Elternforum Rund ums Baby

Was würdet ihr vorschlagen?

Anzeige Lerne RSV kennen bevor es dein Kind tut
Was würdet ihr vorschlagen?

goldmarie1977

Beitrag melden

Hallo ! Ich habe eine Frage an die Grundschulmamis. Im Moment bin ich ziemlich verzweifelt was meinen Sohn angeht. Er ist in der vierten Klasse und seit drei Wochen gibt es nur Ärger in der Schule. Dazu muss ich sagen, dass er seit den letzten Sommerferien nicht in die Schule gehen möchte. Der letzte Satz Abends ist: ich gehe nicht zur Schule. Der erste Satz morgens lautet: warum weckst du mich, ich gehe nicht zur Schule. Im Januar gab es einen ersten größeren Konflikt mit einem Mitschüler, und ich habe das Gespräch gesucht. Habe mitgeteilt, dass er ungern zur Schule geht, und nach Gründen gefragt. Die Klassenlehrerin konnte mir keinen Grund nennen und hat gemeint, dass er eine kurze Zündschnur hat und deswegen auch für extra von seinen Mitschülern geärgert wird, um ihn zu einer Reaktion zu bewegen. Die Schulseelsorgerin war dabei und hat gemeint, sie erkundigt sich Mal und fragt nach bei einer Kollegin ob sie noch Tipps hat. Dann habe ich bis vor drei Wochen nichts mehr von der Schule gehört. Vor drei Wochen musste ich ihn abholen, es gab ihnen Konflikt. Er wurde wohl von Kindern beschimpft und hat sich dann gewehrt. Da wurde mir von einer Mutter Ines Mitschülers gesagt, die Klassenlehrerin meinte nur, dass im Raum steht, dass mein Sohn ADHS hat. Daraufhin habe ich ihn beim SPZ angemeldet, und habe auch schon einen Termin. Vor einer Woche war wieder ein Vorfall, wo heute das Gespräch stattfand. Er musste wieder abgeholt werden . Ich habe der Lehrerin gesagt, dass er das ja im Grunde möchte, dass er nach Hause geschickt wird. Da habe ich dann das erste Mal erfahren, dass er im Unterricht nicht mehr mitmacht und auch mit der Lehrerin nicht redet. Sie hat gefragt, was sie sonst machen soll in solchen Situationen als ihn abholen zu lassen. Habt ihr noch Tipps, was ich noch machen kann? Ihm zu erklären, wie er sich verhalten soll, bringt anscheinend nicht, Termin im SPZ ist im Juli. Meint ihr, es wurde kurzfristig ein Belohnungssystem helfen so auf der Art: eine Woche kein Konflikt, dann machen wir etwas schönes am Wochenende? Ursachen für sein Verhalten werden hoffentlich dann im SPZ herausgefunden. Sorry für den langen Text, vielleicht gibt es ja noch Ideen, ich bin für alles dankbar. Viele Grüße


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Wann sind denn Sommerferien? Ich hätte mit Kind 3 ähnliches, allerdings anderer Hintergrund. Ich war damals am überlegen, sie die letzten 3 Wochen aus der Schule zu nehmen. Wechselt er nach den Sommerferien die Schule?


goldmarie1977

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von zwergchen1984

Ja, er wechselt nach den Sommerferien die Schule. Sie beginnen am 25.7.


Hike

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Hallo, wie sieht dein Sohn denn seine schulische Situation? Hat er eine Erklärung für das Verhalten? Seit wann ist es denn so problematisch? Also, dass er zum Beispiel auch im Unterricht nicht mitmacht. Sehr komisch, dass die Lehrkräfte da nicht schon mal früher den Kontakt gesucht haben... SPZ zur Abklärung klingt gut! Belohnungssystem würde ich versuchen, schaden wird's nicht. Wie gut ist der Kontakt zu den Lehrern? Vielleicht machen die ja mit und können täglich eine kurze Rückmeldung geben, was gut lief und was nicht? Insgesamt muss man sicher erstmal Ursachenforschung betreiben um dann wirklich zielgerichtet handeln zu können...


goldmarie1977

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Hike

Hallo ! Richtig problematisch ist das Verhalten von ihm seit drei Wochen, wo ich ihn das erste Mal abholen musste. Es gab in den drei Grundschuljahren zwar auch Mal Konflikte, aber da hat er immer geredet. Er ist schon ein Kind, welches auch selbst zu Konflikten beiträgt, aber es schien sich immer in Grenzen gehalten zu haben. Zumindest kam von der Schule nichts, und er selber hat auch nichts erzählt, was ja nicht unbedingt etwas heißen muss, denn auch Erwachsene lassen unter Umständen Dinge weg, die unangenehm sind. Er selber sagt, dass er geärgert wird, und er sich dann wehrt. Was ja auch im Grunde die Lehrerin bestätigt hat, zumindest hat sie im Januar schon gesagt, dass die Kinder ihn für extra ärgern, weil sie wissen, dass er dann hochkocht. Und das er hochkocht, ist halt ein Problem, er muss lernen, da drüben er zu stehen und Sich Hilfe zu holen.


DK-Ursel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Ich würde, wie Du ja auch vorhast, ganz schnell abklären lassen, ob er wirklich ADHS o.ä. hat. Und dann wirklich versuchen, Strategien zue ntwickeln --- der Sohn meiner Freundin durfte dann in kritischen Momenten auch mal die Klasse verlassen und durch den Flur rennen, eben alles rauslassen - oder sowas eben. ICH würde KEIN Belohnungssystem einsetzen. Das macht noch mehr Druck. Und außerdem bezweifele ich, daß ein Grundschulkind wirklich schn so lange im voraus plant und sich beherrschen kann. Und mal ehrlich: ein schlnes Wochenende (nur?), wenn er sich "wohlverhält? Wenn er evtl. selbst mit der Situation unglücklich ist - und einiges zeigt das doch - dann brauicht er Hilfe und nicht noch die alleinige Verantwortung dafür, daß alles glatt läuft. Er ist ein Kind. Und seine Erwachsenen (dann wären es ja Eltern, Lehrer etc.) bürden ihm auf, dafür zu sorgen, daß er - unter denselben Voraussetzungen wie immer - sein Verhalten ändert. Vor allem,wenn er wirklich ADHS o.ä. hat, aber auch, wenn er eieinfach" nur viel Temperament hat, schafft er das nicht. Und bedenke: Wenn es dann bei seinem besten Vorsatz und Willen wieder schiefgeht: Schimpfe giobt es eh, die Enttäuschung dazu - und vielleicht verfestigt sich auch: ich kann eh keinen Blumentopf gewinnen, ist eh wurscht. Kann sein, er ist schon dicht davor, so ein Belohnungssystem verstärkt das nur! Da muß die Schule, da müssen die Erwachsenen andere Voraussetzungen schaffen. Wieso ärgern die anderen ihn, wieso wird das geduldet udn er dann mit dem Schwarzen peter heimgeshickt? Wurde mal in der Klasse besprochen, wie man dem Kamereden helfen könnte, sich nciht mehr so zu ärgern, nicht mehr auszuflippen? Manchmal hilft die Verabredung von Codewörtern, die signalisieren: bis hierher, nicht weiter (sonst flippe ich aus). Oder Klassenregeln: Wie verhält sich jeder, wenn einem Mitschüler etwas schwerfällt? Respektierenwir die Wünsche der anderen? (Z.B. wurde bei meiner Tochter verabredet,daß man ein NEIN akzepotiert, selbst wenn jemandweinend auf dem Klo sitzt. Denn was manche Kinder gern brauchen - Hilfe, Trost, das mögen andere gar nicht (meine Tochter). Und die wurde dann auch grantig, wenn jemand ihr folgte und Trost aufschwatzte, wo sie keinen wollte, sondern nur " alleine ausheulen". Verstehst Du? Es geht um Verständnis, um Verschiedenartigkeit, u mrespekt. Vielleicht fehlt es daran bei Euch in der Klasse? Auch das können und soltlen Grundschulkinder üben und lernen.)) Kurz gesagt: Ich würde verhindern wollen, daß dem Kind die (alleinige) Verantwortung für sein Verhalten und die Änderung dafür aufgebürdet wird. Daß er sich machtlos fühlt, zeigt ja schon seine Weigernug, in dieSchule zu gehen: sie raubt ihm Kraft, Lust, Freude nud er ahnt: Es geht wieder was schief und alle sind sauer auf mich. Damit lebt niemand gern, schon gar nicht ein Kind. Dabei lernt auch keiner was. was kann er gut? Kann er da ein bißchen als Motor für andere "dienen"? Und so Erfolgserlebnisse sammeln? es geht darum, ihm Positives zu vermitteln, Druck rauszunehmen statt neu zu erzeugen und alle mit ins Boot zu nehmen. Eine Klasse ist eine Gemeinschaft. Das könnte sie mihilfe einer guten Lehrerin jetzt auch zeigen. Es gibt jedenfalls vieles, was man ändern könnte, zusammen. Ihm den Druck geben - nein, das würde ich nicht!!! Alles GUte - Ursel, DK


goldmarie1977

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich glaube auch, dass er sehr unter Druck steht. Ihm ist oft schlecht, er hat Bauchweh. Einmal hat er sogar gesagt, er habe nachts erbrochen. Warum er unter Druck steht, ergründet sich mir erst einmal nicht. Sehr wahrscheinlich hat du Recht, dass es nur noch mehr Druck oder ähnliches verursacht, wenn man das Belohnungssystem macht. Ich bin nur gerade ziemlich ratlos, und natürlich sollte er, egal wie die Woche war ein schönes Wochenende haben. Ich hätte dann nur etwas zusätzlich als Anreiz gemacht, was es sonst nicht gibt. Ich werde wohl nochmal das Gespräch suchen, und hoffen, dass vor dem Schulwechsel vielleicht das SPZ schon etwas abklären kann. Danke für deine Anregungen


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Gibt es bei euch Kurse? Bei Erwachsenen würde man sowas wahrscheinlich Anti Aggressions Training nennen, ich bin mir nicht sicher, ob es sowas für Kinder auch gibt. Ich würde mich da mal beim Jugendamt schlau machen, die sind auch für solche Fragen zuständig oder wenn nicht, verweisen sie dich an die betreffende Stelle. Er muss Strategien erlernen, die ihm helfen NICHT gleich hochzukochen, sondern ruhig zu bleiben. Das hatte ich bei deinem Beitrag überlesen(Asche auf mein Haupt). Meine Jüngste bekam von der Schulsozialpädagogin einen Igelball. Aber kein weicher, sondern ein sehr fester aus Metal. Den soll sie drücken, wenn sie sauer wird, ihr alles zu viel ist und sie nicht weiß, wohin mit ihren Gefühlen(sie neigt zur Selbstverletzung, Therapieplatz oder einen Termin beim Psychologen zu bekommen ist wahnsinnig schwer hier). Ein Gummiband ums Handgelenk, das sie schnippsen soll, hilft auch gut. Ich bezweifel aber, dass das für deinen Sohn die beste Lösung ist. Wenn die Mitschüler mitbekommen, wann er das macht, dann ärgern sie ihn vielleicht erst recht. Da sie wissen, er steht kurz vor dem explodieren. Dies sind jetzt eher kurzfristige Lösungen, die auch nicht ewig helfen. Aber vielleicht überbrückt es die Zeit bis ihr den Termin im SPZ habt. Wenn deinem Sohn erst seit etwa drei Wochen Bauchweh hat, kann ich mir vorstellen, dass ihn der Konflikt sehr belastet und er jetzt krampfhaft versucht, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Das setzt selbst Erwachsenen enorm zu und Kinder kämpfen da noch einen ganz Kampf mit sich. Ich drück euch die Daumen! Und hoffe, ihr schafft es irgendwie bis zum Termin. Btw.: wieso wird denn angenommen, dass dein Sohn ADHS haben könnte?


goldmarie1977

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von zwergchen1984

Mit den Kursen muss ich mich Mal erkundigen. Da habe ich keine Ahnung von. Angenommen haben die Lehrer, dass er ADHS hat, weil sie sagen, dass er eine fehlende Impulskontrolle hat. Und dass das Problem ist. Und fehlende Impulskontrolle ist ein Merkmal von ADHS.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Es gibt bei der Stadt den sogenannten Schulpsychologischen Dienst,die sind für sowas da Oder du musst schauen ob es bei euch eine Kinderpsychologie gibt die auf Schulverweigerung spezialisiert sind(Schulverweigerungsambulanz) Wir hatten das ganze schon in der ersten Klasse und meine Tochter ging schließlich gar nicht mehr zur Schule,damals hat uns auch niemand sagen können wo man hingehen kann,letzen Endes sind wir irgendwann von der Schule zur Förderung geschickt und haben dort erfahren dass wir dort auch hingekonnt hätten(da ging sie schon wieder,hatte aber eben Probleme)


luvi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Hallo, Ich mag Belohnungssysteme, allerdings muss es auch zum Kind passen. Nicht jedes Kind macht da mit. Ich würde allerdings nicht verlangen, dass das Kind eine Woche brav sein muss, um dann am Wochenende was zu machen. Ich würde jeden Tag, an dem es gut läuft, mit einem Punkt bewerten, und bei 5 Punkten z. B. eine besondere Aktion planen. Wenn er dazu hält 2 Wochen braucht, dann gibt es erst nach 2 Wochen was besonderes. Was ich nicht korrekt von der Schule finde (vielleicht habe ich dich da aber auch falsch verstanden), ist, dass die Schule mit anderen Eltern über deinen Sohn spricht. Ich hab dich so verstanden, dass eine andere Mutter dir erzählt hat, dass die Lehrerin einen ADHS Verdacht erwähnt hat. So was gehört nicht mit anderen Familien besprochen, sondern mit euch! Mit euch hat die Lehrerin ja nicht mal darüber gesprochen. Kann es sein, dass dein Sohn in der Schule der Sündenbock ist? Und er evtl. deshalb nicht gerne in die Schule geht? Die Lehrerin weiß davon, dass dein Sohn bewusst von den anderen provoziert wird und unterbindet das nicht? Stattdessen wird dein Sohn so lange geärgert bis er ausflippt und dann wird zu Hause angerufen um ihn abholen zu lassen? Was passiert mit den anderen Kindern?werden die auch abgeholt? Klar Musser lernen, sich zu kontrollieren, aber man kann doch auch nicht zusehen, wie die anderen provozieren? Warum sollst du dir eigentlich überlegen, was die Schule machen kann? Bist du dabei? Müsste sich da nicht die Schule was überlegen? LG luvi


Luna Sophie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Klingt ein bisschen danach, als würde die Lehrerin das ganze aussitzen wollen. Dein Kind wechselt demnächst eh die Schule. Weshalb versuchen dem Kind zu helfen. Ich kann die Lehrerin nicht verstehen, dein Sohn macht nicht mehr mit, redet nicht und sie informiert dich nicht? Sie weiß, dass er von anderen Kindern geärgert wird, "bis er hochgeht" und macht nichts? Schützt ihn nicht. Er muss abgeholt werden und bekommt mit, dass den anderen Kindern nichts passiert? Habe ich das richtig verstanden, sie spricht mit anderen Eltern über deinen Sohn? Mal ganz ehrlich, was ist das für eine Lehrerin! Ganz dringend müssen Maßnahmen in der Schule laufen. Dein Kind braucht jemanden, der die anderen Kinder stoppt. Ihn schützt. Kein Wunder, dass er nicht mehr mit der Lehrerin redet, sie hat ihn enttäuscht. Er weiß ja, dass sie mitbekommt, wie die anderen Kinder ihn drangsalieren. Und erfährt keine Hilfe sondern Schuldzuweisungen. Das ist ein Vertrauensbruch. (Und wer weiß, was er sich von ihr alles schon anhören musste. Worüber er mit niemanden spricht. Kein wunder, dass er nicht mehr zur Schule will.) Zusätzlich muss er abgeholt werden. Das bekommen die anderen mit. Für die anderen Kinder wird das unterdessen vermutlich ein "lustiges Spiel" geworden sein, dein Sohn leidet allerdings darunter. Warum ist es nicht möglich, dass er die Pausen mit einem oder zwei Freunden unter Aufsicht verbringen kann? Im Unterricht sollten die Lehrer ein besonderes Auge auf ihn haben und die anderen Kinder daran hindern ihn zu drangsalieren. Das sollte in der Grundschule möglich sein. Belohnungssystem sehe ich kritisch, denn auch dieses sieht das Hauptproblem bei deinem Sohn. Dabei ist das schon längst ein Teufelskreis. Er ist gar nicht in der Lage, in der Schule keinen Konflikt entstehen zu lassen. Denn das würde bedeuten, er muss sich alles von allen anderen gefallen lassen. Auf seine Signale reagiert niemand. Auf "Hört auf" oder "Nein, ich will das nicht" reagiert keiner (mehr). Ganz im Gegenteil sie fahren immer stärkere Geschütze auf, sind deutlich in der Überzahl. Dein Kind kann irgendwann nur explodieren. Macht er dies, wird er gerügt oder gar bestraft. Aus meiner Sicht bringt ein Belohnungssystem nur etwas bei Dingen, die ein Kind auch ändern kann. Die anderen Kinder kann er nicht ändern, nicht unter Kontrolle bringen. Dein Kind braucht dich und dein Verständnis. Vielleicht wäre ein Besuch bei einer Beratungsstelle für Schulprobleme sinnvoll, vielleicht gibt es da noch Tipps, wie dem Kind geholfen werden kann.


Irish83

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

In der Tat finde ich das verhalten der Lehrerin auch seltsam. Aber daran lässt sich nun in den paar Wochen kaum mehr was ändern. Als Möglichkeiten würden mir noch einfallen: -schulsozialarbeit - pädagogische Beratungsstelle Die Idee mit den Kursen finde ich auch gut, da wäre neben den eben genannten Stellen auch das Jugendamt der richtige Ansprechpartner.


Belly-Monkey

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Irish83

In den paar Wochen lässt sich nichts ändern - das ist richtig. Aber nennen wir das Kind doch einmal beim Namen: Mobbing. Nichts anderes ist es nämlich, wenn die Mitschüler den Jungen mit der Intention ärgern, ihn zum Ausfluppen zu bringen. Das wird auch schon länger gehen, sonst wäre der Junge womöglich noch nicht an dem Punkt, an dem er die Schule verweigert und alles tut, um früher abgeholt zu werden. Und auch, wenn es nur noch ein paar Wochen sind, wäre es sinnvoll, dass jemand in die Klasse geht und ein Mobbing-Workshop mit der Klasse gemacht wird, damit die Mitschüler kapieren, dass das kein lustiges Spiel ist, was sie da mit dem Jungen veranstalten. Und die Lehrerin sollte vielleicht eine Fortbildung zu diesem Thema machen, damit sie offensichtliches Mobbing erkennt und dagegen vorgeht (es am besten im Keim erstickt), statt es zu bagatellisieren und das Opfer zu "bestrafen". An die TE: Verschaffe deinem Kind die Möglichkeit, auch mit jemand Außenstehendem über das Mobbing zu sprechen, Training zur Stärkung des Selbstbewusstseins, besserer Umgang mit den eigenen Gefühlen. In meiner Familie gibt es jemanden, der war damals in derselben Situation wie dein Sohn - allerdings deutlich älter, bereits ein Teenager und als seine Eltern es herausgefunden haben, war es eigentlich schon zu spät. Die Therapien haben nicht mehr viel gebracht, weil schon zu viel kaputt gegangen war und er als Teenager in der Entwicklung schon so weit war, dass er jede Hilfe auch verweigert hat und das auch "durchgesetzt" hat - er war schon zu alt, um es ihm schönreden zu können. Mit dem Ergebnis, dass er noch heute als erwachsener Mann kaum vor die Tür geht, andere Menschen kaum an sich heranlässt, mit müh und Not seinen Realschulabschluss nachgeholt hat, sich aber trotzdem nicht zu einer Ausbildung durchringen konnte und noch immer bei Mama wohnt. Er kann sich nicht einmal dazu überwinden, Sozialhilfe zu beantragen - da müsste er seine Lebenssituation ja rechtfertigen. Ein absoluter Teufelskreis.


Hailie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Ich würde das Kind erstmal zuhause lassen. Dann Schulleitung und schulpsychologischen Dienst mit einbeziehen. Wenn die anderen Kinder ihn immer extra ärgern bis er irgendwann ausflippt, muss da die Schule eingreifen und das unterbinden. SPZ halte ich für eine gute Idee. Allerdings liegt das Problem nicht nur an deinem Kind und scheinbar ist in der Schule keiner in der Lage oder hat keine Lust sich darum zu kümmern dass so etwas unterbunden wird. Da würde ich mein Kind erstmal aus der Schussbahn nehmen bevor er noch mehr ertragen und leiden muss.


misssilence

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Hailie

Genau so sehe ich das auch. Ich habe das Gefühl, der Sohn ist das Opfer und nicht der Täter - wenn man mit moralischen Begriffen argumentieren will. Ich würde den Sohn ein, zwei Wochen krank melden und nicht zur Schule schicken. So sendest du ihm auch ein Signal, dass er ernst genommen wird. Ansonsten würde ich versuchen, die Sache zu ergründen. Aber weder mit Lösungen noch Vermutungen. Versuche nach einigen Tagen schulfrei, ihm Verständnis und Empathie zu zeigen, dass er sich öffnet (Du willst nicht zur Schule gehen. Du hast gar keine Lust. Bist du verzweifelt, weil du trotzdem jeden Tag hinmusstest? Etc). Reflektiere dabei nur seine Gefühle, und das, was er sagt. So kommt man oft zum Kern des Problems. Ein Belohnungssystem halte ich für komplett kontraproduktiv. Du vermittelst deinem Kind damit, dass a) er das Problem ist und schlecht ist, so wie er ist, b) dass seine Gefühle unwichtig sind und c) dass Mama ihn nur dann liebt, wenn er seine Gefühle ignoriert und tut, was man ihm sagt.


Hailie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von misssilence

Das mit dem Belohnungssystem habe ich jetzt erst nachgelesen. Das ist ja ein wahnsinniger Vorschlag. Das Kind wird extra massiv geärgert, aber soll das bitte schön ertragen damit Mutti ihm paar Punkte gibt und dann was schönes mit ihm macht.


LeLuFe21

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Dein Kind wird von den Mitschülern geärgert, bis er eine Reaktion zeigt? Und das immer wieder. Deshalb soll dein Kind jetzt ADHS haben. Sicher ist es nicht falsch mal abzuklären ob da etwas dran ist. Auch Anti-Aggression-Kurse sind sicher nicht falsch. Wie ist er in anderen Situationen, rastet er da auch schnell aus? Hat er außerhalb der Schule Gruppen, in die er geht? Sportverein o.ä. Gibt es da auch solche Probleme? Ich finde es sehr normal, dass jedem Kind irgendwann die Hutschnur reißt, wenn viele immer wieder provozieren, reizen und ärgern. Dein Kind ist Opfer und wird von der Lehrerin zum Täter gemacht. Bitte mach du ihn nicht auch zum Täter, durch das Belohnungssystem. Ich möchte die Lehrerin mal sehen, wenn sie täglich von mehreren drangsaliert wird. Immer wieder gestichelt wird, sie von vielen geärgert wird. Ob sie da ruhig bleibt? Immer besonnen reagiert. Dein Sohn braucht Hilfe und das sehr schnell. Aber nicht als Täter, sondern als Opfer. Es ist schlimm, dass er für sein ausrasten bestraft wird, die anderen "sich eins ins Fäustchen" lachen können. Weitermachen dürfen. Natürlich sollte er nicht ausrasten, aber wenn da niemand ist, der auf seiner Seite ist. Er immer wieder und wieder geärgert wird. Die Klasse braucht ein Anti-Mobbing-Programm und die Lehrerin eine Fortbildung, wie man richtig auf den beginn von Mobbing reagiert. Wie man Mobbing erkennt und dagegen vorgeht. Für dein Kind wird das an dieser Schule zu spät sein, aber es wird weitere Opfer geben. Wenn Lehrer die Opfer ausgrenzen und bestrafen. Ich hoffe für deinen Sohn, dass er an der neuen Schule nicht mit genau diesen Kindern zusammenbleibt. Sonst wird es auch dort dazu kommen, dass er täglich geärgert wird.


kattta

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von goldmarie1977

Für mich wäre das nicht ok gewesen. wir wollten ja gemeinsam Familie werden. Die erste Zeit ist eine enorme Umstellung und auch echt anstregend. Da hätte ich es echt doof gefunden, wenn der Mann, der mich wenig entlastet, gleich beim Thema Urlaub HIER, Alleine schreit, statt, was kann ich für euch/uns machen? Wir sind beide selbstständig aber genau deswegen haben wir in freien Zeiten versucht füreinander da zu sein und nicht noch extra weg. Was ja heißt, daß man gegenseiitig guckt, das beide halbwegs Schlaf kriegen usw.