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Strategien gegen Grübeln?

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Strategien gegen Grübeln?

Halimon

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Hallo, mein Beitrag hat zwar nichts mit Babys zu tun, aber vielleicht kann ja trotzdem jemand von euch helfen... Ich muss morgen ein geschäftliches Telefonat führen. Dabei geht es darum, eine Ungerechtigkeit zu korrigieren und meinen Standpunkt klar zu machen. Leider bin ich schlecht darin, meine Interessen zu vertreten und lasse mich von halbwegs geschickten Rhetorikern an die Wand reden. Deswegen habe ich ein bisschen Angst, wieder zu versagen, mich einschüchtern zu lassen und kleinbei zu geben. Mein Problem ist, dass ich jetzt wach liege und das noch mindestens die halbe Nacht (die andere Hälfte wird wahrscheinlich von meinem Töchterchen beansprucht) weil mir Gedanken um dieses Gespräch im Kopf kreisen. Ich weiß, dass es nichts bringt und ich lieber so viel wie möglich schlafen sollte. Aber ich grübele über den möglichen Ablauf und finde keine Ruhe. Kennt von euch jemand vielleicht Strategien, so ein Gedankenkarussel zu stoppen? Damit man runterkommt und einschlafen kann? Das wäre toll. Und da so eine Situation ja immer mal wieder kommt, gerne auch noch morgen antworten, wer was weiß ... Danke schon mal und liebe Grüße!


juleba

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Angelegenheit aufschreiben, damit die Gedanken aus dem Kopf kommen.


Pocahontas1234

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Ich kenne solche Gedankenkarusselle sehr gut. Aber es bringt nichts zu grübeln und Angst zu haben. Du kannst du den Gesprächsverlauf nicht vorhersehen, es läuft zu 99 % anders als du es in deinen Gedanken immer wieder durchgehst. Und es bringt auch nichts über etwas zu grübeln, was vielleicht gar nicht eintritt (dass du gegen die Wand geredet wirst). Sei morgen einfach selbstbewusst und dann wirst du dieses Gespräch super meistern :-) Wenn du gar nicht schlafen kannst hilft dir vielleicht nochmal aufstehen, bisschen frische Luft schnappen? Oder mit deinem Mann reden, falls er noch wach ist? Meiner kann mich immer super beruhigen und runterholen wenn ich so drauf bin wie du jetzt.


Halimon

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Antwort auf Beitrag von Pocahontas1234

Ja, mit meinem Mann reden hilft. Der kann 1000 mal besser verhandeln als ich und schafft es dabei auch noch, dass man "Freunde bleibt". Und kann mich grundsätzlich auch gut runterholen.


Lavendel79

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Bewusst aufstehen, ein Blatt Papier nehmen, Lösungsansätze aufschreiben. Dann das Problem "auf dem Blatt" dort auf dem Tisch liegen lassen, das wartet dort bis morgen früh. Danach wieder ins Bett und sich ganz bewusst an ein schönes wohliges Erlebnis aus der Kindheit / Jugend... zurück erinnern und in seinem Bewusstsein fokussieren. z.B. ein schönes Weihnachtsfest als Kind oder das Gefühl im Urlaub frei und ohne Druck zu sein. Ganz konkrete Ereignisse. Das Gefühl Ruhe/Wärme spüren und zulassen. Im Autogenen Training bildet man hier ein Ruhebild/einen Ruheort aus, an den man dann "wandert" aber ungeübt geht auch eine schöne Erinnerung . Generell ist so ein Kurs vielleicht für Dich nicht schlecht? Oder Progressive Muskelrelaxation (PMR ) nach Jacobsen. Oder Yoga... es gibt viele Möglichkeiten. Wenn man solche Techniken beherrscht, kann man sie auch in den von Dir genannten Situationen anwenden.


Fru

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Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Fürs Gespräch würde ich mir Notizen machen mit Argumenten, damit du eben nicht an die Wand diskutiert wirst! Viel Glück ...


12Mami

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Ich kenn das sehr gut. Mir geht es auch immer vor wichtigen Gesprächen so. Wie die anderen schon gesagt haben AUFSCHREIBEN! Es hilft wirklich! Ich hab so ein kleines A5 Heft wo ich immer meine Gedanken reinschreiben oder manchmal Tipp ich auch schnell eine Notiz in mein Handy! Auch wenn man die Gespräche nicht vorher sehen kann und es manchmal anders kommt als wie man denkt würde ich mir persönlich trotzdem einen möglichen Gesprächsverlauf aufschreiben - also Notizen machen mit den Dingen die du auf jeden Fall sagen willst, schlagfertige Sätze, Antwort auf mögliche Fragen die kommen werden etc - übersichtlich und kurz und knapp wie möglich aufschreiben und mit ins Telefongespräch nehmen. Wenn das Grübeln in der Nacht ist würde ich nochmal aufstehen und Dinge runter schreiben. Zu dem hilft mir immer ein Hörbuch hören - also im Bett liegen bleiben und mit Kopfhörern, da schlaf ich immer super schnell ein. Wenn es richtig schlimm war haben mir auch immer Baldrian Tropfen zur Entspannung und besseren einschlafen geholfen.


Halimon

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Vielen Dank für euren Input!! Habe mir Notizen gemacht und konnte tatsächlich schlafen. Wichtig ist nun, dass ich nachher nicht nachgebe, dabei aber ruhig und freundlich bleibe. Selbst wenn wir uns nicht einigen, möchte ich selbstbewusst aus dem Gespräch gehen und mich nicht von dem männlichen alpha -Tier-Gesprächspartner in die Tasche stecken lassen. Tschakkah.


Anna-Fine

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Wie ist es gelaufen? :-) Da Du ausdrücklich auch um späte Antworten batst: Zusätzlich zu den Tips oben hilt mir: - mich meiner schlimmsten Angst stellen (zB am Ende denken andere, daß ich dumm bin; am Ende fühle ich mich unfähig; ... was immer es bei Dir ist, vielleicht ein Gedanke, vielleicht ein Gefühl [Scham? ], oft beides zusammen) - oft beruhigt mich schon, mir das klarzumachen und nicht mehr innerlich davor wegzurennen... sonst hilft es, mir für diese Angst eine Lösung zu suchen - ob nun Gegenbeispiele aus dem Leben oder eben ein Gespräch mit Freundin/Partner/... über genau diese Angst - die können Nahestehende ja oft gut geraderücken (wenn das nie reicht, kann man dazu auch mal ein paar Termine Therapie in Erwägung ziehen...). Auf die Dauer kann man sich u.U. einen inneren Spruch überlegen, der einem genau das erlaubt, wovor man Angst hat: Wir alle haben das Recht, unfähig zu wirken, Fehler zu machen, uns zu schämen usw. oder: Es geht 1000en (Millionen!!) anderen Menschen auch so. usw. - Ausprobieren, was Dir am meisten ein befreiendes "Gefühl" gibt. - aufbauende, aber auch Schlaf-fördernde Musik - ein paar Seiten lesen, zB die Lieblingsstelle in einem Gute-Laune-Schmöker (es geht ja nur darum, in positive Stimmung zu kommen und mich abzulenken) - mir als Christ hilft auch manchmal, mich an Vertrauen auf Gott zu erinnern, denn das fehlt mir dann ja. Da gibt's ja ein paar ermutigende Bibelsprüche, zB "Alle eure Sorge werft auf Gott, denn er sorgt für euch" (ich mag die doppelte Bedeutung von "sorgen" dabei...) - auch wenn Du kein Christ bist, vielleicht findet Du etwas Entsprechendes? - gerade bei Leistung/Versagen/Fehlermachen helfen mir manchmal Erinnerungen an Situationen, in denen ich es gut hinbekommen habe... oder in denen mir jemand gesagt hat, wie er mich einschätzt, also nicht Lobhudelei, sondern eher ein durchwachsenes, aber ehrliches Bild von mir. - Körperkontakt: Partner, Haustier, bei mir hilft zT sogar ein kuscheliges Stofftier - mir überlegen, was mir *wirklich* wichtig ist um Leben - und daran denken - grds.: dankbar sein, d.h. an Dinge im Leben denken, für die ich dankbar sein kann - manchen hilft ja auch eine warrme Dusche oder ein warmer Tee zum Runterkommen und Einschlafen (bei mir nicht so, aber jeder ist anders) - manchen hilft ja, sich den Chef oä in Badehose oder Unterwäsche oder beim Sch... vorzustellen. Ist nicht so meins, weil ich ihn ja nicht lächerlich machen will oä. Meins wäre eher, mir vorzustellen, daß auch er Ängste und Scham kennt und manchmal vielleicht gern jemanden hätte, der ihn tröstet (= ein Mensch wie meine Freunde und ich!)... oder wenn man sich das so gar nicht vorstellen könnte, ginge auch: Er war auch einmal ein Kind mit Ängsten und Scham (usw., siehe oben) - Hilft Dir, daran zu denken, wie toll Dich Dein Kind findet? (Und wie egal ihm Dein Chef oä ist? :-)) Und *das* zählt doch, oder? - als tatsächliche Vorbereitung fürs Gespräch: einen Leitsatz / ein "Mantra" haben, was Du wirklich beeinflussen und erreichen willst (keinesfalls, was Du nicht willst - das blockiert nur), also zB "meine Meinung 2x wiederholen (wenn er mich kleinreden will)", "Schultern zurück", "sagen, daß ich es anders sehe" usw. usw. - ...


Halimon

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Antwort auf Beitrag von Anna-Fine

Hey, vielen Dank!! Also, es ist tatsächlich gut gelaufen und ich habe - fast - alles erreicht, was ich wollte. War hinterher richtig geflasht, hatte fast so einen Adrenalinkick Habe mir Notizen gemacht, und habe mir überlegt, welche Reaktion mich grundsätzlich oder schlimmstenfalls erwarten könnte. Und die ersten Sätze geübt, damit ich mich dabei nicht verhaspele. Jetzt bin ich zufrieden. Danke für die Unterstützung!!!