MrsAusten
Wir sind gerade aus dem Urlaub heim gekommen und hatten gegen Ende einen, für alle Beteiligten, unangenehmen Abend. Im Hotel fand eine Show statt, bei der ein älterer Herr aufgetreten ist, der lustige Dinge für die Kinder vorgeführt hat. Unter anderem hat er Kinder auf die Bühne geholt, Luftballons für sie geformt und dabei lustige Sachen gemacht. Ein Mädchen (augenscheinlich sehr selbstbewusst, nahm sich immer sehr wichtig, hat kleinere Kinder ziemlich rum kommandiert und war auch ab und an gemein - Queen des Miniclubs, ca. 10-12 Jahre alt), wollte schon die ganze Zeit auf die Bühne und wurde von dem Entertainmer immer zurück geschickt und am Ende dann aber dran genommen. Er formte für sie eine Blume und deutete auf seine Backe - es sah so aus, als wollte er einen Kuss. In diesem Moment steht die Mutter, sichtlich angetrunken, auf und ruft laut "nein". Tochter bekommt die Blume ohne Kuss, Mutter ruft "good girl". Hier würde mich jetzt zum ersten Mal eure Meinung interessieren. Wie findet ihr diese Showeinlage, in der ein älterer Herr einen Kuss auf die Backe im Tausch für eine Blume möchte? Ob er das letztendlich wirklich zugelassen oder mit einem Joke abgewunken hätte, kann ich nicht sagen. Zugegebenermaßen finde ich persönlich, dass das heutzutage nicht mehr angebracht ist, sexueller Missbrauch ist es jetzt aber auch nicht. Und so geht die Geschichte jetzt aber weiter. Die Mutter regte sich tierisch auf, sprach von sexuellem Missbrauch und behauptete, der Mann wollte ihre Tochter küssen. Die Situation war sehr angespannt und es kam eine Dame vom Entertainment-Team. Sie versuchte sie zu beruhigen und hat auch nochmal versucht die Situation richtig zu stellen. Die Frau ließ sich nicht von ihrer Sicht der der Dinge abbringen und forderte einen Drink als Entschädigung. So, und ab diesem Punkt war ich am Kochen. Die Dame wollte nämlich dann auch noch meine Meinung, als Mutter einer Tochter, dazu. Ich habe nicht darauf reagiert, denn ich hasse den Umgang mit Betrunkenen (meine Kindheit ist geprägt von furchtbaren Ereignissen im Zusammenhang mit Alkohol). Ich hab sie also ziemlich kalt abblitzen lassen. Und jetzt bin ich mir nicht sicher, ob das richtig war, denn grundsätzlich gebe ich ihr Recht, dass das Verhalten des Entertainers unangebracht war. Was sie aber daraus gemacht hat, fand ich auf so vielen anderen Ebenen widerwärtig, dass ich keinerlei Mitgefühl für sie aufbringen konnte. War das falsch? Wie gesagt, mich triggern diese Themen enorm und mich würde eine distanziertere Meinung sehr interessieren. Hättet ihr der Dame geholfen? Tut mir leid für den langen Text und schon mal Danke für die Antworten.
"Die Frau ließ sich nicht von ihrer Sicht der der Dinge abbringen und forderte einen Drink als Entschädigung." Spätestens da wäre ich raus gewesen. Es wäre also für sie nicht so schlimm, dass uhre Tochter "sexuell missbraucht" wurde so lange sie dafür einen Drink bekommt?! Das Verhalten des Entertainers war nicht mehr zeitgemäß, keine Frage, aber das ihrige war auch unangebracht und überzogen. Sie wollte wohl ordentlich Stunk machen, um etwas für sich rauszuschlagen. Ich hätte der Person in der Situation auch nicht beigepflichtet, bringt ja nicht wirklich was.... Hinterher hätte ich aber schon das Gespräch mit der Entertainment-Abteilung gesucht und meine Sorge geäußert. Das könntest du doch jetzt per Mail immer noch tun, falls es dir auf der Seele brennt.
Ich sehe es wie du.
Hallo,
ich finde einen Kuss einzufordern unangebracht. Das dort zu kommunizieren finde ich gut. Einen Drink als Wiedergutmachung einzufordern ist ebenfalls unpassend. Somit hätte ich mich in der Situation von einer Betrunkenen auch nicht mit reinziehen lassen. Vermutlich wird das mit dem Kuss einfordern nicht mehr vorkommen.
Alles Gute
Aeonflux
ich seh da mehrere dinge. es ist nicht ok, ein küsschen für die blume einzufordern und total legitim, dass die mutter da nein gesagt hat. ich würde auch nicht wollen, dass mein kind einfach "fremde männer" küsschen auf die wange gibt. der herr macht das wahrscheinlich schon seine gesamte bühnenzeit so und keiner hat ihm gesagt, dass das heute nicht mehr geht. nach dem abend macht er es bestimmt nicht mehr. so, jetzt das aber: da die dame ja anscheinend auch noch persönlichen profit mit dem freigetränk schlagen wollte, zeigt das für mich, dass sie bewusst ne szene gemacht hat. mit sojemandem hätte ich auch keine lust über das thema zu reden. wäre sie nüchtern gewesen, hätte ich schon mit ihr geredet und ihr auch zugestimmt. ich finde du hast alles richtig gemacht.
Ich frage mal ganz wertfrei: was möchtest Du denn, was ist Dein Anliegen? Ich habe da ein Bild vor Augen, von einem "dummen August", also einem Clown, der dann unter großer Gestik einen Kuss haben möchte. Und sich vermutlich gar nichts dabei denkt. Aber ja: das geht heutzutage wirklich nicht mehr und ich würde da auch ein "Veto" einlegen. Mein Kind wird sicher nicht auf einer Bühne iwie überredet, auch ur so zu tun, als müsste sie einen Fremden küssen. Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob mein Kind selbstbewusst etc. ist. Ich hätte das sicher auch, ruhig und sachlich, einer Verantwortlichen des Hotels kommuniziert. Ich hätte in keinem Fall versucht, Profit aus der Sache zu schlagen und iwas verlangt. Aber ehrlicherweise binn ich mir auch nicht sicher, was ich getan hätte, wenn mir/uns etwas angeboten worden wäre. Aber das ist ja auc gar nicht die Frage. Insgesamt unglücklich. Hier wurde durch "prolliges" Verhalten die Chance vertan, zu sensibilisieren, wo körperliche Grenzen sind und wie man vor allem bei Kindern damit umgeht. Denn mehr als die Verletzung dieser Grenzen ist nicht passiert.
Mir geht es darum zu erfahren, ob ihr die Frau direkt in dieser Situation unterstützt hättet. Sie hat ja versucht andere "ins Boot" zu holen. Wäre sie nicht angetrunken gewesen und hätte sie nicht versucht Profit aus der Situation zu schlagen, wäre es für mich überhaupt keine Frage gewesen. Mir geht es darum, ob ich durch meine Vorurteile Betrunkenen gegenüber, einfach falsch gehandelt habe, indem ich sie nicht unterstützt habe. Aber die Idee nochmal eine Mail zu schreiben, finde ich gut. Ich werde mich für einen tollen Urlaub bedanken und aber auf diese Show verweisen und erwähnen, dass ich das nicht gut finde.
es ist ja fast unmöglich, zu sagen, was man getan hätte. Ich hätte vermutlich schon iwie eingegriffen aber auch gleich MEINE Position klargemacht und mich von der Betrunkenen abgegrenzt, also gegen ihre Art. In der Situation hätte ich dann auch klar nichts für mich gefordert oder angenommen. ich hätte also eher versucht, unter Deutlichmachung meiner Position, zu vermitteln. Die Idee mit der Email finde ich ach völlig in Ordnung. Denn von einem Kind einen Kuss zu verlangen ist wirklich aus der Zeit.
Mensch, was für Tauschgeschäfte: Blume für Kuss, dafür dann nen Drink für die Mudda
.
Ich fand die Reaktion der Mutter gut. Ich hätte meinem Kind auch ein starkes Nein zugerufen. Geht gar nicht.
Manche alte Leute sind halt bisschen eklig, muss man sich vielleicht nicht viel bei denken und man muss da auch nicht gleich einen Perversen hinter vermuten.
Wenn man im Urlaub mal was trinkt, find ichs nicht schlimm. Ich hätte der Dame vermutlich nicht geholfen, da sie keinen hilflosen Eindruck auf mich gemacht hätte und weil sie die Situation selbst geregelt hat. Wenn ich neben ihr säße, würde ich allerdings sagen, dass ich ihre Reaktion gut fand, dass sie ihrem Kind gesagt hat, dass es den Mann nicht küssen soll - Assifamilie hin oder her.
Man will sich selbst ja im Urlaub auch nicht aufregen und es ist nichts passiert, da muss man nun auch kein große Drama draus machen. Finde ich.
Sehe alles genau wie du.
Ich finde jetzt auch diese leichte Vorverurteilung dieses Herrn echt grenzwertig!! Wir wissen nicht, ob er dann tatsächlich sich hätte küssen lassen oder ob von ihm irgend eine Reaktion gekommen wäre die ev. Genau auf diese Thematik hinweist…. Ja, es ist nicht mehr Zeitgerecht, aber denkt ihr echt, dass er diese Programm schon x Jahre x mal aufführt und noch nie jemand interveniert hätte? Oder die Hotelleitung ihn darauf hingewiesen hätte? Ich hätte mich auch von dieser Mutter abgegrenzt, nicht weil sie Betrunken war, sondern weil ich nicht fremde „Probleme“ zu meinen mache. dort schon deshalb auch nicht, weil man ja nur über das Handeln des Künstler spekulieren konnte, da man nicht wissen konnte wie tatsächlich seine Handlung gewesen wäre! Auch hat er ja das Abweisen der Mutter,/des Kindes völlig diskussionslos hingenommen…. Mein Gefühl sagt, der Künstler kennt genau die Grenzen, und überschreitet diese nicht und in diesem besagten Fall wird jetzt ganz ganz viel Drama gemacht…. Eigentlich für nix…
Naja, wir leben in einer Zeit, da ist bei manchen Leuten in den Köpfen jeder Mann ein Pädofiler :( Ich erinnere da an die Diskussion mit dem männlichen Erzieher. Mich würde interessieren, wie die Dame reagiert hätte, wäre es eine Frau gewesen! Aber das bekommen wir nicht raus.
Ja, wäre interessant, wie die Reaktion gewesen wäre, wenn es sich um eine Frau und einen Jungen gehandelt hätte.
Wie ich mich in der Situation verhalten hätte, weiß ich nicht. Sich öffentlich mit jemandem zu "verbünden", mit dem man eigentlich gar nichts zu tun haben möchte, ist schon viel verlangt. Wenn ich allerdings versuche, die Situation neutral zu bewerten, hätte ich es richtig gefunden, der Mutter beizustehen, auch wenn sie betrunken war. So hätte man vielleicht helfen können, ihre im Prinzip ja gerechtfertigte Beschwerde ins rechte Licht zu rücken. Allerdings hätte ich mich nicht dafür eingesetzt, dass sie noch einen Drink erhält. Wie Berlin schon schreibt, wer kann schon von außen sagen, was er in der Situation tatsächlich gemacht hätte.
Was ich so furchtbar fand, dass sie das ganze offensichtlich als sexuellen Missbrauch eingestuft hat, es für sie mit einem Drink aber wieder gut war. Diese Maßstäbe lassen mich eher vermuten, dass es eben wahrscheinlich schon mehr ist als ab und an ein Drink im Urlaub.
Hallo! Was mich jetzt stutzig macht, ist, dass das ganze Krakeel im Beisein und vor den Ohren des Kindes/der Kinder aufgeführt wurde. Man kann in der Sache verschiedener Meinung sein, und das NEIN war bis dahin durchaus angemessen und nachvollziehbar. Danach hätte sie ihrem Kind ggf. noch mal erklären können, dass es nicht korrekt ist, wenn ein/e Fremde/r zum Küssen auffordert und sie da klar verneinen darf und soll, egal, ob Bühne oder nicht. Ich hätte es auch verständlich gefunden, hätte sie das sachlich öffentlich getan, also so, dass alle es mitbekommen. Alles, was danach kam, hat das Kind und ggf. auch andere Kinder sicher sehr verunsichert. Ich finde schon wichtig, dass die Kinder nicht in jedem Mann den bösen Pädophilen sehen, denn das macht doch wirklich Angst. Gesunde Abgrenzung lernt man anders. Ich finde auch, dass Alkohol im Urlaub oder wann immer natürlich mal sein darf, allerdings, wenn man mit Kind unterwegs ist, muss man doch zurechnungsfähig bleiben und dafür sorgen, dass es keine alkoholbedingten Ausfälle gibt. Hier hätte es sicher nichts gebracht, sich einzumischen, und warum auch? Aber was soll's. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Lohnt die Aufregung nicht. Die kommt ggf. durch Dein "Programm", das hier offensichtlich getriggert wurde. Datan wirst Du vermutlich arbeiten, und ganz abstellen lässt sich das kaum, weiß ich aus Erfahrung. ;-) VG Sileick
und so reagiert hast, wie es deiner Geschichten und somit deinem Herzen entsprach. Da kann es dir egal sein, was andere Denken "was MAN aus Höflickeit eventuell hätte tun sollen" usw. Du hast richtig reagiert, weil es für DICH authentisch war. Herzlichen Glückwunsch, das schafft nicht jeder! (Ich denke auch es war nur der dumme August und der Kuss ein Witz, aber solche WItze sind eben nicht immer angemessen. Gut dass die (betrunkene) Mutter zu ihrer Tochter stand und für sie kämpft, ihre Grenzen zu ziehen (auch wenn sie es selber als Kind noch nicht spürt vielleicht) Aber darum geht es ja nicht. Es geht um dich und die MUtter. Und da stehe ich einfach zu obigem.
Das mit dem Kuss ist nicht mehr zeitgemäß, klar. Und wäre der Entertainer jetzt 30 gewesen, dann hätte ich mir auch gedacht: „Häh?“
Aber wenn du schreibst älterer Herr und dann vielleicht auch noch in einem südlichen Urlaubsland, wo Kindern durch die Haare wuseln und in die Backen kneifen, ob fremd oder nicht, gerade bei der älteren Generation noch ganz normal ist? Da wäre ich nachsichtig. Ich denke, er wollte einfach witzig sein.
Ich bringe meinen Kindern bei, dass ihr Körper nur ihnen gehört. Sie müssen niemanden küssen wenn sie das nicht wollen, nicht die Oma und keinen Entertainer. Somit hätten sie oder wir in dieser Situation einfach „Nein“ gesagt und die Sache wäre erledigt gewesen. Ich hätte da sicher kein Faß aufgemacht.
Prinzipiell finde ich es natürlich durchaus in Ordnung, sachlich darauf hinzuweisen, dass dies heutzutage eben nicht mehr passend ist. Aber von einer betrunkenen Dramaqueen hätte ich mich sicher nicht für ihre Zwecke - nämlich einen gratis Drink - einspannen lassen. Die Suggestion dabei ist ja der Hammer: „Wer meine Tochter anfäßt, spendiert mir als Entschädigung einen Drink.“ Wunderbar!
Noch weitaus unmöglicher als den Kuß-Mann finde ich Eltern die im Beisein ihrer Kinder stockbesoffen sind. Geht absolut gar nicht.
Unser Blumenmann in der Straße hat meine Kinder immer mit Blumen beschenkt. Mehrmals hat er versucht dafür Küsschen auf die Wange gefordert. Haben sie natürlich nie gemacht und ich hab dann einmal deutlich gesagt das hier niemand irgendjemanden küssen muss um etwas zu bekommen! Hinterher gab es für die Kinder eine entsprechende Aufklärung. Ich bin mir sicher das dieser Mann überhaupt keine sexuellen Ambitionen hat aber der nächste vielleicht schon und davor gilt es meine Kinder zu schützen und in einem Nein zu bestärken! Also grundsätzlich hat diese Frau absolut recht gehabt aber wie du schon schreibst hat sie in ihrem besoffenen Kopf übertrieben. Sehr unangenehm
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