Elternforum Rund ums Baby

Übertriebene Sorgen und Ängste

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Übertriebene Sorgen und Ängste

janineundpiet

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Hallo zusammen, ich bin seit 10 Tagen Mutter eines Sohnes (erstes Kind). Der kleine kam 3 Wochen zu früh und hatte gerade mal ein Geburtsgewicht von 2610 g. Das hat er schon fast wieder drauf, er nimmt ordentlich zu. Nun zu meinen eigentlichen Sorgen: Babyblues kam exakt 3 Tage nach Geburt. Nach 2 Tagen war es wieder einigermaßen okay. Aktuell heule ich so zwei-bis dreimal pro Tag. Allerdings mache ich mir mega Sorgen um seine Zukunft. Nachrichten kann ich gar nicht mehr lesen. Überall nur Krieg, Terror,Umweltkatastrophen, etc.. Dann kommen mir so Gedanken wie: Was passiert, wenn es zum dritten Weltkrieg kommt? Er vielleicht später in den Krieg ziehen muss? In welches Land könnte man auswandern, damit er sicher ist? Auch draußen lauern irgendwie überall gefühlt Gefahren. Ich will ihn am liebsten gar nicht aus dem Arm geben… Kennt ihr solche Gefühle? Was hat euch geholfen?


Tigerblume

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Antwort auf Beitrag von janineundpiet

Kriege, Naturkatastrophen und Krisen hat es immer gegeben. Anstatt Dich darauf zu fokussieren hilft es Dir vielleicht, wenn Du Dir mal eine Liste machst was alles in Deinem und Eurem Leben positiv ist, Dich stärkt und Dir Halt gibt? Angefangen ganz basal damit, dass Wasser in Trinkwasserqualität aus unseren Leitungen kommt. Ich kann meine Kinder nicht vor allen Schwierigkeiten schützen, aber ich versuche ihnen alle Eigenschaften zu vermitteln, die sie benötigen um auch Krisen zu meistern.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von janineundpiet

Du bist noch mitten im Hormonchaos. Es muss sich erst alles einpendeln und einspielen. Ich würde somit noch etwas Zeit verstreichen lassen und du könntest natürlich schon auch gezielt positiv denken lernen anfangen. Es hat immer schon viele schlimme Dinge auf der Welt gegeben. Aber wir haben das Privileg, dass es uns so gut geht, wie es uns geht. Und sollte sich das mal ändern, dann werden wir uns genauso irgendwie damit arrangieren müssen. Aber im Vorhinein schon ausmalen, was alles passieren könnte, ist nicht hilfreich, denn es mindert die Lebensqualität. Es gibt ja auch den Spruch: "Vor Angst kann man auch sterben". Und das trifft es, finde ich. Macht man sich unnötig haufenweise Ängste, wirkt sich das auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus und ist aber gar nicht nötig. Genauso kann jeden Tag etwas passieren, sodass die eigene Welt ins Schwanken gerät. Es muss doch gar kein Weltkrieg kommen, wenn z.B. jemand aus deiner engsten Familie schwerkrank wird, einen schweren Unfall hat oder stirbt, ist das genauso ein persönlicher Weltuntergang. Und trotzdem denkt man im Normalfall nicht täglich daran, dass das eintreffen könnte. Natürlich macht man sich grundsätzlich um seine Kinder Sorgen. Das ist tief in uns verankert, damit wir unsere Kinder beschützen und uns um sie kümmern. Trotzdem muss man irgendwann dann ein Gleichgewicht finden, sodass man sie nicht mit seiner Sorge erdrückt und sie somit einengt und ihnen schadet. Denn Kinder müssen sich auch frei bewegen dürfen und ihre Erfahrungen selbst machen dürfen, ohne dass Mama ständig dahinter steht und "Pass auf!" brüllt. Aber da wirst du ganz bestimmt noch hinein wachsen, wenn dein Kind älter wird. Was mir geholfen hat, wenn ich mir um etwas Sorgen gemacht habe, war einfach tief durchzuatmen, die negativen Gedanken bewusst nicht weiterzudenken und mir stattdessen die Dinge zu sagen, die gut sind, die positiv sind. So kann man aus einer Negativgedankenspirale aussteigen, wenn man bewusst an die Dinge denkt, die positiv und gut sind. Und da gibt es täglich mehr als genug, auch an vermeintlich schlechten oder ganz schlimmen Tagen. Auch das eigene Vertrauen hilft, wenn man weiß, dass man alles schaffen kann, weil man einfach daran glaubt und auf sich vertraut. Und wenn man insgesamt dazu neigt positiv zu denken, dann ist man auch viel widerstandsfähiger und es bringt einen nichts so leicht aus der Bahn, man kann dann auch schwerere Phasen besser annehmen und kommt dann auch da leichter hindurch. Es ist einfach eine Einstellungssache und das kann man üben und trainieren. Es dauert zwar, aber wenn man dran bleibt, geht es irgendwann fast von selbst. Und Dinge, die man nicht in der Hand hat, kann man ohnehin nicht beeinflussen. Da hilft auch Angst haben nichts. Hier sollte man am besten die Kontrolle abgeben und darauf vertrauen, dass alles gut bleiben wird und wenn etwas eintritt, was man nicht möchte oder was schlimm ist, darauf vertrauen, dass es trotzdem immer einen Weg geben wird, mit der Situation umzugehen. Alles Gute!


misses-cat

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Mein erstes Kind habe ich mit nicht ganz 19 am 09.09.2001zwei Tage später stand die Welt still wie wohl jeder weiß. Ich habe wochenlang keine Nachrichten geschaut, quasi das ganze Wochenbett über, kein Radio keine Zeitung alles erst nach dem Wochenbett wieder. Mir hat es geholfen


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von misses-cat

So, wie bei Misses war es bei mir auch nur das meine 2. Tochter 2 Tage eher geboren ist Wir kamen am 11.9. nach Hause. Ich habe den Abend noch die Reportagen gesehen, dann nicht mehr.


kattta

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Antwort auf Beitrag von janineundpiet

Nehme das Wochenbett ernst, schmuse mit dem Kind. UND keine Nachrichten und social media, die dich antriggern. Deine innere Wiederstandskraft kommt wieder zurück. Natürlich sehen wir die Welt mit anderen Augen, wenn wir Kinder bekommen. Krisen, Gefahren gab es immer. Es ist unsere Aufgabe, nicht nur die Kinder zu schützen, sondern stark zu machen für diese Welt, in der wir leben. Jetzt aber aktuell ist deine Aufgabe, zusammen zu wachsen mit Kinde und Kindsvater, dich von der Geburt zu erholen , das Hormonchaos sich wieder einpendeln zu lassen. Nicht alle deine Gefühle heute sind Wegweiser. Du kannst die Welt im Großen nicht ändern und euere Zukunft nur nach Kräften vorbereiten. Dazu braucht es Kraft, Liebe, Humor und ein warmes Herz. Schmeiß die Ängste über Bord und versuche an euere Kraft zu glauben. Wir alle hier draußen sind auch noch da und noch dreht sich unsere Erde und wir leben alle ganz gut. KEINE NACHRICHTEN


Ruto

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Antwort auf Beitrag von janineundpiet

Da gibt's zwei Strategien und ich selber wende beides an. Die eine ist, sich mit den negativen Gedanken auseinander zu setzen. Die andere - Ablenkung. Wenn ich merke, dass ich gerade besonders negativ denke, dann reduziere ich die Zeiten, in denen ich Zeitung/Artikel lese (um dem Doom Scrolling entgegen zu wirken) und versuche mich abzulenken, mich auf positive Dinge zu konzentrieren und mir vorzuhalten. Was habe ich alles, was kann ich alles, wie könnte eine positive Zukunft aussehen? Beim Beschäftigen mit den negativen Nachrichten und Ängsten spinne ich die Gedanken bewusst weiter und überlege mir das schlimmste Szenario, das mir dabei in den Sinn kommt. Anschließend kann ich mir entweder ohnehin sagen, dass das gar nicht eintreffen muss und dann doch unrealistisch ist. Oder ich schreibe es bewusst auf und packe es dann weg. Dann ist es aus meinem Kopf, aber auch nicht verdrängt. Ansonsten sei dir bewusst, dass das gerade ganz normal ist. Du bist gerade erst Mutter geworden und musst dich erst an die neue Verantwortung gewöhnen, an deine neue Rolle usw.


ml1820

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Antwort auf Beitrag von janineundpiet

Ja, ich kenne diese Ängste. Durch zusätzliche andere Faktoren landete ich in einer Erschöpfungsdepression und bekam psychotherapeutische Unterstützung (Verhaltenstherapie). Mithilfe meiner Therapeutin habe ich beschlossen, Probleme erst dann zu lösen, wenn sie tatsächlich auftreten (und nicht im Vorhinein). Das funktioniert sogar aktuell bei meiner Krebserkrankung - in diesem Zusammenhang habe ich bemerkt, dass sich die schlimmsten Dinge gewisse positive Seiten habe. Kurz gesagt: genieße die Gegenwart anstatt an der Zukunft zu verzweifeln. Wenn das nicht möglich ist und es dich belastet, dann hol dir Hilfe. Alles Liebe!


janineundpiet

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Antwort auf Beitrag von ml1820

Ich wünsche dir weiterhin alles Liebe!