rollmops79
Hallo ihr Lieben, ich brauche mal wieder einen objektiven Rat von euch. Meine Schwiegermutter ist schwer erkrankt, Chancen auf Gesundung sind gering, Lebenszeit nicht mehr lange. Diese Nachricht hat meinem Mann den Boden natürlich unter den Füßen weggezogen. Obwohl wir uns nie Nahe standen, ich viel mitgemacht habe, tut es mir dennoch für Sie und ihre Familie leid. Aber ich kämpfe innerlich, weil ich Angst davor habe, was uns die nächste Zeit bringt. Ich kann und will nicht mit in die Pflege einbezogen werden, weil ich zwei kleine Kinder habe, arbeite, meinem Mann den Rücken freihalte und alles was passiert ist noch zwischen uns steht.Es ist aber so, dass das von mir verlangt wird. An meinen freien Tagen einzuspringen, wenn kein anderer da ist. Ich könnte das nicht einmal bei meinen eigenen Eltern, nicht jeder Mensch ist dazu fähig,oder? Ich fühle mich dennoch schuldig und habe Bedenken, ob uns das als Partner Schaden zufügt. Mein Mann braucht sich keine Gedanken um uns machen, wie gesagt, ich halte ihm den Rücken frei. Was würdet ihr von eurem Partner erwarten in so einem Fall? Würdet ihr aus Nächstenliebe über euren Schatten springen? Ich zermartere mir seit Tagen den Kopf, was ich machen soll. Bald wird sie entlassen aus dem KH und dann werden Tatsachen geschaffen. Dazu noch die Frage, wie wir das Ganze finanziell stemmen sollen, wenn doch eine Pflegekraft benötigt wird. Kennt ihr euch auch mit diesen Kosten aus? LG Rollmops
Oh je, schwierig.klar das mit der Pflege ist nicht jedermanns Sache aber ich wäre schon traurig wenn mein Partner meiner Mutter da nicht helfen würde, denn eine Mutter ist ja eine der wichtigsten Personen im Leben (vielleicht sogar die wichtigste). Hast du allgemein mit der Pflege ein Problem oder eher wegen dem was zwischen euch war? Wenn es deswegen war könntest du es ja trotzdem tun aus tiefem Respekt deinem Mann gegenüber der sie ja wahrscheinlich sehr liebt. Hast du mit deinem Mann mal darüber geredet? Ganz offen?
Ich könnte es generell nicht, ich hab schon Probleme gehabt, wenn meine Kinder sich übergeben oder es nicht rechtzeitig aufs Klo schaffen. Ich bin seit ich ein Kind bin sehr empfindlich. Und so eine Pflege ist doch was sehr Intimes, mich würde das sehr sehr viel Überwindung kosten.
Hallo, gibt es bei Euch einen Pflegestùtzpunkt? Lasst Euch da beraten. Ich würde keine volle Pflege machen wollen. Mal zum Frisör oder Arzt fahren, einkaufen fahren, Wäsche waschen, okay, Pflege nicht.
Um kein Geld der Welt würde ich meine Schwiegermutter pflegen wollen.... Und mein Mann würde dies auch niemals von mir erwarten. Ja, das was Steffi aufzählt würde ich natürlich auch machen, aber waschen und vielleicht auch nicht Windel wechseln?
Bei deiner Schilderung: nein, mach das nicht, formuliere das ganz klar, dass du dir die Entscheidung nicht leicht gemacht hast, aber Fahrten oder Besuche ja, wirkliche Pflege NEIN. Und dann würde ich dir raten dich bei einem Pflegestützpunkt beraten zu lassen. Von meinem Mann würde ich niemals im Leben erwarten, dass er meine Mutter im Bedarfsfall pflegen soll! Und da besteht wirklich ein gutes Verhältnis. ich denke, als Partner muss man die Grenzen des anderen auch akzeptieren und auf gar keinen fall in Frage stellen.
Ich gehe davon aus, deine SM ist Deutsche oder schon lange in Deutschland. Dann ist sie pflegeversichert und der MDK legt den Pflegebedarf fest. Dafür gibt es dann eine entsprechende Summe X und mit der kann deine Familie Betreuungs-/Pflegelücken schließen. Ob alle Kosten damit gedeckt werden können, weiß ich nicht, das kommt sicher auf die Gegebenheiten an.
Ich würde es auch nicht machen wollen/können. Du musst da klare Grenzen ziehen, sonst überforderst du dich nur selbst. Hat sie denn schon eine Pflegestufe? Meine Oma wurde vom Pflegedienst gewaschen/geduscht. Das lief gut. Auch eine Putzfrau (2h pro Woche) und Essen (5x pro Woche) konnten wir damit abdecken. Als es dann gar nicht mehr ging (Pflege fordert auch psychisch) haben wir uns auf ein Pflegeheim geeinigt. Glücklicher Weise kannte sie dort viele.
lg
Ja habe ich gemacht bzw zum Teil. Pflegerischen hat der Pflegedienst gemacht aber das drumherum, das menschliche, das war für mich selbstverständlich. Sowas gehört für mich einfach auch zum "Rücken freihalten".
...
Hattet ihr denn ein gutes Verhältnis? Wie sieht es denn mit dem Alltag mit kleinen Kindern aus, wenn sich so eine Erkrankung über Jahre zieht. Woher nimmt man sich die Kraft? Wie schafft man es zu arbeiten, Pflichten zu erfüllen? Die seelische Unterstützung für meinen Mann macht mir auch Sorgen, wie hilft man seinem Partner in so einer Situation?
Wieso über Jahre? Du schreibst das es absehbar ist das sie begrenzte Zeit hat. Wenn das im Raum steht, dann dürfte es wohl eine Sache von eher Monaten sein, evtl 1nem Jahr. IMO ein völlig überschaubarer Zeitraum. Und ja, unser war zu dem Zeitpunkt so 2,5 Jahre geworden. Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte sie noch auf ihn aufgepasst, in der ersten Januarwoche kam dann die Diagnose Krebs mit Hirnmetastasen. Ob 2 Monate, 1 Jahr - das wusste niemand. Es hat aber von uns allen niemand lange gezögert, wie sie aus dem KH rauskam nach 2 Wochen war schon Rollstuhl angesagt. So lange es ging haben wir ihr erst geholfen, dann wurde der Pflegedienst für die "Grundpflege" dazu geholt und zum Ende hin ins Hospiz. In der Zeit hatten wir zudem einen Umzug, ich war in TZ am arbeiten. Fast genau 9 Monate nach der Diagnose ist sie dann gestorben - und einen solchen Tot wünsche ich echt keinen. Ach ja, 1 Monat nach ihrem Tot folgte der zweite Umzug, ein weiterer Monat später stellt sich mir wieder die Frage, pflege ich eine Person - meinen Mann. Und er braucht immer noch Hilfe im Alltag, aber er lebt und es wird. Wenn er auch nie wieder gesund wird. heißt, bis zu seinen oder meinem Tode werde ich da immer einen "Mehraufwand" haben - aber das gehört für mich eben dazu. Wie wir 1 Jahr nach seinem Koma geheiratet haben war für mich klar, in guten wie in schlechten Zeiten... Ja, mit Ars... abputzen usw habe ich auch meine Probleme, aber das muss man nicht. Das können professionelle besser. Aber Dinge wie füttern, zuhören oder vorlesen. einfach nur da sein, im Haushalt helfen, mal für Beschäftigung sorgen usw - das ist etwas was ich von jedem wo verlange. Wem selbst das zuviel ist, dem wünsche ich echt das er selbst auch mal in diese Situation kommt. Und ehrlich, ich würde auch mit niemanden zusammen sein wollen der nicht mal diese kleinen Dinge machen kann für eine Person welche mir wichtig ist. Rücken freihalten hat was von Hohn wenn dein Mann weiß, meine Frau ist sich selbst dafür zu schade meiner Mutter diesen Dienst zu erweisen. Egal wie das Verhältnis mal war oder ist. Sie wird dich wohl kaum misshandelt haben oder ähnlichem - zudem hilfst du damit nicht ihr, sondern deinem Mann.
Ich habe mit dem Füttern meine Probleme und füttere meine Tante Nicht. Das wäre extrem selten und ich weiß nicht, auf was ich achten muss. Und ich werde definitiv nicht meine Berufstätigkeit wegen Pflege aufgeben.
Sagt doch auch niemand das man das machen muss. Aber evtl magst du auch irgendwann mal in einem Pflegeheim liegen, vor dir her siechen und hoffen das möglichst bald mal wieder ein Feiertag kommt damit die schuldbewusste Familie sich bequemt sich mal mit dir zu "beschäftigen". Pflegepersonal macht in der Regel NUR das was Grundpflege ist, also Dinge wie eben notdürftige schnell mit essen vollstopfen, Hintern abputzen, etwas waschen usw. Für mehr werden die nicht bezahlt und haben die auch kein Geld. Pflege ist aber wie ich bereits sagte weit mehr. Ist es da wirklich zuviel verlangt mal einmal die Wochen für 1-2 Std vorbei zu fahren Oder mal 1-2 Tage wenn die Person welche das sonst macht als "Urlaubsvertretung" zu unterstützen damit die auch mal entlastet wird wenn wer das sonst alleine macht. Wenn es um die Grundpflege geht, da kann man dann jemanden mit beauftragen - dauerhaft oder auch nur nach Bedarf. Alles möglich heutzutage. Mir steht im Jahr sogar "Urlaub" zu, dann kann ich beim MD jemanden beauftragen der dann meinen Part übernimmt. Auf Kosten der Pflegeversicherung.
Es kommt immer auf die Bedingungen vor Ort an und die sind individuell. Ich kann nicht meine Bedingungen und Vorstellungen auf andere Leute stülpen
Da wundert es wenig wie es passieren kann das so viele Menschen einsam in irgendwelchen Heimen oder Wohnungen einsam vor sich her siechen und jeder hofft das er nie irgendwann mal auf Hilfe angewiesen ist. Wenn schon der eigene Ehemann nichts mehr wert ist.... Sch... wenn man mal irgendwann dann selbst Hilfe benötigt und alle so denken wie man selbst.
Es kommt auf die Art der Pflege an... Ihr bei Dingen im haushalt helfen, für sie kochen oder so: ja. Wenn es aber an die "richtige" Pflege geht, wie waschen, ankleiden usw. Das könnte ich definitiv nicht und würde ich auch nicht! Das muss dein Partner akzeptieren... Ich würde das von meinem Mann bei meinen Eltern auch nicht verlangen. Wenn du deinem Mann den rücken frei hälst Zuhause ist das auch schon eine große Hilfe! Lass dich, nur weil du ein schlechtes gewissen hast, zu nichts überreden was du nicht willst. Ich hab einen Riesen Respekt vor Leuten die ihre Angehörigen selber Pflegen aber ich könnte es definitiv nicht. Lg
"...Lebenszeit nicht mehr lange." Da es sich also um einen überschaubaren Zeitraum handelt, würde ich dir sagen, nun stell dich mal nicht so an. Zumal du ja nur ab und zu mal einspringen sollst. Gib dir einen Ruck, verzeih der sterbenden Frau, was zwischen euch war und tu einfach, was zu tun ist. Tu es einfach.
"Tu es einfach" ist ja leicht gesagt... Wenn man es nicht kann, kAnn man es nicht. Auch wenn es für keinen langen Zeitraum ist
Was die Kosten angeht, wird sie wohl einen Pflegegrad bekommen und somit Pflegegeld. Das bekommt entweder der pflegende Angehörige oder der mobile Pflegedienst, der ggf. kommen muß. Ich würde die Pflege im Notfall erbringen. Duschen und Waschen muß dann eben ein enger Angehöriger oder der Pflegedienst. das kann keiner verlangen, aber mal anziehen oder zum Arzt begleiten sollte drin sein. Man darf nie vergessen, man könnte auch selber mal ganz schnell zum Pflegefall werden. :(
Ich würde schon meine eigene Eltern sehr ungern pflegen. Im Haushalt und so unter die Arme greifen, kein Thema. Aber pflegen kann ich mir absolut nicht vorstellen und würde auch nicht wollen dass meine Kinder mir später einmal dabei helfen müssen. Und never ever würde ich meine Schwiegereltern pflegen. Auch nicht für einen oder zwei Tage. Wenn das in der Familie bleiben soll darf gerne der Mann seine eigene Eltern versorgen, warum das die Schwiegertochter leisten soll ist mir nicht begreiflich. Und wenn es persönliche Differenzen zwischen Schwiegereltern und Schwiegertochter gibt erst Recht. Keiner käme auf die Idee dass der schwiegerSOHN die Schwiegereltern pflegt, oder? Auch bei Einkauf und co werden die meisten schwiegersöhne doch sehr zurück haltend bei der Hilfe sein. Gleiches Recht für alle. Jeckyll
Und habe bei der Pflegebedürftigkeit meiner Mutter ganz klar gesagt, dass ich keine körperliche Pflege übernehmen kann. Kochen, Wäsche waschen, einkaufen, Essen anreichen, alles kein Problem. Aber körperliche Pflege / Intimpflege kann ich nicht. Es gibt gute Gründe, warum ich keinen pflegerischen Beruf habe. Kommuniziere klar, was du übernehmen kannst und vor allem was nicht !! Und mit "aus Liebe zu deinem Mann über deinen Schatten springen" hat das genau gar nichts zu tun und würde eurer Beziehung als Paar eher schaden. Wenn dein Mann dich liebt, wird er es verstehen.
Wie würde die Pflege denn aussehen? Gibt's eine Pflegestufe? Ich würde es nicht machen. Und die Frau will sich sicher auch von niemandem wickeln .... lassen den sie nicht mag.
Hallo, ich würde es nicht machen. Vielleicht stehe ich selbst mal vor dieser Frage. Habe auch ein sehr schlechtes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter. Eigentlich gar keins. Ich würde keine Minute dafür opfern. Ich sage ganz klar NEIN in deiner Situation. LG
dass meine Angehörigen (Mann + Kinder) nicht sagten: Wir können und wollen das nicht. Für sie ist es selbstverständlich, daß ich Zuhause bin und sie mir bei dem helfen, was ich nicht mehr kann und ich habe nicht umsonst Pflegegrad 3 !! Das Leben kann sich innerhalb einer Sekunde ändern
Ja, aber würdest du wollen, dass sich deine Schwiegertochter um dich kümmert, vor allem wenn es zwischen euch nicht passt? Ich würde das nie verlangen oder erwarten. Deine eigene Familie ist etwas völlig anderes! Da wäre ich auch traurig, wenn sich niemand kümmern wollen würde.
Gleiches - nur nicht so nett - hat mein Mann auch gerade gesagt. Und er war regelrecht entsetzt das es hier Leute gibt die meinen, seine Mutter würde ja nicht zur Familie gehören....
Es ist die MUTTER !!! des EIGENEN Mannes, also ist es Familie. Bleibt echt zu wünschen das der Mann so viel Arsch in der Hose hat und sagt, OK wenn dir MEINE Familie derartig wenig wert ist, dann kann ich auf Deine in Zukunft ja auch sch... Im Anfangsposting ist KEIN Wort davon zu lesen das die TE jetzt 7 Tage die Woche über 12 und mehr Stunden die Mutter pflegen soll. Oder schlimmstenfalls sogar rund um die Uhr. Es gibt darum das sie mal ab und zu einspringt... und nicht mal das ist es ihr ihr eigener Ehemann wert. Die Familie deren Leid sie ja nach vollziehen kann. Spätestens wenn MEIN Mann LEIDET - wie sie selbst schrieb - wäre mir mein mann schon so viel wert das ich IHN versuchen würde zu helfen. Und sei es indem ich ihn bei SEINER Mutter wo mit unterstütze. Wie viel ist eine ehe wert wenn nicht einmal die Ehepartner derartig wenig untereinander für sich tun würden? da muss man sich doch fragen, was macht die "liebende" Ehefrau mit einem wenn man selbst mal irgendwann dauerhaft Pflege benötigt? Ins Pflegeheim abschieben und vergessen? Ich kann durchaus verstehen wenn wer sagt ich kann und will die DAUERHAFTE Pflege nicht stemmen. Und schon mal gar nicht den Teil den auch der Pflegedienst machen würde. Diese recht hat wirklich jeder. Aber wie ich bereits schrieb, Pflege bedeutet weit mehr. Das es dann nicht mal zumutbar ist da wo mal aushilfsweise einzuspringen, die anderen wo auch mal zu entlasten - das ist IMO ein echtes Armutszeugnis.
Also ist es für zu pflegende Personen vollkommen i.O. wenn die Person, die die Pflege übernimmt Würgereiz bekommt oder es der pflegenden Person sogar wirklich hochkommt, weil diese das Wickeln, ... einfach nicht verträgt? Was kommt bei den zu pflegenden Personen dann wohl an? Das ist sicher besonders angenehm für die zu pflegende Person, wenn sie das Gefühl vermittelt bekommt, dass sie ekelig ist!
Zitat der AP: "Ich könnte es generell nicht, ich hab schon Probleme gehabt, wenn meine Kinder sich übergeben oder es nicht rechtzeitig aufs Klo schaffen. Ich bin seit ich ein Kind bin sehr empfindlich." Also ist es i.O. wenn die pflegende Person Ekel zeigt, da sie mit Wickeln, etc. einfach nicht umgehen kann? Das ist der zu pflegenden Person dann vollkommen egal? Das glaube ich weniger! Aus Respekt vor der Person, die zu pflegen ist, sage ich auch NEIN, das kann ich nicht!
Kannst du eigentlich lesen? Du bekommst einen Würgereiz weil du einem anderen Menschen aus einem Buch vorlist? Ihm seine Getränke reichst, evtl ihm hilfst sich im Bett aufzurichten? Mal mit ihm eine Runde Schach spielst oder was weiß ich? Ihm evtl mal ermöglichst etwas in RUHE zu essen ohne das einem ein Löffel nach dem anderen in den Rachen geschoben wird weil der Zeitplan zum essen nur 5min vorsieht? Du ihm evtl mal 1 Std im Rollstuhl durch die Gegend schiebst, ihm evtl die Haare etwas zurecht machst? All das gehört auch dazu und sind eben Dinge die bei solchen menschen in der regel viel zu kurz kommen. Die aber WICHTIG sind, das leben evtl etwas erträglicher macht. es geht eben nicht nur darum nur Windeln zu wechseln, anzuziehen, zu waschen usw. Das kann Fachpersonal in der regel weit besser. Und die sind auch dafür da und die kann man eben nutzen. Die machen aber das zwischenmenschliche nicht...
Es ging um die PFLEGE! Es ging um Intimpflege! Es ging um das Wickeln! Siehe AP und Antworten der AP!
Warum schreibt die AP sonst: "Ich könnte es generell nicht, ich hab schon Probleme gehabt, wenn meine Kinder sich übergeben oder es nicht rechtzeitig aufs Klo schaffen. Ich bin seit ich ein Kind bin sehr empfindlich."
Bist du sicher? Ich denke eher die TE denkt genauso kurz wie hier viele andere? Ich schrieb bereits, das man in diesen Fällen einen Pflegedienst auch als Urlaubsvertretung einsetzen kann - oder auch dauerhaft. Mein Eindruck ist eher das die meisten hier die entsprechend geantwortet haben, nicht mal wissen was der Begriff "Pflege" überhaupt bedeutet und wie weit gefächert der ist. Und welche Optionen es seit diesem Jahr überhaupt gibt. Für die meisten bedeutet Pflege doch, der andere liegt sabbernd im Bett und kotet und pinkelt sich ein..
Ich weiß, was es bedeutet. Ich habe größten Respekt vor meiner Schwägerin, die ihren Vater nach einem Schlaganfall jahrelang gepflegt hat. Meine Mutter hat als Pflegehelferin in einem Altersheim gearbeitet. Ich habe sowohl beim Vater meiner Schwägerin als auch im Altersheim oft mit geholfen, und zwar, das was Du beschreibst. Einfach da sein, vorlesen, reden, Erledigungen machen, ... Die Intimpflege könnte ich weder bei Fremden (und da zähle ich auch meine Schwiegermutter dazu), noch bei meinen Eltern übernehmen! Da geht es mir, wie der AP.
Du weißt nicht, wie es in DIESER Familie en Detail aussieht! Von daher sollte man sich ad hoc kein Urteil anmaßen! Die AP schrieb gleich am Anfang, dass sie sich nie nahestanden! Sie fühlt sich überfordert und hat Angst vor der Situation. Muss man alles schlucken, nur weil es "Familie" ist? Ab und zu Einspringen und mal entlasten ist sicher eine andere Hausnummer, da hast du natürlich recht, das kann und sollte jedem zumutbar sein - aber wer weiß, wie es WIRKLICH laufen wird, und DANN wird es heißen: stell dich nicht so an, wer A sagt, muss auch B sagen, völlig egal ob es die eigenen Grenzen überschreitet - und da finde ich die Bedenken der AP ehrlich und menschlich...
Ich schrieb ihr im ersten Beitrag von mir das bei uns das pflegerische der Pflegedienst gemacht hat, ich das menschliche, das drumherum... Deshalb ja mein Eindruck, sie will sich da gar nicht einbringen - nicht mal bei Dingen wie vorlesen. Oder sie weiß eben nicht was Pflege alles umfassen kann. In meiner ersten Antwort habe ich schon diese Teilbereich differenziert. Und dieser Strang mündet genau darauf.
Ja, aber er tut es ohne Beteiligung der AP. Aber ich gebe zu, ich habe im Strang nur quergelesen, weil mich nicht alles interessiert...
Hallo an alle, danke für die Antworten. Es gibt viele kritische Stimmen, aber es liegt nicht an mangelnder Menschlichkeit oder zu wenig Liebe zu meinem Mann, sondern an unserer Vergangenheit. Ich wurde, wenn auch nicht körperlich, seelisch von der ganzen Familie Mannes misshalndelt. Ich hatte einen Höllentrip bis zur Geburt meines ersten Kindes und habe danach gelernt mich und meine Kinder zu schützen. Meinem Mann stand ich immer bei, auch beim Tod seines Vaters. Aber bei seiner Mutter ist es schwerer. Zwischendurch einzuspringen ist nicht das Problem, ich hab eher Angst vor dem was mit meinem Mann passiert, wie ein Zusammenleben möglich ist, wenn man logischerweise permanent nur mit einem Thema beschäftigt ist. Ich hab es ihr nie gewünscht, dass ihr was passiert auch wenn sie es oft gemacht hat. Ich bin nicht dieser bösartige, ignorante Mensch den Danyshope bspw.in mir gesehen hat. Ich habe nur Bedenken.
Das beschäftigt Dich so sehr, das Du morgens um 4 Uhr antwortest... Ich finde Deine Gedanken völlig legitim und ich kann sie auch nachvollziehen. Wir alle stecken nicht in Deiner Situation, wissen nicht, was sonst alles noch so ist. Ich würde nicht pflegen, weil ich gar nicht weiß, wie das geht. Ich kenne nicht die Griffe zum Umlagern, ich weiß nicht, auf was ich bei der Pflege achten muss, und habe somit Angst, da etwas falsch zu machen. Das lernen andere Menschen als Ausbildung, wieso also soll vorausgesetzt werden, das ich das mal eben so kann? Wieso wird vorausgesetzt, das ich diese auch sehr schwere körperliche Arbeit mal eben so wuppen kann? Weil ich eine Frau bin? Weil sich das für eine Frau so gehört? Ich würde auch nicht aufhören zu arbeiten, denn ich brauche meine Rentenpunkte, um später nicht meinen Kindern zur Last zu fallen. Und auch meine Kinder brauchen noch Zeitanteile von mir. Pflegedienste kommen ins Haus, übernehmen das, was die schwere Arbeit ist. Natürlich kosten sie Geld, es gibt Pflegegeld und den Rest müssen die Angehörigen aufbringen. Und nein, es ist nicht die Aufgabe der Schwiegertochter, das zu übernehmen, damit Geld gespart werden kann oder damit andere dann einfach so weiter leben können. Und da meine ich die Pflege, denn ich bin davon ausgegangen, das Du von den Dingen wie Waschen, Anziehen, ggf. Füttern, Umlagern und ähnliches sprichst und nicht von "Ich fahre mal mit ihr zum Arzt oder zum Friseur, übernehme ihre Einkäufe und gehe eine Runde mit ihr spazieren" Das sind nämlich grundsätzlich andere Bereiche. Und auch die müssen aufgeteilt werden. Auch das kann nicht eine Person alleine machen. Ich sehe Dich nicht als lieblose ignorante Person, sondern als eine Person, die sich Gedanken um das Gesamtgefüge der Familie macht, also vorausschauend denkt und ihre Grenzen kennt. Und auch an sich denkt, was gut und richtig ist. Du sollst Dich dafür nicht kaputt machen, sondern auch was vom Leben haben. Und Du wirst sicher auch noch Verantwortung für die Kinder haben. Sandwichgeneration nennt man das und es geht zum Hauptteil zu Lasten der Frauen, von denen von einigen immer noch erwartet wird, das sie ihr Leben für andere aufgeben, weil das Frauen ja so machen. Du kannst ja die Pflege übernehmen, aber dann soll Dir die Familie ein Gehalt bezahlen und Deine Renteneinzahlungen dafür übernehmen. Sonst stehst Du nämlich im Alter ziemlich blöd da. Geht zum Pflegestützpunkt / Pflegeberatung und lasst Euch da beraten. Es gibt zum Beispiel immer mehr Tagespflege, es gibt diverse Möglichkeiten, das zu regeln. Nur eben nicht zum Nulltarif. Grüße und lass Dich nicht unterkriegen
Na zuerst einmal , wenn ein Mensch auf Pflege angewiesen ist, dann kommt es zu einer Überprüfung durch den Medizinischen Dienst der KK und dann wird derjenige in Pflegegrade eingeteilt. Je nach Pflegegrad bekommt man dann so und soviel Pflegegeld und kann DAVON einen Pflegedienst beauftragen! Dieser übernimmt die GRUNDpflege! Alles andere was ein menschenwürdiges Dasein ermöglicht kann man SELBSTVERSTÄNDLICH leisten! Wenn man es will! Ich habe hier z.b. die Uroma meines Mannes , mein Part ist mit den anderen Kindern und Enkel teilw. im Wechsel z.b. 2x die Woche Mittagessen mitkochen , immer Mi putze ich mit meiner Schwiegermutter das Haus, Betten beziehen , Bad ect. , aller 14 Tage gehe ich Einkaufen, 1x die Woche gehe ich mit den Kindern zum Kaffee trinken und bringe Kuchen mit! Mein Mann fährt Sie zum Arzt oder 1x die Woche zum Friedhof! Auch helfe ich beim Haare bzw. Perücke richten oder auch mal Stützstrümpfe anziehen. Oft hören wir uns nur die alten Geschichten an! Der Pflegedienst kommt früh und abends ! Meine Güte , das ist gewiss nicht mehr "Arbeit" als so mancher für sein Haustier opfert! Mein eigenes Kind hat Pflegegrad 2 und auch meinen Mann und meine Mutter musste ich schon vorübergehend pflegen! Manchmal ist es gut , wenn man da nicht soviel drüber nach denkt! Aus Erfahrung kann ich sagen, das es dem zu pflegenden Menschen nämlich auch keine Freude bereitet und er sich in der Regel bemüht nicht zur Last zu fallen und das mit anzusehen , ist gar nicht so einfach ...geschweige denn das einem das kalt lässt!
Vermutlich würde es deiner Schwiegermutter auch schlecht gehen dabei, von jemandem gepflegt zu werden, mit dem man ein schlechtes Verhältnis hat. Und wie gut und liebevoll kann man so einen anspruchsvollen und zehrenden Job schon machen, wenn man sowieso grundsätzlich ein Problem damit hat und zusätzlich ein Problem mit dem betreffenden Menschen hat. Ich würde lieber von einer neutralen professionellen Pflegekraft versorgt werden. Ich habe in einer ähnlichen Situation mit meiner Schwiegermutter im Haushalt geholfen, Besorgungen und Wege erledigt etc., um die Körperpflege hat sich eine Hauskrankenpflege gekümmert und die meiste Gesellschaft geleistet haben ihr ihre Kinder. Sie hätte auch keine Gesellschaft von mir gewollt und ich hätte nur Zeit mit ihr verbracht, weil man das eben tut und nicht weil wir es wollten. So war es in unserem Fall für alle gut und man muss eben einen Weg finden. Mein Mann würde nie im Leben meine Eltern pflegen und ich weiß und finde es auch ok, dass ich das nie von ihm verlangen darf.
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