt. Bin irgendwie verunsichert. LG, Melanie


Kater Keks

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Hmmm....eine schwierige Situation. Grundsätzlich kann ich dich aber verstehen. Ich würde versuchen cool zu bleiben und mir vor allem meinen Partner als „Verstärkung“ dazu holen. Was sagt denn der Vater der Kinder/dein Mann dazu? Ich würde mich NICHT für die SMS entschuldigen und wenn er das anspricht, würde ich ihm auch klipp und klar sagen, das du keinen anderen Weg als diesen mehr gesehen hast, da er immer sofort abblockt. Laß dich nicht so klein machen!


kanja

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Das ist doch DIE Chance für dich, erwachsen zu werden und dich abzugrenzen. Bleib bei deinem Standpunkt, es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Wenn dein Vater halt mal nicht zur familienfeier kommt, geht die Welt auch nicht unter. Letztlich sitzt du am längeren Hebel, denn die Großeltern werden sicherlich ihre Enkelkinder wieder sehen wollen. Dann aber zu deinen Bedingungen oder eben gar nicht.


kanja

Antwort auf Beitrag von kanja

Das hat null mit SMS oder Telefon oder persönlichem Gespräch zu tun. Dein Vater weiß sehr genau, welche Knöpfe er bei dir drücken muss, damit du einknickst und heulst. Er reagiert auf deine Kritik und sucht einen Grund, dir deswegen ein schlechtes Gewissen zu machen. Du darfst jeden Kommunikationsweg wählen, der für dich passt.


Mitglied inaktiv

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Lass sie schmollen. Deine Kinder - deine Regeln. Man muß es ja nicht im Bösen sagen, aber du solltest schon Erwachsen werden und dich mal durchsetzen. Das mit dem "Kinder kommen Zuhause nicht zur Ruhe" kenne ich auch und ich kenne auch die Bauchschmerzen, wenn sie mal wieder eine Tüte Gummibären essen durften. Hier habe ich ihnen mal gezeigt, wie groß so ein winziger Gummibär wird, wenn man ihn ins Wasser wirft und da darf man sich nicht wundern, wenn manchen Kindern davon übel wird oder sie Bauchweh bekommen. Da hat Oma dumm geguckt, als der Bär immer größer wurde. Ich habe wirklich nichts gegen eine Extra Portion Eis, aber es wurde auch übertrieben. Wenn wir kamen, stand am "Kindertisch", der eigentlich ein Beistelltisch war, Schüsseln mit Süssigkeiten. Das muß ja nicht sein :( Und gewöhn dir das weinen ab.


starlight.S

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Huhu, insgesamt würde ich hier ja unterschreiben... Aber den letzten Satz hättest du dir echt sparen können. Ich glaube nicht dass sie heult weil sie gerade Lust dazu hat, wenn es aus einem rausplatzt ist das halt so und damit müssen dann die anderen wie man selbst leben. Gefühle unterdrücken bringt ja auch nichts...


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von starlight.S

Man kann das aber lernen. Mußte ich auch. Bei mir wurde das auch immer gegen mich verwendet und mich damit unter Druck gesetzt. Klar kann man Gefühle nicht unterdrücken, aber man kann ihnen entgehen. Sobald ich merke, gleich heule ich vor Wut, geh ich aus der Situation raus. Seitdem ist mir das nie wieder passiert. Glaubst du ich meinte das böse? Eben WEIL ich auch so nah ans Wasser gebaut bin, weiß ich wie blöd das ist und wie sehr sowas ausgenutzt wird.


Mitglied inaktiv

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Nutze die Situation, um Deinem Vater zu zeigen, dass Du nicht mehr "die Kleine" bist, sondern eine erwachsene Frau. Ich würde direkt fragen, warum das ein Grund war, nicht zur Feier zu kommen, und warum zur Hölle die Stiefmutter heulte. Ist Dein Vater wirklich so "herzensgut", wenn er Dich zum Heulen bringt, manipuliert, und Du Angst vor ihm hast? Du mußt Deine Kinder schützen, und wenn die Großeltern ihnen nicht gut tun, mußt Du den Kontakt einschränken, und auf erwachsene Konfrontation gehen. Wenn Dein Vater schreit oder ähnlich "ausfällt", sag ganz ruhig, dass Du so keine Diskussion führst, und gehst. Heulen oder wütend werden kannst Du immer noch zuhause. Mein Vater ist ähnlich, ich sehe ihn lediglich zu Geburtstagen und an Weihnachten. Das tut mir sehr gut.


FrauStorch

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Ich schließe mich den anderen an. Die Art, wie er zurückhaut geht gar nicht. Ich würde auch sehr klar sagen dass ich mich nicht mit dem “Geheule“ der Oma emotional erpressen lassen. Das würde ich denen auch so sagen. Und ja: du solltest es auch weniger tun. Komm aus dieser Rolle raus. Ich finde deine erste Kritik aber übertrieben. Kinder sind sehr gut in der Lage zu trennen, was zu Hause ist und was woanders. Großeltern sind nunmal Großeltern und nicht die Eltern. Ich finde es völlig ok wenn da andere Dinge laufen und erlaubt sind als zu Hause . Daher finde ich nicht, dass Großeltern alle Regeln 1:1 übernehmen müssen. Klar gibt es da auch Grenzen und NoGos, die würde ich jetzt aber echt nicht an solchen Dingen wie Brillen oder Handys geben setzen... oder hochwerfen am Abend. DAS finde ich echt übertrieben. Und ich bin durchaus jemand der seine eigenen Maßstäbe schon ernst nimmt und auch gut durchsetzen kann. Aber das kann selbst ich nicht nachvollziehen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von FrauStorch

du hattest keine andere Wahl als ein SMS zu senden, gerade weil man dich nicht anhört, also war das dies schon mal nötig. Ok die können dir jetzt sagen , es ist nicht die feine Art, nicht anhören ist auch nicht die feine Art. sagt einfach das es gewisse Regeln gibt, du willst nicht das die Brille kaputt geht Haustelefon finde ich nicht schlimm, kan man ja auch sperren damit man nicht aus versehen raus telefoniert..


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Ich sehe es ähnlich wie FrauStorch bei den Sachen die du aufzählst kann ich die Aufregung nicht ganz nachvollziehen. Wäre für mich alles kein Grund sich aufzuregen. Bei den Großeltern läuft es eben anders das können Kinder gut unterscheiden. Ich frag mich auch ob es wirklich diese Sachen sind die dich stören? Oder ist es vielleicht so, dass du mit deinem Vater einfach an sich noch Klärungsbedarf hast. Wegen Kindheit seiner herrschen Art, dem Gefühl daß er dich nicht für voll nimmt usw und das jetzt so wieder hochkommt? Wenn das so ist würde ich dir raten zu versuchen dieses vom Kinderthema zu trennen und dich Mal ganz ehrlich mit deinem Vater auszusprechen. Es ist für Kinder immer schön engagierte Großeltern zu haben, da wäre es doch schade wenn das Verhältnis sich wegen sowas zerrüttet.


Filelal

Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Das unterschreibe ich total!!! Die Reaktion von deinem Vater und seiner Frau geht gar nicht, aber ich finde auch deine Kritik persönlich nicht angebracht. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Bei uns dürfen die Kinder bei Oma und Opa auch einfach mehr als zuhause und das ist ok. Das ist ja nicht der Alltag!


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für eure bestärkenden Rückmeldungen, @FrauStorch ja es könnte sein dass ich es etwas übertrieben sehe mit Handy und Co, die Sache ist nur die, sie wird im September erst 2, testet überall Ihre Grenzen aus, und wenn sie das Handy vom Opa bekommt, in meinem Beisein, dann fängt sie zuhause immer wieder erneut an zu testen, ist ja auch normal für Kinder, ich will nur nicht dass es bei meiner Tochter so rüber kommt wenn Opa in der Nähe ist meine Worte und Regeln nicht mehr gelten... Wenn ich nicht dabei bin dann mag das was anderes sein...


Mitglied inaktiv

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Das Verhalten den Kindern gegenüber würde mich nicht stören. Aber es stört dich. Also kannst du das sagen oder schreiben. Und sein Verhalten DIR gehenüber geht gar nicht. Ich kenne so etwas sehr gut von meinen Eltern. Nicht was die Kinder betrifft, aber diese Vorwürfe: Ich tue alles für dich und du trittst unsere Liebe mit Füßen. Lange hab ich mitgespielt. Irgendwann nicht mehr. Aber meine Eltetn sind wie sie sind. Sie sagen das nun nicht mehr aber unser Verhältnis ist getrübt. Nicht mehr so innig, sehr distanziert. Es gibt meist nur Small Talk. Leider. Es gab Tage da hätte ich mir gewünscht es wäre eie früher. Doch letztlich ist es gut so. Schon wegen meiner Kinder. Sie sollen solch vorwurfvolles Verhalten nicht kennen lernen.


FrauStorch

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Ich kenne das. Wie haben auch einen Zweijährigen und der ist eine echte Herausforderung was das angeht. ABER: zu einem Machtkampf (egal ob mit Kind oder Vater) gehören immer zwei. Die Frage ist ja, ob du jede Situation in diesen Ring werfen möchtest. Also ob diese Prinzipienreiterei nicht irgendwann mehr stresst als hilft. Kinder merken ja auch wann wir “innerlich“' in Kampfmodus sind und wann gelassen. Ich merke es immer sehr deutlich an meinem Sohn wenn er beginnt zu testen und wie er dann auf meine jeweilige Reaktion reagiert. Wenn ich innerlich sehr gelassen und selbstsicher bin dann reagiert er ganz anders als wenn ich genervter werde und das Gefühl bekomme, jetzt endlich mal auf den Tisch hauen zu müssen. Dann geht er sofort in den Gegenkampf, vor allem wenn er Verbündete hat (wie vielleicht die Großeltern? Oder auch schön die Öffentlichkeit: das klassische auf-den-Boden-werfen im Supermarkt). Ich könnte mir vorstellen dass es helfen könnte diese Situationen nicht dazu zu nutzen, die große Pädagogik laufen lassen zu wollen, sondern dem Kind vielleicht die Auszeit zu gönnen. Zu Hause gelten halt weiter die Regeln. Am Ende musst du das wissen, es steht zwei gegen einen (Kind + Großvater) das wird ein ständiger Kampf für dich wenn du so an den Details haften bleibst. Und du weißt ja wie es ist, so streng erzogen zu werden. Ich hab meine Ziele inzwischen runtergeschraubt wenns grob läuft, bin ich schon froh ich mach mich sonst völlig dull mit dem Wicht...


Meeresschildkröte

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Sehe ich genau so wie Frau Storch.


Meeresschildkröte

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Das Verhalten des Opas ist ganz normal und du übertreibst...


Meeresschildkröte

Antwort auf Beitrag von Meeresschildkröte

Ich beziehe mich auf das Verwöhnen und die Spiele mit den Enkeln - nicht EURE Probleme und gestörte Kommunikation... Das muss man klar trennen (was du emotional aber nicht zu tun scheinst).


SuriMuri

Antwort auf Beitrag von Meeresschildkröte

Ich hingegen verstehe das Anliegen, kleinen Kinder kein Handy in die Hand zu drücken sehr wohl.


Meeresschildkröte

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Was soll denn passieren? Sofortige Handy-Sucht? Das Handy ist nun einmal normaler Alltag geworden, die meisten Erwachsenen haben es auch ständig in der Hand. Solange man Kinder nicht dauernd damit ruhigstellt, finde ich ein In-die-Hand-Geben, um untersucht zu werden, überhaupt nicht schlimm - wie bei jedem anderen ungefährlichen Gegenstand auch. Ständig so zu tun, als wäre das Handy ein totales No-Go und NUR für Erwachsenenhände, macht es doch nur noch attraktiver. Ein Handy ist kein Sushimesser, es brennt nicht und giftig ist es auch nicht, also durchaus auch gelegentlich für Kinderhände geeignet...


Schniesenase

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Du hast ein Konglomerat an ungetrennten Baustellen mit den Eltern. 1. Du hast Dich nie emanzipiert von der Leitfunktion (und Bestimmerfunktion) des Vaters, der sich sehr manipulativ verhält und bisher von Dir niemals dabei eine Grenze erfahren hat. Du bist für ihn immer noch Kind und hast ihn immer darin bestätigt, dass er Recht hat und Du seine "Kleine" bist, die er kontrollieren und bestimmen kann. Mein Mann war auch so, als wir unser Kind bekamen. Da war er aber auch schon weit über 40, und das war ein Kampf am Anfang. Er hatte die übergriffige Art vor allem seiner Mutter lebenslang ignoriert, ohne sie je wissen zu lassen, dass er das hasste und eh machte, was er wollte. Erfolg: Sie glaubte, über mich damit weitermachen zu können, den Grip zu behalten und vor allem über das Wohl und Wehe unserer Tochter bestimmen zu müssen. Als ich ihr dann sehr höflich und freundlich ein sehr klares P davor setzte und uns abgrenzte (im Sinne von "Ich durchschaue die Strategie und lasse mich nicht manipulieren. Wir gehen unseren eigenen Weg."), wurde sie regelrecht militant und beschwor meinen Mann, sich unbedingt SELBST um alles Mögliche zu kümmern, da ich das ja nicht hinbekäme. es ging so weit, dass ich nach einem Besuch bei uns eine 10-Punkte-Liste gemailt bekam, was ich nun alles zu tun hätte, damit unser Leben richtig würde. Mein Mann saß, sobald sie loslegte, dort wie das Kaninchen vor der Schlange, wurde blass und konnte gar nichts mehr sagen. Er war regelrecht traumatisiert durch die Macht, mit der sie ihn immer kontrolliert hatte. Er hat sich deswegen in Therapie begeben und kann sich heute sehr gut gegen sie abgrenzen. Vielleicht solltest Du darüber auch mal nachdenken. Es könnte wirklich vieles, auch für Deine Kinder, erleichtern, die am Ende Deine ungelösten Koffer weiter tragen werden. 2. Es gibt eine Stiefmutter. Stiefmütter werden ihrem schlechten Ruf oft gerecht. Sie haben selten ein echtes Interesse an den Kindern der anderen Frau. Man sollte sich da nichts vormachen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sie will versorgt sein und ggf. auch ihre eigenen Kinder versorgt sehen. Sie hat ggf. Deinen Vater auch gern und will mehr Gewicht haben als Ihr. Also bitte versuche ihr nichts Recht zu machen, das über normale Höflichkeit, falls gegenseitig, auch freundliche Herzlichkeit hinausgeht. Es wird sie nicht interessieren. Ich spreche aus mehrfacher eigener und Erfahrungen im Umfeld und weiß wirklich, wovon ich rede. 3. Du hast Deine Mutterrolle noch nicht erwachsen und selbstbewusst angenommen, stehst einerseits noch unter dem väterlichen Pantoffel, andererseits hast Du sehr unflexible Vorstellungen davon, wie Deine Kinder behandelt werden sollen. Das sehe ich wie die anderen: Bei Opa gibt's andere Regeln, die Deinen zu Hause bei Dir einzufordern und umzusetzen, das ist Dein Problem. Was sie dort machen, ist ihrs. Wenn die Kinder abends zu aufgedreht wieder kommen, hole sie zukünftig etwas eher wieder ab, dann habt Ihr noch Zeit, mal rauszugehen oder anderweitig runterzufahren. Entscheidend sollte sein, wie sich die Kinder dabei fühlen. Ist das alles für sie fein, gehen sie gern hin, freu Dich! Wir haben keine Großeltern, wo wir unsere Tochter mal lassen können. Sie sind viel älter, nicht mehr so belastbar und wohnen sehr weit weg. Es ist ein Luxus, das zu haben. Der Luxus "kostet" etwas mehr geistige Flexibilität. 4. Mir fehlt der Vater der Kinder in der ganzen Geschichte. Welche Rolle spielt er? Was ist seine Meinung? Seid Ihr auf derselben Linie mit diesen Dingen? Gibt es einen aktiven Papa für die Kinder? Der sollte Dich doch auch unterstützen und aus eigenem Interesse teilhaben. Mein Mann z.B. konnte mehrere Jahre lang nicht allein mit seinen Eltern sein, weil er meinte, sie machten ihn fertig, und da habe er keine Chance. Also schlief er mit unserer einschlafbegleiteten Tochter ein, und ich saß artig und etwas steif bei den Schwiegereltern und versuchte Smalltalk zu machen. Mir hätten sie nie Vorwürfe ins Gesicht gesagt, die Etikette wurde diesbezüglich immer gewahrt. Oft war der Fernseher an, so dass Gespräche dadurch eh auf ein Minimum reduziert wurden. Wir hatten ein ganzes Jahr Funkstille, bis sie, auch bekniet von anderen nahen Verwandten, endlich aufhörten, uns mit Vorwürfen, Ängsten und Kontrollversuchen zu traktieren. Es hat geholfen. Abgrenzen nach so langer Vermeidung der Abgrenzung braucht einen heftigen Ruck. Manchmal ist dazu eine sehr klare Haltung unumgänglich. Heute haben wir regelmäßig Kontakt und sehen uns ca. 2x im Jahr. Es werden Paketchen zu Geburtstagen geschickt, und es werden Fotos von unserer Seite weitergegeben. Wir wurden sogar beim Hausrenovieren finanziell unterstützt, mit der sehr klaren Ansage, dass damit keinerlei Erwartungshaltung verbunden sei. Sie wissen, dass ich lieber arm bin als meine Freiheit zu kompromittieren. Ich kenne beides - mit Mühe und Not und viel Verzicht gerade so finanziell klar zu kommen und auch im Wohlstand zu leben. Meine Tochter sieht die Großeltern gern, sie sind ihr wichtig, auch wenn sie sich nicht vorstellen könnte, bei ihnen zu übernachten. Kind ist 6. In Bezug auf das Entschuldigen: Ich sehe keinen Grund, warum Du Dich entschuldigen musst. Deine Entschuldigungen zeigen letztendlich, dass Dir die scheinbare Harmonie wichtiger ist als Deine innere Freiheit und Unabhängigkeit. Ent-Schuld-igen. Schuld quasi wieder rückgängig machen wollen. Hier gibt's keine Schuld, nur ein gegenseitiges Kommunikationsproblem. Du könntest klarstellen, dass Du die SMS auch nicht als das beste Mittel zur Kommunikation hältst, aber den Eindruck hattest, die Großeltern hätten Probleme mit dem Gespräch, da sie sich darauf nicht einließen. Oder noch besser: Ignoriere die Vorwürfe und komme zum Thema. Das sind doch so viele Ablenkungsschauplätze: SMS-Schuld, Schuld an weinender Stiefmutter, Schuld an Bereitwilliger Einstellung des Lebens der Großeltern auf die Bedürfnisse der Kinder (Urlaub), Schuld an der Notwendigkeit, Windeln zu wechseln usw. Stelle klar, dass Du gern gemeinsam schauen möchtest, wo Deine Toleranz ein Ende hat und sie sich an Deine Regeln halten müssen. An der Stelle wäre ich aber sehr großzügig und würde Toleranz trainieren. Die Kinder werden nicht missraten werden, wenn sie mal ein Handy von Opa in die Hand gedrückt bekommen! Wenn sie das nicht einsehen, können die Kinder nicht mehr so oft und lange bei ihnen sein bzw. es ist hilfreich, häufiger andere Treffschauplätze zu wählen: Waldspaziergang, baden am See, Zoobesuch, Ganz durchs Dorf/um den Block etc.. Du kannst das mit Deinem Mann besprechen und als eine Stimme auftreten. Mama zu sein ist eine riesige Chance, erwachsen zu werden und sich von der (Über)-macht der Eltern zu emanzipieren. (Wie hoffe ich, dass nicht auch ich so eine gefühlt übermächtige Oma sein werde!) Es nicht zu tun, geht zu Lasten aller Beteiligten. Es zu tun, bedeutet manchmal auch, alte Strukturen, die einem Sicherheit gegeben haben, aufzugeben. Das macht niemand gern. Auch kranke Strukturen geben Halt. Man muss ja erst neue erfinden und leben lernen, und das ist immer anstrengend, für alle Seiten, aber es lohnt sich; für die Großeltern, weil sie die Enkelkinder aufwachsen sehen und zu ihnen eine wunderbare Beziehung haben können, für die Eltern, weil sie den Kindern das mitgeben können und vielleicht sogar eine ganz neue, bereichernde Art der Beziehung mit den eigenen Eltern erleben können. Hier bei uns ist das jetzt so. Die neue Beziehung meines Mannes zu seinen Eltern ist viel erwachsener und von gegenseitigem Respekt und Interesse geprägt. Mein Mann lebt das erwachsen, seine Eltern freuen sich auch über den entsprechend groß gewordenen Sohn, auch wenn sie vieles anders sehen als er. Ich wünsche Dir die innere Klarheit, mit dieser Herausforderung kraftvoll und gut umgehen zu können. Eine hilfreiche und unterhaltsame Lektüre, falls Du gern liest: "Die Wolfsfrau" von einer spanischen Autorin, kannst Du googlen. Alles Liebe und Gute!


DiLee

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Wunderschön geschrieben, tolle Worte gewählt! Ich bin begeistert!


Nina411

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Nein, nicht einknicken. Wenn du jetzt wieder einknickst, wo endet es dann? Es sind ddeine Kinder und deine Erziehung. Für mich war es auch schwierig mich gegenüber meinen Eltern zu behaupten und MEINE Erziehung durchzuboxen, die ganz anders ist als meine früher. Jetzt ist es nur das Hochwerfen und kaspern, aber was ist es in ein paar Jahren? Diplomatisch und streitvermeidend wäre aber auch, dass du die Reißleine ziehst, wenn die Kinder quengelig werden und ihr dann evtl nach Hause geht. Prinzipiell ist es nichts schlimmes, wenn bei den Großeltern andere Regeln gelten als Zuhause. Das haben Kinder schnell raus. Ein bisschen Nachsicht kannst du da schon haben, finde ich. Allerdings ist diese Situation gerade ja eine Art Machtkampf. Und da solltest du wirklich bei deiner Meinung bleiben.


Meeresschildkröte

Antwort auf Beitrag von Nina411

Ja, Prinzipienreiterei und Machtkämpfe unbedingt auf dem Rücken von Kindern austragen - immer ein guter Tipp... (Da wundert einen nichts mehr über den Zustand der Welt.)


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für eure vielfältigen Meinungen :) Ja die Sache mit dem Hochwerfen ist schlecht erklärt. Prinzipiell find ich hochwerfen und albern super :) Allerdings wenn das Kind quengelt weil es sehr müde ist dann ging es mir eher um das übertriebene weiter-bespassen, nur damit dass Kind ja nicht anfängt mal zu weinen, und abends kommen sie dann überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Aber ihr habt recht, wenn die Kinder müde sind einfach gehen ist eine Option, letztens hatten wir nur Essen bestellt und da fand ich es nicht gut einfach zu gehen, ich hätte es sinnvoller gefunden etwas ruhiges zu machen, ein Buch ansehen, gemeinsam zu malen aber meine Vorschläge wurden abgeblockt. Manchmal ist das Problem mit einfach „Nach Hause gehen“ auch schwierig wir wohnen 300 km weit weg, beide Grosselternteile wohnen in einem Ort, ich übernachte wenn wir da sind immer mal dort oder dort, aber besuche meine Eltern auch zum Abendbrot wenn ich zB bei den Schwiegereltern übernachte. Mein Mann steht übrigens komplett hinter mir, aber er ist unter der Woche oft nicht dabei weil er zuhause bleibt und arbeiten muss. Wenn er dabei ist gibt es solche Probleme kaum, weil sich dann mein Vater zurückhält. Wenn er allerdings nicht dabei ist dann ist es nicht so... es kommen halt viele sachen zusammen.. Dann noch die übertriebenen Geschenke, es wird einfach ein Puky-Rad gekauft weil sie mal gesehen hatten dass die Große es auf dem Spielplatz von einem anderen Kind fahren wollte. Mit dem Fazit dass ich dann auf die Schnelle losdüsen musste um einen Helm zu kaufen weil wir die Regel einführen wollten alles was über Rutschauto hinaus geht nur mit Helm damit sie sich daran gewöhnt einen Helm zu tragen. Dann sollten wir das Puky mit nach Hause nehmen. Jetzt beim nächsten Besuch steht ein neues Puky da (wenigstens diesmal mit Helm) damit sie auch dort eins hat wenn wir zu Besuch sind. Ich finde meine Eltern machen es anderen Verwandten oder uns selbst schwer dem Kind auch mal eine Freude zu machen weil sie alles sofort kaufen. Wir haben zB erzählt dass die Große abends eine Folge einer bestimmten Sendung sehen darf. Beim nächsten Besuch bei Ihnen sehe ich nachdem ich den Kleinen nach dem Mittag schlafen gelegt habe, dass sie vor dem Laptop sitzen, sie hatten 3 Staffeln auf DVD gekauft (!!) und ich sage dass es nur abends eine Folge gibt und mein Vater meint das wäre mal eine Ausnahme. Aber wie soll das Kind eine Ausnahme verstehen wenn es gerade erst lernt was die Regel ist. Wir hatten zu der Zeit abends erst angefangen eine Folge zu sehen und sie war nach einer Folge zufrieden. Also hab ich sie dort weg genommen und mit ihr etwas gemalt mit der Folge dass mit mir 2 Stunden nicht mehr geredet bzw. mir aus dem Weg gegangen wurde. Weg gehen konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, da ich dort für eine Woche angereist bin. Ich hab mich ehrlich gesagt auch davor gedrückt das auszudiskutieren weil ich „Angst“ hatte und ja aufgrund der Entfernung ohne Auto nicht einfach „weg gehen“ konnte. Aber ihr habt so Recht!! Ich muss mich abnabeln!!! Jetzt befinden wir uns aber gerade im Sommerurlaub bei den Schwiegereltern und ich hab noch eine Woche vor mir die ich bei meinen Eltern eingeplant hatte... LG, Melanie


Mitglied inaktiv

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Ohha Also ich bin ja generell nicht gegen KLEINE Geschenke, aber das was du da erzählst, ginge selbst mir zu weit. Ich kann da auch was lustiges erzählen: meine Schwiegermutter ist ein herzensguter Mensch, ich komme gut mit ihr klar. Vor allen ist sie auch kritikfähig, also man kann vernünftig mit ihr reden, wenn mir etwas nicht gefällt. Aber als Sohn 1 kam, verfiel sie in Kaufrausch. Sie kaufte Kleidung über Kleidung, sehr beliebt waren damals kurze Hosen und t-Shirts. Die blieben dann allerdings bei ihr, weil sie immer meinte, der Bub ist viel zu warm angezogen und es ist immer gut, wenn Wechselkleidung da ist. Das Resultat war dann immer, daß die Kleidung zu klein wurde und mein Sohn sie nie getragen hatte. Oder Windeln. Damit ich nicht immer so viel mitschleppen mußte, kaufte sie einen ganzen Pack Windeln. Ich sagte noch, so viele werden wir nie brauchen...... Es hätte doch auch gereicht, ich hätte ihr ab und an mal 5 Stück dagelassen. Nein, am Ende waren von 48 Windeln noch 40 übrig, aber leider wuchsen meine Kinder raus. Aber ich ließ ihr die Freude ;) Größere Geschenke wie zB. das Puky..... das wollte ich vorher wissen und ggf. mit einbezogen werden. Sie hat einmal einen Fahrradhelm bei Aldi gekauft, weil die da so günstig waren, da mußte ich schon auch mal meinen Ärger runterschlucken, denn Fahrradhelme kaufe ich grundsätzlich im Fachhandel und nehme dazu die Kinder zum anprobieren mit.


Schniesenase

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Da gibt es nur einen sinnvollen Rat: Reduziere Situationen, in denen Du in solcher Abhängigkeit bist, dass Du Dich der Situation nicht entziehen kannst. Unterbringung in einer Pension bei Besuch oder grundsätzlich bei den Schwiegereltern? Oder hab vorher schon Plan B im Kopf, was Du machst, um dem Opa, Deinem Vater, zu zeigen, dass Du nicht erpressbar bzw. manipulierbar bist. Das wirkt Wunder! Allein das gedachte Schwert in der Hand: "Ich bin bereit zum Kampf, ich stelle mich, wag es einfach noch mal!" macht oft, dass Du anders wahrgenommen wirst. Außerdem wäre sicher gut, wenn Du mal einen Klärungsbesuch machen würdest. Ohne Kinder, ggf. mit Deinem Mann zusammen, wenn Du es Dir allein nicht zutraust. Man kann auch einfach aufstehen und sagen: "Oje - so spät schon! Ich wollte doch noch mit den Kindern ein Eis essen." - und weg seid Ihr. ;-)


Mitglied inaktiv

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Bei meinem Vater hat geholfen, ihm völlig freie Bahn zu lassen. Ich habe gemerkt, wenn ich irgendetwas nicht wollte, hat er das erst recht gemacht, und wenn ich es angesprochen habe, war ich die böse Rabenmutter, die nix erlaubt. Danach habe ich ihn einfach machen lassen, nichts gesagt, und - oh Wunder - alles lief moderat ab! Vielleicht ist Dein Vater ähnlich, und nutzt das Kind, um blöde Machtspielchen zu spielen. Bitte, wenn er nach einer Folge Sendung, die Du erlaubt hast, und dann ausmachst, zwei (!!!!) Stunden beleidigt ist - dann ist ihm nicht mehr zu helfen. Wer ist da das trotzige Kind?