Elternforum Rund ums Baby

Verwirrungen vermeiden

Verwirrungen vermeiden

Mitglied inaktiv

Ich bräuchte mal euren Rat! Vielleicht mache ich mir da auch zu viele Gedanken.... Folgendes... bevor ich das Licht der Welt erblickte, hat meine Mama ihr erstes Kind verloren (also 3 Jahre bevor ich überhaupt Thema wurde). Mein Bruder ist im Alter von 7 Jahren verstorben. Mütterlicherseits war er halt zum einen der erste Enkel und vor allem überhaupt der erste Enkel, denn nach ihm folgten nur noch Mädels. Nun ist es so, das meine Tochter wohl so einige Eigenschaften/Charakterzüge/Macken von ihrem Onkel hat (sie ist jetzt 7 Monate alt). Bestes Beispiel sie ist total verrückt nach Etiketten. Überall wo eins dran ist (Spucktuch, Plüschspielzeug oder was halt sonst noch in die Fingerchen bekommt) muss erstmal ganz genau betrachtet und angefasst werden. Meiner Mama zaubert das immer ein Grinsen auf die Lippen und den Spruch "Das hat dein Onkel auch immer gemacht!" Nun mache ich mir Gedanken, wenn das so anhält und sie größer wird, ob sie mich irgendwann mal fragt, wo denn der besagte Onkel ist. Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich meine Mutter das erste Mal nach meinem Bruder fragte (in der Anbauwand steht ein Bild von ihm und ich fragte hält irgendwann mal, wer das sei... war ein merkwürdiges Gefühl dann gesagt zu bekommen "Das war dein Bruder") Ich möchte ihr dieses Gefühl irgendwie ersparen. Sicher ist es was anderes von einen Onkel zu hören, als von einem Bruder. Aber möchte irgendwie nicht das sie so zeitig schon mit dem Thema Tod in Kontakt kommt. Versteht ihr was ich meine? Was denkt ihr darüber?


Zero

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Kinder gehen komplett anders mit dem Thema Tod um, als der erwachsene. Warum willst du es ihr "ersparen"?! Sie hat einen Verwandten, der früh verstorben ist - warum nicht von ihm erzählen, wenn sie fragt? Wovor hast du Angst?


Streuselchen

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Für Kinder ist der Tod noch etwas ganz Natürliches. Sie gehen ganz anders damit um als die Erwachsenen. Ok, das war / ist dann der Onkel, der ist im Himmel und passt auf uns alle auf. Aber bei einem 7 Monate alten Baby schon Charaktereigenschaften zu bewusstem Onkel zu entdecken, halte ich für verfrüht.


Itzy

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Kinder gehen damit ganz anders um. Ichvwar 3 als meine damals 17 Jährige Schwester an einem Gehirntumor starb. Das habe ich meinen Kindern natürlich gesagt. Eben das ich nicht nur 2 Brüder und 1 Schwester habe sondern das es da noch jemanden gab. Meine Mutter hat nie irgendwelche Vergleiche zwischen meiner verstorbenen Schwester und meinen 3 Kindern gemacht. Wobei mein ältester Bruder, damals 14, meint das gerade meine erstgeborene ihr ähnlich sei. Versuch mit dem Thema Tod ganz normal umzugehen. Es gehört dazu. Beantwortet ihre Fragen möchlichst einfach, klar, sachlich. Und warte mal ab, vielleicht wird es viel weniger ein Thema als du denkst.


Lucylu

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Je normaler man dieses Thema behandelt, desto normaler wird dein Kind damit umgehen. Mein Sohn hat auch einen Onkel, der gestorben ist als mein Sohn eineinhalb war (er hat also keine Erinnerung mehr). Wir haben immer über ihn gesprochen, er ist nicht totgeschwiegen worden. Irgendwann als mein Sohn älter war, hat er nach den genaueren Umständen gefragt. Aber erstmal nehmen Kinder etwas als gegeben einfach so hin. Lg Lucy


Mitglied inaktiv

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ähm, meine Tochter ist auch früh verstorben und ich habe sie nie verheimlicht. Wieso willst du dem Kind das ersparen? Willst du deiner Mutter verbieten,über ihren Sohn zu sprechen? Er gehört dazu wie dein Kind auch. Und das mit den Etiketten haben alle meine Kinder gemacht. Nur weil das der Onkel auch gemacht hat, hat dein Kind doch nicht seinen Charakter. Mit 7 Monaten find ich alle Babys gleich neugierig. Laß deiner Mutter die Freude. Sie hat nix mehr von ihrem Sohn außer Erinnerungen und das solltest du akzeptieren und auch zulassen. Irgendwann erfährt es dein Kind doch sowieso.


kanja

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Ich finde es völlig normal, dem Kind dann zu antworten, dass das dein Bruder war, der leider als Kind schon gestorben ist.


malini

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Ich finde es schade, dass man den Tod von Kindern gern halten will. Die Uroma unserer Kinder ist gestorben, als das älteste Kind etwas über 1 Jahr alt war. Er hat verständlicherweise keine Erinnerung mehr an sie, Fotos, wo sie gemeinsam drauf sind, schauen wir aber regelmäßig an und sagen dann auch, dass das die Uroma ist, sie ist aber gestorben und im Himmel. Er akzeptiert das und es ist gut so. In absehbarer Zeit wird es weitere Todesfälle geben, einfach vom Alter der betreffenden Personen her, aber auch da wird das dann den Kindern so gesagt. Das mit den Etiketten haben aber sehr viele kleine Kinder, lass deiner Mama die Erinnerung an deinen Bruder in der Situation!


mischischel

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Kein Geheimnis daraus machen. Ich habe noch eine ältere Schwester, sie hat aber nur 1std gelebt. Ich kann mich nicht dran erinnern, wann ich das erste mal von ihr erfahren habe, ich muss sehr klein gewesen sein. Für mich war es immer ganz normal, das da eigentlich noch jemand wäre. Ich habe im Flur ein Bild von meinen Omas hängen, mein Sohn (1 1/2) schaut es sich total gerne an und ich erkläre ihm dann das es seine Uromas sind und diese leider schon im Himmel sind. Für mich ist das völlig normal.


Mitglied inaktiv

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Der Tod gehört zum Leben dazu. Ich würde es nicht richtig finden, dem Kind etwas zu verschweigen oder es zu belügen. Außerdem wird es sehr abstrakt für sie sein, sie kannte ihn ja leider nicht und wird sich nicht plötzlich wundern, dass er plötzlich nicht mehr da ist.


ela080

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Ich habe auch eine tochter die leider verstorben ist.mein sohn 2 weis das es da noch jemanden gibt.er weis das lotta im himmel wohnt und auf ihn aufpasst.er versteht das alles nichz so richtig aber uns war es wichtig das er von anfang an damit aufwächst.was ist daran falsch?


DanniL

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Ich würde auch offen damit umgehen. Beide Opas waren schon verstorben, als meine Tochter geboren wurde. Sie hat auch recht früh nachgefragt und wir haben ihr viel von den Opas erzählt. Sie sind Teil unseres Lebens.


DK-Ursel

Antwort auf Beitrag von DanniL

Hej! Ich verstehe, daß Du Angst davor hast, mit deinem Kind gerade darüber zu sprechen, wei les in Eurer Familie ein belastetes Thema ist - noch mehr als in vielen anderen. Aber Du kannst Deinem Kind nicht sehr viel ersparen - auch das Thema Tod kann sehr früh über Euch hereinbrechen, in wesentlich krasserer Form für sie als es der Tod eines Onkels ist, den SIE nie gekannt hat. Es ist ganz normal, auf die frage "wer ist das da auf dem Bild?" zu erzählen,daß man einen Bruder hatte und Großmutter eben auch noch immer traurig ist, daß er gestorben ist. Meistens reicht das erstmal - und Du wirst, wenn Dein Kind erstmal da ist, eh merken ,wie anders manche Situationen sind, die man sich im voraus als schwer vorstellt. Viele Gespräche ähnlicher Art finden dann bei völlig harmlosen, alttäglichen Situationen statt weil es dem Kind gerade in den Sinn kommt, danach zu fragen, wo die Toten sind, wann die kranke Tante stirbt, woher es selber kommt, etc, Mach Dir jetzt nicht Gedanken u mein Thema, das noch nicht aktuell ist. Nimm Dir im Gegenteil vor, offen über alles mit Deinem Kind zu reden - offen, wenn kindgerecht. Und denk dran,daß Du nicht den Weg für Dein Kind vorbereiten sollst, sondern Dein Kind für den Weg - dann schafft es auch die Stolpersteine, die da manchmal liegen. Alles GUte- Ursel, DK


nilo1988

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Sorry, dass ich es dir so kall hart hier schreibe. Und mir ist bewusst, dass es ein sensibles Thema für dich/euch ist. Aber ich bin überzeugt, dass man dies auch klipp und klar so sagen muss. Wir reden von einem Baby... mit verlaub, ihr wollt da sicherlich mehr heraus sehen, als da wirklich ist. Und von "Charaktereigenschaften" würde ich noch lange nicht sprechen. Klar wird oft gesagt/behauptet, dass die eigenen Kinder die Eigenschaften der Geschwister oft inne haben. Aber das ist eher Wunschdenken. Mein Onkel starb im Alter von 26 Jahren. Ich war selbst 8 Jahre. Meine Geschwister und mein Cousin (Sohn meines Onkels) lernten ihn nicht mehr kennen (bzw. waren zu klein, um sich daran zu erinnern). Klar schmerzt es, über den Tod eines geliebten Menschen zu sprechen. Und am Ende Dinge zu sehen, die einen an diesen geliebten Menschen erinnert. Auch meine Oma sieht ab und an meinen Onkeln, ihren Sohn, in Dingen, die wir tun. Das ist nunmal so, bedeutet aber nicht gleich, dass man sich charakterlich gleicht. Und natürlich kann man von dem Onkel erzählen! Sollte man doch auch. Und deine Mama muss es ihr schließlich nicht sagen, dass kannst du doch übernehmen, wenn die Zeit kommt! Wir hatten just erst in den Herbstferien das Thema selbst, da Nilo-Bruder (7 Jahre jung) nachfragte, von welchem Onkel ich und Nilo-Mutti denn sprechen. Und natürlich erzählten wir von ihm, was er für ein toller Mensch war und eben auch, dass er schon gestorben ist. Jeder von uns hat auch ein Foto von ihm im Wohnzimmer, somit ist er für unsere Familie immer "da" und gehört genauso dazu, wie auch andere uns liebe Menschen, die wir verloren haben. Dabei ist nichts schlimmes. Und weder für Nilo-Bruder noch für Mini-Nilo ist es etwas "traumatisches" von einem verstorbenen zu hören oder über ihn zu sprechen.


nilo1988

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Sorry, dass ich es dir so kall hart hier schreibe. Und mir ist bewusst, dass es ein sensibles Thema für dich/euch ist. Aber ich bin überzeugt, dass man dies auch klipp und klar so sagen muss. Wir reden von einem Baby... mit verlaub, ihr wollt da sicherlich mehr heraus sehen, als da wirklich ist. Und von "Charaktereigenschaften" würde ich noch lange nicht sprechen. Klar wird oft gesagt/behauptet, dass die eigenen Kinder die Eigenschaften der Geschwister oft inne haben. Aber das ist eher Wunschdenken. Mein Onkel starb im Alter von 26 Jahren. Ich war selbst 8 Jahre. Meine Geschwister und mein Cousin (Sohn meines Onkels) lernten ihn nicht mehr kennen (bzw. waren zu klein, um sich daran zu erinnern). Klar schmerzt es, über den Tod eines geliebten Menschen zu sprechen. Und am Ende Dinge zu sehen, die einen an diesen geliebten Menschen erinnert. Auch meine Oma sieht ab und an meinen Onkeln, ihren Sohn, in Dingen, die wir tun. Das ist nunmal so, bedeutet aber nicht gleich, dass man sich charakterlich gleicht. Und natürlich kann man von dem Onkel erzählen! Sollte man doch auch. Und deine Mama muss es ihr schließlich nicht sagen, dass kannst du doch übernehmen, wenn die Zeit kommt! Wir hatten just erst in den Herbstferien das Thema selbst, da Nilo-Bruder (7 Jahre jung) nachfragte, von welchem Onkel ich und Nilo-Mutti denn sprechen. Und natürlich erzählten wir von ihm, was er für ein toller Mensch war und eben auch, dass er schon gestorben ist. Jeder von uns hat auch ein Foto von ihm im Wohnzimmer, somit ist er für unsere Familie immer "da" und gehört genauso dazu, wie auch andere uns liebe Menschen, die wir verloren haben. Dabei ist nichts schlimmes. Und weder für Nilo-Bruder noch für Mini-Nilo ist es etwas "traumatisches" von einem verstorbenen zu hören oder über ihn zu sprechen.


Mitglied inaktiv

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Also ich kann wo auch nur sagen, warum macht ihr diesen unnötigen "Stress". Mein Bruder starb am Tag seiner Geburt. Wusste ich immer, auch das es kein Grab gibt, keine Fotos usw. Mein Onkel mit 16, also bevor ich starb. Meinen einer Opa ist wohl kurz nach meiner Geburt gestorben usw. All das wurde nie verheimlicht. Und sicher hat es keine Verwirrung gegeben oder irgendeinen "Knacks" weil sie eben nicht mehr lebten. Das gehört doch wo dazu. Wenn ihr euch schon so einen irrsinnigen Stress macht, was dann erst wenn jemand den euer Kind kennt irgendwann stirbt?


ak

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Ich glaube auch, dass Deine Tochter es demnächst als normal empfinden wird. Je nachdem, WIE Du es ihr vermittelst. Sag es ganz normal... und nicht tieftraurig und emotional. Du kanntest Deinen Bruder ja nicht... was jetzt nicht heißen soll, dass Du nicht traurig warst/bist.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von ak

Also ihr das Vorzuenthalten ist sicherlich keine gute Idee! Dein Bruder gehört zu euch, auch wenn er schon tot ist, dein Kind wird das verstehen. Kinder können mit so etwas oft viel besser umgehen. Zumal sie ja keinen klaren Verlust erleidet, da sie ihn ja nicht kannte, wird sie es vermutlich einfach so hinnehmen. Ich denke es würde sie aber verstören ihr den Bruder zu verschweigen, denn sie würde es bestimmt irgendwann rausfinden.


kattta

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einen klaren umfang mit Wahrheit halte ich für alle für am besten. geheimnisse schaffen, die das kind irgendwie spürt und nicht versteht, finde ich schon ganz ganz übel... außerdem gehört der Tod zum leben, es gibt keine familie , und er nicht vorkommt.durch genau so eine Tabuisierung wird es doch erst recht schwer?