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Trennung vom Partner - was dann?

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Trennung vom Partner - was dann?

Pipiletta

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Man liest hier immer wieder Berichte von Frauen über ihre geizigen / faulen / unsensibelen Männer. Oft wird in den Kommentaren empfohlen zu gehen, sich von so einem Mann zu trennen. Jedes Mal ist es auch mein erster Impuls, aber dann frage ich mich wie das Leben für die jeweilige Frau mit Kind oder mehreren Kindern aussehen wird. Viel einfacher oder angenehmer wird es wohl auch nicht sein. Wenn er z.B. kaum was im Haushalt macht, dann wird auch dieses "kaum" wegfallen. Und so ist es in allen Situationen, die nicht ideal sind. Können diejenigen, die eine Trennung durchgemacht haben darüber berichten, ob es tatsächlich besser oder doch schwieriger im Leben wurde? Ich persönlich habe noch niemandem in meinem Umfeld sicher dazu raten können sich zu trennen, weil in meiner Vorstellung alles nach der Trennung noch schwieriger wird.


Pamo

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Ich kann keine Erfahrung beitragen, warte aber gespannt auf Antworten. Wenn man sich wegen den von dir genannten Faktoren trennt und nicht weil man den Partner nicht mehr ertragen kann, dann macht es keinen Sinn, wenn man sich nach der Trennung schlechter stellt. Wenn der Partner also keine zusätzlichen Kosten verursacht, einem nicht auf der Tasche liegt und nur eben wenig tut, dann lohnt sich eine Trennung vielleicht nicht. Wenn man aber sehr beengt wohnt, der Partner zwar ein halbes mickriges Gehalt mitbringt, aber ansonsten mit seiner Zockmaschine ständig im Weg sitzt und liegt, dann könnte es sich wieder lohnen. Oder wenn er pausenlos rummosert und ätzt. Das loszuwerden ist auch bares Geld wert. Aber rechnen sollte man auf jeden Fall. Man wird durch eine Trennung jedenfalls nicht automatisch reich.


misses-cat

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Ich habe mich mit dem dritten Kind schwanger getrennt. Mein Ex war meine Jugendliebe, er ist nie erwachsen geworden,ich hätte nicht drei sondern vier Kinder gehabt mit dem Unterschied das die wirklichen Kinder erwachsen geworden sind ( jedenfalls bis jetzt zwei davon die sind 20 und 18 ) und auf eigenen Beinen stehen, den letzten der drei bekomme ich auch noch dahin. Ich fand es auch mit drei alleine einfacher, ja ich hatte wenig Geld aber das wenige hat niemand für unnützes Zeug ausgegeben. Meine Kinder haben gelernt das es wichtig ist zu arbeiten , ich habe zwar lange aufstocken müssen aber ich habe ihnen immer vorgelebt das es wichtig ist früh aufzustehen, sich zu bemühen Arbeit zu finden ( mein Ex ist bis heute noch andauernd arbeitslos) Und ja in meinem Fall wurde es besser, mit 30 habe ich meinen Mann kennengelernt, wir haben weitere Kinder bekommen , mein Mann hat aber immer alle Kinder gleich behandelt finanziell, als ich das dritte gemeinsame bekommen habe hat er mich unterstützt das ich noch eine Ausbildung machen konnte, in drei Jahren werde ich hoffentlich noch eine weitere Ausbildung machen können . Ich kann jetzt sagen daß ich eine Beziehung auf Augenhöhe führe, klar haben wir auch Mal Probleme aber kein Vergleich mehr zu früher


misses-cat

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Ach so beim finanziellen fehlt das auch, mein Mann war und ist immer für die drei großen da soweit diese das möchten gerade meine älteste Tochter und mein jüngerer Sohn sind sehr sehr eng mit meinem Mann, mein ältester Sohn nicht so aber das hat andere Gründe


Pino

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Als Kind hab ich mir immer gewünscht, dass meine Eltern sich trennen. Meine Mutter hat Vollzeit gearbeitet, gekocht, den Haushalt gemacht und sich um uns Kinder gekümmert. Mein Vater hat, nachdem er seinen Job verloren hat, kaum was gemacht (wenn es hochkommt, mal Spülmaschine ausräumen), war nur am Computer bei sich im Zimmer, hat im Haus geraucht, war ständig schlecht gelaunt. Mir tat meine Mutter immer sehr leid. Und das tut sie heute noch, denn sie ist immer noch mit ihm zusammen. Niemand von uns Kindern kommt (gerne) zu Besuch, weil das ganze Haus nach Rauch stinkt. Dabei ist meine Mutter wirklich ein herzensguter Mensch. Zum Glück ist sie, anders als er, noch so fit, dass sie ihre Kinder und Enkelkinder besuchen fahren kann. Aber ohne ihn wäre sie sicher besser dran gewesen und hätte vielleicht jemand neues, nettes gefunden.


WonderWoman

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ich habe keine persönlichen erfahrungen, nur berufliche als familienrechtsanwältin. in dem falle also scheidungen und keine trennungen. die wenigsten frauen stellen sich mit einer scheidung besser. und ob man die socken des ehemannes mit den kindersocken wäscht oder nicht macht arbeitstechnisch sicher auch nicht den grossen unterschied. meiner erfahrung nach ist der vorteil vor allem psychisch. der kerl sitzt nicht auf dem sofa rum und bringt einen schon durch seinen bloßen anblick auf die palme. er meckert nicht weil es drei tage hintereinander nudeln mit tomatensoße gibt weil zeitlich nichts anderes zu machen war. er sagt nicht dass er sich um die winterreifen kümmert und tut es dann doch nicht. und man kann abschliessen und sich wieder auf eine neue beziehung einlassen. ausserdem stellt eine "gute" scheidung einiges klar. wenn durch ein gericht geklärt wurde wer was zahlt, wem was zusteht und wer für was verantwortlich ist bringt das oft ruhe in die beziehung. diese streitpunkte fallen weg. dann fällt es häufig auch leichter auf den anderen zuzugehen und zugeständnisse zu machen. weil jemand der es wissen sollte klargestellt hat dass das kein muss sondern wirklich freiwillig ist.


zwergchen1984

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Meiner Schwester geht es besser. Finanziell nicht unbedingt, aber seelisch. Ihr Ex Mann war bzw. ist ein Kontrollfreak. Das hat seine Gründe, die ich hier nicht näher ausführe. Fakt ist, dass er hätte daran arbeiten müssen und das hat er strikt abgelehnt. Wenn man dann keinen Schritt mehr machen kann, über alles Rechenschaft ablegen muss, ja sogar belegen muss was man wann für was bezahlt hat und sogar warum man was neues kauft, dann würde ich das Weite suchen. Sogar warum sie tanken musste, musste sie ihm erklären. Meine Schwester hat bis zur Geburt des gemeinsamen Kindes VZ gearbeitet, später dann Teilzeit. Das alles ging sogar so weit, das er ihr sauer erspartes Geld gefunden hat(was übrigens für sein Weihnachtsgeschenk gedacht war und auch auf dem Umschlag stand) und ihr dann vorwarf, das wäre für einen anderen Mann... Noch mehr Beispiele? Sie arbeitet immer noch Teilzeit, bekommt aufstockend ALG2. Der KV zahlt Unterhalt und sie hat ihr Auskommen mit dem Einkommen. Er versucht übrigens immer noch nach 5 Jahren sie zu kontrollieren.


Mitglied inaktiv

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Die getrennten Frauen, die ich kenne, haben sich von ihren Männern nicht nur getrennt, weil da keine Liebe und Leidenschaft mehr war oder weil der Mann ihre "Ansprüche" nicht erfüllt hat, sondern weil sie es nicht mehr ausgehalten haben, sich mit einem Zustand zu arrangieren, der für sie in jeder Hinsicht unbefriedigend war. Frauen sind da m. E. sensibler und weniger pragmatisch als ihre Männer, und viele Frauen (inklusive mir) neigen dazu, sehr lange sehr faule Kompromisse mitzutragen, weil sie extrem lange hoffen, dass schon kleine Änderungen zum Besseren verheißen könnten, dass irgendwann "alles gut" wird. Das passiert aber nicht. Sondern es gibt manchmal kleine Lichtblicke, aber grundsätzlich ändern tut sich in einer verkorksten Partnerschaft nicht viel, wenn nicht beide sehr viel Arbeit investieren. Meine getrennt lebenden oder ernsthaft über Trennung nachdenkenden Freundinnen sind übrigens keine Frauen, die finanziell komplett von ihrem Mann abhängig wären, die nicht in der Lage wären, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen oder die sonst irgendwelche alltagspraktischen Probleme hätten. Was ihnen im Weg steht, ist eher die gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass eine Frau die Familie und die Ehe zusammenhält. Bei einer Freundin spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass ihr das gemeinsam bewohnte Haus nicht selbst gehört und sie darum kämpfen müsste, mit den Kindern dort zu bleiben (zumal sich die beiden zu gleichen Teilen um die Kinder kümmern). Was meines Erachtens VIEL besser wird, ist das Gefühl, nicht in einer Paarkonstellation zu leben, mit der man unglücklich ist. Und den Kindern vorzuleben, dass das so sein muss, weil Paare und Familien zusammenhalten, egal, wie schlecht es einem selbst damit geht.


wolfsfrau

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Ich kenne durchaus Frauen, die sich nicht trennen, weil die finanzielle Situation dann schlechter wird. Allerdings rechne ich durchaus damit, dass die Trennung bei manchen vielleicht kommt, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ich würde niemandem direkt zu einer Trennung raten, es sei denn, Misshandlung ist im Spiel, körperliche oder seelische - aber das kann man von außen oft schlecht beurteilen. Die Leidensfähigkeit ist unterschiedlich ausgeprägt. Und die Kompromissbereitschaft. Wobei es ja durchaus auch gute Kompromisse gibt. Für mich persönlich hätte ich eher mit finanziellen Einbußen gelebt, als mit einem Mann/Kindsvater, der mich oder meine Brut schlecht behandelt, ignoriert oder nicht unterstützt.


Mitglied inaktiv

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Meine Freundin zb. ich habe mit ihrem Mann null Kontakt, weil er für mich das größte Arsc****och ist was rumläuft. Hier würde ich so gerne mal Trennung ansprechen, ich mache es aber bewußt nicht. Bis auf einmal : Meine Freundin stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Ihr Papa hat früh die Familie verlassen, da war meine Freundin 2 Jahre alt. Ihre Mutter hat nie mehr geheiratet. von Männern hatte sie genug. Die Beiden lebten immer vom Hand in den Mund und meine Freundin (nennen wir sie B) mußte gleich nach der Schule arbeiten gehen. Sie hat keine Ausbildung gemacht. Sie lernte dann mit 20 ihren jetzigen Mann kennen. Er hatte Geld, hatte studiert und ist irgendwas mit dipl. Ing. Sie haben ein Jahr später geheiratet und er baute ein Haus. Ab da ging es los. Überall "mein Haus - meine Autos".... Sie bekam dann ihre Tochter zeitgleich wie ich meinen Sohn. So lernten wir uns kennen. Anfangs trafen wir uns als Familie öfter, aber ich kam mit diesem Mann nicht klar. Er hat sogar in Anwesenheit von B Witze über sie gerissen. Ich kann mich noch erinnern, als mein Mann mal fragte, wie sie sich kennengelernt haben und da kam "Naja, ich fuhr bei ihr durch den Ort und wedelte mit Bananen und da sprang sie von einem Baum" und er lachte und lachte. NUR er :-( Und so zog sich das die ganzen Jahre. Ab und zu blieb es halt nicht aus, daß ich ihn dennoch mal zu Gesicht bekam. Er kam nie sympathisch rüber, im Gegenteil. Dann rief B eines Tages an und erzählte, daß ihr Mann ohne dass sie es wußte, ein neues Auto gekauft hat, obwohl ausgemacht war, die nächste größere Anschaffung wäre eine neue Küche, denn ihre war schon 30 Jahre alt. Sie hat ihn aber immer in Schutz genommen. Den Spruch "Er hat ja Recht, er verdient das Geld" konnte ich nicht mehr hören :( Ich habe einmal geäußert, dass dieser Mann schon lange mein Exmann wäre, darauf kam nur: "Das kann ich nicht, ich seh über alles hinweg. ich hatte 20 Jahre lang mir nie was leisten können und jetzt habe ich halt alles" Da habe ich mir geschworen, ich werde nie wieder was dazu äußern. Sie ist leider ein "Dummchen".. liebevoll gemeint. Sie hätte besseres verdient. Schade, wenn Frauen so abhängig sind..


JakobsMutti

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Es war die richtige Entscheidung, mein ex konnte nämlich keine Verantwortung übernehmen. Wir haben nicht zusammengewohnt, aber wenn ich einen Haushalt ohne Partner führe, fällt auch der dreck Weg, den er produziert. Das merkt man schon - er war ja doch hin und wieder hier. Finanziell hat er sich auch nicht beteiligt, das merke ich jetzt auch - denn vom Unterhalt, den er bis vor einiger Zeit noch gezahlt hat, ist regelmäßig auch viel für ihn drauf gegangen. Er musste ja auch essen, duschen usw. Emotional ist es auch eine Entlastung gewesen, die Streitigkeiten fallen weg. Natürlich fehlt schon etwas, denn mein ex hat nach der Trennung den Kontakt abgebrochen und mir kurz vorher noch das Leben zur Hölle gemacht (nach einer einstweiligen Verfügung, war aber auch das vorbei). Klar, ich habe Rennerei wegen Unterhaltsvorschuss und keine Entlastung, weil ich komplett alleine für alles verantwortlich bin, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Für meinen Sohn finde ich es trotzdem sehr schade, dass er ohne seinen leiblichen Vater aufwachsen muss. Es wäre schön, wenn sich irgendwann noch mal eine Partnerschaft ergibt.


Finale

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Ich kann von keiner Trennung berichten, war aber bis meine Tochter in die Schule gekommen ist, fast immer Mo bis Fr mit ihr allein, da nein Mann auf Montage war. Im Haushalt habe ich es wahnsinnig gemerkt, ich hatte viel weniger zu tun. Weniger Wäsche, deutlich weniger kochen, dadurch weniger einkaufen und weniger oft die Spuelmaschine ausräumen, ich finde, da merkt man jede Person.


Andee92

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Ich habe (Gott sei Dank) auch keine persönliche Erfahrung. Aber sehe es im Umfeld. Sie alleine mit dem Haus nun, schlau gewesen und das Grundstück auf dein eigenen Namen gekauft, und zwei Kinder. Und arbeitet in Schichten. Sie hat viel zu tragen und zerreißt sich, um das Haus zu finanzieren. Aber! glücklich für sich selbst. Meine Schwägerin ist seit 15 Jahren alleinerziehend. Noch in der Schwangerschaft getrennt. Körperliche Gewalt war im Spiel. Sie hat ihre Tochter und arbeitet und wuppt alles alleine, hat es sogar geschafft von der Aufstockung runter zu kommen. War ein langer Weg. Aber...Sie ist für sich selbst glücklich. Sie sucht zwar einen Partner, aber sie lässt sich nicht ansatzweise mehr unterkriegen, auch wenn es finanziell besser wäre oder vieles einfacher (mit anpacken usw.). Eine Trennung ist garantiert nichts einfaches, mal eben so, wenn man Kinder hat, verheiratet ist usw. Aber psychisch eine Erlösung. Man merkt definitiv, wenn man zwar alleine alles macht, aber für eine Person weniger. Mein Mann ist immer auf Montage. 5..7...10..11 Tage am Stück. Ich bin hier rund um die Uhr gefordert mit drei Kindern und Haus und Tiere usw. Aber einer weniger, dem ich hinterher räumen muss und die Menge zu kochen ist ein enormer Unterschied. Mein Mann sieht zwar nicht ansatzweise so aus, aber isst wie ein Scheunendrescher als Bauarbeiter. Definitiv nicht mit einer Trennung zu vergleichen, will ich auch nicht. Aber ein gewisses Verständnis für "Erleichterung" habe ich schon.