Merry21
Hallo ihr Lieben, sorry erstmal, Text ist etwas länger geworden... Es geht um folgendes, hört sich vielleicht doof an, aber irgendwie beschäftigt mich das gerade. Unser Sohn ist jetzt 20 Monate alt, ich befinde mich immer noch in Elternzeit und habe auch das dritte Jahr genommen, allerdings weil ich mich selbstständig gemacht habe und die Selbständigkeit jetzt etwas hochfahren möchte, der Papa verdient nicht so viel und ich kann einfach deutlich mehr Einkommen erzielen. Das erste halbe Jahr aber ich komplett allein zu Hause, der Papa hat Vollzeit gearbeitet dann bin ich mit Teilzeit mit wenigen Stunden in der Woche schon eingestiegen in die Selbständigkeit, der Papa hat reduziert auf 80%. So ist das bisher auch geblieben, bedeutet ich habe trotzdem die meiste Betreuungsarbeit geleistet. Ich denke ich muss eigentlich nicht extra dazu sagen, dass ich unseren Sohn natürlich über alles liebe und er sich im Grunde prima entwickelt, aber es war die ersten etwa 12-14 Monate echt hart, wir haben hier keine sozial Unterstützung, keine Familie die helfen kann, er hat gewisse Regulationsprobleme (Emotionen und Schlafen), es war also einfach sehr sehr anstrengend, noch dazu ist dann meine Mutter gestorben, ich musste meinen Vater vorübergehend bei uns aufnehmen und pflegen - alles gleichzeitig plus Selbstständigkeit. Ich hatte also in der ganzen Zeit bis vor kurzem immer das Gefühl, dass es mich praktisch nicht mehr gibt, sondern ich nur für andere zur Verfügung stehe und für andere funktionieren muss. Jetzt so langsam wird es leichter, der Kleine ist in der Kita, mein Vater ist jetzt in einem Pflegeheim und es geht ihm besser, und der Papa engagiert sich immer mehr und immer lieber in der Betreuung, es fällt ihm scheinbar leichter jetzt wounser Sohn schon eine kleine Persönlichkeit geworden ist, mit dem man sehr aktiv sein kann und vieles unternehmen und erkunden kann. Als er noch ein Baby war, hat er sich da eher etwas gedrückt. Er genießt gerade die Zeit mit ihm zu verbringen und macht viele Sachen gerne aus eigenem Antrieb heraus. In den letzten Wochen hat sich dadurch ein bisschen das ganze verschoben, gerade wenn wir frei haben verbringt er inzwischen mehr Zeit mit ihm als ich - ich genieße einfach total das bisschen Freizeit das so langsam möglich geworden ist, gehe wieder Hobbys nach, organisiere meine Selbständigkeit (ich liebe meine Arbeit) und habe kein Problem damit, unseren Sohn mehr dem Papa zu überlassen, eigentlich. Aber immer wieder überkommen mich so latente Schuldgefühle, wie z.b heute. Dazu muss ich sagen, dass ich meistens immer noch die Nächte aus verschiedenen Gründen übernehme, was inzwischen ganz okay ist, da unser Sohn deutlich besser schläft, aber immer wenn er zahnt oder krank war oder irgendetwas besonderes war, sind die Nächte auch wieder sehr schwierig und anstrengend, manchmal tagelang. Also heute war es dann so, dass ich seit etwa 4 Uhr morgens im Einsatz war und mich um ihn gekümmert habe und als er dann einigermaßen Schlaf nachgeholt hat war es schon fast 9 Uhr, ab da habe ich ihn im Grunde genommen dem Papa überlassen, weil ich so erschlagen war, dass ich noch ein bisschen schlafen wollte, dann bin ich so gegen 11 Uhr aufgestanden und jetzt um 12 Uhr ist der Papa schon wieder rausgegangen mit ihm zum spazieren und ich bin hier geblieben, weil ich jetzt ehrlich gesagt nicht so viel Lust hätte mitzukommen, sondern gerne mich hier mit anderen Sachen beschäftigen wollte. Das ist der Punkt, an dem ich dachte, ist das normal? Ist das egoistisch? Bin ich eine schlechte Mutter? Im Grunde genommen sagt mir mein Verstand und auch mein Gefühl, dass das okay ist, und trotzdem kommen immer wieder solche Zweifel und Fragen auf... Kennt ihr das? Wie würdet ihr das bewerten? Wie sind eure Erfahrungen damit? LG Merry
Du bist keine schlechte Mutter!!!!!! Du machst das schon gut und egositsich darf man auch als Mutter sein! Man muss ja nicht selbst aufgeben, nur weil man ein Kind hat. Das Kind ist auch mit dem Papa glücklich,
Gegenfrage: Meinst du dein Mann hat sich je einmal gefragt, ob er egoistisch ist. Ich kann deine Gedanken zwar absolut nachvollziehen, ich bin auch so, aber das ist vollkommen bescheuert und ein Problem von weiblicher Sozialisation. Die völlige Aufopferung der Mutter. Egoismus ist etwas völlig anderes.
Diese Gefühle sind normal und haben auch nur wir Mütter. Zum einen sind wir gesellschaftlich so geprägt zum anderen glaube ich aber auch, es liegt in unserer Natur in der Nähe der Kinder sein zu wollen! Solange es allen gut geht und sich keiner benachteiligt fühlt ist doch alles prima und da kannst du ruhig das schlechte Gewissen beiseite schieben! Genieße die Zeit für Dich und freue dich wenn es mit Papa und Sohn so gut klappt.
Du bist keine schlechte Mutter. Auch wir brauchen eine Auszeit. Ich kann dir nur von mir sagen: Mann im Burnout - seit 1 Woche wieder arbeiten, Baby 15 Wochen alt, kein Kontakt zur Familie mütterlicherseits - sind aber an ihrem 8. Lebenstag plötzlich vor meiner Tür gestanden um Krawall zu machen, Baby immer schon starkes Bauchweh und Blähungen. Haushalt gehört fast mir alleine (190qm) und dann noch 2 Katzen. Ich bin auch oft fertig. Habe so wie du oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie z.B mal zu ihrem Mobile lege oder in die Schaukel setze (obwohl sie zufrieden ist). Dennoch denke ich mir "ich sollte mich doch mit ihr beschäftigen" aber ansonsten würde ich im Haushalt auch gar nichts weitergekommen. Ich kenne das Gefühl also. Ich hoffe es wird besser - auch für dich! Viel Kraft!
Bei uns ist das ganz normal, habe heute auch ausgeschlafen, bin um 5 Uhr zur Kleinen rüber weil sie gemeckert hat. Warum sollte ich deswegen eine schlechte Mutter sein? Papa darf gerne 50% übernehmen wenn er frei hat, ganz normal. Was ich aber auch kenne, meine Tochter kann sich sehr schlecht selbst beschäftigen, tut sie es aber dann doch mal länger komm ich mir immer blöd vor wenn ich so "nichtstuend" in der Nähe sitze.
Also, erst mal, dein Post klingt für mich gar nicht egoistisch … Weißt du, du achtest auf dich, kennst deine Grenzen und Bedürfnisse das ist wunderbar und wichtig. Dein Akku ist leer, du hast auch außerhalb deiner Kernfamilie viel gestemmt und organisiert und musst deinen Akku jetzt aufladen und auf dich achten, dass du das erkannt hast, ist grossartig. Gebau das ist wichtig und mit das beste, was du deinem Kind mitgeben kannst. Es merkt so, dass es der Mama gut geht und auch Eltern Bedürfnisse haben, auf die sie achten um auch später noch voll für sie da zu sein. Dass man nicht immer seine eigenen Bedürfnisse aufgeben kann, bis man ausgebrannt ist, und auch, dass man nicht einfach über die Bedürfnisse anderer Menschen hinweggehen kann. Du brauch auch als Elternteil später noch, für Taxidienste, Reisen, Hausaufgabenhilfe, Teeniegespraecht, Ausflüge, Liebeskummergespraeche etc viel Kraft und dazu musst du auf dich acht geben. Nur so wirst du dauerhaft die Kraft und Gelassenheit und Stärke haben, voll und mit ganzem Herzen für alle Bedürfnisse deines Kindes da zu sein und es großartig aufwachsen zu lassen. Ich finde, ihr klingt nach einem wunderbaren, harmonischen Familienverbund, in dem dein Kind und auch evtl Geschwosterchen liebevoll, behütet und wunderbar aufwachsen werden. Weiter so!
Es ist ein Gerücht, dass nur Mütter solche Schuldgefühle kennen, auch wenn es sie unter uns besonders häufig und ausgeprägt gibt. Mein Mann zumindest hat sie zumindest auch, wenn er nicht so da sein kann, wie er gerne möchte. Das nur vorweg. Ansonsten machst du es genau richtig knd nimmst dich raus, wenn du merkst, du schaffst das nicht mehr. Aufopferung sollte kein erstrebenswertes Ziel sein. Ich habe von Anfang sn mehr gearbeitet als der Vater, bin dennoch erste Bezugsperson geworden - natürlich habe ich ds oft, viel zu oft!, ein schlechtes Gewissen, wenn ich mein krankes Kind beim Papa lasse, obwohl es nach Mama weint, ich aber arbeiten muss. Oder wenn ich nach durchwachten Nächten weil meine Tochter auch krank war (hier ähnlich - Nächte bleiben nach wie vor an mir hängen), tagsüber über jede Minute froh bin, in der sie mal NICHT an mir klebt. Schon Ferien sind mir oft zu viel. Drei Tage tagsüber alleine mit ihr und ich bin nervlich durch. Unsere Tochter litt auch ewig lang an massiven Regulationsstörungen und diese extrem schwere und lange Zeit ist bei mir noch nicht verarbeitet, zumal sie auch ein sehr forderndes Kleinkind blieb. Ich fühle mich so, als würde sie mich bis auf den letzten Funken Energie aussaugen. Aber ich habe auch gemerkt - das Problem existiert nur in MEINEM Kopf. Papa und Tochter sind ein Superteam, ds habe ich nie dran gezweifelt, meine Ansprüche an mich sind das Problem, da völlig überzogen. Es tut uns dagegen allen gut, wenn ich mich zurück ziehe, wenn ich nicht mehr kann. Man achtet viel zu wenig auf sich selbst.
Ehrlich gesagt kann ich null nachvollziehen. Geht es jemandem schlecht dadurch? Wie kommst du darauf das nur absolute Selbstaufgabe eine gute Mutter ausmacht? Ich bin so vieles mehr als nur Mutter und lebe das so gut es im vorhandenen Rahmen geht aus und zwar 100% ohne schlechtes Gewissen
es geht allen gut, deinem Sohn, dem Papa und du kannst dich auf deine Arbeit konzentrieren, kannst wieder dein Hobby nachgehn, ist doch alles Bestens.. es ist sehr schön, wenn euer Kind auch mit Papa alleine sein kann, und nicht nach Mama schreit... Los lassen , das ist wichtig, alle sind zufrieden
Hallo, brauchst dich nicht schlecht fühlen. Ihr macht das ganz toll! Grüße
Ganz im Gegenteil, du kannst sehr stolz auf dich sein - dein Mann übernimmt Verantwortung und das sogar freiwillig und gerne und du schaffst es, dir Zeit für dich zu nehmen! Kinder brauchen zufriedene eltern und daher sage ich dir - mach weiter so!
Vielen Dank euch allen für eure Einschätzung und für euren Input. Na ja, ich glaube die Schuldgefühle kamen jetzt ein bisschen daher, dass ich eben teilweise den Eindruck habe, dass sich der Papa mehr um ihn kümmert als ich. Jetzt gerade so an den Feiertagen und im Urlaub eben. Und vielleicht auch daher, dass ich die Zeit für mich so genieße und auch teilweise suche, das dann eben manchmal so ein Gefühl hochkommt, dass doch eigentlich die Zeit mit den Kindern so wertvoll ist, gerade wenn sie noch so klein sind und so schnell vorbei geht, dass ich einfach manchmal denke, dass ich zu wenig dankbar bin oder eben zu egoistisch, meinen Bedürfnissen zu viel Raum gebe... Und einige hier haben ja sowas gesagt wie, wenn alle zufrieden sind, da ist dann doch kein Grund für Schuldgefühle. Aber so einfach ist die Sache dann auch nicht, denn einerseits ist unser Sohn gerade wieder eher Mama anhänglich, bedeutet es ist schon so, dass er dann morgens meckert und manchmal auch weint, wenn Papa ihn übernimmt und ich mich dann wieder hinlege beispielsweise. Und was meinen Partner betrifft, bei dem bin ich mir auch nicht so sicher wie einverstanden er tatsächlich damit ist, er verbringt zwar gerne Zeit mit unserem Sohn, und sagt nichts wenn ich z.b. heute sage, ich komm nicht mit, aber ich fühle mich von ihm manchmal trotzdem verurteilt. Er ist halt so ein Mensch, der redet da nicht über solche Sachen, sowas kommt dann in irgendwelchen Auseinandersetzungen plötzlich hoch, was er wirklich denkt. Das alles befeuert natürlich die Schuldgefühle. Aber grundsätzlich stimme ich allem zu, was hier geschrieben wurde, dass es natürlich wichtig ist, nicht nur sich selbst aufzuopfern und auf seine Bedürfnisse zu verzichten die ganze Zeit, weil irgendwann hält das auch die fürsorglichste Mutter nicht mehr aus, und ich glaube auch nicht, dass es für ein Kind das Beste ist, wenn es das Zentrum der Welt für die Mutter ist. Im Gegenteil. Ich z.B. hatte so eine Mutter, die aus praktisch sonst nichts weiter bestand als Mutter und Hausfrau zu sein, und es hat sie total zermürbt und völlig depressiv und krank gemacht, sie war zeit ihres Lebens bis zu ihrem Tod im Grunde genommen unglücklich und das habe ich die ganze Zeit mitbekommen. Ich hätte mir für sie etwas anderes gewünscht und ich hätte mir für sie sehr gewünscht, dass sie freier gelebt hätte und eben auch mehr für sich gelebt hätte, denn es ist auch eine große Bürde, das Gefühl zu haben, dass ein anderer Mensch sein ganzes Leben für dich gegeben hat. Sie kannte und konnte es aber nicht anders. Aber es hat mir auf jeden Fall geholfen, dass ihr da alle so klar wart. Vielen Dank und viele Grüße, Merry
So- liebe Merry, meine Herkunft ähnelt deiner. Ich habe ( meine zwei Töchter sind schon groß) mit meiner Selbstständigkeit uns 4 in den ersten Jahren voll ernährt,mein Mann hat damals step by step eine Firma gegründet, bis die lief, war ich die Ernährerin. Bis heute- bin ich bekennende schlechte Hausfrau. Habe eine tolle tiefe Bindung zu meinen Töchtern. mein Mann ist ein sagenhafter Vater, ich war nie dabei bei dem Väterbashing. Ich habe mir viel anhören müssen von Frauen, heute kann ich sagen- wir sind stolz auf uns. Lieben uns. unsere Töchter haben große Ziele und setzen um. Und hier war Liebe und Kuscheln. Auch ohne, daß ich 24 Stunden bereit stand. Steh zu dir, ihr macht das toll. Und pfeif auf alte Bilder.
Jetzt stell dir einfach mal vor du wärst ein Vater. Würdest du dann so einen Text schreiben? Ganz sicher nicht. Du bist einfach so sozialisiert worden dass eine Mutter gefälligst rund um die Uhr für das Kind dazusein und sich selbst quasi aufzugeben hat. Das ist BS. Euer Kind ist prima versorgt wenn es mit Papa Zeit verbringt. Ihr seid tolle Eltern und wer jetzt am End wieviel der Care-Arbeit übernimmt ist doch völlig gleichgültig. Solange es für alle Beteiligten passt und keiner das Gefühl hat, mehr machen zu müssen als er/sie kann/will.
Eigentlich bist Selbstfürsorge der wichtigste Punkt nach der Versorgung deines Sohnes,warum sollst du als Mutter kein schlechtes Gewissen haben wenn dein Kind durch seinen Papa super betreut spaß hast,Du musst auch Kraft tanken um den Rest zu wuppen,diese Aufteilung Mama.macht das anstrengende,Papa ist für den Spaß zuständig lässt dieses Gefühl vielleicht aufkommen,aber ohne deine nächtliche Anstrengung hätte dein Kind auch am Tag keinen Spaß-und eine Mama die zusammenklappt hilft auch niemandem Da mein Mann nachts arbeitet hatte ich die Nächte eigentlich schon immer für mich und für meinen Mann ist es selbstverständlich dass ich dann den Schlaf nachhole wenn er da ist,und er hat es ganz ähnlich gemacht,er ist dann mit den Mädels los dass ich einfach mal nur an mich denken kann Sei froh dass dein Mann auch so toll einbringt,für Kinder sind so Papa Momente genauso wichtig und dein Sohn denkt jetzt bestimmt nicht daran dass du jetzt daheim "deinen spaß"hast ohne ihn,sondern er hat eine prima Zeit mit seinem Papa Mutter sein heißt nicht sich selber aufgeben zu müssen,das sind völlig veraltete Denkweisen
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