Mutti86
Hallo, meine Tochter geht in die erste Klasse. In ihrer Klasse gibt es sehr viele verschiedene, vor allem charakaterstarke (kann man das so sagen?) Kinder, weswegen es oft in den Pausen unter den Kinder Streit gibt. Diese Kinder bestimmen sehr gerne und natürlich möchte dann jedes Kind seinen eigenen Willen durchsetzten. Die Kinder klären dem Streit meist wohl in den Pausen selber wieder, was ja auch super ist. Aber wie kann ich meiner Tochter beibringen, dass es erst gar nicht zum Streit kommt? Ich finde es gut, dass sie sich das Bestimmen der anderen nicht immer gefallen lässt. Sie sagt dann, dass sie es doof findet, dass xy immer bestimmt, aber dann kommt es halt immer zum Streit. Es gibt halt auch in der Klasse zwei Mädchen, die nichts sagen und tatsächlich sich alles gefallen lassen und dann das machen, was die anderen sagen. Ich möchte, dass mein Kind nicht so wird, aber wie kann ich ihr beibringen, was sie sagen soll, damit es erst nicht zum Streit kommt.
Was ist denn so schlimm am Streiten bzw. was stört dich daran? Streiten ist wichtig und richtig um Konflikte zu lösen und seine Gefühle/Bedürfnisse zu artikulieren. Ich würde eher versuchen, das Streiten richtig beizubringen, falls noch nicht geschehen: keine Beleidigungen (nicht persönlich werden), keine Körperlichkeit.
Gar nicht erst zum Streit kommen ist der falsche Ansatz. Wenn unterschiedliche Meinungen und Bedürfnisse aufeinander treffen, muss es ja immer ein Kompromiss ausdiskutiert werden. Die einzige Möglichkeit, dem völlig zu entgehen, wäre, sich zurückzuhalten und nicht für sich einzustehen, und das wäre auch nicht gut.
sie macht doch alles richtig. erkennt, dass es doof ist, dass immer einer bestimmen will und löst das problem. was du ihr beibringen kannst, ist die richtige streitkultur. dass nicht jeder immer seinen willen bekommen kann und das man einen kompromiss finden muss, mit dem alle einverstanden sind. das gilt auch für sie. auch sie sollte einen schritt auf die anderen zugehen. daneben natürlich noch das selbstverständliche wie nicht schreien, beleidigen oder hauen.
Hallo zurück! Ich verstehe dich so, dass du nach Lösungen suchst, damit die Situation sich nicht sofort verhärtet, die Spielzeit nicht zerstritten wird, der Konflikt ohne große Wut und langem Unwohlsein geklärt wird und dabei alle sich am Ende wohl fühlen. Es also einen Konflikt gibt, dieser auch ausgetragen wird, aber es keinen Streit gibt. Die beschriebene Situation taucht ein Leben lang wieder auf, deshalb ist es so wichtig, das Austragen/ Lösen von Konflikten zu lernen. Wie wir das tun, prägt gerade Kinder und Jugendliche in ihrem Verhaltensrepertoire , weil sie noch wenig reflektieren und einfach anwenden, was sie gelernt haben. Also früh übt sich,…! Kinder mit hohem Sinn für Gerechtigkeit und dem entsprechenden Wunsch nach Ausgeglichenheit und Dynamik, haben auch öfter das Selbstbewusstsein, ihre Gefühle von Ungerechtigkeiten/etc. zu äußern. Klingt ja erstmal gut. Aber, man will man ja jetzt auch nicht, dass das gute Kind sich ständig mit irgendwem in den Haaren hat, ständig streitet und erklären muss, immer wieder Ungerechtigkeiten aufzeigt, Änderungen einfordert. Das macht doch müde. Das ist aufreibend, bedeutet oft viel Wut, Resignation/Frust/Verzweiflung. Ist ja ständig immer wieder was ungerecht. Schlimmstenfalls kommt es zum Rückzug, Zerwürfnis oder der stillen Resignation, die Akzeptanz im Streit zu leben, Gefühle abzukoppeln, gleichgültig zu werden, man kann ja eh nichts ändern oder es ist viel zu anstrengend. Was nun?! Ich hörte mal, einer Seele wird nicht mehr auferlegt, als sie zu tragen vermag. Und glücklicherweise Weise, sind es gerade die selbstbewussten Kinder mit hohem Gerechtigkeitsempfinden, die auch super Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft aufweisen, also super Potential haben, um Konflikte gut lösen zu lernen und echte Friedensstifter werden. Konkret zu deiner Frage: Du kannst ihr beibringen: - Keiner ist Schuld an der Situation. Weder die Bestimmerin, noch die Mitläuferinnen; wir alle haben die Situation hervorgerufen. Ich brauche also niemanden direkt persönlich aufzufordern was zu ändern, weil ich garnicht den Grund/die Schuld/die Ursache/die Lösung bei jemand Einzelnen sehe. So kommt man aus diesem Einzelkampf mit der dominanten Person heraus ohne die eigenen Gefühle zu übergehen. - Situation proaktiv angehen: entweder den Zufall entscheiden lassen, wer bestimmt oder der Reihe nach Bestimmen. Bevor wir spielen, knobeln wir aus, wer bestimmt: zB.: höchste Zahl Würfeln, usw. Die, die zuletzt bestimmt hat, entscheidet, wer mit Würfeln anfängt. Die Kinder entscheiden dann chancengleich, wer bestimmt. Der Chancengleichheit wird sogar ein eigenes Spiel gewidmet. Das schafft Bewusstsein bei allen Beteiligten. Es wird gemeinsam darauf geachtet, dass es fair bleibt, dass das dazu gehört.
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