Zero
Hi, Menschen die sich ritzen tragen meist ein großes Trauma in sich. Mit Zwang erreicht man zu 99% genau das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte. Der Leidensdruck ist imens - deswegen verletzen sich diese Menschen selbst! Sie haben Angst, bei einer Therapie den Grund für die Selbstverletzung nochmal durchleben zu müssen, sie haben Angst, dann aus der Situation nicht mehr raus zu kommen, meist schämen sie sich - auch wenn es dafür keinen Grund gibt. Was ich nicht verstehe, sind denkweisen wie deine ... "schade dass man einen nich zwingen kann manchmal" "manchen fehlt einfach der letzte arschtritt damit sich was tut" "es wäre für alle besser wenn die person stat. gehen würde" Eine Freundin von mir hat sich Jahrelang geritzt - ihre Eltern, Mann, Verwandte haben sich den Mund fusselig geredet, sie hat sich komplett zurückgezogen, weil der Druck von außen einfach zu groß war - hinterfragt, warum sie sich selbst verletzt hat niemand. In meiner Familie ist auch jemand, der sich Jahrelang geritzt hat - sie hat von allein wieder aufgehört und sich alleine einen Therapieplatz gesucht. Eine damalige sehr gute Freundin von mir hat sich auch selbst verletzt ... Alle drei haben sich mich als "Seelischen Mülleimer" ausgesucht (ihre Worte, nicht meine). Meine Freundin hat wieder angefangen in Therapie zu gehen - die hat sie zuvor schonmal begonnen und abgebrochen, weil sie komplett zusammengebrochen ist nach den Sitzungen ... Die Person aus meiner Familie hatte ein nicht ganz so schlimmes Trauma, aber schlimm genug, dass sie mit dem Druck nicht mehr klar gekommen ist. Nr. 3 ist nach wie vor nicht in Therapie ... die Ängste sind einfach zu groß. Ich habe die drei mal gefragt, warum sie sich verletzen - die Antworten waren gleich: Es baut sich Druck ab, wenn es blutet - sie merken, dass sie leben. Wenn derjenige, der sich verletzt, nicht von alleine sagt: "Ja, ich brauche Hilfe!" Bringt alles gute zureden nichts - und unter Druck setzen meist nur das Gegenteil. Wenn du ihr helfen möchtest und du der Meinung bist, du verkraftest es, dann hör' ihr einfach nur zu! Kein "du mußt", kein "du solltest", kein "es wäre aber besser!" - sei einfach nur da, nehm sie in den Arm, wenn sie es möchte ... mehr nicht. Wenn sie soweit ist, sich einem Therapeuten zu öffnen, dann merkst du das und kannst ihr einen kleinen Schubs in die Richtung geben - einen Schubs! Keinen Tritt in den Hintern! Sonst kann es sein, dass sie wieder zumacht.
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