momokaa
Folgende Geschichte ist mir vor ein paar Monaten passiert und mich beschäftigt das immer noch. Wir waren auf einer Feier und es gab dort auch ein paar Kids. Alle im Alter von 5 bis 8 Jahren. Meine Tochter war da erst ein paar Monate alt. Es gab ein Trampolin und auch eine Rutsche. Drei von den Mädels sind zum Trampolin gelaufen und ich saß in der Nähe der Eltern. Irgendwann sind die drei dann angerannt gekommen und eines der Mädels erzählte unter Tränen, dass die Jungs(vier Stück) ihnen gesagt haben dass auf dem Trampolin nur Jungs spielen dürfen. Die Jungs haben dann wohl die Mädchen mit Stöcken beworfen. Eines der Mädels hat einen am Arm abbekommen. Nichts schlimmes,also keine Verletzung. Die Eltern sagten den Vieren dann dass sie einfach auf die Rutsche gehen sollen und dort dann eben Mädelsgebiet wäre. Ich kannte die Eltern und auch die Kinder nicht. Meinem Lebensgefährten hab ich auf dem nachhause Weg gesagt, dass ich meiner Tochter gesagt hätte sie darf auch auf das Trampolin und muss sich das nicht gefallen lassen. Unabhängig welches Geschlecht und auch überhaupt. Im Falle von Stöcker werfen wäre ich wohl auch hin gegangen und hätte es unterbunden. Aber darum geht es auch garnicht. Es wird Situation in ihrem Leben geben,auch wenn sie noch ein Kind ist, in denen ich gerade nicht dabei bin. Nun hab ich im Nachhinein viel über die Situation nachgedacht und mir überlegt was ich meiner Tochter für solche Situationen mitgeben möchte. Für mich steht es auch irgendwie sinnbildlich für so viele Situationen im Leben. Was sag ich meiner Tochter? Geh hin und Sag du darfst dort sein und wenn sie das immer noch nicht wollen, werfe einen größeren Stock? Find ich jetzt auch nicht so dolle. Oder sag ich ihr geh lieber weg und ziehe den kürzeren? Auch nicht meine Art. Klar manchmal gibt die Klügere nach aber ich möchte auch, dass meine Tochter für ihre Rechte und ihre Interessen einstehen kann! Reden? Klar ist immer die beste Lösung und bei Erwachsenen bestimmt auch meistens? möglich! Puh Im Falle der Situation von oben hab ich kurz den Gedanken gehabt mit dem größeren Stock.... Aber Gewalt hat es noch nicht so oft zu etwas gebracht. Ich weiß am Ende finde ich da meinen Weg und meine Tochter wird ein Klasse starker Mensch so oder so aber mich würde es echt interessieren wie andere Eltern es sehen. Schon Mal danke an euch für den Input Und entschuldigt die nicht ganz so gelungene Schreibweise und fehlende Satzzeichen. Mir fällt es auf dem Handy schwer da ich den ganzen Text nicht sehen kann um ihn zu überarbeiten. Frohe Weihnachten
Also als erstes gibt es solche Situationen glaub ich oft. In dem alter wo sie ihre geschlechter Zugehörigkeit entdecken. Aber auch wo Mädchen andere Mädchen ausschließen. Bring deinem Kind Selbstvertrauen bei. Aber Speziell bei so einer Situation in dem Alter sollten Kinder auf die Hilfe von Erwachsenen vertrauen. Bring das auch deinem Kind bei. Eigentlich hätten die Erwachsenen natürlich eingreifen müssen. Kinder lernen vom Verhalten der Eltern. Wenn die vorleben einen Rückzieher zu machen und jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen, lernen die Mädchen in diesem Fall leider auch. Also lebe das vor was dein Kind für die Zukunft lernen soll.
Danke für deine Antwort. Ja wahrscheinlich ist es genau das. Vorleben was sie lernen soll. Ich hätte wie gesagt das Stöcke werfen unterbunden. Und natürlich Versuche ich ihr Selbstvertrauen mitzugeben. Das ist glaube ich auch eines der wichtigsten Werkzeuge fürs Leben. Ich habe es auch etwas falsch rüber gebracht es ging mir jetzt garnicht speziell oder nur um diese Geschlechter Sache eher um die Situation als solches. Aber danke dass du so schnell geantwortet hast :-)
Das ist ein total interessantes Thema. Ich schildere mal meine Sicht, als Jungsmama. 1. Das Wichtigste ist, ein gutes Vorbild zu sein. Stehe ich für mich ein? Wie gehe ich mit Ungerechtigkeit um? Passe ich mich an, um Streit zu verhindern? Oder streite ich gerne? Vieles schauen sich die Kinder ab. Ich kann nichts predigen, was ich selbst nicht tue. 2. Kinder sollten ihre Konflikte selbst klären, natürlich entsprechend dem Alter. Je mehr sie selbst klären, desto mehr üben sie sich darin. Ich finde es sehr eigenartig, wenn Eltern an der Schaukel stehen und mich fragen, ob ihr Kind auch mal schaukeln darf? Das Kind kann einfach mein Kind fragen. 3. Manchmal ist es eben so und man muss es sich gefallen lassen. Sind die Kinder größer oder in der Überzahl, ja dann werde ich mich wahrscheinlich schwer behaupten können. So ist es eben, auch irgendwie ein Lernprozess. Was kann ich tun, wenn ich nicht mein Ziel erreiche? 4. Jetzt kommt der Jungsmama-Punkt. Wäre es andersrum, würde man da wahrscheinlich anders drüber denken. Nehmen wir an, die Mädels hätten keine Jungs reingelassen und einen sogar verletzt. Ich denke nicht, dass man den Jungs sagen würde:" Lasst euch das nicht gefallen! Wehrt euch!" Ist einfach mein Gefühl. Mädchen lässt man meiner Meinung nach viel mehr Freiheit. Ich finde es aber auch ok, wenn Jungs sich mal wehren oder unter sich sein wollen. Wie siehst du das? Liebe Grüße
Da hast du auch Recht. Und das wäre dann jetzt das Geschlechter Thema. Ich hoffe,sollte ich noch ein Kind bekommen und es ist ein Junge,dass ich ihm genauso raten kann sein Recht und seine Bedürfnisse durchzusetzen. Aber klar wahrscheinlich hätten die meisten gesagt lass die Mädels doch. Ich kann jetzt auch nicht wirklich sagen ich nicht. Aber ich hoffe es.
3 Jungs und vier Mädels, meine älteste Tochter hat mehrere Jahre kampfsport betrieben und ich würde beiden Geschlechter zu Hilfe eilen in der beschriebenen Situation,
Kleine Geschichte, mein ältester Sohn hat lange Fußball gespielt ebenso die älteste Tochter, beide im gleichen Verein.
Die Trainer hatten mal die Idee die Mädels gegen die Jungs spielen zu lassen die Mädels waren mu 11 die Jungs meine ich e 1 ( aufjedenfall 10 Jahre alt kurz vorm Wechsel in diedJugend)
Mein Sohn war der einzige der vernünftig ohne Hemmungen gespielt hat, ich sehe ich noch heute ( 9 Jahre später ) über den Platz brüllen das dass nur Mädels sind und die anderen jungs vernünftig spielen sollen.
Die Mädels haben sich kaputt gelacht und haushoch gewonnen. Ich kann meinen Sohn bis heute verstehen. Übrigens ist mein Sohn heute Trainer bei den minis wo bei uns noch beide Geschlechter zusammen spielen , er behandelt beide Geschlechter gleich, juns dürfen weinen und Mädels muss klar sein das Fußball nunmal Kontaktsport ist.
Ja wenn ich dabei bin würde ich auf jeden Fall jenach Situation als Erwachsene einschreiten. Mir ging es wie eher um Situationen bei denen ich nicht dabei sein werde. Und es ging auch um dieses Jungengebiet und Mädelsgebiet aber nicht im Sinne von gute Mädels schlechte Jungs. Eher um alle Kinder dürfen auf das Trampolin. Aber in erster Linie ging es mir um Interessen durchsetzen und für dich einstehen und wie ihr das euren Kids an die Hand gibt.
Mein soh war 9 und somit e2, stimmt auch die beiden haben 2 Jahre Abstand
Meine Kinder sind alle recht schlagfertig, bin ich auch und ich glaube auch das das ne Charakter sache ist und auch nix mit lautes kind leises kind zu tun hat Meine aktuell 5 jährige , ist sehr ruhig kann sich aber sehr sehr gut durchsetzen wenn es ihr wichtig ist, ich glaube das das um Teil sicher angeboren ist und zum Teil vorgelebt und die Kinder wissen halt auch das sie sich imme hife bei uns holen können
Das mit den Geschlechter bezog sich auf angi, ich finde es gruselig das wir fast im Jahr 2023 und immer noch Unterschiede zwischen jungen und Mädchen gemacht wird
Ich finde es auch gruselig. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass wir heute oft darüber reden, Mädchen stark zu machen, was ja auch total wichtig ist. Aber ich erlebe es oft, dass Jungs, nur weil sie Jungs sind, als Raudis (schreibt man das so? ) bezeichnet werden und Rücksicht nehmen sollen auf sie "zarten" Mädchen. Ich denke Mädels können sich genauso gut wehren wie Jungs und wie du schon schreibst, das ist einfach Charaktersache, das kann man nicht erzwingen.
Mein großer Sohn geht absolut jedem Konflikt aus dem Weg, da kann ich reden, soviel ich will
Schwieriges Thema, insbesondere weil man nie weiß, wie es wirklich abgelaufen ist. Ich habe beides, einen Jungen und ein Mädchen. Und der Junge hat viel mit Mädels gespielt. Und was mir wirklich immer aufgefallen ist, dass die Mädels an der Situation nie (oder fast nie) unschuldig waren. Sie kommen nur viel schneller zum petzen. Wenn ich die Jungs gefragt habe, wieso sie dies oder jenes gemacht haben, kam immer als Antwort, dass die Mädchen ja auch dies und das gemacht haben. Nur beim Petzen haben die Mädels das natürlich nicht erwähnt. Langer Rede, kurzer Sinn: für mich gibt es keine pauschale Antwort, man muss immer beide Seiten anhören. Wer weiß, wie es bei euch wirklich gelaufen ist. VG, Jesse
Jetzt lese ich deine anderen Antworten erst. Da habe ich dich wohl etwas missverstanden und meine Antwort passt nicht...
Ich würde und habe in der Vergangenheit empfohlen, immer für Wahrheit und Recht einzustehen. In dem Fall hätte ich meiner Tochter empfohlen, zu den Jungs zu gehen und zu sagen, dass es so etwas wie Jungsspielgeräte oder Mädchenspielgeräte gar nicht gibt und wer das Gegenteil behauptet, die deutschen Gesetze nicht kennt. Dass mit Stöcken werfen gewalttätig und nur für primitive Menschen ist, die sich nicht verbal verständigen können. Dass wenn sie noch einmal körperlich angegriffen wird, sie sich wehren wird. Ich hätte nämlich Furcht gehabt, dass die Kinder diesen Mädchen vs. Jungs Scheiß tatsächlich verinnerlichen und das ist die Pest.
Da hätten die Kinder doof gekuckt. Wenn da eines der Mädels gesagt hätte : Dass mit Stöcken werfen gewalttätig und nur für primitive Menschen ist, die sich nicht verbal verständigen können. Ich hoffe so sehr das mein Kind genauso schlagfertig sein wird. Und ich werde mein bestes geben ihr das beizubringen! Übrigens unabhängig vom Geschlecht.
Klar hätten die doof "gekuckt"... und den Vogel gezeigt! So etwas - so richtig die Aussagen inhaltlich auch sein mögen - beeindruckt Kinder (abgesehen von ein paar Ausnahmen) doch null!
Was wäre denn, wenn das Trampolin Mädchengebiet gewesen wäre und du einen Sohn gehabt hättest? Hättest du dann auch darauf bestanden (wenn er älter wäre), dass er da unbedingt auch spielen muss? Ich finde diese künstlichen Emanzipations- Gender-Debatten total nervig. Wenn mein Sohn (10J) jetzt zB irgendwo nicht mit spielen sollte, wo ebenfalls JUNGS sind, würde ich genauso sagen " dann geh du solange rutschen erstmal", einfach um die Situation zu entschärfen.
Weiter oben in meinen Antworten steht ja dass ich das meinem Sohn genauso beibringen wollen würde. Es geht auch nicht um künstliche Emanzipations-Gender Debatten Es ging mir einzig und alleine darum wie ich meinem Kind beibringen für seine Bedürfnisse und Rechte einzustehen. Und das unabhängig vom Geschlecht. Es waren nun Mal in dem konkreten Fall eine Mädels Gruppe und eine Jungens Gruppe Und mein Kind ist eben eine Tochter. Und ich hätte in keinem Fall darauf bestanden dass sie dort spielen MUSS . Aber wenn sie gerne auf das Trampolin wollte finde ich es schon eine Überlegung wert zu überlegen wie ich ihr in dieser Situation rate. Ich habe nun rausgelesen dass du in solch einer Situation erst einmal entschärfen würdest. Habe ich auch garnicht ausgeschlossen. Und ja mein erster Impuls wäre bei einem Jungen wahrscheinlich ähnlich gewesen. Ich hoffe es zumindest:-) Alle dürfen auf das Trampolin auch Jungs.
Ich glaube dass man das nicht antrainieren kann. Kinder werden selbstbewusst, wenn sie in jeder aktuellen Lebensphase genau das bekommen, was sie benötigen,zB ein Baby schon bemerkt dass es nicht weinen muss um gehört zu werden, ein Trotzkind zwar Grenzen aufgezeigt bekommt, aber ebenso liebevoll begleitet wird und ein Kind generell immer ERNST genommen wird. Von daher reicht es eigentlich wenn man es gut vorlebt und entsprechend immer für das Kind da ist.
Menschen sind unterschiedlich. Daher ist es auch völlig ok wenn es welche gibt die Konflikten oder unangenehmen Situationen aus den weggehen. Aber es gibt auch Menschen die sich eben nicht scheuen. Situationen "entschärfen" in einem Alter, in dem ich finde noch verhalten beigebracht und erzogen werden muß ist für mich nicht die richtige Option. Und ich habe eine einen Sohn. Und ich wurde Sehr selbstbewusst erzogen. Und ich würde das meinem Sohn und meiner Tochter gleichermaßen vorleben.
Da schätzt du mich GANZ falsch ein.
Ich bin absolut niemand, der seinen Mund hält oder Situationen ständig entschärft.
Wenn wir beide uns irgendwo kritisch begegnen würden,würde ich dich platt machen, glaub mir das , ich lasse mir von niemandem was sagen oder meine Meinung ändern,
ABER
In dem geschilderten Fall geht's um kleine Kinder und ein Trampolin, was niemandem gehört und wo andere Kinder zuerst waren.
Da müssen Kinder genauso lernen, dass man dann -sofern man unerwünscht ist- auch mal woanders spielen kann.
Ganz einfach.
Ich hätte gesagt, dass jeder alles benutzen darf, oder im Falle des Trampolins, dass da nicht gleichzeitig so viele darauf passen und man sich abwechseln muss. Auf jeden Fall würde ich aber mein Kind dahin begleiten, aber erstmal selbst reden lassen. Also die Möglichkeit geben es selbst mit Rückhalt zu regeln. Weil ich ein paar Antworten gelesen habe, die einen Unterschied sehen in der Behandlung der "Täter" , ob Mädchen oder Jung abweisen. Ich habe beides, 2 Mädchen und einen Jungen, ich empfinde das nicht so, dass es einen Unterschied macht und bestärke meinen Sohn genauso für seine Rechte einzustehen (egal ob gegenüber Jungen oder Mädchen) wie meine Töchter.
Schlagfertigkeit und sich mit Worten verteidigen zu können, kannst du ihr in jedem Fall für die Zukunft mitgeben. Die Mädels hätten sich ruhig mit Worten wehren können und die Eltern hätten klarstellen können, dass alle gemeinsam dort spielen dürfen und niemand ausgeschlossen werden sollte und das dann auch durchsetzen können. Mehr muss man aber finde ich da nicht tun. Kinder können das gut untereinander regeln und es braucht nur in Ausnahmefällen ein Eingreifen von außen. Man muss da jetzt nicht anders eingreifen, wie wenn einzelne Kinder unabhängig vom Geschlecht ausgegrenzt werden oder Mädchen Jungs ausschließen. Dieses Ausschließen wird ja gerne gemacht unter Kindern und da müssen die einzelnen Eltern ran, dass das allgemein nicht schön ist. Wer da wen ausschließt ist da finde ich eigentlich völlig egal. Es ist immer unschön.
Naja, in der Situation liegt natürlich die Vermutung nahe, dass die Eltern einfach selbst am feiern/sich unterhalten waren und das somit die am wenigsten "aufwendige" Lösung war, da keiner Lust auf Diskussionen/Streit unter den Kindern hatte.... Ich habe beides, eine Tochter (8) und einen Sohn (4). Ich hätte meiner Tochter (und auch meinem Sohn) gesagt, dass grundsätzlich jeder alle Spielgeräte benutzen darf. Aber dass es auch ok ist, wenn die Jungs mal was für sich machen wollen und dass man später ja tauschen kann, dass die Mädchen dann auch aufs Trampolin dürfen, denn alle passen im Moment eh nicht drauf. Ich hätte mich nach Möglichkeit nicht eingemischt in die Streitigkeiten der Kinder, nur wenn die Jungs auch später am Abend immer noch das Trampolin für sich beansprucht hätten. Um auf deine Frage noch zu antworten: ich hätte z.B nicht FÜR meine Tochter gefragt ob sie auch mal darf (wenn sie sich nicht getraut hätte beispielsweise), sondern hätte darauf bestanden dass sie selbst mit den Jungs verhandeln muss (hätte aber zur Ermutigung Formulierungsvorschläge gemacht), oder sich alternativ ein anderes Spielzeug/Spielpartner suchen muss. Bei meiner Tochter ist eher dieser Punkt Thema, sie tut sich schwer auf andere zuzugehen, die sie nicht kennt.
Schwierig hier aus der konkreten Situation heraus, irgendwelche moralischen Grundsätze oder Verhaltensregeln abzuleiten, die Du Deinem Kind mitgeben willst.
Fakt ist, dass die meisten Kinder in diesem Alter ganz klar differenzieren zwischen Jungs und Mädchen und das jeweilig andere Geschlecht oft "doof" finden, einfach, um sich in der eigenen Rolle noch klarer abzugrenzen.
Wie und ob man hier als Elternteil reagieren soll hängt von ganz vielen Faktoren ab.
Ich würde das Buch von Renz Polster : Kinder verstehen empfehlen.
Und zu gegebener Zeit Gedanken machen darüber, welche moralischen Leitsätze Du die nächsten 18 Jahre vermitteln willst.
Du musst aber auch nicht in absolut jeder Situation pädagogisch perfekt aufgestellt sein.
Passt irgendwie gar nicht, ist mir aber trotzdem dazu eingefallen, zeigt aber ein kleines selbstbewusstes Mädchen:
Eine ca vierjährige kam gestern Mittag mit ihrem Laufrad angefahren, die Eltern noch etwas weiter weg. Ich saß mit Hund auf einer Bank, sie stellte sich vor mich, baute sich auf und fragte: sitzt du hier schon länger?, kannst du bitte aufstehen und weggehen?, wir möchten hier Pause machen.
Ich habe beschlossen aufzustehen und Platz zu machen. Die Eltern kamen fast aufgelöst und fragten, was hat sie gesagt? Ich sagte, dass Sie hier alle sitzen möchten und dass ich weggehen soll
Die Eltern haben sich entschuldigt, für sie war das ganz peinlich. Ich habe dann geantwortet, dass ich ihre Tochter richtig taff finde und dass sie so bleiben soll, wie sie ist
Ich wollte sowieso weiter, war ja nicht das Wetter zum länger sitzen, aber ich glaube, ich wäre auch im Sommer aufgestanden oder hätte vorgeschlagen, dass ich mich ganz an den Rand setze (vielleicht wäre es ganz lustig geworden).
Ich war völlig beeindruckt und finde solche Kinder toll. Ich gehe mal davon aus, dass sie sich von den Jungs das Trampolin hätte nicht verbieten lassen
Da sieht man wieder, wie unterschiedlich man Dinge wahrnimmt. Das Verhalten dieses Kindes hätte ich persönlich nicht als selbstbewusst empfunden, sondern als grenzüberschreitend, fordernd, mit "Hoppla-jetzt-komm-ich-Mentalität", im übrigen nicht nur gegenüber Erwachsenen, sondern auch anderen Kindern gegenüber. ICH persönlich hätte den Platz nicht geräumt, sondern einen Kompromiss vorgeschlagen, also dass ich zur Seite rücke oder noch 3 Minuten sitze oder irgend so etwas
Wenn mir nach sitzen bleiben gewesen wäre, wäre ich sitzen geblieben, nur an die Seite gerückt. Sie hat das gar nicht böse gesagt, ich schätze mal, ihre Eltern haben ihr vorher gesagt, da hinten wird Pause gemacht und haben mich geahnt, dass die Bank bei diesem Wetter besetzt ist.
Das Stöckewerfen hätte ich u.U. auch unterbunden. Ansonsten hätte ich mich in den Konflikt nicht eingemischt. Wären meine Kinder aber zu mir gekommen, dann hätte ich ihnen Möglichkeiten genannt, was sie machen könnten (das meiste davon hätten sie aber eh schon gewusst...). Ich finde allerdings NICHT, dass es ein Zeichen von Schwäche und mangelndem Selbstbewusstsein sein ist, sich auch mal zurückzuziehen und nachzugeben, sondern das kann auch Klugheit sein. Unterscheiden zu können, welche Kämpfe sich lohnen zu kämpfen und welche nicht, halte ich für eine wichtige Fähigkeit.
Ich finde schon, dass man als Eltern ruhig sagen kann, dass Stöcke werfen gar nicht geht, erstens. Dann würde ich mal erklären, dass es keine Spielsachen für Jungs oder Mädchen gibt und die Mädchen da ruhig auch springen können. Irgend so ein Quatsch mit die Rutsche ist Mödelszone fördert doch dieses Jubgs sind so und Mädchen sind so. Finde ich völlig falsch. Klar muss man die Kinder ihren Kram selbst austragen lassen, aber wenn’s gewalttätig oder einfach offenkundig dumm wird, muss man als Eltern eingreifen und erklären. Hätten die Kings gesagt „hier ist kein Platz mehr, wenn wir fertig sind, könnt ihr“ wäre das ja was völlig anderes. Also ich gebe dir recht, ich finde, die Eltern haben falsch gehandelt und verfestigen einfach Stereotype im Kopf der Kinder. Dass ich meinen Sohn etwas anderes raten würde, er solle die Mädchen halt lassen, ist auch vollkommener Unsinn. Wer sowas behauptet, ist selbst vollkommen gehirngewasxhen von diesem Stereotypen Quatsch. Natürlich wäre ich auch bei einem Sohn hin und hätte den Mädchen gesagt, dass Stöckwwerfen gar nicht geht und erklärt, dass es keine geschlechterspezifischen Spielsachen gibt. Dann hätte ich mit denen eine Lösung gesucht (sie springen fertig, dann die jungs; wenn Lisa fertig ist, kann Paul usw.). So lernen die Kinder ja, das man miteinander reden kann und Kompromisse suchen muss. Natürlich gibt es Situationen, wo es besser ist, sich zurückzuziehen. Da zähle ich aber wirklich hoffnungslose und gefährliche Situationen dazu, sowas ist das ganz sicherlich nicht…
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