Elternforum Rund ums Baby

Schreibaby

Schreibaby

OliviaÖl

Hallo ihr Alle :) Ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben. Mein Sohn war damals ein Schreibaby. Er hat 3 Monate komplett durchgeschrieen. Am Ende wurde festgestellt das er Probleme mit dem Halswirbel hatte. Es wurde dann besser, aber das ganze erste Jahr war nicht einfach. Nun habe ich vor fast 4 Wochen eine Tochter bekommen und hatte sehr gehofft das es diesmal anders ist. Leider ist dem nicht so. Sie weint von Geburt an mehr als mein Sohn jemals geweint hat. Körperlich ist sie gesund, Stillen klappt auch sehr gut. Wegen der Geschichte von meinem Sohn habe ich sie dem Kiss Arzt schon vorgestellt, er hat auch was gefunden und behandelt, in 6 Wochen müssen wir wieder hin. So eig weiss ich ja nun woran es liegt... Das Problem, wenn sie weint kann ich sie durch nichts beruhigen. Sie nimmt keinen Schuller, Brust möchte sie dann auch nicht. In der Trage konnte ich sie gut beruhigen, dass geht nun auch nicht mehr. Sie schreit und schreit bis sie vor Erschöpfung einschläft. Ich halte sie dabei natürlich im Arm und lass sie nicht allein. Aber meine große Angst ist, dass sie denkt es würde ihr keiner helfen. Sie wird immer panischer beim Weinen und ich habe solche Angst, dass sie denkt keiner ist da :( Ich musste mir das einfach einmal von der Seele schreiben. Es tut mir so leid, sie ist doch noch so klein


BB0208

Antwort auf Beitrag von OliviaÖl

Ist das den ganzen Tag so? Meine Tochter hat das gemacht, genau wie Du es beschreibst, allerdings "nur" 4-5 Stunden, immer abends und ca 23 Uhr wars vorbei. Mit einem ca 5 Monaten hat sich das urplötzlich gegeben. Ich habe alles probiert und es macht einen schrecklich hilflos. Wir haben dann irgendwann diesen Zustand nur noch ausgehalten und wir haben uns abgewechselt. Wenige Abende war ich damit alleine (plus Geschwisterkinder)- das war dann so richtig schrecklich!!! Vielen hilft eine Federwiege (beim ersten Kind mein Lebensretter, beim 4. vollkommen nutzlos).


OliviaÖl

Antwort auf Beitrag von BB0208

Ja das ist den ganzen Tag so. Also sie schläft und wenn sie wach wird trinkt sie. Dann guckt sie vielleicht noch 10 min umher und danach schreit sie dann bis sie wieder schläft. Das tut mir einfach so leid. Für mich ist es auch hart, aber am Schlimmsten ist einfach dass ich ihr nicht helfen kann. Ich halte sie und bin da, aber das hilft nicht :(


Amphibia

Antwort auf Beitrag von OliviaÖl

Ihr Armen! Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen wie es dir gehen muss. Meine Tochter war das erste Jahr anstrengend...wenig Schlaf, sie wollte von Anfang an immer "mitmachen" , hat schlecht abschalten können, war dementsprechend unzufrieden, nörgelig. Dazu kamen ein paar Blockaden, die eine sehr gute Ostheopathin in mehreren Sitzungen gelöst hat, sowie die typischen Schreistunden am Abend zwischen Woche 5 und 12. Da ging es mir wie euch...ich konnte machen was ich wollte, sie hat gebrüllt und sich von mir weggestemmt. Ich war ziemlich verzweifelt und dachte ich mach alles falsch. Als ich durch eine befreundete Hebamme lernte, dass das normal ist und meine Tochter lediglich ihre Überforderung mit der Gesamtsituation von der Seele "sprechen" muss, konnte ich ihr alltägliches schreien viel besser akzeptieren und aushalten. Ab da habe ich mich mit meinem Freund abgewechselt, wir haben sie gehalten, sie erzählen lassen und gehofft dass es schnell vorbei geht. Wie gesagt....es beschreibt nicht was ihr mitmachen müsst aber ich wollte dir trotzdem sagen, ich verstehe dich und schicke dir viel Kraft. Haltet durch!!!


Jorinde17

Antwort auf Beitrag von OliviaÖl

Natürlich findet der KISS-Spezialist etwas, er will ja verdienen. Ich habe noch nie gehört, dass dort jemand ohne Behandlung weggehen konnte. Man muss das sicher mit Vorsicht genießen. Ich finde, bei dieser Riesenbelastung solltest Du mit ihr mal in eine Schrei-Ambulanz gehen und Dich nicht so sehr auf KISS einschießen. Schrei-Ambulanzen gibt es inzwischen in den meisten Regionen, und es hilft wirklich. Ich kenne einen Arzt dort, und er sagt, es gibt eigentlich keine Eltern, die nicht sehr davon profitieren würden. LG


tanzmit

Antwort auf Beitrag von OliviaÖl

Wir haben letztes Jahr auch so ein Exemplar bekommen. Nr 3 wollte unbedingt ein Sensibelchen werden 7 oder 8 Stunden Gebrüll am Tag, überstreckt, teilweise blau angelaufen. Ärzte nichts gefunden. Osteopath nichts gefunden bzw war schnell weg. Hebamme hat noch vorgeschlagen, es könnte an der raschen Geburt mit anschließend kurzer Druckatemmaske gelegen haben, aber da das erst mit ca 4 Monaten ANFING, schließe ich das aus. Schreiambulanz hilflos. Waren sogar (mit Blick auf vielleicht versteckt die gleiche SI-Erkrankung wie das erste Kind) im SPZ bei der Ergotherapeutischen Diagnostik. Nix. Jetzt, mit dem Krabbeln und Stehen, hat es sich etwas gegeben, zum Schlafen wird aber oft immer noch gebrüllt. Bei uns hat es geholfen, sich praktisch auf das gesamte Kind zu legen, damit es von einem lebendigen Mensch gepickt war uns sich nicht bewegen konnte - dann wurde zwar immer noch gebrüllt, Maus kam dann aber wenigstens nach einer Weile zur Ruhe. Ich verstehe gut, was du durchmachst. Deine Tochter WEIß, dass du da bist, du machst das richtig - manchmal kann man eben einfach nur da sein, Körperkontakt anbieten und fühlen lassen, dass du da bist. Wechsel dich bitte wenn möglich rechtzeitig mit deinem Partner ab, das zerrt gewaltig an den Nerven. Mausi ist jetzt etwa ein Jahr, klammert immer noch gewaltig, aber es wird deutlich weniger mit dem Schreien. Dafür merke ich jetzt schon, dass dieses Kind besonders feinfühlig ist, besonders gut beobachtet. Zum 18. Geburtstag wird aber wahrscheinlich auch dieses Kind nicht mehr nonstop auf meinen Arm wollen


Tini_79

Antwort auf Beitrag von OliviaÖl

Das tut mir sehr leid und ich fühle wirklich mit dir! Mein Schreibaby hat bis in den siebten Monat täglich mehrere Stunden geschrieen, immer nur, ziemlich exakt, 20 Minuten geschlafen, dann wieder gebrüllt. Kinder- Osteopath, Physio und KG, Atlastherapie, SPZ - keiner konnte helfen. Nur beim Tragen war es besser, so war sie auch mal 2 Stunden ruhig, aber das hast du ja bereits probiert. Ich würde mich an deiner Stelle noch in einer Schreiambulanz vorzustellen, einfach, um alles zu versuchen. Ansonsten kannst du wirklich nur weiterhin für sie da sein, durchhalten, zusehen, dass du keinen Nervenzusammenbruch bekommst. Du weißt, dass es irgendwann aufhören wird!