Ginevra
Hallo ihr Lieben, Hat jemand eine Idee, wie man auf eine stilvolle Art sein Mitgefühl für einen Trauerfall bekunden kann? Ich habe bereits eine sehr schöne und besondere Karte bestellt und möchte ein paar persönliche Worte darin formulieren. Mir kommt das aber "zu wenig" vor und ich habe daran gedacht, eine Kerze zu schenken. Ist das komisch? Es geht um eine junge Frau, deren Vater viel zu früh und unerwartet verstorben ist. Wir sind familiär miteinander verbunden. Ich finde es so schwierig. Ich möchte ehrlich meine Anteilnahme und mein Mitgefühl ausdrücken. Aber für etwas, für das es einfach keine Worte gibt, ist es so schwer...
Die Idee mit der Kerze finde ich eigentlich sehr schön. Ich habe gerade letztens bei einer Dame die bei uns in der Gegend Kerzen bemalt einige sehr schöne Trauerkerzen gesehen. So eine Kerze kann man ja sehr persönlich gestalten lassen.
Ich finde es sehr schön, daß du dir diese gedanken machst. ich habe leider selber schon viele Todesfälle erlebt, die uns betroffen haben. Wenn ich Trauerkarten schreibe, drücke ich ertsmal aus, dass es kaum Worte gibt, die beschreiben, was der Verlust bedeutet. der Tod kommt oft, wenn nicht durch Krankheit oder hohes Alter erwartbar bedingt, zu früh und überrraschend . Dann schreibe ich etwas persönliches, was ich mit der verstorbenden Person verbinde. Manchmal nur, von der letzten Begegngung, wie der/diejenige mit seinem Humor oder was auch immer, so besonders die Situation bereichert hat. Oder wie er/sie in der Küche stand und extra liebevoll das Essen zubereitet hat. oder wie wir immer, wenn wir auf dem Heimweg von dort waren, noch darüber sprachen, wieviel Liebe in der Familie ist... Schlicht, in Worten, liebevoll die Haltung, oder das Besondere, das wir gerade in den letzten Begegnungen erinnern. Bei Karten, die wir erhalten haben, hat das gut getan zu lesen. Das auch andere erinnern und damit ein kleines Fenster offen haben zu dem Verlust, der uns überwältigt und den wir begreifen müssen. Freunde und Verwandte haben mir oft gesagt, wie gut ihnen das getan hat. Denn Standardsprüche tuen oft noch meh weh, da sie da sie die eigene Trauer fast bagatellisiern. Im Netz gibts dazu gute Tips.
Katta hat das sehr gut „empfohlen“… bist du aber solcher Worte nicht so mächtig, oder du tust dich schwer so was zu schreiben, bitte schreibe kein Standard Satz… dann besser nur die tolle Karte mit deinem Namen… Je nach Verbindung, einfach eine ganz starke herzliche Umarmung, ein bisschen Halt und Geborgenheit geben… Der Tod meines Bruders ist über 20 Jahre her, an Worte, schriftliche Anteilnahme kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an Taten! Eine gute Freundin hat mich einfach, stumm in den Arm genommen, mein Chef alles mit der Berufsschule geregelt ( ich hätte da eine Woche später Prüfungen gehabt), mir, obwohl Hochsaison, so viel Zeit gegeben wie ich brauchte, ohne Murren oder Ansprüche… Eine andere Freundin hat mich vor doofen Sprüchen einer doofen (charakterlosen!!, sie behauptete, mein Bruder wäre gar nicht gestorben, ich hätte nur schiss vor den Prüfungen gehabt!!) Mitarbeiterin abgeschottet… Daher, Taten sagen manchmal mehr als Worte!
Ich schreibe dann immer eine kleine persönliche Erinnerung. Zum Beispiel, wie fröhlich oder humorvoll derjenige immer war, oder wie zuversichtlich, wie gelassen und gutgelaunt. Oder auch, was mich an demjenigen besonders beeindruckt hat. Oder etwas, was derjenige mal gesagt hat, etwas Lustiges oder auch Tiefgehendes. („Ich weiß noch, wie wir einmal bei euch waren, und er XXX“). Nur Kleinigkeiten, keine künstlichen Lobeshymnen. Das kam immer sehr gut an. Da die meisten Leute nur einfallslose Floskeln schreiben, haben mir Freundinnen öfters gesagt, dass meine Karte die persönlichste war und sie wirklich gefreut hat. Ich finde also nicht, dass es keine Worte gibt. Es geht ja nicht darum, den Tod philosophisch zu erklären oder jemanden mal eben schnell zu trösten. Es geht einfach um ein paar wirklich persönliche Sätze, um kleine Erinnerungen, Szenen. Und so was gibt es eigentlich immer. LG
Nein, due Idee mit der Kerze finde ich auch schön. Schreib frei weg, wie Dir zumute ist. Wenn Du Dich an Schönes erinnerst, schreib davon (kurz). Wenn er Dir wegen irgendetwas bedeutet hat, erwähne das. Was mir beim Tod meiner Mutter zu denken gab und bewußt wurde: daß da mehr als due Mutter verschwindet. Da geht auch ein Mensch, der dich länger begleitet hat als alle anderen, da rückt man selber auch weiter, da geht ein Stück Kindheit. Aber egal, was Du schreibst: es ist gut, sich überhaupt zu melden. Gerade hat eine nette Kursteilnehmerin ihren Vater verloren und damit ihr Fehlen entschuldigt, auch ihr habe ich ein paar private Worte geschrieben, für die sie sich ausdrücklich mehrmals bedankt hat. Anteilnahme zählt, selbst wenn man sich den Verlust oder Schmerz nicht vorstellen kann.ihn beim anderen zu sehen und mitzufühlen, das zählt und wärmt! Das weiß ich, weil wir schon reichlich Verluste durchlebt haben.
Ich habe meine Mutter und eine weitere sehr enge Person in der Familie leider auch viel zu früh (Anfang/Mitte 50) gehen lassen müssen. Die Karten fanden wir damals nebensächlich, bzw. ich könnte mich jetzt spontan an keinen der Texte erinnern. In Erinnerung blieben mir nur die, die wie oben geschrieben eine persönliche Geschichte erzählt hatten oder ein Foto gemeinsam mit der verstorbenen Person beigelegt hatten. Das fand ich total schön. z.b. meine Mama an ihrem Lieblingsort mit ihrer Cousine. Diese Bilder haben wir alle in einen Rahmen und aufgehangen. Waren wirklich ein paar Leute. Ich finde aber deine Idee mit der Kerze sehr schön. Das hätte mich auch gefreut.
Danke für eure lieben Beiträge. Das war sehr hilfreich. Alles Liebe für euch.
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